Fahrtbericht(e) ND - Mazda Experince Fürstenfeldbrück (9.9.)
Nanu, habe noch kein Thema gesehen, aber es waren ja 30 Leute vor Ort von Motor-Talk. Vielleicht schreiben noch ein paar auf, welche Eindrücke sie mitgenommen haben. (Und bei der Gelegenheit nochmals besten Dank für die tolle Veranstaltung und Organisation!). Ich Mach mal den Anfang.
Motor/Fahreigenschaften:
Erste Hälfte mit dem 1.5er gefahren und ich muss sagen ich war sehr positiv überrascht. Sowohl Motorleistung als auch Fahreigenschaften waren völlig ausreichend um sehr viel Spaß zu haben. Auf dem Handlingkurs konnte man mit entsprechender Lenkbewegungen und Lastwechsel jede Kurve mit quietschenden Reifen und leicht raushängendem Heck fahren und hatte schon nach wenigen Minuten herrlich viel Gummigestank in der Luft. Dabei ist es tatsächlich - gefühlt - idiotensicher ausgelegt, d.h. auch bei groben/falschen Inputs hatte man nie Sorge dass es in einem Dreher Enden könnte, und irgendwie fängt er sich wieder - ich denke das geringe Gewicht des Fahrzeugs machts möglich (gut, wir waren auch immer nur im zweiten Gang unterwegs, wie es bei höherem Tempo aussieht müsste man noch erfahren). Das "mitlenkende Heck" macht jedenfalls höllisch Spaß wenn man es drauf anlegt. Es waren auch keine Holzreifen drauf, sondern Bridgestone Potenza S001 die ja gerade im Trockenen recht gute Noten bekommen. Ansonsten: Für einen Saugmotor geht der kleine sogar bei niedrigen und mittleren Drehzahlen gut nach vorn, einen Turbo habe _ich_ nicht vermisst. (Fahre aktuell einen BMW 3er Touring (F31) mit 184 PS).
Später bin ich dann zwar noch den 2.0 mit LSD gefahren, aber leider nicht auf dem Handlingkurs. Die Mehrleistung merkt man sofort, es fährt sich alles souveräner. Und wenn durch die Kurven powered merkt man sowohl die Mehrleistung, als auch mehr Vortrieb dank des LSD. Ich denke wie so oft wird es einfach eine Frage des selbst gesetzten Budgets sein was man sich gönnt. Auch wenn der 2.0 objektiv der "Gewinner" ist, muss ich sagen hat mich der 1.5er am meisten überrascht (positiv!) und ist Gewinner der Herzen. Und ich kaufe jedem sofort ab, wenn er sagt, für ihn ist der 1,5er mehr als ausreichend zum Spaß haben. Ist er nämlich auch.
In jedem Fall mein Kompliment für eine so gute Abstimmung des ESP. Ja, bei (z.B.) BMW kann man vom DSC ins entschärfte DTC schalten zum Spaß haben und für mehr Vortrieb - allerdings muss man dann auch wissen man macht, und es bleibt ja trotzdem das stark untersteuernde Fahrverhalten. Wenn mans drauf ankommen lässt, rutscht er dann doch nur über die Vorderachse oder über alle viere. Ganz anders der mx-5.
Einzig getrübt wird es wenn man rasant aus Stand starten will. Wenn man da mit etwas zuviel Drehzahl rangeht, dann quietscht es kurz und dann regelt er die Leistung fast bis zum Stillstand wieder runter - passt überhaupt nicht zur sonstigen Auslegung. Da hat man mit dem DTC von BMW dann wieder mehr Spaß.
Dann nochmal Drift-Taxi als Beifahrer auf einer nassen Strecke (natürlich ganz ohne ESP). Und hier sieht man dann auch den krassen Unterschied zum "geführten Spaß" mit ESP. Während bei letzterem das System so intelligent ausgelegt ist, dass es einem vorgaukelt man hat hat alles im Griff, zeigt sich mit ausgeschaltetem ESP dass man wirklich wissen sollte was man macht und wie "giftig" er sein kann wenn man übertreibt. Die beiden Profis haben den Wagen natürlich gekonnt richtig quer durch die Kurven gejagt und Ende auch schöne, geplante Dreher hingelegt. Der Wagen fühlte sich dabei aber auch so instabil an und zuckelte wild in diese und jene Richtung (sehr schnelle und präzise Inputs waren notwendig) wenn man Stoff gab, dass ich für mich nicht den Bedarf hätte das auf der Strasse auszuprobieren. Hatte vor ein paar Wochen eine Caterham-Drift-Experience mitgemacht (da gibts gar keine Elektronik), und weiß daher gut wie schmal der Grad ist, wenn man ohne Helferlein kontrollierte Drifts hinlegen will.
