Fahrwerk am Ende. Was verändern und einbauen?
Hallo zusammen,
da mein Fahrwerk immer mehr Geräusche von sich gibt und es an allen Ecken knackt + poltert, möchte ich es im Sommer komplett überarbeiten (vorne und hinten).
Mein Ziel: Die Lenkung soll straffer werder, die Federung etwas härter, und somit das Auto direkter + "kompromissloser"/sportlicher.
Frage: Wie erreiche ich das am besten?
Ich fahre ja den V70 T5 von 2001, hat der nicht von Haus aus ein Sportfahrwerk drin? Sollte ich doch dieses wieder wählen (weil es perfekt abgestimmt ist), oder gibt es etwas Besseres aus dem Zubehör?
Möglicherweise muss ich auch neue Dreieckslenker verbauen, wenn (wie oft schon am meinem alten 850) die Buchsen ausgelutscht sind. By the way: Ich könnte mir auch Polybuchsen an den passenden Stellen vorstellen (am Stabi?), sofern sie nicht beim Tüv zu Problemen führen. Manche sagen, sie dürfen nicht verbaut werden.
Eine leichte Spurverbreiterung (der Optik wegen), wäre auch schön.
Jedenfalls sehe ich in der derzeitigen "Schwimmerei und Knackerei" die Chance, dem Auto endlich mal etwas "präzisere/direktere Sporen" zu geben. Dazu wären mir eure Erfahrungen und Tipps lieb, damit ich am Ende mein Ziel erreiche. Leider gibt es auf dem Fahrwerk-Markt ja auch viel Müll, den ich jedoch nicht an meinem Auto haben möchte.
Also, was würdet ihr machen, um das genannte Ziel zu erreichen?
Danke und viele Grüße
der Schwede
Beste Antwort im Thema
Da ich nun mittlerweile gut 14 Jahre P26 Erfahrung aufweisen kann und schon viel geschraubt und diverse Teile probiert habe, kann ich eigentlich nur eines wirklich für sportliches Fahren empfehlen. Ich versuche es mal aufzuschlüsseln und die Qualität der Teile mit zu beurteilen, denn am falschen Ende gespart und billige Teile gekauft, macht die ganze Arbeit zu Nicht.
1. alte Querlenker ausbauen und auf PU Buchsen umsteigen, komplett! (anfangs fühlt es sich hart an, man gewöhnt sich aber dran und empfindet nur noch Vorteile)- die QL behalten und die nur die Buchsen wechseln, PU Buchsen sind eintragungsfrei
2. Der Stabilisator hat angeklebte Gummibuchsen und das hat seinen Grund (wegen verrutschen). Den würde ich entweder komplett gegen teures Zeug aus den USA tauschen oder gleich sein lassen. Der verschleißt eigentlich nicht.
3.Koppelstangen von Meyle in HD Ausführung für VA und HA, die halten und bringen Stabilität. Alles andere ist Käse.
4. Getriebestütze und oberes Motorlager gegen PU Buchsen austauschen, Gummi zwischen legen zum Entkoppeln, die obere Drehmomentstütze (Domstrebe) festverschrauben, fungiert dann als beinahe richtige Domstrebe (bei Fragen PM an mich)
5.Traggelenke wechseln (Volvo original oder Lemförder); keine Meyle oder FEBI Bilstein!!!
6.Obere Domlager tauschen und die Federbeinstützlager vom XC90 verwenden (bei Skandix kaufen) am besten original Volvo
7.Fahrwerk wechseln bzw. die Stoßdämpfer, wenn es noch die ersten sind, sind sie nach 220.000km platt. Egal was der ADAC auf dem Prüfstand sagt. Bau dir zum Spaß mal vorne neue ein und fahre damit. Dann hast du den Unterschied zwischen VA und HA.
