Erste Zwischenbilanz neuer 220CDI - Vergleich mit dem Vorgänger
hallo zusammen,
habe mich gerade hier angemeldet um Euch meine Erfahrungen mit meinem recht neuen T-Modell 220CDI nahezubringen. Fahre den Wagen jetzt seit ca zwei Monaten. Außerdem möchte ich noch einen Vergleich mit dem Vorgängerfahrzeug, einem von der Ausstattung fast identischen S211 220CDI (Bj 2008) ziehen.
Zunächst zum Auto:
- 220CDI mit 7G-tronic und Start-Stopp
- Avantgarde
- Leder
- Direktlenkung
- Navi APS 50
- Schiebedach
- ääh - außer noch etwas Kleinkram sonst nix...
- Laufleistung bis jetzt ca 2500km
Das Vorgängerauto war ein identischer S211 (den bin ich in 3 Jahren etwa 80000km gefahren)
Zunächst muss ich generell zum S212 sagen: Super Auto. Nix klappert, alles läuft gut, bislang noch nicht liegengeblieben.
Der neue Motor und das 7G-Getriebe sind ein extremer und für mich absolut unerwarteter Fortschritt zum Vorgängerauto. Der 211 hatte ca 2-3 sek Anfahrverzögerung, einen relativ unhomogenen Drehmomentverlauf und natürlich nur 5 Gänge. Der 212 zieht nun mit dem neuen Motor/Getriebe beim Anfahren ansatzlos an. Also genau so wie das sein sollte: Man tritt auf das Gas und der Wagen fährt sofort los. (Das war beim 211 leider nicht so). Der Motor hat auch bei niedrigen Drehzahlen nun Kraft, da wo der alte Motor erstmal einen Gang runter geschaltet hat zieht der neue auch bei 1000u/min den Wagen gut nach vorne. Das Getriebe schaltet vor allem im Stadtverkehr trotz mehr Gängen deutlich weniger, da der Motor erheblich elastischer ist, das finde ich sehr angenehm.
Die Laufruhe des neuen Motors ist um Welten besser als die des alten Motors. Ich versteh ja überhaupt nicht wie man sich über diesen Motor beschweren kann, da rappelt gar nix - klar ist ein V6 noch laufruhiger, aber mit dieser bigger is better Logik müsste ja jeder einen 500er fahren.
Ich verbrauche mit dem neuen Auto etwa 7,3l bislang über alles, der alte Wagen hat etwa 1l mehr gebraucht. Die Fahrleistungen sind vom Gefühl her identisch, nachgemessen habe ich das natürlich nicht. Beide laufen so knapp über 220km/h, an Autobahn-Steigungen tun sich beide schwer, wenn man es eilig hat, je nach Steigung kann der Zeiger auch bei 190 stehen bleiben. Zum Rasen der falsche Motor, aber zum vernünftigen und trotzdem zügigen Fahren genau richtig. Ich fahre meist so 140-180, da hört man vom Motor nix und es ist noch genug überschüssige Leistung zum Überholen da.
Kritikpunkt: Das Start-Stopp System funktioniert zwar prinzipiell gut, aber beim Vorrücken auf einer Kreuzung beim Linksabbiegen oder beim kurzen Halten an einem STOPP-Schild ist es nervig, wenn der Motor für eine halbe Sekunde aus und dann wieder an geht. Es wäre meiner Meinung nach besser, wenn der Motor nur im HOLD-Modus aus gehen würde. So wie es jetzt ist deaktiviert man das START-STOPP beim ersten Linksabbiegen und vergisst es danach wieder anzuschalten.
Das Fahrwerk ist härter als vorher, ich finde es jetzt etwas zu hart. Ich bereue, dass ich nicht das Komfortfahrwerk genommen habe, das kostet ja nicht mal was. Vor allem das Ansprechen auf kleine Bodenwellen / unebene Strassen ist deutlich schlechter geworden, schade. Dafür ist die Direktlenkung super, vor allem in der Stadt. Man rangiert das Auto auf engem Raum ohne Umgreifen der Hände. Wenn man schneller fährt, stört das Ganze nicht. Ich habe mich binnen 5km an die Direktlenkung gewöhnt und möchte sie nicht mehr missen.
