Fahrwerk extrem unruhig beim Bremsen aus hohen Geschwindigkeiten

VW Polo 6 (AW)

POLO 115PS DSG 195/55-16 mit Michelin CrossClimat+ Ganzjahresreifen, derzeit rd. 4.100km

Bis ca. 150 km/h fühlen sich das Fahrwerk und das Auto beim Bremsen soweit „normal“ an. Ab 160 km/h und darüber wird es beim Bremsen zunehmend schwammig und instabil. Bei 180 bis 200 km/h bekommt man beim Bremsen wirklich feuchte Hände und Angst. Bei diesen Geschwindigkeiten wirkt das Auto auch, ohne zu bremsen nicht gerade souverän, sondern schwammig und unruhig.

Da ich nur wenig Autobahn fahre, hat es einige Zeit gedauert bis ich das erste mal aus 170km/h „normal“ herunterbremste. Ich war sehr erschrocken, dass der Polo erst vorne rechts heftig eintaucht und nach rechts zog, sofort danach stark nach links zog, dann hinten anfing „unruhig“ zu werden, ehe er sich dann im weiteren Bremsvorgang stabilisierte. Ich benötigte die gesamte Fahrbahnbreite, um das Auto auf Kurs zu halten.

Eine zweite Bremsung verlief ähnlich aber nicht mehr so dramatisch im Ausmaß. Man hatte das Gefühl, je mehr gebremst wurde, desto stabiler wurde der Anfangs-Bremsvorgang. Trotzdem war das Rechts-, Linksziehen und die anschließende Unruhe im Heck, weiterhin deutlich zu spüren. Sobald das Hin- und Herschaukeln vorbei ist, stabilisiert sich das Auto währen des restlichen Bremsvorgangs. Bei einer Vollbremsung zeigt sich übrigens dasselbe Verhalten.

Der Werkstattmeister bestätigte das Bremsverhalten im April und kommentierte es als „nicht normal“. Nach nun wochenlangen Warten wurden heute ganz neue Sommerreifen (mit Felgen) auf meinen Polo montiert, um eine Vergleichsfahrt zu unternehmen. Außer dass die Sommerreifen sich etwas fester anfühlten, änderte sich am Bremsverhalten praktisch nichts. Der Werkstattmeister fand es heute aber gar nicht mehr so schlimm wie vor 2 Monaten, sowohl mit meiner Bereifung als auch mit den Sommerreifen. Grund könnte sein, dass die Reifen nun eingefahren seien. Ich verlies mich auf die Aussage und erschrak auf meiner Probefahrt abermals als ich aus 180km/h „normal“ bremste, wie heftig (insbesondere der 1. Bremsvorgang) das Schlingern ausfiel … da bekommt man richtig Respekt und feuchte Hände. Jede weitere Bremsung wurde zwar etwas besser, aber grundsätzlich heftiges Eintauchten, nach rechts und links ziehen und dann Unruhe im Heck. Also nichts besser … das teilte ich dem Werkstattmeister danach nochmals mit … auch dass gute Worte wohl meinen Eindruck ändern sollten aber eben an den Tatsachen nichts anders geworden ist.

Erwähnen möchte ich noch, dass nach 2x Einstellen (Vermessen) das Fahrzeug immer noch leicht nach links läuft, die leichte Lenkradschiefstellung wurde ebenfalls korrigiert, steht aber noch exakt wie zuvor.

Fazit:
Die Reifen können es also nicht sein (?) und dennoch werden von Seiten der Werkstatt die Reifen als Grund genannt für die Unruhe beim Bremsen und für den Linkslauf genannt. Nun soll eine Werksanfrage stattfinden. Zudem gäbe es noch einen POLO-Kunden mit genau demselben Problem, auch mit Ganzjahresreifen (obwohl es die Reifen ja nicht sein können).

Zum Vergleich, wir hatten zuvor einen Golf 6 und einen Seat Ibiza 6J, beide konnten aus hohen Geschwindigkeiten „normal“ abgebremst werden, so ein Verhalten kann also nicht normal sein.

Ich könnte mir grundsätzlich die Stoßdämpfer, die Bremsen oder eben andere Fahrwerksteile als Verursacher vorstellen.

Hat jemand ne Idee?

Beste Antwort im Thema

Zitat:

@manfred-og schrieb am 20. Juni 2019 um 18:25:19 Uhr:


Herzlichen Dank für die verschiedenen Rückmeldungen und den ein oder anderen Tipp, der nun auf meiner Liste der Verursacher steht!

