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Fahrradtraining von Kindern auf öffentlichen Straßen

Themenstarteram 7. Juli 2011 um 13:45

Moin Leute,

 

ich wohne in in einem verkehrsberuhigten Gebiet mit Tempo 30 - Zone davor, wo wegen der Nähe zu einer Grundschule desöfternen Fahrradtrainings der Kinder stattfinden. So etwas haben meine seinerzeit auch mitgemacht, es ist sehr nützlich und sinnvoll. So weit, so gut.

 

Was mir aber in den letzen Jahren auffällt, ist, daß die Kinder im Schnitt entweder überhaupt nicht mehr Fahrrad fahren können oder viel zu früh auf die Straße geschickt werden. Und das sich die beaufsichtigen Eltern immer wichtiger vorkommen und zuweilen quasi den Verkehr lenken. Das ist auf dem Schulhof ok, aber Training in der Praxis heißt doch unter realistischen Bedingungen.

 

Wie sind Eure Erfahrungen ?

 

Anlaß für diesen Thread ist diese Begebenheit, wie sie mir auch hätte passieren können: Ein Auto fährt mit Abstand und Schrittempo hinter einem Kind her. Dieses hält mitten auf einer Kreuzung (wie gesagt Wohngebiet, aber schon angrenzender Tempo 30-Bereich) an und weiß offensichtlich nicht, wie es sich verhalten soll. Der Autofahrer wartet dahinter. Dann beginnt das Kind länger mit einem der beiden Erwachsenen zu sprechen, es sieht so aus, als ob ihm die Kreuzung erklärt wird. Der Autofahrer wartet noch ein bisschen und überholt dann  vorsichtig und möchte geradeaus weiterfahren, als er von den beiden Ewachsenen beschimpft, fast bedroht wird. Der Vorhalt: Nicht seine Fahrweise sondern der Umstand, daß er das stehende Kind überholt habe.

 

Wie seht Ihr das ?

Beste Antwort im Thema
am 7. Juli 2011 um 13:53

Ich wäre auch gefahren, man kann dem Kind auch auf dem Fußweg alles weitere erklären. Die Aufsichtspersonen haben auch keinen Verkehr zu regeln.

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am 8. Juli 2011 um 8:49

Zu meiner Zeit damals wurden diese Trainings von der Polizei auf dem Schulhof durchgeführt. Dazu einige Stunden Theorie und erst zum Abschluß/Überprüfung ging es raus in den richtigen Verkehr.

Leider sieht man bei Eltern mit jungen Kindern oft dieses Verhalten. Ich hab selbst solche im Bekanntenkreis die sich über Raser in ihrer Straße aufregen aber selbst mit überhöhter Geschwindigkeit da durchsausen. Was soll man machen?

So ein kleiner Fratz in einer Spielstraße oder auch im Wohnviertel, da muss man dann eben cool bleiben, hilft doch nichts.

Wenn ich da an meine erste Fahrstunde zurückdenke mit dem Auto... ich kannte alle Schilder und die Regeln, aber trotzdem steht man da an der Kreuzung und kennt sich nicht aus... links... rechts... Schauen, Spiegel, Schulterblick... Blinker... Kupplung... Gas... (Hand-)Bremse... und über die Landstraße ging´s dann auch nur mit 60 km/h... ging dem Kind da vielleicht nicht anders und gerade wenn ein Auto im Rücken steht.

Solange sich das Kind in der Spielstraße / im verkehrsberuhigten Bereich befindet, hast du als Autofahrer ohnehin gar kein Recht, bin zwar jetzt zu faul nachzusehen, aber schau mal nach was da auf dich zukommt, wenn du dort einen Fußgänger behinderst, gefährdest oder nötigst oder wie auch immer... gerade wenn Zeugen (= Eltern) an der Seite stehen.

Bei mir in der Gegend fahren die Kinder alle relativ sicher, na gut, eine Ausnahme stellte das Mädchen dar, das mir auf dem Fahrradweg (in beide Richtungen befahrbar) auf meiner Fahrseite (ich auf dem Fahrrad) entgegenkam. Da durfte ich dann ganzschön in die Eisen (nicht weil´s so knapp war, sondern weil ich die Notbremsung frühzeitig eingeleitet habe, nachdem ich merkte, dass das Kind offenbar weder halten noch ausweichen würde / könnte).