Das Navi 50APS ist um Welten besser geworden. S211 nur Pfeil - S212 mit Karte. Natürlich sind einige Details immer noch nicht perfekt, aber es muss ja auch noch Gründe geben das Comand zu kaufen. Wie dem auch sei, ich bin sehr zufrieden mit dem APS50, mir reicht es aus. Das ILS finde ich hingegen überflüssig. Die Leuchtkraft ist nach meinem Gefühl schwächer als beim alten Xenon (subjektiv) und das Kurvenlicht ist m.E. Mumpitz. Der Fernlichtassistent blendet regelmäßig zu spät ab, besonders auf der Autobahn ist er nicht sinnvoll nutzbar weil er die entgegenkommenden, hoch sitzenden LKW-Fahrer blendet. Das ILS kann man sich meiner Meinung nach sparen, die Lichtverhältnisse werden mehr vom Mondschein bestimmt als von den zwei irren Funzeln da vorn.
Einige Details möchte ich noch ansprechen:
Das Laderaumkonzept war vorher definitiv besser. Früher musste man zwar die Sitzfläche und Lehne separat umklappen, aber dafür war der Boden eben (OK, der im Neuen ist er fast eben, nicht so schlimm). Blöder ist die tatsache, dass die Laderaumabdeckung an ihrem Platz bleibt. Lehne fällt - Abdeckung bleibt. Jetzt muss man die Abdeckung, die recht schwer ist, auf der Fahrerseite entriegeln, rauswuchten und mittels Schiebeverschluss an die umgeklappte Lehne dranfummeln, damit man das Sicherheitsnetz aufspannen kann - wer hat sich diesen Blödsinn bitte ausgedacht????
Fast noch schlimmer ist der Ladeboden. Ich lege oft Weinkisten in die Ex-Reserveradmulde. Beim S211: 2 Klappen mit je einem Gasdruckdämpfer, sehr komfortabel zu beladen. Beim S212: eine V-förmige Klappe die man Ziehharmonikamäßig aufklappt und darunter ein weiterer Plastik-Zwischenboden, der mittels eines räudigen Spanngurts oben an der Heckklappe eingehängt werden soll damit er einem nicht auf den Kopf fällt - Murks zum Quadrat. Sorry, aber das ist echt kompletter Bullshit, der Nutzwert des Kombis wird so geschmälert. Die Elektrische Heckklappe ist nur ein schwacher Trost, zumal ich sie nicht benutze da ich sie peinlich finde.
Generell spiegeln sich viele Dinge in den Scheiben: Die seitlichen silbernen Lüftungsdüsen kann man z.B. in den Rückspiegeln bewundern. Nachts kann man das Ganze noch durch die Ambientebeleuchtung steigern. Naja, die kann man ja deaktiveren. Außerdem ist das farbige KI zu überladen, die Grafiken sind teilweise so aufwändig dass das Durchzappen durch die Menüs eine kleine Verzögerung hat. Keep it simple wäre da besser gewesen, zumal die Farbdarstellung funktional nix bringt.
Nichts desto trotz bin ich mit dem Auto unterm Strich zufrieden und freue mich auf die nächsten 3 Jahre. Der krasseste Fortschritt ist wie gesagt der Motor & das Getriebe, die jetzt echt geschmeidiges und elastische Fahren ermöglichen, der Verbrauch ist etwas zurückgegangen und das Fahrgefühl ist einfach "moderner".
Spezielle Fragen beantworte ich gern
Viele Grüße!
Beste Antwort im Thema
hallo zusammen,
habe mich gerade hier angemeldet um Euch meine Erfahrungen mit meinem recht neuen T-Modell 220CDI nahezubringen. Fahre den Wagen jetzt seit ca zwei Monaten. Außerdem möchte ich noch einen Vergleich mit dem Vorgängerfahrzeug, einem von der Ausstattung fast identischen S211 220CDI (Bj 2008) ziehen.
Zunächst zum Auto:
- 220CDI mit 7G-tronic und Start-Stopp
- Avantgarde
- Leder
- Direktlenkung
- Navi APS 50
- Schiebedach
- ääh - außer noch etwas Kleinkram sonst nix...
- Laufleistung bis jetzt ca 2500km
Das Vorgängerauto war ein identischer S211 (den bin ich in 3 Jahren etwa 80000km gefahren)
Zunächst muss ich generell zum S212 sagen: Super Auto. Nix klappert, alles läuft gut, bislang noch nicht liegengeblieben.
