Fahreignungstest od. Verkehrstauglichkeitstest für ältere Fahrzeugführer - sinnvoll?
Hallo,
vor Jahren gab es dieses Thema https://www.motor-talk.de/.../...ntzug-fuer-senioren-t4823150.html?... dabei ging es scheinbar um den Entzug.
Mir geht es eher um die Frage, sollten ältere (was sind schon ältere 😕) einen Eignungstest machen, und kann es einen Führerschein ohne weiteres auf Lebenszeit geben?
Zur aktuellen Sachlage:
Eine neue Studie aus Japan hat gezeigt, dass ein obligatorischer Fahreignungstest bei "Senioren"(Menschen ü 70 Jahre) zu weniger Unfällen führt(e).
So wurden die Daten zu Unfällen i.d. Jahren von 2012-2019 in Japan untersucht.
In der Zielgruppe geschahen 602.885 Unfälle.
In 03/2017 wurde dort ein Gesetz zu kognitiven Screening-Tests eingeführt.
Die Unfallzahlen sind so kontinuierlich gesunken. (Beispiel: Entziehung bei Demenz, schlechtes Sehvermögen)
Was bedeutet das für d.BRD?
Haben wir ein übermäßiges Problem mit Unfällen bei ü 65 jährigen?
Der demografische Wandel führt dazu, dass die Zahl der Unfälle bei älteren Fz-Führern steigen wird. So sind lt. Statistik (2021) die Anzahl der Verunglückten bei Straßenverkehrsunfällen in Deutschland bei den ü 65 jährigen gleich auf , wie die Altersgruppen ü 35 bis 65. Finde ich jetzt nicht gerade wenig
(Sofern im Jahr 2021 über 74-Jährige als Autofahrende an einem Unfall beteiligt waren, trugen sie in drei Viertel (75,9 Prozent) der Fälle die Hauptschuld an dem Unfall, an dem sie beteiligt waren.)
Demografischer Wandel: Die Zahl der Menschen ü 60 verdoppelt sich vom Jahr 2000-2050. Die Lebenserwartung steigt (Alle 10 Jahre steigt die Lebenserwartung um 2 bis 2,5 Jahre), aber , die Zahl der Demenzerkrankungen wird sich bei ü 65 jährigen verdoppeln.
Sollte man da Gegenwirken?
Sollte es ein Rückmeldefahrt (bspw. 45 Minuten mit einem "Profi"😉 geben?
Sollte das ein Arzt entscheiden?
Ich bin mir bewusst, dass aus einem "negativen" Test nicht gleich ein Verlust der Fahrerlaubnis entstehen darf, und dass die ganze Sache etisch problematisch sein könnte.
Auch wäre die Frage, ob sich alle einem gewissen Test unterziehen müssen, ähnlich wie bei der FE Verlängerung C/CE alle 5 Jahre. (Was ich auch machen muss)
Ich persönlich wäre dafür, einen kleinen Test beim Arzt (bspw. Vorlage Gesundheits-Chek + Sehtest) alle 3 Jahre der Behörde vorzulegen. So kann man die gesundheitlichen Gefahren ausschließen.
Der Test könnte auch genau de gleiche sein, der momentan für die Verlängerung C/CE angewendet wird. (Verkehrstauglichkeitsbescheinigung vom Hausarzt und ein Führerscheingutachten vom Augenarzt)
Wer hat nicht schon so eine Frage in der Familie gehabt, Opa/Oma sind noch fahrtüchtig?
419 Antworten
Und was ist mit den jungen Fahrern, denen allein schon die geistige Reife zum Autofahren fehlt? Sollten die nicht auch untersucht werden?
1. ist das eine reine These
2. gibt es die Probezeit, die auch zum Verlust der Fahrerlaubnis führen kann bei Nichteignung
3. wird es bei jungen Leuten mit zunehmender Erfahrung besser, bei älteren Leuten nehmen die Fähigkeiten aber ab
Mein Arbeitgeber würde mir geistige Beschränktheit seit mehr als 30 Jahren attestieren und das kostenlos.
Welche "medizinische Untersuchung" möchtest Du denn gern für Senioren? Die Gyn und Prostata?
Wer grünen und grauen Star hat seine Fahrerlaubnis abzugeben - aber für Blinde soll demnächst das Auto selbst lenken? Was ist mit den Leuten, die noch keine Seionren sind, aber ihr Auto per Mund lenken, weil sie weder Arme noch Beine benutzen können? Ab welchem Alter wird der Schulabschluss zwingend wieder aberkannt?