Ach ja, noch ne Info, die vielleicht den einen oder anderen auf ne plausible Idee bringen könnte. Auf dem Bremsenprüfstand waren die vorderen Bremsen absolut gleichmäßig, bei den hinteren Bremsen war ein Unterschied von über 20N zu Ungunsten des rechten Rades. Lt. Werkstattmeister sind noch weitaus größere Unterschiede erlaubt und ohne Belang auf die Bremswirkung – ich kann dazu leider nichts sagen.

Ich vermute mal, dass die gestartete Werksanfrage nichts Brauchbares ergeben wird, außer dass viel Zeit ins Land gehen wird. Die Werkstatt wird auf eigene Faust nicht alles Mögliche durchprobieren, mir wurde bereits gesagt, dass die bisherigen Leistungen und Aktionen gegenüber VW nicht abgerechnet werden können und das Autohaus Geld kosten. Und deshalb wird hier auf Zeit gespielt, bagatellisiert und notfalls stur abgelehnt. Aber, ich will mal nicht zu weit vorausgreifen …

Eines ist jedoch sicher, das Bremsverhalten aus höheren Geschwindigkeiten ist so nicht in Ordnung und kann auch schnell zur ernsthaften Gefahr werden. Ich hätte absolut kein gutes Gewissen wenn ich das Auto jemandem so verkaufen würde. Dem Autohaus und dem Hersteller ist das mehr oder weniger egal.

Hallo

@manfred-og

.

Wenn sich dein Bremsverhalten in der Tat so verhält wie beschrieben

- was aus der Entfernung verständlicherweise keiner beurteilen kann - würde ich nicht warten bis da eine Werksrückmeldung erfolgt .

Sprich mit deinem verkaufenden Händler und erkläre ihm das der Wagen nicht Verkehrssicher ist und du nicht bereit bist den Wagen weiter zu nutzen schon im Hinblick auf das Risiko das etwas passiert .

Damit bringst du den Händler gewissermaßen in Zugzwang und Sie müssen entweder bestätigen das der Wagen nicht in Ordnung ist oder dir bescheinigen das alles in Ordnung ist . Somit hättest du eine Handhabe um ggf weitere Schritte einzuleiten.

Viel Erfolg und berichte doch mal wie es weitergeht

Mfg Mario

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Ändert aber nichts daran, dass Abweichungen >10% sicher insbesondere bei höheren Geschwindigkeiten Einfluss auf die Fahrstabilität haben

.... danke für den Hinweis, ich werde nun die Werksanfrage abwarten müssen.

Ich denke, dass es wahrscheinlich darauf hinausläuft, dass nur mit Druck und nochmal Druck überhaupt was in die Gänge kommen wird - oder auch nicht. Von alleine kommt auf jeden Fall niemand auf mich zu - leider :-( Die weiteren Möglichkeiten hängen dann von der jeweiligen Situation ab und sind u. a. auch ein die Meldung ans Werk.

Es ist auf jeden Fall leider sehr ärgerlich, vor allem nicht erledigt und es scheint auch zeitintesniv und entäuschend zu werden. Das sind die Dinge, natürlich neben der abenteuerlichen Bremsqualität aus hohen Geschw., die mich sehr ärgern.

Zitat:

@10emmi68 schrieb am 20. Juni 2019 um 19:55:29 Uhr:


Ändert aber nichts daran, dass Abweichungen >10% sicher insbesondere bei höheren Geschwindigkeiten Einfluss auf die Fahrstabilität haben

... das kann ich mir auch vorstellen. Nur warum ist die re. hintere Bremse schwächer - an einem Neuwagen?

Also mein GTI (6/2018) bremst hervorragend und tut das auch bei hohen Gechwindigkeiten sehr stabil.
Warum schnappst du dir nicht einfach mal den Werkstattmeister, verfrachtest ihn auf den Beifahrersitz, fährst mal ne Runde auf die Autobahn mit ihm und lässt ihn auch mal deine Erfahrungen machen?

Schöne Grüße
Sven

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Zitat:

@Svenne7 schrieb am 20. Juni 2019 um 20:25:15 Uhr:


Also mein GTI (6/2018) bremst hervorragend und tut das auch bei hohen Gechwindigkeiten sehr stabil.
Warum schnappst du dir nicht einfach mal den Werkstattmeister, verfrachtest ihn auf den Beifahrersitz, fährst mal ne Runde auf die Autobahn mit ihm und lässt ihn auch mal deine Erfahrungen machen?

Schöne Grüße
Sven

... er ist doch selbst an zwei verschiedenen Terminen (einmal war ich dabei) und mit unterschiedlichen Reifen gefahren und hat das Bremsverhalten als nicht normal benannt. Beim der letzten Fahrt wurde dann aber bereits schön-geredet usw. ... steht aber alles weiter oben im Detail.

sorry, dann habe ich wohl zu schnell gelesen...