Der neue Motor und das 7G-Getriebe sind ein extremer und für mich absolut unerwarteter Fortschritt zum Vorgängerauto. Der 211 hatte ca 2-3 sek Anfahrverzögerung, einen relativ unhomogenen Drehmomentverlauf und natürlich nur 5 Gänge. Der 212 zieht nun mit dem neuen Motor/Getriebe beim Anfahren ansatzlos an. Also genau so wie das sein sollte: Man tritt auf das Gas und der Wagen fährt sofort los. (Das war beim 211 leider nicht so). Der Motor hat auch bei niedrigen Drehzahlen nun Kraft, da wo der alte Motor erstmal einen Gang runter geschaltet hat zieht der neue auch bei 1000u/min den Wagen gut nach vorne. Das Getriebe schaltet vor allem im Stadtverkehr trotz mehr Gängen deutlich weniger, da der Motor erheblich elastischer ist, das finde ich sehr angenehm.
Die Laufruhe des neuen Motors ist um Welten besser als die des alten Motors. Ich versteh ja überhaupt nicht wie man sich über diesen Motor beschweren kann, da rappelt gar nix - klar ist ein V6 noch laufruhiger, aber mit dieser bigger is better Logik müsste ja jeder einen 500er fahren.
Ich verbrauche mit dem neuen Auto etwa 7,3l bislang über alles, der alte Wagen hat etwa 1l mehr gebraucht. Die Fahrleistungen sind vom Gefühl her identisch, nachgemessen habe ich das natürlich nicht. Beide laufen so knapp über 220km/h, an Autobahn-Steigungen tun sich beide schwer, wenn man es eilig hat, je nach Steigung kann der Zeiger auch bei 190 stehen bleiben. Zum Rasen der falsche Motor, aber zum vernünftigen und trotzdem zügigen Fahren genau richtig. Ich fahre meist so 140-180, da hört man vom Motor nix und es ist noch genug überschüssige Leistung zum Überholen da.
Kritikpunkt: Das Start-Stopp System funktioniert zwar prinzipiell gut, aber beim Vorrücken auf einer Kreuzung beim Linksabbiegen oder beim kurzen Halten an einem STOPP-Schild ist es nervig, wenn der Motor für eine halbe Sekunde aus und dann wieder an geht. Es wäre meiner Meinung nach besser, wenn der Motor nur im HOLD-Modus aus gehen würde. So wie es jetzt ist deaktiviert man das START-STOPP beim ersten Linksabbiegen und vergisst es danach wieder anzuschalten.
Das Fahrwerk ist härter als vorher, ich finde es jetzt etwas zu hart. Ich bereue, dass ich nicht das Komfortfahrwerk genommen habe, das kostet ja nicht mal was. Vor allem das Ansprechen auf kleine Bodenwellen / unebene Strassen ist deutlich schlechter geworden, schade. Dafür ist die Direktlenkung super, vor allem in der Stadt. Man rangiert das Auto auf engem Raum ohne Umgreifen der Hände. Wenn man schneller fährt, stört das Ganze nicht. Ich habe mich binnen 5km an die Direktlenkung gewöhnt und möchte sie nicht mehr missen.
Das Navi 50APS ist um Welten besser geworden. S211 nur Pfeil - S212 mit Karte. Natürlich sind einige Details immer noch nicht perfekt, aber es muss ja auch noch Gründe geben das Comand zu kaufen. Wie dem auch sei, ich bin sehr zufrieden mit dem APS50, mir reicht es aus. Das ILS finde ich hingegen überflüssig. Die Leuchtkraft ist nach meinem Gefühl schwächer als beim alten Xenon (subjektiv) und das Kurvenlicht ist m.E. Mumpitz. Der Fernlichtassistent blendet regelmäßig zu spät ab, besonders auf der Autobahn ist er nicht sinnvoll nutzbar weil er die entgegenkommenden, hoch sitzenden LKW-Fahrer blendet. Das ILS kann man sich meiner Meinung nach sparen, die Lichtverhältnisse werden mehr vom Mondschein bestimmt als von den zwei irren Funzeln da vorn.
