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Eure Meinung zu einer merkwürdigen Reparatur am 250GDI T

Mercedes E-Klasse W212
Themenstarteram 31. Juli 2015 um 23:23

Ich fahre seit 2011 einen solchen Kombi, gekauft 1 Jahr alt als "Junger Stern" mit 20000km. Nie gab es Probleme. Jetzt hat der Wagen 80.000km gelaufen. In diesem Frühjahr hatte er angefangen, bei über 4000 rpm unter Last, d.h. im 4. oder 5 Gang bei Vollgas zu stuckern. Das Problem tauchte anfangs erst nach ca. 1 Std. Fahrt auf. Ich lasse alle Inspektionen bei einer sehr gut reputierten freien Werkstatt hier in Köln durchführen. Aber mit diesem Mangel bin ich in die Niederlassung gegangen, weil ich dachte, die haben das know how, die Erfahrung und ggf. die Spezialwerkzeuge.

Ich hatte vom Fehlerbild her von Anfang an die Vermutung, die Heftigen Aussetzer könnten mit der Elektrik zusammenhängen. Mercedes hat den Fehler "ausgelesen". Es waren angeblich die Nockenwellensensoren. Die wurden für 350€ getauscht. Danach war der Fehler fast noch schlimmer. Die Aussetzer haben mich fast in den Gurt geworfen. Reklamation, mit dem Resultat, dass nun die Nockenwellenversteller getauscht wurden. 2.420€! "Sonderpreis" weil eigentlich incl. Arbeitswerten "viel teurer". Habe brav bezahlt, der Wagen lief schlechter als jemals. Testfahrten machen die ja verständlicherweise nur kurz. Aber mein gravierender Fehler tauchte eben erst nach richtiger Warmfahrt, ca. nach einer Std. Autobahn auf. Der Wagen wurde nochmals reklamiert. Nichts wurde besser. Langsam wurde ich sehr ärgerlich. Der Wagen wurde abermals zurückgegeben. Der Annahmemeister war nun im Urlaub. Der Ersatzmann kannte die Vorgeschichte nicht genau. Jetzt wurde für 1.700 €! das Getriebe durchgespült (ohne mich zu fragen) und irgendein Ventil erneuert. Ich war inzwischen im Urlaub, hatte mit dem Mann telefoniert und gesagt, dass nach 5 Jahren fehlerfreiem Lauf doch wohl nicht am selben Tag Nockenversteller und Getriebe gleichzeitig den Geist aufgeben...und "wahlweise" das Symptom des heftigen Ruckelns verursachen könnten. Der Ersatzmann hatte zugegeben, dass er keine Ahnung davon hatte, dass ich zuvor schon 2.500€ bezahlt hatte.

Nach weiteren vier Tagen meldete er sich (ich war noch im Urlaub) dass der Wagen jetzt wieder schön laufe. Bei Beendigung des Gespräches erwähnte er beiläufig, man habe auch noch eine Zündspule ersetzt.........

Mit war von Anfang an recht gewiss, dass es symptom-mäßig nach Zündaussetzern roch. Hatte ich auch bei der ersten Abgabe des Wagens gesagt...liegt doch bestimmt an der Elektrik, wenn der Wagen so ruckelt unter Volllast....Das wurde ignoriert, stattdessen glaubt man dem OBD und fängt an zu reparieren, was es ausspuckt, egal was es kostet.

Nun meine Frage um Hilfe. Es sind alle Protokolle vorhanden, ebenso meine Beachreibung des Fehlers im Auftrag, und meine (offensichlich nicht maßgebliche laienhafte) Vermutung von Anfang an, dass es mit der Elektrik, sprich Zündung zusammenhängen könnte. Heute habe ich den Wagen abgeholt. Die Endrechnung haben wir einvernehmlich auf Eis gelegt bis der erste Annahmemeister aus dem Urlaub zurückgekehrt ist. Man hat mir heute angeboten, dass der Getriebereparaturquatsch auf Mercedes geht, ich aber die knapp 2.500€ für die Nockenwellenversteller und die 350€ für die NW-Sensoren bezahlen müsse, weil, bei Mercedes hat OBD Priorität. Ich stehe auf dem Standpunkt, die bekommen die Zündspule bezahlt, der Rest war überflüssig.

Was kann in diesem Fall ein Gutachter bzw. ein RA ausrichten?

Vielen Dank für Erfahrungsschatz und Antworten,

Heinz

Beste Antwort im Thema
am 3. August 2015 um 11:05

Eieieiei ...... ein solcher Fehler, der erst ab einer Stunde Warmfahrzeit überhaupt auftritt, ist praktisch nicht reparierbar.

Begründung: Es ist unzumutbar, einen Kundendienstmeister damit eine Stunde nur für die Überprüfungsfahrt zu beschäftigen, das macht niemand. Zumal er diese Überprüfungsfahrt ja nach jedem Reparaturversuch erneut unternehmen müsste.

