Fährt der Pabst Volvo?
Ich muss hier seit Tagen das Gedöns um den Pabst miterleben und frage halt mal munter eine Frage, die bisher trotz aller Dokumentationen in TV, Internet, Presse und Co. nicht beantwortet wurde -> Gibt es im Fuhrpark des Vatikans auch anständige Auto? Evtl. gar ein Auto aus Schweden? Fährt gar der neue Pabst einen Volvo - tschuldigung, läßt er sich im Volvo chauffieren?
Tschau
Torsten - der XC-Fan (der mit den komischen Fragen ;-))
39 Antworten
Also ich fänd es auch ganz nett wenn mir das Finanzamt einmal aufschlüsselt was sie alles mit meinem Geld letztes Jahr gemacht haben.
Bei meiner Frau kann ich das wenigstens am Schuhschrank sehen😉
Ich mich tatsächlich nach unseren Umzug bei der Gemeinde vorgestellt,und der Pfarrer(Evangelisch) gefällt mir auch nicht 100%tig.
Aber das ist kein Grund für mich, aus dem Verein auszutreten,weil das Gesamtkonzept ein gutes ist.
Aber irgendwie ist das jetzt selbst mir zu Ot für MT😉
Das sollten wir irgendwann mal gemütlich bei einem Glas Wein/Bier bequatschen...
Gruß Martin
Zitat:
Original geschrieben von VOLVO 174
Stecken wir doch Pabst unter neue deutsche Rechtschreibung und Ruhe ist.
Wusstet ihr übrigens, dass die gerade angesprochene Steuer ein Vertrag zwischen einem Papst (Frage mich keiner nach dem Namen) und Adolf war. Hat mir ein Bekannter gesagt, eine Concodand Mitte Dreissiger Jahre.
Gibt es wirklich nur in Deutschland, diese Steuer.Man sehe diesen Beitrag bitte nur als reine Information.
Grüsse
Volvo 174
Oh mein Gott....
Und hier ist die Antwort:
Geschichte der Kirchensteuer
Die Entstehung der Kirchensteuer seit der Mitte des 19. Jahrhunderts ist auf eine Reihe von Staat, Kirche und Gesellschaft verändernden Umständen zurückzuführen.
Durch die Annexion der linksrheinischen Gebiete durch die französische Revolutionsarmee zu Anfang des 19. Jahrhunderts mußten die deutschen Fürsten diese Ländereien an Frankreich abtreten (Friedensvertrag von Luneville vom 9.2.1801; Kaiser Franz II - Napoleon). Zum Ausgleich dafür eigneten sie - die Fürsten - sich kirchlichen Grundbesitz und kirchliche Vermögenswerte an.
Auf Grund eines Gutachtens der in Regensburg zusammengetretenen außerordentlichen Reichsdeputation wurde im Reichsdeputationshauptschluß vom 25.2.1803 die Säkularisation des kirchlichen Vermögens beschlossen. Dies war ein Akt der völker- und staatsrechtliche Annexion, verbunden mit der Aufhebung der politischen Herrschaft von Bischöfen über geistliche Territorien, der Enteignung von Territorien und Vermögen der (kath) Kirche, des gesamten bischöflichen und klösterlichen Grundbesitzes zur Entschädigung der erblichen deutschen Landesfürsten wegen Verlustes der linksrheinischen Gebiete, mithin Abschiebung der dem Reich als Ganzem auferlegten Entschädigung auf die geistlichen Fürstentümer und die Kirche.
Der Kirche ging dadurch verloren: 66 geistliche Reichsstände (3 Kurfürstentümer, 19 Reichsbistümer, 44 Reichsabteien), alle mittelbaren Stifte, Abteien und Klöster (10.000 km², 3,2 Mio. Einwohner, 21 Mio. Gulden jährliche Einkünfte).
Der Verlust des Fürsten wurde wertmäßig erheblich überkompensiert; nach vorsichtigen Schätzungen in Bayern 7x, in Preußen 5x und in Württemberg 4x.