Einige Details möchte ich noch ansprechen:
Das Laderaumkonzept war vorher definitiv besser. Früher musste man zwar die Sitzfläche und Lehne separat umklappen, aber dafür war der Boden eben (OK, der im Neuen ist er fast eben, nicht so schlimm). Blöder ist die tatsache, dass die Laderaumabdeckung an ihrem Platz bleibt. Lehne fällt - Abdeckung bleibt. Jetzt muss man die Abdeckung, die recht schwer ist, auf der Fahrerseite entriegeln, rauswuchten und mittels Schiebeverschluss an die umgeklappte Lehne dranfummeln, damit man das Sicherheitsnetz aufspannen kann - wer hat sich diesen Blödsinn bitte ausgedacht????
Fast noch schlimmer ist der Ladeboden. Ich lege oft Weinkisten in die Ex-Reserveradmulde. Beim S211: 2 Klappen mit je einem Gasdruckdämpfer, sehr komfortabel zu beladen. Beim S212: eine V-förmige Klappe die man Ziehharmonikamäßig aufklappt und darunter ein weiterer Plastik-Zwischenboden, der mittels eines räudigen Spanngurts oben an der Heckklappe eingehängt werden soll damit er einem nicht auf den Kopf fällt - Murks zum Quadrat. Sorry, aber das ist echt kompletter Bullshit, der Nutzwert des Kombis wird so geschmälert. Die Elektrische Heckklappe ist nur ein schwacher Trost, zumal ich sie nicht benutze da ich sie peinlich finde.
Generell spiegeln sich viele Dinge in den Scheiben: Die seitlichen silbernen Lüftungsdüsen kann man z.B. in den Rückspiegeln bewundern. Nachts kann man das Ganze noch durch die Ambientebeleuchtung steigern. Naja, die kann man ja deaktiveren. Außerdem ist das farbige KI zu überladen, die Grafiken sind teilweise so aufwändig dass das Durchzappen durch die Menüs eine kleine Verzögerung hat. Keep it simple wäre da besser gewesen, zumal die Farbdarstellung funktional nix bringt.
Nichts desto trotz bin ich mit dem Auto unterm Strich zufrieden und freue mich auf die nächsten 3 Jahre. Der krasseste Fortschritt ist wie gesagt der Motor & das Getriebe, die jetzt echt geschmeidiges und elastische Fahren ermöglichen, der Verbrauch ist etwas zurückgegangen und das Fahrgefühl ist einfach "moderner".
Spezielle Fragen beantworte ich gern
Viele Grüße!
34 Antworten
... ich habe da angenehmerweise noch bessere -weil ältere- Vergleichsmöglichkeiten ...
Im 212-Elegance-mit-Komfortfahrwerk-Mobil spüre ich jeden Teerflicken, erst bei hoher Geschwindigkeit hört das auf, das Autobahnverhalten ist erstklassig ... auf der vernachlässigten Landstrasse dagegen ein Graus ...
Im W 108 ist die Federung auf diesen Strassen dagegen so gut, dass ich genau hingucken muss, um zu wissen, auf was der Wagen da gerade rollt ...
Zugegebenermassen sollte man aber Geschwindigkeiten über 140 meiden ... da die Pendelachse -ein wesentlicher Grund für den Fahrwerks-Komfort- sich trotz aller Tricks (Ausgleichsfeder etc.) beim Bremsen stark aufstellt ...
Eigentlich wäre es an der Zeit, nach 40 Jahren beide Eigenschaften dieser Fahrzeuge zu kombinieren ...
... statt Knochenschuettler auf die Menschheit loszulassen ...
Gruß
T.O.
Hi Leute,
Woran liegt den Eurer Meinung nach eigentlich dieser Rückschritt beim "Abrollkomfort", den man ja auch beim C sehr schön bemerkt. Sind das die "adaptiven" Dämpfer, oder der Rückgang von 4 auf 3-Lenker (Sparmaßnahme)?
Neuerdings gewinnen ja die BMWs die Fahrkomfortwertungen...
Zitat:
Original geschrieben von Snoubort
Hi Leute,Woran liegt den Eurer Meinung nach eigentlich dieser Rückschritt beim "Abrollkomfort", den man ja auch beim C sehr schön bemerkt. Sind das die "adaptiven" Dämpfer, oder der Rückgang von 4 auf 3-Lenker (Sparmaßnahme)?
Neuerdings gewinnen ja die BMWs die Fahrkomfortwertungen...