8. Tieferlegungsfedern ist Geschmackssache- ich kann das original Volvo Sportfahrwerk empfehlen (Dämpfer auf Federn abgestimmt); es gibt aber bestimmt noch andere gute Sachen
9. die PU Buchseneinsätze für die Buchsen vom Hilfsrahmen einsetzen (gibts auch bei Skandix) Ich kenne keinen, der was negatives darüber berichten kann und das haben schon wirklich viele eingebaut
10.Die Semsschrauben vom XC90 sind auch nicht die Lösung. Federbein von der Antriebswelle entfernen und säubern, anschließend zähe Kupferpaste reichlich auf die Verzahnung der Antriebswelle schmaddern und alles zusammen. Anschließend eine neue normale Semsschraube nach Herstellervorgabe montieren und anziehen, die Schrauben gibt es z.B. zu den Traggelenken dazu
11.bei Skandix gibt es solche Gummiunterlagen die sich um die Federn schmiegen, kostet nicht viel und lohnt sich
12. innere und äußere Spurstangen prüfen bzw. erneuern
13. Achsvermessung und leicht Vorspur geben lassen, dann hat man ein 'zentrierteres' Lenkgefühl
14. Spurplattendicke ist abhängig von der ET der Felgen. Ich glaube beim V70 ist bei ET 25 oder so Schluss, bedeutet bei ET49 - 20mm= 29mm ist okay und TÜV- tauglich.
Wenn man selber schrauben kann und eine Werkstatt zur Verfügung hat, ist das Arbeit für ein Wochenende. Wenn mans machen lässt, kostet es richtig Geld und das Know how mit neuen Buchsen einpressen versteht nicht jeder. Dabei ist es echt einfach. Kann man mit ner billigen Hydraulikpresse machen oder am Schraubstock.
25 Antworten
Hallo zusammen,
der Sommerurlaub steht bald an und ich habe eure tollen Beiträge nochmal gelesen.
Ich würde nun gerne noch wissen, ob man die Sachs-Dämpfer mit einer 30mm Tieferlegung in Verbindung bringen könnte!? Falls ja, welche Tieferlegungsfedern würdet ihr empfehlen? Ich finde, der V70II steht etwas hochbeinig da. Wobei ich angenommen habe, dass die T5 schon 30mm tiefer liegen!?
Ich werde beim Wechsel der Dämpfer auch gleich die Domlager und Federbeinlager tauschen. Gibt es da vielleicht verstärkte Versionen?
Letzte Frage: Was hat es mit den Gummiringen für die Federteller auf sich, die das Knacken verursachen sollen? Muss ich die zusätzlich (verstärkt?) bestellen, oder sind die bei den Domlagern dabei?
Puh... da habe ich wieder viele Fragen gestellt. Aber ich will es halt ordentlich machen und fänd es toll, wenn mir jemand mit guten Antworten helfen könnte :-).
Sonnige Grüße aus Hamburg an euch alle!
der Schwede (der schon riiiiichtig Lust auf einen wieder sauber dämpfenden T5 hat)
PS: Falls noch jemand einen Tipp hat, welche Federnspanner angebracht sind, lasst es mich ebenfalls wissen. Auch hier gilt: Kein Billigzeug!
die gummiringe liegen auf dem federteller der federbeine und sollen geräusche des wankens der feder (metall auf metall) verhindern. der gummi ist aber recht bald durch und die geräusche übertragen sich ungefiltert, was sich in bösartigem poltern und knacken äußert.
ob die sachs sich mit tieferlegung vertragen weiß ich nicht. (musst nachfragen)
knacken kann aber auch andere ursachen haben (sufu sems schrauben).
von tieferlegung halt ich mich fern.
ps.: weißt du schon ob du hinten niveaumaten drinnen hast?
pps.: zu meiner zeit waren eibach federn gut aber nicht gerade billig
Danke für Deine Antwort.
Das leichte Knacken von den Achswellen kommt natürlich noch hinzu, die passenden Sems-Schrauben benötige ich ebenfalls. Es sei denn, dass das Schmieren mit Fett etwas bringt, manche raten dazu! Vekleben hielt nur eine Woche.
Kommen die Gummiringe denn nur bei der Vorderachse dran, oder auch hinten? Jedenfalls gibt es sie scheinbar bei der Vorderachse für die Ober- oder Unterseite der Feder, stimmt das?
Da ich nun mittlerweile gut 14 Jahre P26 Erfahrung aufweisen kann und schon viel geschraubt und diverse Teile probiert habe, kann ich eigentlich nur eines wirklich für sportliches Fahren empfehlen. Ich versuche es mal aufzuschlüsseln und die Qualität der Teile mit zu beurteilen, denn am falschen Ende gespart und billige Teile gekauft, macht die ganze Arbeit zu Nicht.