Zum Ausgleich übernahmen die Fürsten die Verpflichtung, für den Unterhalt der Kirche und der Pastoren zu sorgen.
Umwälzungen zu Anfang des 19. Jahrhunderts ergaben sich auch in der Gesellschaft als Ganzes. Für die Staaten war es nicht mehr möglich, sich mit den in der Mehrzahl im Lande lebenden Religionsgemeinschaften ebenso eng zu verbinden, wie das mit einer einzigen oder wenigstens privilegierten Konfession zuvor der Fall gewesen war, zumal die Religionsfreiheit und staatsbürgerliche Gleichheit nunmehr zu allgemeiner Anerkennung gelangten. Die zunehmende Nötigung zu einer "neutralen" Haltung gegenüber den Religionsgemeinschaften wurde verstärkt durch die großen konfessionsvermischenden Bevölkerungsverschiebungen, welche den Übergang zum liberalen Wirtschafts- und Industriestaat begleiteten.
Noch bis zum Anfang des 19. Jahrhunderts gab es konfessionelle einheitlich zusammengesetzte Kommunen, die den Baubedarf für "ihre" Kirche aufbrachten. Mit dem Beginn der Industriealisation und den damit verbundenen Bevölkerungsbewegungen und konfessionellen Vermischungen der Kommunen kamen sie nicht mehr mit Selbstverständlichkeit für den kirchlichen Baubedarf auf. Vermögen besaßen die neuen Kirchengemeinden nicht. Der Rückgang der Naturalwirtschaft, der Übergang zur Gehaltszahlung an Pfarrer, die Entwicklung kirchlicher Versorgung für die Theologen im Ruhestand und ihre Hinterbliebenen steigerten den kirchlichen Finanzbedarf zusätzlich und damit die Notwendigkeit für den Staat, Zuschüsse zu leisten. Die Initiative für die Entwicklung einer Kirchensteuer ging dann auch vom Staat aus. Er wollte eine bessere Besoldung der Pfarrer sicherstellen, nachdem die Naturalwirtschaft (Pfründesystem) nicht mehr ausreichte. Die Kirchen sollten aber gleichzeitig die Gelder immer mehr selbst aufbringen und ihre Finanzen so in größerer Unabhängigkeit frei gestalten können. Das war auch nötig, weil die Zahlungen der Baulastträger zurückgingen und Umlagen auf die Gemeindeglieder erforderlich wurden. Die Erschließung einer Finanzquelle für die Kirchen lag schließlich deshalb auch in staatlichem Interesse, weil der Staat durch die Verbindung mit der evangelischen Kirche seit der Reformation und durch die Säkularisation von Kirchenvermögen beider Kirchen finanziell für beide verantwortlich war. Von dieser Beanspruchung wollte der Staat sich dadurch befreien, dass er den Kirchen die Möglichkeit eröffnete, ihren Finanzbedarf durch Besteuerung der Kirchenangehörigen selbst zu decken, indem sie ihn auf die Gemeinde-glieder umlegten, also: Kirchensteuer zu erheben. Die Kirchen akzeptierten die neue Finanzierungsmöglichkeit bald.
Schon 1919, als die Kirchensteuerfrage in der Nationalversammlung erörtert wurde, hatte sich die Interessenlage jedoch geändert. Nunmehr waren die Kirchen daran interessiert, die Garantie der Kirchensteuer in die Verfassung aufgenommen zu sehen. Der Verfassungsgeber kam dem Anliegen entgegen und garantierte neben anderen Vermögensrechten in Art. 137 Abs. 6 WRV das Kirchensteuerrecht als die praktisch wichtigste Befugnis, die mit dem Status als Körperschaft des öffentlichen Rechts verbundenen war. Mit dem Ende des landesherrlichen Kirchenregiments fand auch die grundsätzliche Verpflichtung des Staates, für den Unterhalt der Kirche Sorge zu tragen, ein Ende. Die Absicherung eines eigenen originären Finanzierungsinstruments der Kirche bildete somit die politische und verfassungsrechtliche Konsequenz. Die mit der Weimarer Reichsverfassung erreichte Rechts- und Interessenlage besteht unter Geltung des Grundgesetz fort (Art. 140 GG).
