Fahrverhalten vom W124 bei Laub, Schnee, Eis und Regen in Bezug auf Grenzsituationen!

Mercedes E-Klasse W124

Moin!

Da meld ich mich mal wieder 😎.
Natürlich NICHT weil wir ein Problem haben - fahren ja ein W124 😮.
😁 😁 😁

Zur Frage:
Hatte letzens eine Diskussion über den W124 und Sicherheit.
Die Diskussion 124 gegen Golf gabs ja schon.

Meine Frage:
Ich bremse voll. Was wird passieren? ( Außer negativer Beschleudnigugn 😮 ) - rutschen, ausbrechen, schleudern, oder einfach nur abbremsen?
Vollbremsung:
1. Laub
2. Schnee
3. Eis
4. Kurve ( mit Regen, Laub oder Schnee )
5. Bei Regen
6. Allgemein bei normalen Beschaffenheiten ( mit Regen, Laub oder Schnee )

Wenn das Fahrzeug ausbricht, wann?

Unser W124 hat ja ABS - aber weder ESP, BAS noch ASR.

Von daher meine Frage - kann ich auch bei den oben genannten BEschaffen heiten voll reinhauen - ohne Angst zu haben - das Fahrzeug bricht nicht aus?

Und wenn das Auto ESP hätte, ist das ja noch keine Grantie, das dass Fahrzeug nicht ausbricht/ausbrechen könnte, oder?

Würde mich um Antworten freuen! 🙂

mfg 🙂

Beste Antwort im Thema

Zu deiner Frage ist es so, dass es grundsätzlich davon abhängt, ob du dich in einer Kurve befindest oder nicht.

Wenn nicht:
Vollbremsung:
1. Laub
Nix, das ABS geht rein und das Auto wird nicht wirklich langsamer, wie jedes moderne Auto auch, außer du hast ne Version mit Anker oder so.

2. Schnee
Nix, der bremst genau wie jedes moderne Auto auch.

3. Eis
Der fährt genau wie jedes moderne oder ältere Auto auch hin, wo er will.
Gummireifen funktioniere auf Eis nicht wirklich, so dass Änderungen in der Richtung oder Fahrgeschwindigkeit fast nicht möglich sind. Da hilft auch kein ESP, sondern nur Spikes.

4. Kurve ( mit Regen, Laub oder Schnee )
Nichts. Das Auto wird n bisschen Bremsen und von der Fahrwerksauslegung wird nichts passieren.
Außer, du fährst die Kurve schon von vorn herein zu schnell an, dann fährst du natürlich grade durch, aber das hat jetzt nix mit Bremsen zu tun.

5. Bei Regen
Bremst? Was soll er sonst tun?

6. Allgemein bei normalen Beschaffenheiten ( mit Regen, Laub oder Schnee )
Bremsen....

Ein Rad nimmt Kräfte von allen Seiten auf.
Das kann es nur bis zu einem gewissen Punkt, so lange wie es sich dreht. In dem Moment wo es blockiert, rutscht es.
Ein rutschendes Rad kann den Wagen nicht mehr seitlich führen.
Wenn du also z.B. die Handbremse durchziehst, bis die Hinterräder blockieren, dann verzögert der Wagen zwar stark, aber er wird hinten nicht mehr seitlich geführt, bricht also hinten aus. In einer Kurve hat das unschöne Folgen.
Passiert dies nun mit allen 4 Rädern, dann bewegt sich das Auto gradeaus. Dies hat in Kurven zu folge, dass du grade durch die Kurve nen Abflug machst.

Die Frage wie viele Assistenzsysteme man braucht ist in erst Linie davon abhänig, wie viel Auto man fahren kann.
Gehört man zu den Frauen, welche sobald es gefährlich wird beide Hände vors Gesicht nehmen und laut schreien, ist es schlecht, dagegen gibt es noch nichts.

Wenn man Auto fahren kann, dann bremst man auch voll an, lässt beim ersten Quietschen leicht nach und dann muss man eben sehen.
Dazu muss man natürlich Übung haben, denn, der Normalfahrer ist spätestens wenn er dann voll auf dem Pedal steht und das Auto anfängt, was komisches zu machen, überfordert.
Befindet man sich dabei in einer Kurve und bremst voll, geht der Wagen grade durch. Jetzt muss man die Bremskraft reduzieren und den Wagen wieder auf den richtigen Kurs lenken. Gegebenenfalls sind die Seitenführungskräfte durch vollständiges Lösen der Bremse wieder komplett her zu stellen, in der Zeit kann man natürlich nicht bremsen.
Muss man einem Hinderniss ausweichen, bremst man voll um die Blockiergrenze rum bis vor das Hindernis, löst dann die Bremse und lenkt mit vollen Seitenführungskräften drumherum.
Damit einem das Heck nicht ausbricht, kann man dabei die Automatik auf N stellen oder die Kupplung durchtreten und unmittelbar hinter dem Lenkmannöver wieder bremsen.
Ist es eine leichte Kurve, oder unterschiedlicher Fahrbahnbelag, dann muss man die Bremse wieder ggfls. leicht lösen, um Seitenbewegungen des Fahrzeuges aus zu gleichen.
Fährt man zu schnell in eine Kurve, dann kann man das Auto meist mittels eines Bremsschlages wieder einfangen. Dabei tritt man voll auf die Bremse, wobei das Fahrzeug natürlich "ausbricht", bzw. sich grade durch die Kurve bewegt. In der Zeit baut man dann bis zum Fahrbahnrand Geschwindigkeit ab und das sollte dann reichen, um den Rest der Kurve in größerem Radius bei niedrigerer Geschwindigkeit weiter zu fahren.

