Ersatzteile Händler werden

Hallo cummunity,
Habe leider keine passende Kategorie gefunden und versuche es jetzt mal hier!
Nun zu meinem Anliegen

Ich würde gerne einen Autoteile ersatzhandel eröffnen und suche momentan Informationen darüber!

Meine Fragen wären:

Wo bekomme ich teile auf komission her(muss ja irgendwie gehen gibt so viele Händler)
Wie läuft das mit der komission genau ab
Was muss ich für Programme haben(tecdoc u.s.w)
Was für Auflagen habe ich da?

Hoffe jemand hat damit Erfahrungen gemacht oder kennt jemanden!

Freue mich auf eure Antworten und hoffe um schnelle Hilfen da ich im Internet wirklich gar nichts darüber finden kann!

Vielen Dank im Voraus

Beste Antwort im Thema

Mein Senf dazu:

ein bisschen Sachkenntnis zu dem Thema habe ich auch, da ich als Unternehmensberater (QM) seit Jahren einen relativ bekannten Zwischenhändler betreue, der einige bekannte Händlerketten mit Ersatzteilen beliefert und selbst als Importeur und, bei genehmigungspflichtigen Teilen, auch als Quasi-Hersteller agiert.
Aus den Gesprächen entnehme ich immer wieder, dass es sich hier um einen eher gesättigten Markt handelt - das heißt ganz klar, als einzelner Handelsbetrieb muss man schon etwas besonderes bieten, um wahrgenommen zu werden. Dank der schon genannten Drei-Buchstaben-Kette und dank vieler online-Handelsplätze sind die Konsumenten sehr gut über Preise informiert und erwarten außerdem eine schnelle Belieferung bzw. dass Du Deine Produkte für gängige Fahrzeuge eben auch vorrätig hast. Die Vorlieferanten können Dir da auch Lagervorschläge unterbreiten (durch KBA-Abfrage bezüglich des Fahrzeugbestandes in Deiner Region) - aber das tun die anderen auch.

Ferner kommt hinzu, dass immer weniger Reparaturarbeiten selbst vorgenommen werden können und dass der allgemeine Wartungsbedarf tendenziell sinkt. Und nur von Bremsklötzen - die man immer brauchen wird - kannst Du eben nicht leben.

Beispiel: noch in den frühen Neunzigern (meine Anfangsjahre *g*) gab es viele junge Gebrauchte, bei denen mehr oder weniger oft die Zündung eingestellt werden musste (-> Bedarf für Zündpistole) oder die Unterbrecherkontakte gewechselt werden mussten (--> Teilebedarf). Ferner mussten oft die Ventile eingestellt werden, so dass entsprechend oft eine neue Ventildeckeldichtung her musste. Dann gab es Autos, die ab 6-7 Jahren Rost ansetzten, also gab es große Programme an Repro-Blechen für Teilreparaturen an Schwellern, Kotflügeln, Bodengruppen.... all das ist heute kaum noch gängig, weder bei Hobbyschraubern noch in freien Werkstätten.

Als reiner Ersatzteilhändler setzt Du von daher trotz hohen Fahrzeugbestandes auf ein Geschäftsmodell, in dem mittelfristig nur noch eine überschaubare Anzahl Ketten übrig bleiben wird, die sich dann um freie Werkstätten und die wenigen Selberschrauber kümmern werden.

In meinem Wohnort gibt es noch genau zwei freie Teilehändler (80.000 Einwohner), von denen mindestens einer das Ganze nur noch betreibt, weil er (und seine Frau) kurz vor der Rente stehen und dann werden die ihre Pforten schließen. Wenn ich da heute hinfahre, was auch selten geworden ist mangels Bedarf, ist kaum noch jemand im Laden. Früher stand ich da oft in der schlange, weil zig Leute jeden Tag Keilriemen, Filter, Dichtungen, Kontakte und Bleche haben wollten.

Wenn Du also jetzt immer noch Bock hast, sowas zu machen, dann musst Du dir wirklich etwas überlegen, wie Du die Leute auf deinen Hof bekommst. Mit einem Lädchen á la "Jochens Keilriemen-Boutique" wird es wohl nicht klappen ;-)

Potente Geldgeber voraus gesetzt: wie wäre es, ein richtiges Auto-Zentrum zu betreiben: Teilehandel, Autoaufbereitung, Zulassungsdienst, freie Werkstatt (in der Du die gerade verkauften Achsmanschettensätze gleich einbauen lassen kannst), Tuning, Hifi, Reifenmontage, ... na, dann geht bestimmt noch mehr.

Nur unterschätze Deinen Finanzbedarf nicht. Lass Dich beraten (IHK-Seminare, Banken) und erkundige Dich auch nach Fördermöglichkeiten.

Hoffe ich konnte ein wenig helfen.

Grüße
SpyderRyder
*seit 8 Jahren selbstständig*

17 weitere Antworten
17 Antworten

Zitat:

@Basti_1988 schrieb am 27. Februar 2014 um 01:36:32 Uhr:


Erstmal ist es nur die Idee !
Wir werden sehen was draus wird !
Aber wer nicht fragt wird dumm sterben

Und was ist daraus geworden?

Mädchen wollen etwas mit Pferd machen, Jungs mit Auto. Ich habe selbst erlebt, wie die Leute damit reihenweise auf die Nase gefallen sind.

Der schönste Part eines frisch aufgezogenen Geschäftes ist der Kauf eines tollen Autos (Geschäftswagen) und von tollen Geschäftsutensilien (Hammer-PC, Schreibtischstuhl wie Chef von SAP) usw. - von dem Bankkredit.... Räusper...

Auf der anderen Seite....

"Alle sagten: Das geht nicht. Dann kam einer, der wusste das nicht und hat's gemacht. "

Vielleicht wäre es sinnvoll, erst einmal etwas zu verkaufen, was Andere nicht schaffen - über eine einschlägige oder allgemeine Plattform (vorzugsweise keine Hehlerware, wie ein ehemals beliebter PC-Händler aus Wuppertal, der "damals" [90-er] geniale Preise hatte). Das Ganze könntest Du als Nebenverdienst aufziehen, und ohne großen Investitionen schauen, ob echter Gewinn dabei rausspringt (nicht nur operativ, sondern nachhaltig). Auf der Schiene kannst Du dann weiter ausbauen.

Die Feld-Wald-und-Wiesen-Teile zu verkaufen - bitter...

Von mir ausgehend: ich wüsste nicht, was ich bei Dir kaufen würde (ich fahre: 2011-er BMW, 1999-er SLK). Beim SLK werde ich wohl aus optischen gründen einen neuen Endtopf haben wollen (ca. 130 EUR bei eBay). Kannst Du mir einen Grund nennen, warum der Topf von DIR die bessere Entscheidung wäre, statt bei einem der 75 andere Michels und ChingChangs zu kaufen, die ihn für ca. 130 EUR anbieten?

Hier im Umkreis gibt es 3 Ersatzteilhändler, wovon 2 auch nicht mehr "frei" sind, sondern Ketten angehören.

Die Preise steigen immer mehr, sodass ich mir 98% der benötigten Teile übers Internet ordere.

Deine Antwort
Ähnliche Themen