Und wie ich gehört habe, hat es wohl auch ein Teilnehmer aus der Vormittagsgruppe entgegen allen Anweisungen gemeint unbedingt ausprobieren zu müssen im MX-5 und einen Wagen dabei zerlegt.
Optik/Ergonomie:
Erleichterung, dass das Brilliantsilber zwar im Direktvergleich heller ist als das Titangrau, aber es insgesamt trotzdem dunkel genug ist und man es ohne direktvergleich auch für das titangrau halten könnte. Die Sitze sind für mich (186cm, 93kg, "breite Knochen" ^^) alle bequem gewesen. Sitzposition fand ich Klasse, ich bevorzuge immer eine aktive Sitzposition wie in Fahrertrainings empfohlen. D.h. ich hatte die Sitze weder weit nach hinten geschoben noch weit nach hinten geneigt. Ein-/Aussteigen ging auch bei geschlossenem Dach OK (man sitzt halt tief und das Auto ist flach). Der Rückspiegel bietet viel Blickfläche nach hinten. Kombis die hinter einem stehen wirken aber schon wie Crossover/SUV artige Fahrzeuge.^^ Ansonsten das altbekannte: Toller Anordnung Pedale, Tolle Schaltung & Schaltwege, etc. pp.
Blöd fand ich:
- Mein Oberfläche vom Kopf stand zu sehr im Fahrtwind - war auf Dauer dann einfach zu kalt bei Landstrassentempo (war um die 20 Grad). Bin aber kein erfahrener Cabriofahrer, im Z4 konnte ich über die Sitzhöhenverstellung eine Position finden wie es ging. Im MX-5 brauch ich dann wohl in jedem Fall eine Kopfbedeckung (aber gehört sich ja vielleicht so...?). Jetzt will ich nicht für eine Sitzhöhenverstellung plädieren (ich weiß warum sie fehlt) aber ein etwas tiefergelegter Sitz hätte schon was gehabt. Eine Auflage ginge ja immer drauf... - oder meinetwegen was austauschbares, im Caterham gibts auch Optionen für große/kleine Fahrer.
- Beim entspannten rumcruisen habe ich gern das linke Bein angewinkelt und seitlich angelehnt. Selbst im 3er (F3x) geht das trotz der ungünstig platzierten Armlehne noch so, dass man sich dabei nicht weh tut. Im MX-5 dachte ich abends ich wäre hingefallen bzw. mich hätte da jemand gegen getreten. Sehr unbequem. Gefühlt scheinen die Armlehnen wo man mit dem seitlich Bein unterhalb des Knie gegenstößt aus Adamantium zu sein... Einzige Lösung ist wohl den linken Fuß auf der dafür vorgesehenen Ablage zu lassen. Hoffe mal da kann man sich dran gewöhnen.
Fazit:
Unterm Strich hatte ich soviel Spaß mit dem Fahren, dass es für mich keine Frage mehr ist ob ich mir einen hole, sondern bestenfalls noch wann. Ich finde das Fahrzeug ist nicht nur vom Datenblatt her konkurrenzlos, sondern auch vom Fahrspaß her ein einmaliges Paket.
Beste Antwort im Thema
Nanu, habe noch kein Thema gesehen, aber es waren ja 30 Leute vor Ort von Motor-Talk. Vielleicht schreiben noch ein paar auf, welche Eindrücke sie mitgenommen haben. (Und bei der Gelegenheit nochmals besten Dank für die tolle Veranstaltung und Organisation!). Ich Mach mal den Anfang.
