europäische benzinpreise in den usa?
in einem newsweek-artikel wird vorgeschlagen, die benzinpreise in den usa durch steuern auf $6 pro gallone anzuheben, ein fast doppelt so hoher preis wie jetzt. wenn ich das richtig sehen, sind das allerdings immer noch unter €1,10 pro liter? vermutlich ist das eh ein politisch unmögliches projekt, aber der gedanke ist interessant. 🙂
lieb gruss
oli
Beste Antwort im Thema
Zitat:
Original geschrieben von volker d5
ich verstehe auch weiterhin nicht, warum bei dem zurzeitigen starken euro der spritpreis immer weiter steigt, wenn der ölmarkt in dollar rechnet.
Der Spritpreis spiegelt im Moment nicht die reale Marktsituation wieder, sondern ist die Folge einer gigantischen Spekulationsblase.
28 Antworten
bisschen zum thema passend - wo die usa gerade den dieselmotor entdecken - hier die erklærung, warum der diesel dort so lange tabu war.
lieb gruss
oli
edit: und hier noch mal ein link, der besonders fuer die tankstellenbetreiber im forum von interesse sein sollte: washington post.
Mag ja sein, dass die Big Five jede Menge Ölfelder besitzen, aber die dort erzielbare Jahresfördermenge reicht ja gerade mal (wenn überhaupt), um den Jahresölverbrauch der USA zu decken. Der liegt so in etwa bei einer Milliarde Tonnen im Jahr. Da ist D mit ca. 120 Millionen Tonnen recht bescheiden. 2004 wurden weltweit ca. 3,8 Mrd. t Öl gefördert. Der Anteil der Big Five daran war gerade mal 15%. Rechnet man die Förderung der Unternehmen, an denen sie maßgeblich beteiligt sind, mit ein, kommt man vielleicht auf 25%. Das hat sich in den letzten Jahren, auch bei steigenden Fördermengen, nicht großartig verändert. Die größten Ölförderunternehmen sitzen im Nahen Osten und sind fast alle verstaatlicht. Es gibt auch keine bzw. keine nennenswerten Beteiligungen der Big Five. Also müssen die wohl doch zukaufen.
Es sind ja auch nicht die Unternehmen, die die Preise hochgetrieben haben, sondern die Index-Spekulanten auf den Warenterminmärkten. Willkommener Anlass war die explosionsartig gestiegene Nachfrage in China. Die hätte aber lediglich für einen "überschaubaren" Anstieg der Preise gesorgt. Und wenn's mal irgendwo heftig windet, hat das eigentlich auch nur einen marginalen Effekt. Aber die findigen (oder windigen) Kerlchen -vor allem an der NYME- haben da sofort eine Gelddruckmaschine gesehen. Leider ist deren intellektuelle Reichweite (zeitlich gesehen) vergleichbar mit der einer Eintagsfliege, sonst würden die erkennen, dass das langfristig oder eher mittelfristig, zu einer massiven weltweiten Wirtschaftskrise führt. Aber es geht ja um's (relativ) schnelle Geld. Oli hat es ja schon auf den Punkt gebracht. Es geht nicht um Verstaatlichung von Unternehmen, sondern staatliche Regulierung von Märkten. Das ist in gewissen Grenzen auch möglich. Mehr dazu weiter unten.
Der Ansatz, die OPEC zu einem gesetzwidrigen Kartell zu erklären, ist für mich mal wieder ein Beispiel für die Arroganz und Ignoranz der USA. Ja! Da ist sie. Die neue Achse des Bösen!😰!🙄 Die OPEC hat doch aktuell gar nicht die Fördermenge reduziert, um die Preise hochzutreiben. Die lachen sich höchstens ins Fäustchen, weil die Preise ohne ihr Zutun steigen. Und das passt den Amis natürlich nicht, weil die am Rande des Abgrunds, sprich Rezession, stehen. Die möchten jetzt die OPEC zwingen, die Fördermenge zu erhöhen und dadurch die Preise wieder runter treiben, damit nicht die gesamte Wirtschaft den Bach runtergeht. Die Amis sollten lieber mal ernsthaft überlegen, wie sie ihren überproportional hohen Ölkonsum reduzieren. Sinkende Nachfrage soll ja angeblich auch zu sinkenden Preisen führen. Außerdem sollten die mal ihre CFTC in den Hintern treten, damit die ihre Arbeit macht und die Broker an der NYME (immerhin die größte Warenterminbörse der Welt) an die Kandarre nimmt. Das hier dürfte nicht nur Oli sehr interessant finden.