Dem Vater des Kindes war das dann aber eher peinlich als andersrum, er meinte nur zu ihr er hätte es ihr doch schon oft genug gesagt, dass man rechts fährt.

-> Irgendwo und irgendwann müssen´s die kleinen lernen!

Das Problem sind die Erwachsenen, in dem Fall mindestens die Eltern, evtl. auch der Autofahrer, aber das ist IMHO egal. Nein, das Problem sind die Erwachsenen, angefangen bei Taxi Mama (s.o.) bis hin zum fehlenden Interesse die Erziehung der Kinder vorzunehmen. Dazu gehört nämlich auch Verkehrserziehung und die beginnt als Fußgänger, steigert sich über Fahrrad hin zum Auto.

 

Dabei werden zwei Faktoren von vielen Eltern kategorisch unterschätzt:

1. Vorbildfunktion

2. Übung

 

Die Eltern fahren gerne fast jede Strecke mit dem Auto und parken ihr Taxi Mama dann vor dem Kindergarten im unerlaubten, am besten in der Feuerwehrbewegungszone. Da sie ja ein Taxi haben, glauben sie, sie dürften das, was noch nicht mals ein Taxi darf, es aber trotzdem tut. Dann gehen wir mit den Kindern an der Hand bei Rot über die Ampel "Kommt ja keiner." und last but not least werden alltägliche Überschreitungen der StVO zur Bagatelle degradiert. Kinder registrieren so etwas und lernen schon frühzeitig, was Regeln im Straßenverkehr bedeuten.

 

In der Grundschule kommt (meist in Klasse 3 oder 4) der Fahrradführerschein. Das ist die Fahrprüfung und im Gegensatz zum Autoführerschein gibt es vorher keine Fahrschule. Die Kinder lernen von Frau Schwarze ein paar Regeln und wie es bei der Prüfung abgeht. Was sie tatsächlich vorher hätten lernen müssen, sollten die Eltern den Kleinen beibringen. Dafür müssten die aber

a) aufs Rad steigen

b) die Regeln selbst beherrschen

und sich

c) mit dem lernen auseinandersetzen.

 

Das bedeutet auch, dass man mit den Kindern im Schlepp einige Touren fährt, vormacht wie es richtig geht (Arm raus, umschauen, einsortieren etc.). Das muss zigfach geübt werden und Routine werden. Parallel muss man den Kindern das auch erkären, die lernen das schnell.

 

Und wenn das alles getan ist, dann werden die auch nicht zum Problem, wenn sie zum ersten Male in der freien Wildbahn unterwegs sind. Meine beiden Jungs fahren schon lange sehr selbständig Rad, und das jeden Tag (Routine ist soooo wichtig). Ich selbst bin ab dem 12. Lebensjahr alleine durch Großstädte gefahren und bis lang hat das immer gut geklappt. Man muss aber auch voraussetzen, dass die Vorarbeit durch die Eltern funktioniert.

 

Denn wenn man schon zu Fuß ein Blindgänger und als Fahrradfahrer ein Rüpel ist, wie soll man dann als Waffenführer mit dem Auto vernünftig werden? Legen die Eltern am Anfang die Karten falsch, ist es eine Wahnsinnsuafgabe das zu korrigieren, mit hoher Verlustquote, wir sehen das täglich im Straßenverkehr.

 

Gruß

 

Stefan

(Viel zu lang geworden, Sorry)

ohne jetzt die ganzen beiträge gelesen zu haben, schreibe ich meine meinung kurz hier nieder...

ich kenne es so und sehe das auch hier desöfteren bei uns im dorf.

wenn ein kleinkind mit dem fahrrad auf der straße fährt und nicht so recht weiß was es machen soll, eventuell sogar stehenbleibt, ordern die eltern das kind zur seite, dass der verkehr durch kann.

wie vom threadersteller gepostet habe ich es noch nicht erlebt.

natürlich sollte man dann, wenn man hintendran fährt, ruhe walten lassen.

dann löst sich das meist eh von alleine. wie hier auch schon mehrfach angesprochen.