Motor/Fahreigenschaften:
Erste Hälfte mit dem 1.5er gefahren und ich muss sagen ich war sehr positiv überrascht. Sowohl Motorleistung als auch Fahreigenschaften waren völlig ausreichend um sehr viel Spaß zu haben. Auf dem Handlingkurs konnte man mit entsprechender Lenkbewegungen und Lastwechsel jede Kurve mit quietschenden Reifen und leicht raushängendem Heck fahren und hatte schon nach wenigen Minuten herrlich viel Gummigestank in der Luft. Dabei ist es tatsächlich - gefühlt - idiotensicher ausgelegt, d.h. auch bei groben/falschen Inputs hatte man nie Sorge dass es in einem Dreher Enden könnte, und irgendwie fängt er sich wieder - ich denke das geringe Gewicht des Fahrzeugs machts möglich (gut, wir waren auch immer nur im zweiten Gang unterwegs, wie es bei höherem Tempo aussieht müsste man noch erfahren). Das "mitlenkende Heck" macht jedenfalls höllisch Spaß wenn man es drauf anlegt. Es waren auch keine Holzreifen drauf, sondern Bridgestone Potenza S001 die ja gerade im Trockenen recht gute Noten bekommen. Ansonsten: Für einen Saugmotor geht der kleine sogar bei niedrigen und mittleren Drehzahlen gut nach vorn, einen Turbo habe _ich_ nicht vermisst. (Fahre aktuell einen BMW 3er Touring (F31) mit 184 PS).
Später bin ich dann zwar noch den 2.0 mit LSD gefahren, aber leider nicht auf dem Handlingkurs. Die Mehrleistung merkt man sofort, es fährt sich alles souveräner. Und wenn durch die Kurven powered merkt man sowohl die Mehrleistung, als auch mehr Vortrieb dank des LSD. Ich denke wie so oft wird es einfach eine Frage des selbst gesetzten Budgets sein was man sich gönnt. Auch wenn der 2.0 objektiv der "Gewinner" ist, muss ich sagen hat mich der 1.5er am meisten überrascht (positiv!) und ist Gewinner der Herzen. Und ich kaufe jedem sofort ab, wenn er sagt, für ihn ist der 1,5er mehr als ausreichend zum Spaß haben. Ist er nämlich auch.
In jedem Fall mein Kompliment für eine so gute Abstimmung des ESP. Ja, bei (z.B.) BMW kann man vom DSC ins entschärfte DTC schalten zum Spaß haben und für mehr Vortrieb - allerdings muss man dann auch wissen man macht, und es bleibt ja trotzdem das stark untersteuernde Fahrverhalten. Wenn mans drauf ankommen lässt, rutscht er dann doch nur über die Vorderachse oder über alle viere. Ganz anders der mx-5.
Einzig getrübt wird es wenn man rasant aus Stand starten will. Wenn man da mit etwas zuviel Drehzahl rangeht, dann quietscht es kurz und dann regelt er die Leistung fast bis zum Stillstand wieder runter - passt überhaupt nicht zur sonstigen Auslegung. Da hat man mit dem DTC von BMW dann wieder mehr Spaß.
Dann nochmal Drift-Taxi als Beifahrer auf einer nassen Strecke (natürlich ganz ohne ESP). Und hier sieht man dann auch den krassen Unterschied zum "geführten Spaß" mit ESP. Während bei letzterem das System so intelligent ausgelegt ist, dass es einem vorgaukelt man hat hat alles im Griff, zeigt sich mit ausgeschaltetem ESP dass man wirklich wissen sollte was man macht und wie "giftig" er sein kann wenn man übertreibt. Die beiden Profis haben den Wagen natürlich gekonnt richtig quer durch die Kurven gejagt und Ende auch schöne, geplante Dreher hingelegt. Der Wagen fühlte sich dabei aber auch so instabil an und zuckelte wild in diese und jene Richtung (sehr schnelle und präzise Inputs waren notwendig) wenn man Stoff gab, dass ich für mich nicht den Bedarf hätte das auf der Strasse auszuprobieren. Hatte vor ein paar Wochen eine Caterham-Drift-Experience mitgemacht (da gibts gar keine Elektronik), und weiß daher gut wie schmal der Grad ist, wenn man ohne Helferlein kontrollierte Drifts hinlegen will.
Und wie ich gehört habe, hat es wohl auch ein Teilnehmer aus der Vormittagsgruppe entgegen allen Anweisungen gemeint unbedingt ausprobieren zu müssen im MX-5 und einen Wagen dabei zerlegt.