Gruß
DeWeDo - der gerade überlegt, ob er lieber kurzfristig in Bier oder langfristig in Wein anlegen sollte
@the moose, ich bin vollkommen einig, dass wesentliche produkte zur grundversorgung in staatlicher hand verwaltet werden sollten. es ist ausserdem offenbar, dass einige marktliberalisierungen der letzten jahrzehnte reichlich (zumindest von verantwortlichen) unerwartete probleme hervorgerufen haben. da ist die wiederverstaatlichung der neuseelændischen eisenbahn eine paradebeispiel, genauso wie die sich anbahnenden energiekrisen in europa - beispielsweise die angekuendigte unterversorgung inklusive handlungslæhmung der verantwortlichen mittelnorwegens oder in kuestenregionen spaniens (was mir richtig angst macht ist der trend zur privatisierung von trinkwasserresourcen, siehe fall cochabamba). warum also nicht die gesamt ølindustrie und den handel mit øl verstaatlichen? meiner meinung nach geht das nicht (mehr), wegen der extrem hohen, transnationalen komplexitæt dieser mærkte, das gefuege, das da entstanden ist, ist zwar auch sehr verletzlich, aber es funktioniert im grunde. bin da soweit mit dewedo einig, dass ein umdenken der regulierung dort ein wesentlich "machbarerer" weg ist - æhnlich, wie das auch mit den banken diskutiert wird. bin ausserdem vollkommen einig, was dewedo's einschætzung der verurteilung der opec angeht - die grosse schwæche des dollars und die preisinflation bei allen rohstoffen sind eigentlich nur zwei seiten eines ziemlich komplexen phænomens.
schøne vorschlæge und angenehmer klartext im faz-artikel! das problem der institutionellen anleger ist auch wieder an die superliquiditæt der letzten jahre geknuepft, wenn mich nicht alles tæuscht. irgendwie fehlt mir da am ende immer was, "wie geht das auf?"... 😁 alleine der gigantische norwegische pensionsfond ("staatlicher ølfond - ausland"😉 soll mit 4% jæhrlichen zinsen in absehbarer zeit alle renten norwegens finanzieren kønnen. das setzt eine wirklich stabile entwicklung voraus, die historischen erfahrungen eigentlich widerspricht!? sprengt vielleicht die grenzen des forums. 🙂
lieb gruss
oli
Zitat:
Original geschrieben von oli
alleine der gigantische norwegische pensionsfond ("staatlicher ølfond - ausland"😉 soll mit 4% jæhrlichen zinsen in absehbarer zeit alle renten norwegens finanzieren kønnen. das setzt eine wirklich stabile entwicklung voraus, die historischen erfahrungen eigentlich widerspricht!?
Mal ganz abgesehen vom Inflationsrisiko, wenn plötzlich riesige Geldmengen aus dem Ausland nach Norge gepumpt werden. Da kann man dann nur die Steuern erhöhen oder staatliche Sparmaßnahmen einführen.
Zitat:
Original geschrieben von oli
warum also nicht die gesamt ølindustrie und den handel mit øl verstaatlichen? meiner meinung nach geht das nicht (mehr), wegen der extrem hohen, transnationalen komplexitæt dieser mærkte, das gefuege, das da entstanden ist, ist zwar auch sehr verletzlich, aber es funktioniert im grunde.