ALTER ist KEINE Krankheit (nur manchmal) aber ALTE haben hilflos zu akzeptieren - in die Ecke gesteckt zu werden. Per Statistik und Machtmonopol.
Das ist ein sehr schwieriges und komplexes Thema.
Ja die Unfallzahlen der hochbetagten sind relativ gering, das liegt aber zum großen teil auch daran das viele ältere eben auch nicht mehr viel fahren.
Wenn da noch 2-3tkm im Jahr zum einkaufen und für Arztbesuche zusammen kommen ist das Risiko in einem gefährliche Situation zu kommen natürlich sehr viel geringer als wenn jemand 15-30tkm im Jahr fährt.
Wenn aber halt wirklich mal eine schnelle Reaktion gefordert ist ( Vollbremsung wegen Kind) dann sieht es leider oftmals düster aus. Auch und mit vielen Jahren Erfahrung lässt sich so eine Situation eben nicht völlig ausschließen.
Bei meinem Vater (knapp 80) merke ich auch das er inzwischen sehr "eckig" und langsamer als früher fährt. Gefährlich erscheint mir sein Fahrverhalten noch nicht, wenn es so weit ist werde ich es auf jeden fall ansprechen aber er sagt selbst das sein aktuelles Fahrzeug ( A Klasse typisches Rentnerauto 😉 ) sein letztes ist.
Da es immer mehr alte gibt denke ich das wir auf längere Sicht nicht ohne eine Art Test auskommen werden.
So ab 70 oder 75 erscheint mir da durchaus sinnvoll.
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Zitat:
@Turbotobi28 schrieb am 3. Februar 2023 um 11:18:58 Uhr:
Ja die Unfallzahlen der hochbetagten sind relativ gering,
Und das steht genau wo?
Die absoluten Unfallzahlen der Senioren > 65 Jahre sind lt. Statista gleich auf mit dem Schnitt der Unfallzahlen in der Altersgruppe 35 - 65 Jahre.
Man könnte auch folgende Rechnung aufmachen.
In der Altersgruppe 25-64 Jahre haben 16 Millionen Menschen die FE Klasse B. Dabei werden insgesamt 190.000 Unfälle gemacht. Also 0,01 Unfall / B-Inhaber.
In der Altersgruppe > 65 -haben 650.000 Menschen die FE Klasse B. Dabei werden insgesamt 45.000 Unfälle gemacht. Also 0,07 Unfall / B-Inhaber.
Ohne das groß zu werten, bauen die Senioren mehr Unfälle bezogen auf die Führerscheinanzahl.
Bewusst wurden von mir die Neulinge 17-24 nicht mit eingerechnet.
Quelle: Statista (die Endgültigen Unfallzahlen für 2022 liegen noch nicht vor)
Zitat:
@Turbotobi28 schrieb am 3. Februar 2023 um 11:18:58 Uhr:
Da es immer mehr alte gibt denke ich das wir auf längere Sicht nicht ohne eine Art Test auskommen werden.
So ab 70 oder 75 erscheint mir da durchaus sinnvoll.
Niemand will die Gruppe der Senioren gegen sich aufbringen. Sind halt alles Wähler. Das ist der Grund, warum das noch nicht längst gemacht wird.
Zitat:
@Harig58 schrieb am 3. Februar 2023 um 11:11:12 Uhr:
Und was ist mit den jungen Fahrern, denen allein schon die geistige Reife zum Autofahren fehlt? Sollten die nicht auch untersucht werden?
Whataboutism in Reinkultur...
Andere Baustelle, anderes Thema. Das übrigens durch begleitetes Fahren ab 17 und Führerschein auf Probe sowie Stufenführerschein beim Motorrad durchaus schon behandelt wurde.
Zitat:
@MZ-ES-Freak schrieb am 3. Februar 2023 um 11:24:05 Uhr:
Zitat:
@Turbotobi28 schrieb am 3. Februar 2023 um 11:18:58 Uhr:
Ja die Unfallzahlen der hochbetagten sind relativ gering,Und das steht genau wo?
Da gab es mal eine Studie der Allianz, habe ich mehrmals verlinkt, da stand das Kilometerbereinigt die Senioren weniger Unfälle bauen als andere Altersgruppen. Erst ü80 wird wieder auffälliger, aber nicht am auffälligsten. Am schlechtesten schnitt so das Mittelalter um die 50 ab. Aber wie gesagt, das war nach Kilometerbereinigung. Die Pyramide geht spitz nach oben, unten die jungen Altersgruppen oben die Älteren.