Optik/Ergonomie:
Erleichterung, dass das Brilliantsilber zwar im Direktvergleich heller ist als das Titangrau, aber es insgesamt trotzdem dunkel genug ist und man es ohne direktvergleich auch für das titangrau halten könnte. Die Sitze sind für mich (186cm, 93kg, "breite Knochen" ^^) alle bequem gewesen. Sitzposition fand ich Klasse, ich bevorzuge immer eine aktive Sitzposition wie in Fahrertrainings empfohlen. D.h. ich hatte die Sitze weder weit nach hinten geschoben noch weit nach hinten geneigt. Ein-/Aussteigen ging auch bei geschlossenem Dach OK (man sitzt halt tief und das Auto ist flach). Der Rückspiegel bietet viel Blickfläche nach hinten. Kombis die hinter einem stehen wirken aber schon wie Crossover/SUV artige Fahrzeuge.^^ Ansonsten das altbekannte: Toller Anordnung Pedale, Tolle Schaltung & Schaltwege, etc. pp.
Blöd fand ich:
- Mein Oberfläche vom Kopf stand zu sehr im Fahrtwind - war auf Dauer dann einfach zu kalt bei Landstrassentempo (war um die 20 Grad). Bin aber kein erfahrener Cabriofahrer, im Z4 konnte ich über die Sitzhöhenverstellung eine Position finden wie es ging. Im MX-5 brauch ich dann wohl in jedem Fall eine Kopfbedeckung (aber gehört sich ja vielleicht so...?). Jetzt will ich nicht für eine Sitzhöhenverstellung plädieren (ich weiß warum sie fehlt) aber ein etwas tiefergelegter Sitz hätte schon was gehabt. Eine Auflage ginge ja immer drauf... - oder meinetwegen was austauschbares, im Caterham gibts auch Optionen für große/kleine Fahrer.
- Beim entspannten rumcruisen habe ich gern das linke Bein angewinkelt und seitlich angelehnt. Selbst im 3er (F3x) geht das trotz der ungünstig platzierten Armlehne noch so, dass man sich dabei nicht weh tut. Im MX-5 dachte ich abends ich wäre hingefallen bzw. mich hätte da jemand gegen getreten. Sehr unbequem. Gefühlt scheinen die Armlehnen wo man mit dem seitlich Bein unterhalb des Knie gegenstößt aus Adamantium zu sein... Einzige Lösung ist wohl den linken Fuß auf der dafür vorgesehenen Ablage zu lassen. Hoffe mal da kann man sich dran gewöhnen.
Fazit:
Unterm Strich hatte ich soviel Spaß mit dem Fahren, dass es für mich keine Frage mehr ist ob ich mir einen hole, sondern bestenfalls noch wann. Ich finde das Fahrzeug ist nicht nur vom Datenblatt her konkurrenzlos, sondern auch vom Fahrspaß her ein einmaliges Paket.
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5 Antworten
Zitat:
@Sencer schrieb am 11. September 2015 um 10:04:24 Uhr:
Hatte vor ein paar Wochen eine Caterham-Drift-Experience mitgemacht (da gibts gar keine Elektronik), und weiß daher gut wie schmal der Grad ist, wenn man ohne Helferlein kontrollierte Drifts hinlegen will.
Bei Kurt Hoffmann? Dann besteht die Chance, dass wir uns da über den Weg gelaufen sind. Bin öfter mal da.
Zitat:
Im MX-5 brauch ich dann wohl in jedem Fall eine Kopfbedeckung (aber gehört sich ja vielleicht so...?).
Ich trage auch immer eine, durch das mittlerweile sehr licht gewordene Haupthaar brauche ich einerseits Schutz gegen Sonneneinstrahlung und andererseits gegen kalten Fahrtwind.
Zitat:
Unterm Strich hatte ich soviel Spaß mit dem Fahren, dass es für mich keine Frage mehr ist ob ich mir einen hole, sondern bestenfalls noch wann. Ich finde das Fahrzeug ist nicht nur vom Datenblatt her konkurrenzlos, sondern auch vom Fahrspaß her ein einmaliges Paket.
Klingt sehr gut, ich habe voraussichtlich heute Nachmittag meine erste Probefahrt mit dem ND 1.5. Ich werde berichten.