Na ja. Das kann man aber auch anders sehen. Die meisten Länder im Nahen Osten haben die Ölförderung inzwischen verstaatlicht. Das geschah aber vor dem Hintergrund, dass das Geld, das man mit dem Öl verdienen kann, im Land bleiben und nicht von ausländischen Konzernen eingesackt werden soll. Sicherlich ist man im Rahmen gewisser Grenzen bereit, den Ölpreis zu kontrollieren, um die "guten internationalen Beziehungen" nicht zu gefährden, aber in erster Linie stehen die Eigeninteressen doch im Vordergrund. Eine echte Preislenkungsfunktion durch Verstaatlichung der internationalen Ölwirtschaft kann es aber nicht geben, weil wir ja keinen "Weltstaat" haben, sondern Nationen mit unterschiedlichen Interessen aufeinander treffen. Da agieren dann nur anstelle von "freien" Unternehmen Staatsunternehmen auf dem Markt. Und es wäre eine völlig neue Erkenntnis für mich, dass Staatsunternehmen so caritativ sind und ihre Geschäfte ohne Gewinnerzielungsabsicht machen.
BTW noch ne kleine Anekdote:
Neulich hab' ich unseren Fahrradanhänger vertickert und bevor der gute Mann, der ihn abholte wieder mit seinem Benz (war ein W124T) abzuckelte, holte er erstmal einen Karton Salatöl aus dem Laderaum (weil der schon mit einem Hundekäfig vollgepackt war und sonst wohl der Platz nicht mehr für den Anhänger gereicht hätte) und betankte seinen Livio-Ferrari. Ich meine... Ich hab' ja schon davon gehört, aber so was mal in echt, live und in Farbe zu sehen... 😁
Gruß
DeWeDo - der sich jetzt fragt, ob man einen Unterschied merkt, wenn man Livio oder TIP-Pflanzenöl in den Tank gekippt hat
Ähnliche Themen
Hab in einer Gratiszeitung vor einigen Tagen folgendes gelesen:
"Hunderte verzweifelte Amerikaner beten vor den Tankstellen zu Gott für tiefere Benzinpreise. " (Inhalt aus dem Gedächtnis sinngemäss, nicht wörtlich, zitiert)
Vielleicht sollten wir das auch mal probieren? 😁 Das Lächerlichste am Ganzen ist nur, dass die bei umgerechnet 60 Eurocent schon verzweifeln. Was sollen wir dann sagen? 😕
Will mit diesem Statement niemandem zu Nahe treten, aber ich fand diese Anekdote trotzdem recht amüsant.
Gruss wamic, der mit der Bahn arbeiten geht und drum so Geschichten auf Lager hat...
genau, dass auch staatliche unternehmen nach kapitalistischen prinzipien miteinander konkurrieren habe ich mal vorausgesetzt. 🙂 putzige anekdote mit dem salatøl - billiger ist es ja wohl offensichtlich. wird zeit, dass jemand in olivenproduktion spekuliert. 😁
lieb gruss
oli
Zitat:
Original geschrieben von oli
genau, dass auch staatliche unternehmen nach kapitalistischen prinzipien miteinander konkurrieren habe ich mal vorausgesetzt. 🙂 putzige anekdote mit dem salatøl - billiger ist es ja wohl offensichtlich. wird zeit, dass jemand in olivenproduktion spekuliert. 😁lieb gruss
oli
Ich glaube das geht nicht, weil der Säuregehalt von Olivenøl zu hoch ist. (Ist øl nicht eigentlich schwedisch für Bier?)
Die gestrige Sendung von Quarks&Co. passt hervorragend zum Thema. Besonders interessant ist die Einschätzung des interviewten Analysten.
Da kann man auch mal sehen, wie toll MT ist. Montags wird's noch hier diskutiert und dienstags ist's im TV.😉
Gruß
DeWeDo - der heute morgen kurz vorm Herzkasper war -> Benzin/Super 1,489 €, Diesel 1,509 €😰😰
Zitat:
Original geschrieben von wamic
Vielleicht sollten wir das auch mal probieren? 😁 Das Lächerlichste am Ganzen ist nur, dass die bei umgerechnet 60 Eurocent schon verzweifeln. Was sollen wir dann sagen? 😕
Hallo....
es geht nicht um den Preis an sich, sondern um die Verteuerung.