Zitat:

@manfred-og schrieb am 20. Juni 2019 um 18:25:19 Uhr:


Herzlichen Dank für die verschiedenen Rückmeldungen und den ein oder anderen Tipp, der nun auf meiner Liste der Verursacher steht!

Ach ja, noch ne Info, die vielleicht den einen oder anderen auf ne plausible Idee bringen könnte. Auf dem Bremsenprüfstand waren die vorderen Bremsen absolut gleichmäßig, bei den hinteren Bremsen war ein Unterschied von über 20N zu Ungunsten des rechten Rades. Lt. Werkstattmeister sind noch weitaus größere Unterschiede erlaubt und ohne Belang auf die Bremswirkung – ich kann dazu leider nichts sagen.

Ich vermute mal, dass die gestartete Werksanfrage nichts Brauchbares ergeben wird, außer dass viel Zeit ins Land gehen wird. Die Werkstatt wird auf eigene Faust nicht alles Mögliche durchprobieren, mir wurde bereits gesagt, dass die bisherigen Leistungen und Aktionen gegenüber VW nicht abgerechnet werden können und das Autohaus Geld kosten. Und deshalb wird hier auf Zeit gespielt, bagatellisiert und notfalls stur abgelehnt. Aber, ich will mal nicht zu weit vorausgreifen …

Eines ist jedoch sicher, das Bremsverhalten aus höheren Geschwindigkeiten ist so nicht in Ordnung und kann auch schnell zur ernsthaften Gefahr werden. Ich hätte absolut kein gutes Gewissen wenn ich das Auto jemandem so verkaufen würde. Dem Autohaus und dem Hersteller ist das mehr oder weniger egal.

Hallo

@manfred-og

.

Wenn sich dein Bremsverhalten in der Tat so verhält wie beschrieben

- was aus der Entfernung verständlicherweise keiner beurteilen kann - würde ich nicht warten bis da eine Werksrückmeldung erfolgt .

Sprich mit deinem verkaufenden Händler und erkläre ihm das der Wagen nicht Verkehrssicher ist und du nicht bereit bist den Wagen weiter zu nutzen schon im Hinblick auf das Risiko das etwas passiert .

Damit bringst du den Händler gewissermaßen in Zugzwang und Sie müssen entweder bestätigen das der Wagen nicht in Ordnung ist oder dir bescheinigen das alles in Ordnung ist . Somit hättest du eine Handhabe um ggf weitere Schritte einzuleiten.

Viel Erfolg und berichte doch mal wie es weitergeht

Mfg Mario

… möchte das Thema gerne nochmal besprechen. 

Inzwischen ist von Seiten des Autohauses nahezu nicht geschehen, keine Auskünfte, keine Erreichbarkeiten, keine Rückrufe, auch die versprochenen Rückrufe sind nicht erfolgt, einfach nur ignorant, über Wochen hinweg nur vertröstet. Und einzig initiativ war immer nur ich, sonst wäre die Sache schon von alleine erledigt! Unfassbar, ein so arrogantes, kundenunfreundliches Verhalten, durch die ganzen Abteilungsinstanzen hinweg.

Zuletzt wurde die Problematik vom Werkstattleiter und dem Serviceleiter kleingeredet und verharmlost, so würden sich alle Polo's verhalten.

Es bedurfte den Kontakt mit der Geschäftsleitung, um überhaupt gehört zu werden. Nun sei das Werk informiert worden und der Technische Außendienst gebeten zu kommen. Ich solle mich nun, nach 3,5 Monaten, oh. Ergebnisse und ohne dass überhaupt ernsthaft damit begonnen wurde, noch etwas gedulden.

Nun meine Fragen, kann es sein, dass das AH diesen Brems- Fahrwerksmangel aus Eigeninteresse partout nicht sehen und zulassen will und die Sache versucht auszusitzen? Warum, besser wird es durch diese Art sicher nicht. 

Wie sind die Jungs vom Technischen Außendienst so drauf, ich vermute mal, der merkt dann auch nichts und wenn, dann ist es Stand der Technik. Oder kann man sich auf deren Neutralität verlassen? Wohl eher nicht. 

Hat jemand Erfahrungen mit dem Technischen Außendienst? 