Zitat:
@tomato schrieb am 11. September 2015 um 11:14:48 Uhr:
Zitat:
@Sencer schrieb am 11. September 2015 um 10:04:24 Uhr:
Hatte vor ein paar Wochen eine Caterham-Drift-Experience mitgemacht (da gibts gar keine Elektronik), und weiß daher gut wie schmal der Grad ist, wenn man ohne Helferlein kontrollierte Drifts hinlegen will.
Bei Kurt Hoffmann? Dann besteht die Chance, dass wir uns da über den Weg gelaufen sind. Bin öfter mal da.
Ja, war am 27.7. da lief parallel der Test-Tag für das 6h Rennen am Ring (FIA WEC). Bist du von der Orga oder als Teilnehmer dabei? Wir waren eine größere Truppe von 7 Leuten und den ganzen Tag dabei. Wär ja lustig wenn es so wäre : )
Viel Spaß bei deiner Probefahrt und berichte dann mal.
Zitat:
@Sencer schrieb am 11. September 2015 um 12:14:27 Uhr:
Ja, war am 27.7. da lief parallel der Test-Tag für das 6h Rennen am Ring (FIA WEC). Bist du von der Orga oder als Teilnehmer dabei? Wir waren eine größere Truppe von 7 Leuten und den ganzen Tag dabei. Wär ja lustig wenn es so wäre : )
Ne, an dem Tag war ich nicht da. Ich schaue aber öfter mal rein.
Den hatte ich.Zitat:
Viel Spaß bei deiner Probefahrt und berichte dann mal.

Hallo,
hmmm, also wenn ich nicht völlig auf dem Holzweg bin, waren auf den meisten 1.5ern Yokohama montiert (16''... die Bridgestone waren nur auf den Wagen mit 17''-Felgen und somit glaube ich auf allen 2.0ern...
Mir fiel bei den Yokohama übrigens eine ziemlich fiese Sägezahn-Bildung an der VA auf. Weiterhin fiel mir auf, dass der Reifendruck eher hoch angesetzt gewesen ist, die Flanken dennoch ziemlich gelitten haben, was wegen der Handling-Runden aber nicht weiter verwundert.
Als "Heckschleuder-Fahrer" (Smart Roadster) hatte ich übrigens eher den Eindruck, dass das Heck nicht ganz ausreichend mitlenkt. Mir bot sich eher der Eindruck eines auf eiserne Neutralität ausgelegten Fahrwerks. Gerade beim Herausbeschleunigen aus engen Kehren schien es mir so, als läge das Auto anhaltend auf dem kurvenäusseren Vorderrad. Vom Gegenlenken war ich jedenfalls stets meilenweit entfernt (am Gewicht meines Gasfusses hat es gewiss nicht gelegen). Ich hätte mir das Heck noch etwas "lebendiger" gewünscht.
Zur Drift-Vorführung. Ich meine, da hat man ganz besonders gut gemerkt, dass man selbst ohne ESP die Kiste schon ordentlich provozieren muss und auch, dass die Massen nicht nur tief und gleichmässig zwischen den Achsen verteilt sind, sondern dass sie auch ziemlich stark zentriert sind. Weil an den "Enden" wenig Masse ist, stellt der Wagen auch sehr zügig wieder zurück auf Kurs, sobald der Grip wieder da ist und das ohne grosse "Überschwinger".
Im Winter sollte das aber auch bedeuten, dass die Fuhre schneller als andere mal "schwanzelt", dafür aber vergleichsweise leicht wieder einzufangen ist?!
Zu Deinen "Haltungsnoten": Ja, auch ich hätte mir den Sitz ein paar cm tiefer und das Lenkrad einen Hauch näher gewünscht (axiale Verstellung fehlt..), ich bin aber auch über 1.90.... Ganz schlimm fand ich haltungstechnisch eher die Fahrt als Beifahrer. Der Fussraum ist auf der Beifahrerseite nicht gerade tief und da man hier nicht die Schenkelauflage einstellen kann schlackerten meine Knie frei im Raum herum..... Auf die Idee, ein Bein anzuwinkeln bin ich aufgrund der ohnehin Krampfadernschonenden flachen Beinhaltung nie gekommen.