Hi,
gute Frage, da habe ich auch schon drüber gerätselt.
Ich bin vor meiner Neubestellung der E-Klasse auch die C-Klasse probegefahren (die hätte ich mit etwas besserer Ausstattung als jetzt auch nehmen können).
Der C ist nochmal deutlich bockiger im Anfedern, das generelle Problem ist das gleiche. Das tritt vor allem beim langsamen Fahren auf. Auf der Autobahn sind beide Autos dann OK.
Mein Empfinden ist, dass das Fahrverhalten an den "Agility" Dämpfern liegt, da die ja ein Magnetventil haben was erst ab einer bestimmten "Schlaghärte" die Dämpfung weiter aufmacht. Und auf welligen Straßen wird die Auslösekraft nicht erreicht und daher ist der Wagen so bockig. Wie gesagt, meine Theorie. Auch die alte C-Klasse W203, die ich vor fast 10 jahren mal hatte, war trotz 3-Lenker aber ohne "Agility" schön komfortabel.
Ich glaube die Airmatic hat keine Agility-Dämpfer, oder täusche ich mich da?
kann natürlich auch sein, dass mercedes, wie viele andere hersteller ja leider auch, dem angeblichen trend zu mehr "sportlichkeit" hinterherläuft und die kernkompetenz "komfort" links liegen lässt. sehr schade. wirklich auf komfort ausgelegte fahrwerke gibt es ja kaum noch, vielleicht auch weil diese in autozeitschriften immer negativ bewertet werden.
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Tja, ... MB geht es da meiner Meinung nach wie der CDU ...
... die Stammwähler sind uninteressant, man läuft neuen Wählergruppen nach ... die sind aber anders gebunden und "fahren schon lange andere Marken" ... (sehr (zu)treffend die "Teufel"-Rede) ...
So macht man immer verzweifelter einen auf "Sportlich" und begibt sich damit unnötigerweise in Konkurrenz, diese umworbenen Fahrer wollen aber nicht den Nimbus des "Opa"-Autos haben und interessieren sich gar nicht für die neue "Sportlichkeit", bleiben lieber bei ihrer eingeführten Marke ...
Der Ausweg ist der Export nach Asien, wo diese Werte nicht so fest in den Köpfen verankert sind ... duch die neue E-Klasse, respektive deren "Retro-Design"-Anklänge stimmen auch hier die Verkaufszahlen ...man kauft wegen des Stylings und vermisst dann den ausreichenden Fahrkomfort. Zu kaufen gibt es nur weiter verhärtendes, nicht aber ein auf die alltäglichen Bedürfnisse aktueller Strassen abgestimmtes Fahrwerk. Bei Vollgas gehts dann, aber ... wie die Autobahnerfahrung zeigt, sind die wenigsten Fahrer mit Geschwindigkeiten über 130 km/h unterwegs.
Es ist also ein großer Trugschluss, zu glauben, das die Produkte dann verkäuflich sind, wenn die Motorjournalisten sie hochjubeln ...
... irgendwann sind die Stammkunden so vergrätzt, das plötzlich gar nichts mehr geht ...und wenn der Export dann zusammenbricht ... sieht es sehr düster aus ... und diese Drohung reicht dann ja auch völlig aus, den Aktienkurs in kürzester Zeit um 25 % nach unten zu drücken ...
Gruß
T.O.
P.S. Es gibt ja immer noch die Veteranenfahrzeuge als Ausweg. Ein sehr gut federnder 200/8 mit der aufwendigen Schräglenker-Hinterachse kommt jetzt auch schon auf gut 12k EUR. Trotzdem gibt es mehr als genügend Leute, die froh sind, eine solche Alternative kaufen zu können und verschmähen die aktuellen Angebote. Dss kann natürlich nur für Privatfahrer gelten, welche nicht allzu viele Jahreskilometer zurücklegen ...
Da bleib ich dann doch lieber bei meinem S210 320 CDI, auch wenn er vielleicht schon an die Herz-Lungen-Maschine muss ... 😉
@ Lulatsch,
danke, den Vergleich mit dem 203er (Facelift) kann ich nur bestätigen.
Ich denke, dass es weniger an einer generell zu sportlichen Dämpfungseinstellung liegt, sondern eben wie von Lulatsch beschrieben das Problem bei kleinen Stößen bei niedrigem Tempo, also wohl ganz klar ein "Agility"-Problem. Halt auf die falsche Technik gesetzt...