WENN es so war wie beschrieben, ist diese denkweise der eltern, in diesem fall, leider die falsche.

so fahren sie dann wahrscheinlich auch im straßenverkehr... nur sich im sinn... ;)

natürlich kann man als autofahrer warten... sollte man auch.

aber dann eine gefühlte ewigkeit mit dem kind dort zu diskutieren, bzw. es ihm erläutern kanns ja auch nicht sein.

am 8. Juli 2011 um 9:39

Zitat:

Original geschrieben von Manitoba Star

Der Autofahrer wartet noch ein bisschen und überholt dann  vorsichtig und möchte geradeaus weiterfahren, als er von den beiden Ewachsenen beschimpft, fast bedroht wird.

Beobachte mal in der freien Natur ein (beliebiges) Weibchen mit seinen Jungen. Dann weisst Du, wie sich die Weibchen (und inzwischen auch die Männchen) der Gattung Homo sapiens verhalten, wenn es um ihre Jungen geht ;). Der Schutz des Nachwuchses geht über ALLES, wirklich ALLES ausser dem eigenen Leben. Das ist genetisch programmiert.

Amen

Themenstarteram 8. Juli 2011 um 9:55

Zitat:

Original geschrieben von kojak19

...P.S.: Die Fahrradtrainings mit der Rennleitung scheinen wirklich seltener geworden zu sein :(

Die sind tatsächlich auch öfters (immer ?) dabei, können aber natürlich nicht überall gleichzeitig sein. In diesem Fall konnte kein Polizist sichtbar ausgemacht werden.

am 8. Juli 2011 um 10:01

Erste Lektion beim Radfahren die ich meinen Kindern beigebracht habe: auf den Verkehr achten, rechts fahren, Platz machen. Bis das drin ist (kann man auch auf Radwegen und kombinierten Rad-/Fußwegen üben) haben die Kinder m.E. auf Straßen -Ausnahme ausgewiesene Spielstraßen- nicht zu suchen.

Meine Tochter (4. Schuljahr) hat das letzte Woche absolviert. Da ist bei uns immer die Rennleitung mit anwesend. Die Kinder werden im Unterricht darauf vorbereitet, Theorie der Verkehrsregeln vermittelt etc.

Aber, was hilft die Theorie, wenn die Kinder teilweise gar nicht Fahrrad fahren können? Kein eigenes Fahrrad haben oder noch nie mit den Eltern eine Radtour gemacht haben? Das da Unsicherheiten bestehen, kein Wunder.

Im vorliegenden Fall hilft konsequentes Ignorieren. Wie sollen die Kinder von den ganzen Bekloppten, die einem tagtäglich das Verkehrsleben schwer machen, schon fahren? ;)

am 8. Juli 2011 um 10:19

Zitat:

Dann gehen wir mit den Kindern an der Hand bei Rot über die Ampel "Kommt ja keiner.

Du hast noch etwas wichtiges vergessen. Den Satz : Der Autofahrer muss doch aufpassen und bremsen.

Themenstarteram 8. Juli 2011 um 10:44

Zitat:

Original geschrieben von Amen

Zitat:

Original geschrieben von Manitoba Star

Der Autofahrer wartet noch ein bisschen und überholt dann  vorsichtig und möchte geradeaus weiterfahren, als er von den beiden Ewachsenen beschimpft, fast bedroht wird.

Beobachte mal in der freien Natur ein (beliebiges) Weibchen mit seinen Jungen. Dann weisst Du, wie sich die Weibchen (und inzwischen auch die Männchen) der Gattung Homo sapiens verhalten, wenn es um ihre Jungen geht ;). Der Schutz des Nachwuchses geht über ALLES, wirklich ALLES ausser dem eigenen Leben. Das ist genetisch programmiert.

 

Amen

Na, dann hat der Fahrer ja noch Glück gehabt ;):

 

http://diepresse.com/.../...t-Wanderer-im-YellowstoneNationalpark-?...

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