Der kirchenfeindlich eingestellte nationalsozialistische Staat tendierte im Rahmen seiner Bekämpfung der Religion zur Abschaffung der Kirchensteuer. Die bisher obligatorische staatliche Verwaltung der Kirchensteuern wurde in eine Kannbestimmung umgewandelt. Die in Bayern vertretenen Kirchen haben daraufhin 1943 eigene Kirchensteuerämter eingerichtet und die Verwaltung der Kirchensteuer in eigener Regie übernommen. Für die neu zum Reich hinzugekommenen Gebiete wurde die Kirchensteuer überhaupt nicht mehr zugelassen, sondern an ihrer Stelle nunmehr ein privatrechtlicher Beitrag vorgesehen. In Österreich spürt die Kirchenfinanzierung noch heute die Folgen jenes diktatori-schen Eingriffs und der Ausgrenzung.
Die Entwicklung zur Kirchensteuer zu der in der Bundesrepublik Deutschland praktizierten Form zeigt zum einen den Rückzug des sich zunehmend neutral verstehenden Staates aus der unmittelbaren Verantwortung für den finanziellen Unterhalt der Kirchen und ande-rerseits unübersehbar, dass der Staat trotz dessen keine feindliche Trennung von Staat und Kirche und keine Privatisierung der Kirchen im weltlichen Bereich durchführen wollte. Die Kirche, selbständig in ihrem ureigensten Bereich, aber unterworfen den für alle gel-tenden Gesetzen, ist nach unserem christlichem Verständnis existenznotwendiger Bestandteil unseres Gemeinschaftsgefüges.
Gruß Martin
Zitat:
Original geschrieben von d5er
Also ich fänd es auch ganz nett wenn mir das Finanzamt einmal aufschlüsselt was sie alles mit meinem Geld letztes Jahr gemacht haben.
Kirchgeld ist freiwillig zu zahlen und Steuern musst Du zahlen. Und wenn ich was freiwillig zahle, möcht ich auch wissen, was damit geschieht.
Übrigens hat Steuern zahlen auch was gutes. Man unterstützt damit gute Forschungsinstitute wie z.B. Fraunhofer 😉
Zitat:
Original geschrieben von d5er
Das sollten wir irgendwann mal gemütlich bei einem Glas Wein/Bier bequatschen...
Gruß Martin
bin zur Zeit etwas erkältet, aber wie wärs mit Mittwoch nächster Woche um 19:00 bei mir?
Bis denn,
Ciao,
Eric
Ging es am Anfang nicht um Ausgleichs- Entschädigungszahlungen und die allgemeine Steuerpflicht kam erst später?
Habe vom Werdegang der Kirchensteuer keinen blassen Schimmer.
Gehen wir doch einfach zurück zum Thema, ob jemand schon jemals einen Papst im Volvo gesehen hat?
Grüsse
Volvo 174
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Hallo zusammen,
hier die neueste Meldung zum Thema:
http://www.auto-motor-sport.de/d/81272
Na ja, der neue Oberhirte ist ja noch gut zu Fuß! 😁
Grüße
bkpaul
So, hier nun das Bild zur Legitimation meines Rechtschreibfehlers - demnach fährt der "Pabst" sehr wohl Volvo ;-)
Ausserdem, im MT wird ja aktuell wieder über den Papst und seinen Volvo XC90 V8 diskutiert ;-)
Nano Nano!
Torsten - der XC-Fan (und weckst damit diesen eingeschlafenen Fred mal wieder auf ;-)
Zitat:
Original geschrieben von XC-Fan
der XC-Fan (und weckst damit diesen eingeschlafenen Fred mal wieder auf ;-)
War ja zu erwarten... 🙄
...seufzt der Tom
Im Rückblick schon merkwürdig, wieviel Zeit man mit Geplänkel verbracht hat.....
😉 🙁
findet Michael (längst "entwöhnt"😉