1. alte Querlenker ausbauen und auf PU Buchsen umsteigen, komplett! (anfangs fühlt es sich hart an, man gewöhnt sich aber dran und empfindet nur noch Vorteile)- die QL behalten und die nur die Buchsen wechseln, PU Buchsen sind eintragungsfrei
2. Der Stabilisator hat angeklebte Gummibuchsen und das hat seinen Grund (wegen verrutschen). Den würde ich entweder komplett gegen teures Zeug aus den USA tauschen oder gleich sein lassen. Der verschleißt eigentlich nicht.
3.Koppelstangen von Meyle in HD Ausführung für VA und HA, die halten und bringen Stabilität. Alles andere ist Käse.
4. Getriebestütze und oberes Motorlager gegen PU Buchsen austauschen, Gummi zwischen legen zum Entkoppeln, die obere Drehmomentstütze (Domstrebe) festverschrauben, fungiert dann als beinahe richtige Domstrebe (bei Fragen PM an mich)
5.Traggelenke wechseln (Volvo original oder Lemförder); keine Meyle oder FEBI Bilstein!!!
6.Obere Domlager tauschen und die Federbeinstützlager vom XC90 verwenden (bei Skandix kaufen) am besten original Volvo
7.Fahrwerk wechseln bzw. die Stoßdämpfer, wenn es noch die ersten sind, sind sie nach 220.000km platt. Egal was der ADAC auf dem Prüfstand sagt. Bau dir zum Spaß mal vorne neue ein und fahre damit. Dann hast du den Unterschied zwischen VA und HA.
8. Tieferlegungsfedern ist Geschmackssache- ich kann das original Volvo Sportfahrwerk empfehlen (Dämpfer auf Federn abgestimmt); es gibt aber bestimmt noch andere gute Sachen
9. die PU Buchseneinsätze für die Buchsen vom Hilfsrahmen einsetzen (gibts auch bei Skandix) Ich kenne keinen, der was negatives darüber berichten kann und das haben schon wirklich viele eingebaut
10.Die Semsschrauben vom XC90 sind auch nicht die Lösung. Federbein von der Antriebswelle entfernen und säubern, anschließend zähe Kupferpaste reichlich auf die Verzahnung der Antriebswelle schmaddern und alles zusammen. Anschließend eine neue normale Semsschraube nach Herstellervorgabe montieren und anziehen, die Schrauben gibt es z.B. zu den Traggelenken dazu
11.bei Skandix gibt es solche Gummiunterlagen die sich um die Federn schmiegen, kostet nicht viel und lohnt sich
12. innere und äußere Spurstangen prüfen bzw. erneuern
13. Achsvermessung und leicht Vorspur geben lassen, dann hat man ein 'zentrierteres' Lenkgefühl
14. Spurplattendicke ist abhängig von der ET der Felgen. Ich glaube beim V70 ist bei ET 25 oder so Schluss, bedeutet bei ET49 - 20mm= 29mm ist okay und TÜV- tauglich.
Wenn man selber schrauben kann und eine Werkstatt zur Verfügung hat, ist das Arbeit für ein Wochenende. Wenn mans machen lässt, kostet es richtig Geld und das Know how mit neuen Buchsen einpressen versteht nicht jeder. Dabei ist es echt einfach. Kann man mit ner billigen Hydraulikpresse machen oder am Schraubstock.
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Find ich jetzt schon sehr krass alles auf PU umzubauen...
Querlenker vorne, vordere Buchsen Polizei oder Taxiversion, hintere Buchsen XC70.
Federbeinstützlager vom XC90 da sind wir uns einig.
Obere Drehmomentstütze, kantige Version von Skandix.
Hält bei mir schon erfolgreich über 100tkm... oder belastest du die Teile so stark? Immer volles Drehmoment?
Zitat:
Original geschrieben von KJ121
Ich sprach (schrieb) von einer moderaten Tieferlegung , welche etwa 30mm bedeuten würde. Da hebelt´s Dich nicht aus.
Was Du meinst, sind die Begleiterscheinungen bei Tieferlegungen von MEHR ALS 40mm und da gebe ich Dir zu 100% Recht!