Zum anderen ist es heute leider so, dass erst mal das Auto an den Diagnosecomputer kommt, um mögliche Fehler auslesen zu können, Ohne eine solche Diagnose und ohne Fehlermeldung mit anschließender detaillierter Reparaturbeschreibung sind die Teile-Tauscher in den Werkstätten heute hilflos und total überfordert. Das gilt übrigens für JEDE Marke!

Wenn der Computer also sagt: Dies und das tauschen, dann machen die das auch. Ganz wurscht, obs hilft und ob das dann auch das Problem war. Eigene Gedanken machen? Nein, das ist verboten!

Die Werkstätten sind heute so raffiniert, dass sie niemals einen pauschalen Fehlerbeseitigungsauftrag annehmen, dann könnte man als Kunde nach der ersten Fehldiagnose und erfolgter Falschreparatur erstens die Zahlung ablehnen, weil die Maßnahmen nicht zum Erfolg geführt hatten und zweitens die Werkstatt so lange löchern, bis sie endlich zu Potte gekommen sind.

Das machen sie nicht mehr, solche Pauschalaufträge annehmen, der zuständig Meister würde umgehend gefeuert werden, wenn er sowas macht, also: Diagnosecomputer, Fehler wird angezeigt, dem Kunden wird gesagt: Dies und das ist kaputt, muss getauscht werden, Kosten: soundsoviel. Der Kunde willigt ein und gibt damit den Auftrag, dieses Teil zu wechseln, von einer Fehlerbeseitigung keine Rede!

Wenns das jetzt doch nicht war: Pech für den Kunden, Glück für die Werkstatt, sie hat wieder mal schön abkassiert!

Also: Erneuter Versuch, diesmal ohne Computer, also freihändig vom Meister, der tippt einfach auf irgendwas, möglichst etwas, das schön teuer ist, aber recht einfach zu wechseln ist. Meister sagt, er habe jetzt den Fehler gefunden, dabei setzt er seinen seriösesten Gesichtsausdruck auf, wohl wissend, dass das eine Lüge ist, der Kunde glaubt ihm und erteilt den Auftrag.

Und immer so weiter, die Werkstatt kann auf diese Weise beliebig viel Geld aus einem 10.000,-- Euro-Auto herausholen, so lange der dumme Kunde immer weiter Aufträge vergibt ..........

Grüße

Udo

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Hallo,

also das bei MB OBD Priorität hat ist völliger Quatsch!

Sicher ist es ein "saublödes" Fehlerbild, diesen Fehler zu reproduzieren fast ein ding der Unmöglichkeit.

Sicher hätte man sich hier mit MB in Verbindung setzten müssen um nachzufragen ob es ein solches Fehlerbild schon mal gegeben hat. Evtl einbau eines Datenloggers!

Ein Meister hätte mit Dir auch eine Probefahrt machen könen um den Fehler wahrzunehmen.

Ich würde an Deiner Stelle warten bis der betreuende Meister wieder da ist und mit diesem und seinem Chef ein Gespräch zu suchen und euch zu einigen. Hierbei kannst Du fragen ob MB Berlin angefragt wurde oder nicht!

Gruß

Chris

Themenstarteram 1. August 2015 um 8:18

Hi Chris,

Probefahrten gab es ja in dem Augenblick, als ich den Wagen als nicht ok wieder zurückgebracht hatte. Nur, man musste ihn vorab wirklich ca. eine Std lang warm fahren, dann erst tauchte der Fehler auf, der dann umso deutlicher war. Da hatte der Meister den Fehler auch wahrgenommen. Ich wusste ja, dass der bei MB abgestellte Wagen ein paar Std später wieder funktioniert hätte.

Nur, nach den Reparaturversuchen wurde intern nicht lange genug probegefahren. Es geht mir nicht darum, ein Schwarzweißbild zu malen, man hat sich bei Mercedes ja bemüht, der Annahmemeister z.B. hat den Wagen abends zweimal über 30km zu seinem Wohnort nach hause mitgenommen, Das war leider nur zu kurz, als dass der Fehler hätte auftteten können.

Dass OBD bei MBVorrang hat, war auch keine Mutmaßung sondern eher schon Zitat "Irgendwo müssen wir ja anfangen".

Wenn man OBD wirklich in jedem Fall ernst nimmt, ist es umso ärgerlicher, dass das starke Ruckeln über Wochen nicht im Speicher abgelegt wurde, dann zuletzt aber doch, als der Wagen in Reparatur war, ging bei denen laut Aussage die Störlampe im Wagen an, und der Fehler der defekten Zündspule konnte ausgelesen werden.

Nur meine ich ganz generell, dass "früher" mehr die Erfahrung und Sensibilität bei der Diagnose zählte, und "früher" wäre man bei so starken kurzen Motoraussetzern ganz bestimmt erst auf die Zündung gekommen und nicht auf die Nocke, schon aus Kostengründen...Und um hohe Kosten geht es jetzt leider.