Noch mehr zu "Haltungsnoten": Die Konfiguration von Infotainment-Knopf und Handbremse ist wäre seitenverkehrt ergonomisch um Welten besser. Sie ist gegenüber der Rechtslenker-Version unverändert. Hier was Mazda zu geizig!
(Der Auspuff gehört übrigens in die Mitte, nicht nach rechts... nur damit ich noch etwas gemeckert habe. Die eine Sicke gehört aus der Tür raus und die Antenne muss weg...)
Auch ich hatte riesig Spass. Bei der Rückfahrt mit meinem Roadster habe ich den MX5 sogar erstmal vermisst. Allerdings nur auf der Autobahn. Ist einfach mehr Auto als mein Roadster. Auf der Landstrasse habe ich ihn dann nicht mehr vermisst. Ich war sogar von meiner servofreien Lenkung und dem noch etwas knusprigeren Handling wieder einemal richtig angetan. Wobei: Der MX 5 ist jetzt verdammt dicht dran und die Bremse ist sogar besser. Einzig die Lenkung fällt vom Feedback her deutlich ab, aber das ist selbstverständlich so... Servo bleibt Servo, auch wenn sie noch so gut abgestimmt ist. Trotzdem... in Summe ist der MX5 das klar bessere Auto und der Spass ist nur 5% geringer.
Jetzt bin ich eine Sorge los: Die, wie ich den Roadster (jetzt 220'000km) bei Bedarf adäquat ersetzen kann. Ein NB konnte das bei Weitem nicht, dem ND gelingt es. Bravo Mazda!
Gruss
Jürgen
Hallo Jürgen,
hatte schon deinen sehr gelungenen Fahrbericht gelesen; danke auch fürs Feedback. Hast natürlich Recht, ich bin nochmal meine Bilder durchgegangen, und das waren alles 17" Felgen, da muss ich wohl was durcheinander gebracht haben. Hab grad nochmal gesucht, und offiziell werden die 1.5er auch auf Yokohama Advan Sport (natürlich 16" ausgeliefert. Aber die Reifen kommen ja auch noch OK weg, oberes Drittel und sicher auch kein Holzreifen. ; )
Auch deine Anmerkungen zum Fahrwerk sind meine ich korrekt - im Vergleich zum NC haben sie das Toe-Out/nachspur an der Hinterachse zurückgenommen und damit ein neutraleres Fahrverhalten zu erzielen ( https://youtu.be/hldy5CzXFHM?t=9m2s ). Worauf ich mich bezog war nicht das normale Fahren wenn man schnell unterwegs ist (dazu gab es leider keine Gelegenheit an der Veranstaltung, da mit 8 Fahrzeugen einfach zuviel unterwegs waren auf dem kleinen Kurs), sondern ein gezieltes ausnutzen von Lastwechsel, plötzlichem Gas und anstellen vor der Kurve. Hat jedesmal zuverlässig geklappt. Ein Gegenlenken wird dabei auch nie notwendig, da dass ESP nur wenig Driftwinkel zulässt und den Wagen sanft unter Kontrolle hält.
ESP + Gegenlenken kriegt man glaube ich auch nicht unter einen Hut, das ging bis jetzt jedesmal schief (jedenfalls bei den BMWs die ich kenne), da der Lenkeinschlag von der Elektronik herangezogen wird bei der Entscheidung was das ESP machen soll. Und ein ESP kann nicht wissen ob man nur gegenlenkt weil man den Drift halten will, oder weil man will das der Wagen jetzt in die andere Richtung fahren soll. Dementsprechend endete es auch immer in einem üblem auskeilen des Fahrzeugs. Ich finde es dann einfach nicht berechenbar und dementsprechend bin ich kein so großer Freund davon.
Beim mx-5 empfand ich es als genau richtig. Beim normalen zügig fahren sehr neutral, und wenn man es etwas provoziert kann man halt ein wenig schräg fahren. Nach meinem Gefühl jederzeit völlig berechenbar. Da es - ab Werk - kein Fahrzeug ist mit dem um Sekunden/Zehntel fährt geht das m.E. völlig OK. Wer ein grundsätzlich leicht übersteuerndes Fahrzeug haben will, weiß ja was er modifizieren muss, damit er das gewünschte Fahrverhalten hinbekommt.