Also, ich hatte einen W202 (Mercedes, erste C-Klasse) Esprit. Der hat ein tiefergelegtes Fahrwerk. Auch wenn es "nur" 2cm sind, macht sich das schon deutlich in stuckerigem Verhalten bemerkbar. Auf einer Rennstrecke dürfte es egal sein, aber auf normalen Strassen ist es unangenehm (meine Meinung).
Das schöne an den PU Buchsen ist, sie sind immer gleich straff und altern nicht wie die Gummibuchsen. Das was am längsten jemals gehalten hat waren die original Volvo Querlenker. Alles andere ist einfach Mist und hält dem hohen Fahrzeuggewicht nicht ausdauernd stand. Es kommt natürlich auch auf die Straßen an. Salzlauge im Winter knetet auch den Gummi weich.
Wenn die Querlenker nicht sauber führen, hat man erhöhten Reifenverschleiß, unstimmige Achsgeometrie, schlechtes Bremsverhalten, wabbelige Kurvenlage, kippelige Mittellage in der Lenkung,etc. etc. etc.
Was auch richtig was bringt und total billig ist, sind diese PU Einsätze für die Hilfsrahmenbuchsen. Das ist ein Unterschied wie Tag und Nacht und kostet 89€ plus Selbsteinbau.
Gut, PU in Motor- und Getriebestütze ist was für Puristen aber wenn er einen T5 hat und es sportlich haben will, gehört Motor und Getriebe in einen 'Schraubstock' gespannt. Nicht umsonst baut Porsche härteverstellbare Motorlager in die Kisten ein. Den Unterschied merkt man, vor allem bei Automatik.
Dazu gehört dann auch die gummigelagerte Momentstütze (Domstrebe) festzuspannen. Kann man billig mit ner großen Unterlegscheibe aus dem Baumarkt machen.
Fahrwerksmäßig muss man ja kein teures Komplettfahrwerk nehmen. Normale Sachs Stoßdämpfer gepaart mit KW Tieferlegungsfedern (o.ä) reicht auch. Hauptsache neue Stoßdämpfer. Die können mit der Zeit auch klappern und vermitteln ein verbrauchtes Fahrgefühl.
Tieferlegungsfedern mit neuen Dämpfern und Spurplatten, dazu halbwegs ordentliche Reifen und man erkennt die Kiste nicht wieder. Dazu sämtliche Fahrwerksteile neu die die Kräfte ja aufnehmen müssen und man hat ein neues Auto.
Wenn man eh die Federbeine zerlegt, würde ich gleich die diese Staubschutzgummis mit erneuern. Kostet nicht viel und es ist wieder alles frisch unterm Höschen...
Lieber Pseudo R (und natürlich auch alle anderen Schreiber),
vielen Dank für Deine ausführliche Antwort, und dass Du Dir so viel Arbeit gemacht hast. Das alles klingt sehr gut und wäre sicher genau das Richtige für mich. Ich werde Deine Vorschläge später mit meinem Vater besprechen und dann entscheiden, was davon umgesetzt wird (wir werden die Arbeiten zusammen durchführen).
Ich möchte noch einmal loswerden, dass ich es immer wieder super finde, wie sich hier geholfen wird.
Der Schwede
PS: Mir ist bewusst, dass Polybuchsen das Auto zu einem Brett machen können. Aber ich denke, genau das ist es, was ich mir wünsche. Ich möchte nicht das Gefühl haben, in Watte zu fahren, ich will die Straße spüren und wissen, was unter meinem Hintern passiert!
zum einpressen und auspressen der buchsen such dir anweisungen im internet, ist zwar keine kunst, aber auch nicht trivial. rechne damit, dass du mal zweimal zu gange sein musst, weil was schief geht.
mein mechaniker hat sich dazu immer "werkzeuge" (stempel) gemacht, damit ist es eigentlich immer gelungen.
pu buchsen sind das mittelding, wettbewerbsfahrzeuge haben meist sinterbuchsen oder teflonbuchsen.
Die alten Buchsen kann man mit roher Gewalt unter ner Presse rausbolzen, die PU kann man locker mit Kupferfett oder Silikonfett am Schraubstock rein drücken und hinterher noch sich zurecht rücken/ drehen. Die hinteren Buchsen der vorderen QL sind etwas anspruchsvoller.