Zum Glück habe ich mir das komfortfahrwerk gesucht.
Dennoch grenzwertig hart für mich.
Die Luftfederung hinten beim Kombi macht doch (im Vergleich zur Limo)
einiges "glatter"
Grüße
Hallo T. O. ,
Zitat:
.. irgendwann sind die Stammkunden so vergrätzt, das plötzlich gar nichts mehr geht ...und wenn der Export dann zusammenbricht ... sieht es sehr düster aus ... und diese Drohung reicht dann ja auch völlig aus, den Aktienkurs in kürzester Zeit um 25 % nach unten zu drücken ...
Mene mene tekel ... Du sprichst mir aus der Seele !
Gruß
DSD
aber wer ist die stammkundschaft? das sind neukäufer. also zumeist jüngere leute als firmenwagenfahrer. ihr beiden kauft keine neuen 212 und auch keine neuen 213. das ist kein vorwurf, sondern vermutlich klug in eurer situation. aber es ist auch klug von mercedes, nur auf die belange von neukäufern abzustellen.
Zitat:
aber wer ist die stammkundschaft?
Gute Frage ! In einem anderen Thread hast du festgestellt , daß der Anteil der 212er - Privatkäufer der höchste unter den vergleichbaren Marken ist . Sicher wird ein erheblicher Teil auch dieser Kunden nur
aus Gewohnheit zum 212er greifen oder weil er mit den Konkurrenzprodukten noch weniger zurechtzukommen glaubt . So einseitig auf "sportive , junge Firmenwagen - Nutzer" zu setzen , wird
sich schon in der jetzt gerade beginnenden neuen Phase der globalen Finanz -, Währungs -und Wirtschaftskrise fatal auswirken - ein Schnupfen bei den chin . Marktteilnehmern , und Daimler liegt mit einer schweren Pneumonie darnieder . Die Börse weiß das übrigens sehr gut !😁
Gruß
DSD
Zitat:
Original geschrieben von mehrzehdes
aber wer ist die stammkundschaft? das sind neukäufer. also zumeist jüngere leute als firmenwagenfahrer. ihr beiden kauft keine neuen 212 und auch keine neuen 213. das ist kein vorwurf, sondern vermutlich klug in eurer situation. aber es ist auch klug von mercedes, nur auf die belange von neukäufern abzustellen.
So ist es! Hinzu kommen noch viele andere Gesichtspunkte, welche in dieser (technisch gesehen) mittlerweile grotesken Diskussion (s.o. letzte Postings) völlig außer Acht gelassen werden wie z.B. diese
1) Subjektive Eindrücke werden zu objektiven Massstäben erhoben, was bereits ein Kardinalfehler im Denken ist:
Es mag ja sein, dass einige das aktuelle Sportfahrwerk (zB Avantgarde) als zu hart empfinden; das ist zu respektieren. Zu respektieren ist aber eben auch, dass es auch andere gibt, die genau dasselbe Sportfahrwerk als erheblich zu weich und flatterhaft empfinden. Beide Gruppen haben "Recht", solange man es subjektiv versteht. Meinungsvielfalt halt. Nun sollte und kann man aber - wie hier geschehen - nicht so weit gehen und grundsätzlich einseitig behaupten, das Fahrwerk des W212 sei zu hart, knochig oder was man hier sonst noch an einzelnen, imho haarsträubenden Meinungen lesen kann.
2) Technische Zusammenhänge werden außer Acht gelassen:
Fahrdynamische Schwingungen sind sehr komplexe Vorgänge. Das Minimum an Parametern bei der Bewertung eines Fahrwerks sind Masse (speziell die ungefederten), Feder (hinsichtlich Federrate und Federweg), Dämpfung (Prinzip, Dämpfungsfaktor etc) und Schwingungsanregungen (Geschwindigkeit, Fahrbahnbelag etc.). Würde man z.B. fahrwerksspezifischen Schwingungen des W212 anhand dieser Größen in Maß und Zahl (unter vergleichbaren Bedingungen) den Fahrwerksdaten des A6 und 5er gegenüberstellen, wird man feststellen, dass selbst das Avantgarde Sportfahrwerk nicht härter ist als das Standardfahrwerk der vorgenannten Konkurrenten aus Ingolstadt respektive München. Zu behaupten, dass MB den Konkurrenten wegen irgendwelcher "sportlicher Trends" hinterherläuft oder Fachjournalisten zufrieden stellen wolle, die derlei Trends unterstützten, ist wirr und schlicht grotesk, weil überhaupt nicht stimmig mit den MB Strategien.