Natürlich werde ich den Tipp beherzigen, erst einmal ein klärendes Gespräch zu suchen, wenn der Meister aus dem Urlaub zurück ist, das war eh so geplant. Ich werde dann berichten, wie es ausgegangen ist, natürlich auch dann, wenn ich mit der Einigung mit MB sehr zufrieden sein sollte.

Grüße,

Heinz

Themenstarteram 1. August 2015 um 8:39

Nachtrag,

Man hat mir bei MB gesagt, man habe in Stuttgart angefragt. Warum Berlin, wäre es dann bei Dir auf den Tisch gekommen, Chris? (Deiner Signatur nach zu vermuten...).

Nein hier sitzt der Kundendienst für ganz Deutschland. Hier schlagen alle Problemfälle, die angefragt werden, auf.

Mein Gott was für eine Materialschlacht... Ich kann dir nur mein Beileid aussprechen. Selbst als Halbleie kann würde ich das Getriebe völlig ausschließen. Eine Spühlung kostet in einer freien Werkstatt ca. 300-350€ und bringt nur etwas, wenn die Schaltvorgänge ruckeln und nicht der Motor.

am 3. August 2015 um 11:05

Eieieiei ...... ein solcher Fehler, der erst ab einer Stunde Warmfahrzeit überhaupt auftritt, ist praktisch nicht reparierbar.

Begründung: Es ist unzumutbar, einen Kundendienstmeister damit eine Stunde nur für die Überprüfungsfahrt zu beschäftigen, das macht niemand. Zumal er diese Überprüfungsfahrt ja nach jedem Reparaturversuch erneut unternehmen müsste.

Zum anderen ist es heute leider so, dass erst mal das Auto an den Diagnosecomputer kommt, um mögliche Fehler auslesen zu können, Ohne eine solche Diagnose und ohne Fehlermeldung mit anschließender detaillierter Reparaturbeschreibung sind die Teile-Tauscher in den Werkstätten heute hilflos und total überfordert. Das gilt übrigens für JEDE Marke!

Wenn der Computer also sagt: Dies und das tauschen, dann machen die das auch. Ganz wurscht, obs hilft und ob das dann auch das Problem war. Eigene Gedanken machen? Nein, das ist verboten!

Die Werkstätten sind heute so raffiniert, dass sie niemals einen pauschalen Fehlerbeseitigungsauftrag annehmen, dann könnte man als Kunde nach der ersten Fehldiagnose und erfolgter Falschreparatur erstens die Zahlung ablehnen, weil die Maßnahmen nicht zum Erfolg geführt hatten und zweitens die Werkstatt so lange löchern, bis sie endlich zu Potte gekommen sind.

Das machen sie nicht mehr, solche Pauschalaufträge annehmen, der zuständig Meister würde umgehend gefeuert werden, wenn er sowas macht, also: Diagnosecomputer, Fehler wird angezeigt, dem Kunden wird gesagt: Dies und das ist kaputt, muss getauscht werden, Kosten: soundsoviel. Der Kunde willigt ein und gibt damit den Auftrag, dieses Teil zu wechseln, von einer Fehlerbeseitigung keine Rede!

Wenns das jetzt doch nicht war: Pech für den Kunden, Glück für die Werkstatt, sie hat wieder mal schön abkassiert!

Also: Erneuter Versuch, diesmal ohne Computer, also freihändig vom Meister, der tippt einfach auf irgendwas, möglichst etwas, das schön teuer ist, aber recht einfach zu wechseln ist. Meister sagt, er habe jetzt den Fehler gefunden, dabei setzt er seinen seriösesten Gesichtsausdruck auf, wohl wissend, dass das eine Lüge ist, der Kunde glaubt ihm und erteilt den Auftrag.

Und immer so weiter, die Werkstatt kann auf diese Weise beliebig viel Geld aus einem 10.000,-- Euro-Auto herausholen, so lange der dumme Kunde immer weiter Aufträge vergibt ..........

Grüße

Udo

So pauschal würde ich das nicht unterschreiben, aber leider gibt es auch solche Leute. Hauptproblem ist meiner Meinung nach, dass sich nicht mehr mit den Autos beschäftigt wird. Auto kommt, Tester dran,ohne Messen und prüfen tauschen. (Und wenn alles getauscht ist,nach Berlin schreien). Auch der Nachwuchs ist da auf einem ganz schlechten Weg...

Themenstarteram 21. August 2015 um 19:58

Hallo Forum,

ich hatte ja angekündigt zu posten, wie es ausgegangen ist. Ohne jetzt in Details zu gehen, die MB Niederlassung in Köln ist mir sehr sehr fair entgegengekommen. Auch positive Nachrichten verdienen es, hier publiziert zu werden.

Gruß

Heinz

Das freut mich wenn es zu einer gütlichen Einigung gekommen ist.

Gruß

Chris

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