Zum Thema technischem Außendienst kann ich dir leider was VW angeht nicht weiterhelfen da ich seit Jahren bei einem anderem Fabrikat beschäftigt bin aber wenn das Fahrverhalten sich in der Tat so verhält wie du es darstellst dürfte es deinem Händler doch ein leichtes sein ein Refferenzfahrzeug zu besorgen mit welchem du zb. im Beisein des Serviceleiters eine Probefahrt machen kann . Das ist bei solch massiven Beanstandungen schon üblich da es letztendlich auch dem Händler die Sicherheit gibt das er dich so weiter fahren lassen kann - oder eben nicht 😉 da sie dir ja dann attestieren müssten das der Wagen voll Verkehrssicher ist . !
Mfg Mario

... wie gesagt, es geschieht einfach nichts, nichts! Der Werkstattleiter, der das Fahrverhalten ja kennt und vor Monaten als nicht in Ordnung bezeichnete, fand es zuletzt nur minimal, eine Frau würde das gar nicht bemerken, da schlenkert es Mal kurz, oh war da was, ... so seine Worte. Man wird wohl wissend für blöd verkauft und noch angegrinst.

Um überhaupt mit dem Service-Leiter zu sprechen, bedurfte es Wochen, und auch hier die gleiche Haltung, man werde sich wieder melden, Blabla. Eine Probefahrt wehrte er wehement ab, wie der Teufel das Weihwasser.

Es ist inzwischen eine umfangreiche Geschichte, die ich zum Glück sauber dokumentiert habe. Ggf. geht das zur Motor-Presse Stuttgart, dort kenn ich einen der Redakteure.

Es ist wirklich unfassbar, dass ein solches Verhalten des AH, offensichtlich durchgängig stattfindet.

Schreibe ich zwar ungern aber... anderes Autohaus und dort einen zum Vergleich fahren.... ? Hintergründe warum du gerne ein bestimmtes Modell fahren möchtest tun ja nichts zur Sache 😉
Ich habe zwar einen GTI, also nicht 1:1 vergleichbar und bei diesem ( wie praktisch allen "Kleinwagen" auch anderer Hersteller zb. ist der aktuelle Mini als Referenz gut geeignet ) ist es schon normal das bei hoher Beanspruchung der Bremse das Heck sehr leicht wird und auch mal gefühlt "schlingert" aber für einen versierten Fahrer jederzeit beherrschbar und ganz klar wir reden von Fahrten im oder nahe des Grenzbereiches ! und ich glaube nicht das du dich gewollt permanent an diese Grenzen herantastest sonst hätte du wohl keine Ganzjahresreifen gewählt welche aber mittlerweile auch einen hohen Standart erreicht haben .

... tja, es sind immer wieder diese Argumente, Mini und kurzer Radstand etc. Darüber habe ich auch schon intensiv nachgedacht.

Demnach würde es Tester im Vorfeld bemerken und benennen, unzählige Polofahrer würden darüber berichten und sich beschweren usw., dem ist definitiv nicht so.

Ich habe schon andere Kleinwagen gefahren (Ibiza 6J, Corsa B und D) Und der Golf 6 und Vectra etc. ... keiner verhielt sich nur annähernd so bei höheren Geschwindigkeiten.

Im Übrigen bemerkt man das Geschaukelt auch bei deutlich niederen Geschwindigkeiten, wenn man darum weiß.

Das Argument des kurzen Radstand trifft bei diesem Modell ebenfalls nicht zu. Dieser Querbaukasten hat für einen Kleinwagen einen langen Radstand und der sollte für Ruhe sorgen.

Die Ursache zu finden mag ja komplex sein, doch wie es das AH nicht angeht, ist einfach nur bescheuert und müsste doch wirklich nicht sein.

Das deckt sich durchaus mit meinem Kommentar diesbezüglich!
Berichte bitte mal wie es weiter geht ... hier im Forum oder falls du das nicht mochtest auch gerne per PN .
Das interessiert mich wirklich- verstärkt nach deiner Aussage das du bereits weitere dieser Klasse gefahren hast und auch wenn ich vielleicht jetzt einen Shitstorm auslöse - stabiler als bei einem Corsa ist das Fahrverhalten auf alle Fälle.
Mfg Mario

Und trotzdem hat es sogar ähnliche Threads im Golf Foren gegeben.

Das ist soweit schon richtig ... aber ich habe zb. vor dem Polo AW Gti drei Golf VII Gti gefahren , fahre die Gti's mit Unterbrechungen seit Golf I und bilde mir ein deren Fahrverhalten u.a. auf der Nordschleife und Hockenheim durchaus realistisch beurteilen zu können. Die Teile sind auch im Grenzbereich egal ob Serienfahrwerk oder mit Änderungen zwar nicht leicht zu fahren ( Thema = leichtes Heck beim anbremsen ) aber ganz bestimmt zu händeln
Mfg Mario

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