Bedenkt man mal, dass ich im Januar 2002 für 3,78 Liter ( eine Gallone ) in den USA 86 US Cent gezahlt habe ( zu dem Zeitpunkt war der Euro schwächer und es waren so ca. 1 Euro ), dann haben die schon einen Grund zum Jammern, wenn sie jetzt dafür 3,50 US$ zahlen müssen. Hinzu kommt die Abschwächung des Dollars.
The Moose
Zitat:
Original geschrieben von DeWeDo
Ich glaube das geht nicht, weil der Säuregehalt von Olivenøl zu hoch ist. (Ist øl nicht eigentlich schwedisch für Bier?)Zitat:
Original geschrieben von oli
genau, dass auch staatliche unternehmen nach kapitalistischen prinzipien miteinander konkurrieren habe ich mal vorausgesetzt. 🙂 putzige anekdote mit dem salatøl - billiger ist es ja wohl offensichtlich. wird zeit, dass jemand in olivenproduktion spekuliert. 😁lieb gruss
oliDie gestrige Sendung von Quarks&Co. passt hervorragend zum Thema. Besonders interessant ist die Einschätzung des interviewten Analysten.
Da kann man auch mal sehen, wie toll MT ist. Montags wird's noch hier diskutiert und dienstags ist's im TV.😉
Gruß
DeWeDo - der heute morgen kurz vorm Herzkasper war -> Benzin/Super 1,489 €, Diesel 1,509 €😰😰
Hallo....
die Idee mit der staatlichen Regulierung finde ich auch sehr gut.
Wie wäre es denn, wenn man z.B. Hedgefonds und das Spekulieren auf z.B. Öl, Rohstoffe, Grundnahrungsmittel ( Weizen, Rindfleisch uvm. ) verbietet ?
"Früher" hat man auch "nur" mit Unternehmensaktien gehandelt.
Aber wie Du schon sagtest...es geht um das schnelle Geld....und nach mir die Sintflut.
Was bringt es den Spekulanten, wenn sie mit dem schnellen Geld reich werden, anschließend aber durch eine globale Wirtschaftskrise ihr Geld gar nichts mehr wert ist?
Naja, Bodenständigkeit existiert heutzutage ja leider nicht mehr....
Der Knackpunkt wird sein, wie die breite Masse ( die nichts zu melden hat ), die wenigen "da ganz oben" ( die das Geld und die Macht haben ) moralisch und ethisch davon überzeugen können, dass mit diesem starken Gefälle keine Marktwirtschaft langfristig Bestand haben kann und es gibt wie gesagt genügend neutrale Professoren an renomierten weltweiten Universitäten gibt, die das auch bestätigen.
@ Oli
danke für die überwiegende Zustimmung...ich denke wir schwimmen auf einer Wellenlänge.
Ich kann Dir auch nur zustimmen....
Grüße
The Moose
Erst mal vorne weg: NYME ist falsch, richtig ist NYMEX (New York Mercantile EXchange).
Diese Warenterminbörse bzw. deren Vorläufer gibt es schon seit dem 19. Jahrhundert. Im übrigen waren Warentermingeschäfte schon bei den alten Venezianern sehr beliebt. Es stimmt also nicht, wenn man sagt, dass man früher nur mit Wertpapieren gehandelt hat.
Ich persönlich halte nicht viel davon, wenn Verbote ausgesprochen werden. Wie ich schon sagte, kann das ganz schnell zur Gewohnheit werden. Außerdem finde ich, dass man nicht auf der einen Seite staatliches Eingreifen fordert und auf der anderen Seite -insbesondere, wenn es einem selbst nicht in den Kram passt, wie z. B. beim beliebten Thema Tempolimit😉- über die Regelungswut des Staates meckert. (@moose: Du bist nicht persönlich angesprochen. Ich kenne ja deine Einstellung nicht.)
