Eure Kriterien beim Gebrauchtwagenkauf

Hallo,

wollte von euch gerne mal wissen, worauf ihr so achtet, wenn ihr euch nach einem neuen Gebrauchten umschaut. Was ist euch dabei schon alles unter die Nase geschoben worden und bei welchen Anzeichen dreht ihr sofort um und lasst das Auto links liegen?

Ich hatte vor einiger Zeit hin und wieder mal die Augen offen gehalten, weil meine Mutter und mein Bruder ein neues Gefährt brauchten. Schlußendlich haben sie selber nachher das "gewünschte" Auto gefunden, aber was mir bei den Schnupperstunden so alles untergekommen ist, da fragt man sich wirklich, mit welcher selbstverständlichkeit einige ihr Auto für TOP-Zustand verkaufen und auch entsprechend den Preis ansetzen.

Typisch ist ja, dass die ersten Jahre das Serviceheft noch gefüllt wird und später aus Kosten- oder ähnlichen Gründen auf "Notservice" umgestellt wird. Ab diesem Zeitpunkt sollte also der Verkäufer über den Zustand seines Fahrzeuges informiert sein und auch wissen, was wann, wo und wie gemacht wurde. Aber absolute Fehlanzeige!

Ich hatte mir über die Zeit acht Autos ausgesucht und wirklich alle Verkäufer waren so schlecht über ihr eigenes Fahrzeug informiert, dass man fast gar nicht glauben konnte, dass das es ihr Fahrzeug war. Ich bewahre ja grundsätzlich alle Rechnungen über irgendetwas auf, was ich vielleicht irgendwann mal wieder verkaufen will oder kann. Das schien bei denen absolut nicht der Fall zu sein, da gab es vielleicht hier oder da mal eine Rechnung über einen Satz neue Reifen oder einen neuen Aussenspeigel, aber das war es dann auch schon.

TOP-Zustand, soso, dass konnten sie alle ohne Bedenken immer dabeischreiben, aber Motorhaube auf und gleich mal nach einem Anhängsel mit dem km-Stand des letzten Ölwechsels ... ähm ja, gibt es nicht. Rechung darüber? Nein. Wann war der letzte Wechsel? "Och, ist noch gar nicht so lange her, da muss erstmal nichts gemacht werden." Das Spielchen konnte man mit allem machen, seien es Bremsbeläge, Kühlwasser, Zahnriemen, Achsmanschetten, Batterrie, Stoßdämpfer ...

Wenn man mal bedenkt, das obige Punkte alleine im Bedarsffall zusammen sicherlich so 1000€ in der Werkstatt lassen würden, dann wundert mich das schon, wie einige den Preis ihres Fahrzeuges so festlegen. Andererseits regen die sich voll auf, wenn man zu erkennen gibt, dass man vom angebotenen Kaufpreis sicherlich noch 500 Euro runtergehen müsse, weil keine Nachweise über irgendetwas vorliegen und der aktuelle Zustand auch nicht gerade für ein instandgehaltenes Auto spricht. Die gewünschten Preise hingegen hielten sich sehr wohl daran 😁

Ich kann das einfach nicht verstehen, dass man so unvorbereitet und ohne jegliche Unterlagen sein Auto loswerden möchte und das zu einem nicht gerade Schnäppchenpreis. Ist die Marktlage denn wirklich so rosig, dass man auch solche Autos in jedem Fall loswird? Den Verkäufern sollte doch klar sein, dass man etwas über das Auto erfahren möchte, z.B. wie es die letzten 2-3 Jahre behandelt wurde und was in regelmäßigen Abständen immer gemacht wurde.

Unterm Strich habe ich von den Verkäufern eigentlich nur das gehört, was man im Fahrzeugschein sowieso nachlesen kann oder was man auf dem Tacho als Kilometerstand ablesen kann. Anhand dieser paar Werte wurde dann wohl der Preis festgesetzt und ach ja, bevor ich es vergesse, natürlich TOP-Zustand ...

Die schönsten Erlebnisse aus den Besichtigungen:

- Motorölstand: 0,5cm unter Minimum + alter schon fast vergammelter Zettel mit gerade noch erkennbarem "letzten Ölwechsel" von 1999 (Hoffentlich hat der nicht nur die Jahre über einfach nachgeschüttet 😁)

- Kühlwasserbehälter mit Flecken: Zur Kontrolle, ob es einfach nur leichte Ablagerungen an der Gehäusewand sind, den Behälter geöffnet. Es gluckerte und der Wasserstand sank erstmal um gut 1 bis 1,5 cm.

- Vier verschiedenen Reifen aufgezogen

- Ein Auto lies sich zur Besichtigung überhaupt nicht starten, dass war dann auch die kürzeste Besichtung, aber wie immer "Auto TOP-Zustand, Motor einwandfrei" - wer's glaubt.

- ...

Was habt ihr so erlebt? Viele von euch haben ja schon das dritte oder gar vierte oder fünfte Auto unterm Hintern, wo habt ihr die besten Erfahrungen gesammelt? Händler, privat von unbekannt, privat über beziehung, privat aus bekanntschaft, ...

Bin gespannt ...

35 Antworten

Zitat:

Original geschrieben von Chruser53B


Würde ihr euer Auto ein Freund verkaufen? Wenn ja würdet ihr ihm alles sagen weil ich glaube dann würd er es nicht kaufen

Habe ich schon mal gemacht. Er hat den Wagen danach 6 Jahre gefahren und sich niemals über irgendetwas beschwert.

Hab ich bei Dir auch nicht anders erwartet.

Ich hab meinen jetzt 5 Jahre, und stehe mit den beiden Vorbesitzern immer noch in Kontakt.

Hab vielleicht Glück gehabt, weil die beiden sich mit Technik gut auskennen.

Ob Du es glaubst oder nicht, Draahke, als ich den Wagen kaufte, war der Brief voll mit Vorbesitzern.

Zitat:

Original geschrieben von pontibird


Ob Du es glaubst oder nicht, Draahke, als ich den Wagen kaufte, war der Brief voll mit Vorbesitzern.

Ich glaub's...😉

Wie ich ja schon schrieb: Wenn ich die Vorbesitzer persönlich kenne, habe ich auch nichts gegen 5. Hand....

ponti das war ein Typ 81 Quattro - der wurde nur knapp 10 Jahre alt - dann kamm ein Vollidiot und machte den Kofferraum auf kompakt !!!
Das ist der Thread
http://www.motor-talk.de/showthread.php?s=&threadid=298252

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@Drache:

Oops, sorry, ich krieg bei Deinem Nick immer die a und die k durcheinander.
Da muß irgendwie ein Mangel an "k" auf meiner Tastatur sein, oder woher commt das?

Zitat:

habe ich auch nichts gegen 5. Hand

Die einem meistens beim Schrauben fehlt ...

Ich kenne ja auch den vorbesitzer immer noch ABER tut doch weh öfters mal sein altes Auto zu sehen oder?

Alles klar sag mein kummpel einfach wie es mit den Auto aussieht und dann werd ich ja sehen ob ers nimmt oder nicht

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