Zitat:
@MZ-ES-Freak schrieb am 3. Februar 2023 um 11:24:05 Uhr:
Zitat:
@Turbotobi28 schrieb am 3. Februar 2023 um 11:18:58 Uhr:
Ja die Unfallzahlen der hochbetagten sind relativ gering,Und das steht genau wo?
Die absoluten Unfallzahlen der Senioren > 65 Jahre sind lt. Statista gleich auf mit dem Schnitt der Unfallzahlen in der Altersgruppe 35 - 65 Jahre.
Man könnte auch folgende Rechnung aufmachen.
In der Altersgruppe 25-64 Jahre haben 16 Millionen Menschen die FE Klasse B. Dabei werden insgesamt 190.000 Unfälle gemacht. Also 0,01 Unfall / B-Inhaber.
In der Altersgruppe > 65 -haben 650.000 Menschen die FE Klasse B. Dabei werden insgesamt 45.000 Unfälle gemacht. Also 0,07 Unfall / B-Inhaber.
Ohne das groß zu werten, bauen die Senioren mehr Unfälle bezogen auf die Führerscheinanzahl.
Bewusst wurden von mir die Neulinge 17-24 nicht mit eingerechnet.Quelle: Statista (die Endgültigen Unfallzahlen für 2022 liegen noch nicht vor)
Selbst wenn das alles stimmen sollte, über die Schwere der Unfälle sagt das gar nichts aus.
Opi fährt einen Blumenkübel um, der junge Erwachsene einen Baum. 1:1 aber trotzdem ein großer Unterschied.
Zitat:
@Darkhexlein schrieb am 3. Februar 2023 um 11:13:55 Uhr:
Mein Arbeitgeber würde mir geistige Beschränktheit seit mehr als 30 Jahren attestieren und das kostenlos.
Welche "medizinische Untersuchung" möchtest Du denn gern für Senioren? Die Gyn und Prostata?
Wer grünen und grauen Star hat seine Fahrerlaubnis abzugeben - aber für Blinde soll demnächst das Auto selbst lenken? Was ist mit den Leuten, die noch keine Seionren sind, aber ihr Auto per Mund lenken, weil sie weder Arme noch Beine benutzen können? Ab welchem Alter wird der Schulabschluss zwingend wieder aberkannt?
ALTER ist KEINE Krankheit (nur manchmal) aber ALTE haben hilflos zu akzeptieren - in die Ecke gesteckt zu werden. Per Statistik und Machtmonopol.
...und wieder nur inhaltslose Polemik. Auf Deine Quelle hierfür: "...wenn ich neuerdings mal wieder überall lesen muss, dass alte Menschen zu blöd zum Autofahren sind und die Lappen abzugeben haben..." warten wir ja auch noch immer. Aber ich erwarte nicht wirklich, dass da noch etwas kommt.
Und, ja:
Wenn der graue oder grüne Star so weit fortgeschritten sind, dass die Fahreignung beeinträchtigt ist und dieser nicht behandelt wird, kann man nicht mehr fahren. Ganz einfach. Medizinische Untersuchung? Kurzer Check, ob grundsätzliche Beeinträchtigungen bestehen (nach Aktenlage), z.B. die oben genannten Sehbeeinträchtigungen, Sehtest, Reaktionstest, fertig. Mehr muss es ja nicht sein. Ggf. kann man ja auch Einschränkungen erlassen. Sehhilfe beim Fahren vorschreiben (habe ich, seit ich den Führerschein habe), Fahren bei Nacht untersagen etc.
Mit der Tatsache, dass die Zeit der nachlassenden Fähigkeiten bei jedem von uns eines Tages kommt, hat sich übrigens noch keiner der "Seniorenlobbyisten" auseinandergesetzt. Warum wohl?
Zitat:
@Kai R. schrieb am 3. Februar 2023 um 10:57:04 Uhr:
Zitat:
@audijazzer schrieb am 3. Februar 2023 um 10:44:14 Uhr:
nö, nirgendwo behauptet... aber wer A sagt, soll auch B sagen, verbieten kann man schnell. Aber danach? Wo sind die Angebote?
Es ist doch ganz einfach: mit zunehmendem Alter nehmen die geistigen und körperlichen Fähigkeiten ab. Das ist nun einmal so. Da nicht alle Senioren das selbst erkennen und daher noch fahren, verursacht diese Altersgruppe überdurchschnittlich viele Unfälle. Die Statistik in diesem Punkt ist ja eindeutig.
"überdurchschnittlich viele Unfälle" - im Vergleich zu wem?
Und um die zweite Frage mogelst du dich wieder herum.. was sind die Alternativen für die Betroffenen? Zu Fuß gehen, Taxi??