Mal ganz abgesehen davon, dass solch ein Verbot gar nicht realisierbar ist. Da müssten ja wirklich alle Staaten an einem Strang ziehen. Es reicht, wenn ein einziges Land nicht mitzieht. Da würden dann alle Warentermingeschäfte einfach dort abgewickelt. Es wäre also besser, den Handel "nur" stärker zu reglementieren, bzw. endlich mal die schon vorhandenen Reglementierungen konsequent um- und durchzusetzen.
Zur Situation in D könnte ich mir vorstellen, dass (für den Anfang) für Kraftstoffe nur ein ermäßigter USt-Satz von 7%, wie auch bei Lebensmitteln, fällig wird. Das kann man sehr leicht begründen: Der Grund dafür, dass es einen ermäßigten Steuersatz gibt, ist die Entlastung des Steuerzahlers bei Produkten, die die Grundbedürfnisse abdecken. Mobilität ist inzwischen aber nicht nur ein Grundbedürfnis, sondern sogar darüber hinausgehend ein alltägliches Erfordernis. Schaut man sich mal die Anlage 2 zum UStG (Liste der Waren und Dienstleistungen, die dem ermäßigten USt-Satz unterliegen) an, findet man jede Menge Positionen, die imho relativ wenig mit Grundbedürfnissen zu tun haben. Sorry, wenn ich das mal so sage: Lesen bildet zwar (so sagt man wenigstens😉 ) und Kunst ist Erbauung für den Geist, aber Grundbedürfnisse sind das m. E. nicht. Insofern frage ich mich, warum man für Bücher oder Kunstwerke nur 7% USt zahlt, aber für Kraftstoffe, die die Mehrheit der Bevölkerung benötigt, um überhaupt die normalen Erledigungen (Weg zur Arbeit, Einkauf, Behörden-/Arztbesuche etc.) machen zu können, die also ein Grundbedürfnis abdecken, 19% zahlen muss. Und bitte kommt mir nicht mit dem Argument, man könne ja den ÖV benutzen, das Rad benutzen oder zu Fuß gehen. Da sollte man doch realistisch bleiben.
Gruß
DeWeDo - will auch Salatöl fahren können
Hallo DeWeDo..
da hattest Du mich in einem Punkt missverstanden. Ich meinte eigentlich, dass es "früher" in einem nicht so großen Umfang betrieben wurde. Viele fragwürdigen Spekulationsobjekte sind ja praktisch erst in den 70ern entstanden oder forciert worden.
Meine Einstellung zum Tempolimit ist gemischt. Auf der einen Seite fahre ich meistens zwischen 120 und 140 km/h , nachts aber auch gerne mal schneller.
Ein generelles Tempolimit finde ich unangemessen, da ich z.B. nachts bei geringer Verkehrsdichte nicht unbedingt auf der BAB herumschleichen möchte. Allerdings bin ich kein "Dauerbrenner" , sondern habe nach 5-10 Minuten schneller Fahrt schon wieder genug. Mal den Topspeed des Fahrzeuges ausreizen mag ich schon....ein wenig später finde ich dann aber den unnötig erhöhten Benzinverbrauch wichtiger und fahre wieder langsamer.
Das mit dem ermäßigten Steuersatz von 7% halte ich auch für einen guten ersten Schritt.
Der zweite Schritt wäre dann aber doch die stärkere Regulierung, die auch strikt überwacht werden sollte. Ich bin aber nach wie vor auch der Meinung, ob es für das schnelle Geld unbedingt notwendig ist auf Rindfleisch, Orangen, Weizen und Rohöl zu spekulieren und somit nun mal eine Spekulationsblase schafft, die nicht von der Hand zu weisen ist.
Grüße
The Moose
worauf dewedo aus will, ist, dass dieses system lange eine stabilisierende wirkung hatte - indem du waren in der zukunft einen preis geben kannst, stabilisierst du kurzfristige schwankungen, "buegelst" sie aus. es ist also nicht das system-an-sich, das diese katastrophale entwicklung provoziert, sondern eben ein irrationaler trend. da sind wir dann im grunde alle einig, dass dieser auch eine notwendigkeit der stærkeren regulierung provozieren sollte, wie es jetzt auch von zentralen akteuren gefordert wird.
uebrigens, das wort "heutzutage" støsst mir immer ein bisschen uebel auf. kapital hat immer neue wege gefunden, sich kreativ zu erneuern. super literaturtip fuer ein paar ausgewæhlte historische beispiele:
Code:
http://books.google.no/books?...