Soviel zu kleinen Theorie des Autofahrens.
Weil das Vorgänge sind, die im Straßenverkehr sehr selten sind und auch kein lieschen Müller aufm Weg zum Kindergarten begegnen, sind durchschnittliche Autofahrer damit natürlich überfordert und bekommen sowas nicht hin. Deshalb übernimmt die Elektronik in modernen Autos immer öfters das Fahren.

Beim W124 wurde schon oft das ABS verbaut. Das ABS verhindert das blockieren der Räder, damit Bremsplatten an den Reifen und ermöglicht es, dass Fahrzeug weiter zu lenken.
Du kannst also in allen Fahrsituationen voll drauf treten bis ins ABS und weiter lenken. In Kurven bricht er dabei nicht aus, die Reifen gehen bei langen Vollbremsungen aus hohen Geschwindigkeiten nicht kaputt, und das Fahrzeug bleibt vollständig lenkbar.

Aus dem ABS entwickelte Bosch das ASR.
Die Antischlupfregelung war beim Herrn Mercedes nötig, um die großen Motorleistungen die Anfang der 90er aufkamen, auch für den Durchschnittsautofahrer beherrschbar auf die Straße zu bekommen. Das Problem ist, das der Antriebsstrang eines Kraftfahrzeuges recht träge reagiert. Wenn du also bei z.B. einem 500E mit abgeschaltetem ASR hingehst und gibst in einer Kurve zu viel Gas, dann geht er hinten raus und ist für den Durchschnittsautofahrer verloren. Schon wenn du mit leicht angeschlagenen Vorderrädern auf feuchter Straße beim nem 300E voll drauftrampelst, dreht der sich einmal komplett um den Ampelmasten.
Die Leistung wuchs Anfang der 90er bei Mercedes so an, dass man sich bei den 6 und 8-Zylindern gedanken machen musste, dass sich die Kundschaft damit tot fährt. Dafür ist ASR, es lässt nur so viel Kraft auf die Antriebsräder, dass diese nicht durchdrehen und so die Seitenführung des Kraftfahrzeuges weiter sicherstellen können.

Das ASR war im Prinzip ein ABS welches in der Lage war, neben den Vorderrädern die Hinterräder einzeln an zu bremsen und so die Motorleistung ab zu bremsen. (Diese wurde nebenbei dann auch noch elektronisch abgeregelt, aber das ist jetzt n anderes Thema). Ingenieure kamen nun auf die Idee, dass man die im ASR vorhandenen Systeme eigentlich durch einfache Änderung so abrichten könnte, dass man damit die Räder welche ja schon Hardwaremäßig sowieso einzeln anbremsbar waren, so abbremst, dass man damit Autos die in einer Kurve den Bremsbereich überschritten haben, einbremsen kann.

So entstand das ESP. Wenn du nun in einer Kurve gehst und bist zu schnell, dann kann das Fahrzeug knapp jenseits des normalen Grenzbereiches in dem es ausbricht, durch gezielte Bremseingriffe auf einzelner Räder wieder eingefangen werden. So entstand das ESP.
Das ESP hat aber auch nur eine Schmale Bandbreite in der es dir weiter hilft, wenn wenn du viel zu schnell in eine Kurve fährst, fliegst du raus. Egal ob mit oder ohne oder irgendwas, da hilft dann hinterher bestenfalls noch der Airbag.

Dann warfen die Systeme aber weiterhin Problem auf.
Beim Bremsen auf unterschiedlichem Fahrbahnbelag links/rechts neigt das Auto dazu, auf einer Seite stärker zu verzögern. Dadurch entsteht eine leichte Drehbewegung, welche mann durch gegenlenken ausgleichen muss. Da der Durchschnittautofahrer damit Probleme zu haben scheint, nutzt man mitlerweile Lenkassistenten. Das ist im Prinzip eine Softwarelösung in der elektrischen Servolenkung welche dann bei einer Vollbremsung selbstständig gegenlenkt.