Zitat:
@Kai R. schrieb am 3. Februar 2023 um 10:35:16 Uhr:
Du meinst also ernsthaft, Oma und Opa sollten noch fahren dürfen, weil sie auf die Mobilität angewiesen sind, auch wenn sie die dafür erforderlichen Fähigkeiten nicht mehr haben und eine Gefahr für andere Verkehrsteilnehmer darstellen?
Wie oder wer bestimmt, dass eine Person eine Gefahr für andere Verkehrsteilnehmer darstellt? Wie stellst du dir diesen Vorgang vor?
Zitat:
@Diedicke1300 schrieb am 3. Februar 2023 um 11:47:43 Uhr:
Zitat:
@MZ-ES-Freak schrieb am 3. Februar 2023 um 11:24:05 Uhr:
Und das steht genau wo?
Die absoluten Unfallzahlen der Senioren > 65 Jahre sind lt. Statista gleich auf mit dem Schnitt der Unfallzahlen in der Altersgruppe 35 - 65 Jahre.
Man könnte auch folgende Rechnung aufmachen.
In der Altersgruppe 25-64 Jahre haben 16 Millionen Menschen die FE Klasse B. Dabei werden insgesamt 190.000 Unfälle gemacht. Also 0,01 Unfall / B-Inhaber.
In der Altersgruppe > 65 -haben 650.000 Menschen die FE Klasse B. Dabei werden insgesamt 45.000 Unfälle gemacht. Also 0,07 Unfall / B-Inhaber.
Ohne das groß zu werten, bauen die Senioren mehr Unfälle bezogen auf die Führerscheinanzahl.
Bewusst wurden von mir die Neulinge 17-24 nicht mit eingerechnet.Quelle: Statista (die Endgültigen Unfallzahlen für 2022 liegen noch nicht vor)
Selbst wenn das alles stimmen sollte, über die Schwere der Unfälle sagt das gar nichts aus.
Opi fährt einen Blumenkübel um, der junge Erwachsene einen Baum. 1:1 aber trotzdem ein großer Unterschied.
Ja, das kann sein. Man kann es aber auch so sehen:
Getötete bei Verkehrsunfällen je 1 Millionen Einwohner, sind die > 65 jährigen leider auch Spitzenreiter.
Quelle: Statistisches Bundesamt
Und dafür, dass Senioren generell weniger im Straßenverkehr unterwegs sind, ist die Zahl erschreckend.
Auch muss man bedenken, dass wenn Senioren an einem Unfall beteiligt sind, sind sie bei zwei Dritteln auch Verursacher! Und damit auch mehr, als alle anderen Autofahrer.
Quelle: ADAC
Weiter, Zitat ADAC, Herr Buchner
Zitat:
Vielmehr müsse man die Unfallhäufigkeit in Relation zu den gefahrenen Kilometern setzen. „Und dann sind die 70- bis 80-Jährigen ebenso gefährlich wie Fahranfänger
Zitat:
@Holger-TDI schrieb am 3. Februar 2023 um 11:59:11 Uhr:
Zitat:
@Kai R. schrieb am 3. Februar 2023 um 10:35:16 Uhr:
Du meinst also ernsthaft, Oma und Opa sollten noch fahren dürfen, weil sie auf die Mobilität angewiesen sind, auch wenn sie die dafür erforderlichen Fähigkeiten nicht mehr haben und eine Gefahr für andere Verkehrsteilnehmer darstellen?
Wie oder wer bestimmt, dass eine Person eine Gefahr für andere Verkehrsteilnehmer darstellt? Wie stellst du dir diesen Vorgang vor?
Der Arzt, der die Fahreignung in regelmäßig wiederkehrenden Untersuchungen ab einem bestimmten Alter in festgelegten Untersuchungen feststellt.
So wie das beim Führerschein CE ab 50, auch für nicht gewerbliche Führerscheininhaber, schon seit Jahren Praxis ist. Da schreit auch keiner "Diskriminierung"...
Zitat:
@Holger-TDI schrieb am 3. Februar 2023 um 11:59:11 Uhr:
Wie oder wer bestimmt, dass eine Person eine Gefahr für andere Verkehrsteilnehmer darstellt? Wie stellst du dir diesen Vorgang vor?
eben, bis zu Ende gedacht müsste man Senioren sogar die Fußgänger-Fähigkeiten absprechen, denn sie wären auch zu Fuß Verkehrsteilnehmer und könnten auf viele Arten Unfälle verursachen. Ich glaube, soweit hat noch niemand gedacht - und tut es hoffentlich auch nicht. Denn dann sind wir ganz schnell bei Alterdiskriminierung.