3) Wirtschaftliche Zusammenhänge werden falsch oder irreführend dargestellt:
Selbstverständlich ist MB vom Export abhängig wie nahezu die gesamte Industrie Deutschlands. Eine triviale Aussage. Würde der Export in großen Teilen wegbrechen, könnte kaum einer mehr "nur" vom Heimatmarkt leben. MB mit Sicherheit nicht. Große Märkte wie USA und China dürfen deshalb nicht vernachlässigt werden. Interessanterweise gehen die Bedürfnisse der Autokonsumenten in beiden genannten Ländern (insbesondere USA) tendenziell eher Richtung "weich" und "sanft". Zu behaupten, MB würde wegen des Exportgeschäfts die heimatlichen Bedürfnisse ignorieren und deshalb härtere Fahrwerke einbauen, ist schier grotesk, weil faktisch unwahr.
Fazit: manchen mag sogar das hochbeinige Fahrwerk des Elegance noch zu hart erscheinen und anderen ist das Avantgarde Sportfahrwerk zu weich. "Recht" haben beide Meinungsgruppen, nicht nur eine. MB muss den Kompromiss suchen/finden, um möglichst viele Kunden zu erreichen. Ich bin vielleicht nicht repräsentativ für die Mehrheit, aber bei mir hat MB es jedenfalls geschafft, mich von Audi rüberzuziehen - trotz Weicheifahrwerk 😉
Gruß, 620Nm
Ich mache mir da bald selbst ein Bild. Nächste Woche habe ich für 2 Tage einen F10 und dann werde ich MB quälen. Mindestens getestet werden E200CGI und 220CDI. Einer sollte dabei mindestens das Avantgarde-Sportfahrwerk haben.
Die B-Klasse meiner Eltern ist mir 17-Zoll Sportfahrwerk aus meiner Sicht IMHO fast schon unfahrbar. Das war echt ein Missgriff.
Zitat:
Original geschrieben von Cali65
Die B-Klasse meiner Eltern ist mir 17-Zoll Sportfahrwerk aus meiner Sicht IMHO fast schon unfahrbar. Das war echt ein Missgriff.
Bitte nicht "B"irne mit "E"i vergleichen 😉
Die B-Klasse unterscheidet sich in den fahrdynamischen Belangen deutlich von der E-Klasse:
1) Schwerpunktlage: "B" höher als "E"
2) Spur: "B" schmaler als "E"
3) Dreieck "Schwerpunkt über Spur": "B" schmaler/höher als "E"
Das ist ja das große Manko von "A" und "B" (im aktuellen Zustand): das hohe Mass an Wankneigung. Im Normal-Trimm neigen diese toillen Kisten (ich mag sie!) zum "head banging", im Sportfahrwerkstrimm mit Niederquerschnittsreifen sind sie tatsächlich recht hart.
Nicht nur, aber auch deshalb wird der "B"-Nachfolger breiter und die "A"-Klasse komplett neu, breiter und flacher.
Zitat:
Original geschrieben von 620Nm
...Fazit: manchen mag sogar das hochbeinige Fahrwerk des Elegance noch zu hart erscheinen und anderen ist das Avantgarde Sportfahrwerk zu weich. "Recht" haben beide Meinungsgruppen, nicht nur eine. MB muss den Kompromiss suchen/finden, um möglichst viele Kunden zu erreichen. Ich bin vielleicht nicht repräsentativ für die Mehrheit, aber bei mir hat MB es jedenfalls geschafft, mich von Audi rüberzuziehen - trotz Weicheifahrwerk 😉
Gruß, 620Nm
Ich gebe dir Recht, was du da geschreiben hast.
Wünschenswert wäre eine Abstufung:
1) Normale Serie und "hochbeinnig und weich wie es die alten Kunden haben wollten bzw. gewohnt sind"
2) straff -- Gegen geringen Aufpreis.
3) Sportlich -- Für die NS Fraktion.
Leider bietet MB die Option 1 nicht mehr wirklich an.
Grüße