"making markets" von mitchel y. abolafia ist ein ganz phantastisches buch in dem sinne! hatte ich mal mitgenommen in einen urlaub auf kreta - und habe dann, anstatt weibchen in der disco nebenan aufzureissen, eine ganze nacht damit verbracht, das buch zu lesen. und es in der woche drauf noch einmal anstændig exzerpiert. sehr inspirierend, mit grossartigen einsichten, basierend auf jahrzehntelanger recherche!
die idee mit der niedrigeren besteuerung ist interessant, halte ich allerdings fuer einen zwiespæltigen ansatz: ausnahmen sind immer suboptimale løsungen. macht man erstmal irgendwo eine ausnahme, werden weitere folgen. das wiederum fuehrt zu einer erhøhten komplexitæt, die irgendwann unueberschaubar werden kann - und sich mehr und mehr von der urspruenglichen argumentation entfernt. wobei sich das hier viel zu leicht sagen læsst. 😉
die quarks-sendung werde ich mir bei gelegenheit mal anschauen, aber es ist schon toll, wie schnell die unsere anspruchsvollen diskussionen in anschauliches fernsehen umwandeln! 😁 😎
jepp, "øl" ist norwegisch fuer bier, "öl" schwedisch. fuer die punkte ueber'm buchstaben muss ich zwei tasten druecken, deswegen benutze ich aus faulheit einfach die norwegischen umlaute. 😮
zum abschluss noch mal ein recht aktueller link, wo ihr auch das bild im anhang findet - der benzinpreis verschiedener lænder europas relativ zur kaufkraft (in norwegischen kronen). die meisten lændernamen sind von deutschen lesbar, "tyskland" ist deutschland. die graphik sagt, dass benzin in irland am billigsten und in polen am teuersten ist aus sicht des statistischen durchschnittsbuergers.
lieb gruss
oli
edit: ich fasse es ja wohl nicht, habe den link zum buch nur ergoogelt, aber unter "populære zitate" wird auf eine fussnote auf seite 201 hingewiesen, die da besagt: "every agreement concerning trade, every regulation of trade, restrains. to bind, to restrain, is of their very essence. the true test of legality is whether the restraint imposed is such as merely regulates and perhaps thereby promotes competition or whether it is such as may suppress or even destroy competition" (u.s. supreme court urteil von 1918) - faust und auge!
Ich kann auch noch eine schöne Grafik liefern. Besser gesagt, den Link dahin. Die Grafik ist bezogen auf das Referenzjahr 2000.
Besonders interessant finde ich die Entwicklung des Dieselpreises in Relation zum Benzinpreis. Ich finde solche Auswertungen immer wieder hochspannend, zeigen sie doch, wie stark auch andere Faktoren eine Rolle spielen. So ist ein nicht unerheblicher Grund dafür, dass wir die derzeitigen Steigerungen der Kraftstoffpreise als so eklatant empfinden, die Divergenz von Preisen und Realeinkommen. Das hatten wir ja schon mal im Zusammenhang mit den Preisen für Autos diskutiert.
@Oli
Ich hatte gar nicht vor, deine øs an den Pranger zu stellen. Gut. Ist der Gag halt nach hinten losgegangen. Oder war der zu intellektuell? Olivenøl=Olivenbier. 😕
(Und dann war da noch die Hausfrau in Ennepetal, die Juløl zum Braten nehmen wollte.)
Gruß
DeWeDo - dem Weizen runtergeht wie øl
habe ich schon als scherz verstanden. 😁 trotzdem allzeit korrekt. 😉 "deutschland" ist im wikipedia-graph dann die brd? sehr interessant!
lieb gruss
oli