Das nächste Problem war, dass viele Leute gar nicht in der Lage waren, selbst voll zu bremsen. Der Durchschnittsautofahrer ist also sprichwörtlich zu blöde, selbst voll auf ein Bremspedal zu trampeln. Deswegen gibt es Bremsassistenten, welche dann erkennen sollen, dass voll gebremst werden will und das machen die dann. Wenns so funktioniert.

Damit kann ein Auto alleine bremsen, lenken, gasgeben und gas wegnehmen, etc. Es macht also das, was man der Durchschnittsfahrer heute nicht mehr kann.
Dann kommen dazu natürlich noch die anderen 1000 Dinge die man für den heutigen DAU (Dümmsten Anzunehmenden User) braucht.
Im 124er fing man mit dem Quatsch schon an.
Den Motor kann man nicht mehr starten, wenn der Wählhebel nicht auf P oder N steht. Ist totaler Blödsinn, weil, hat früher auch keiner gebraucht. Wenn man in Kadett den Wagen auf D anhat, fährt er los, merkt man sofort und tritt halt auf die Bremse.
Bei manchen Autos kann man auch nur starten, wenn man die Bremse tritt, bei unseren den Wählhebel nur bei getretener Bremse aus P lösen und den Autoschlüssel nur auf P mitnehmen. Es erinnert durch ein PIEEEP daran, dass man das Licht angelassen hat, neue Autos bedienen die Parkbremsfunktion selbstständig...
Sie passen auf, das man nicht einschläft, die Spur nicht verlässt, keine Unfälle baut, etc. p.p.

Ist eigentlich alles Quatsch der es ermöglicht, Leuten die es eigentlich nicht Können schneller zu fahren. Mit nem Manta GSE käm keine Blondiene auf die Idee, in ner Autobahnauffahrt im 2. Gang voll drauf zu treten. In nem S500 kein Problem, ASR kümmert sich um den Rest.
Im Prinzip ist das alles dafür da, Leuten die nicht Autofahren können zu ermöglichen, viel zu schnelle Autos zu bewegen ohne drüber nachdenken zu müssen, was man da eigentlich tut, denn das macht heute die Elektronik.
Meine Mädels jedenfalls fahren seit Jahren alle so kleinwagen die das alles nicht drin haben (Corsa, Tigra, Polo, etc.) und haben alle noch keine Unfälle gebaut.

Mach dir ruhig mal ernsthafte Gedanken um ein Fahrsicherheitstraining.
Und das bitte mit dem W124...

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Zitat:

Original geschrieben von dreadkopp


der w124 ist imho vor allem im und überm grenzbereich sehr gutmütig. bei regen oder schnee fahre ich , sofern es die umgebung zulässt auch ganz gern mal quer. ich hab noch nie ein auto gefahren, welches so entspannt driftet, sich halten und wieder einfangen lässt. selbst ein reifenplatzer hinten rechts bei 180 auf der autobahn war kein problem. der dicke sackte ein wenig weg und zog leicht zur seite, war aber die ganze zeit kontrollierbar und sicher.

so... das war mein senf 🙂

hinterradplatzer bei 130 kmh , essend und drinkend,hände nur halb am steuer und die kiste hats null geschüttelt.da war ich auch überrascht.

erstaunlich sauber weitergelaufen.

Zitat:

Original geschrieben von motylewi


Der Kombi von meinem Vater (300D mit ASD und ABS) fährt im Winter mit Winterreifen fast wie auf Schienen.

Ist von der Hinterachslast her kein Vergleich zur Limo.

Ich hatte noch kein Auto, was so gut im Schnee fuhr wie n 124T auf Michelin.

Normalwerweise ist der W124 (ich fahren einen S124 - also E280T) relativ problemlos. Bin auch schon bei 11% Steigung noch weggekommen, während ein Golf, der hinter mir war, hat aufgeben müssen.
Die Falle droht woanders: Wenn Du in der Kurve Gas gibst, und es glatt ist, kannst Du sicher sein, dass Du das Auto abfangen darfst. Ist mir mal passiert - ich habe Blut geschwitzt, vor allem, weil schon der Gegenverkehr anrollte... Die neueren Fahrzeuge haben ein verbessertes ASR, das bis 80km/h greift. Beim W124 ist zwischen 20 und 40km/h Schluss. Mit ASD wäre ich weg vom Fenster gewest. 😁

Zitat:

Original geschrieben von Owlmirror


ie Falle droht woanders: Wenn Du in der Kurve Gas gibst, und es glatt ist, kannst Du sicher sein, dass Du das Auto abfangen darfst. Ist mir mal passiert - ich habe Blut geschwitzt, vor allem, weil schon der Gegenverkehr anrollte... Die neueren Fahrzeuge haben ein verbessertes ASR, das bis 80km/h greift. Beim W124 ist zwischen 20 und 40km/h Schluss. Mit ASD wäre ich weg vom Fenster gewest. 😁

Warum das? Das ASD greift doch nur bis 25 km/h ein. Ich nehme an, du warst schneller.

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