Erfolglose Reparatur am KFZ
Hallo zusammen,
im folgenden Fall bin ich kurz davor, einen Anwalt einzuschalten. Vielleicht hat hier aber jemand schon mal einen ähnlichen Fall erlebt und kann mir vorab sagen, ob das deutsche Rechtsystem hier nicht auf Seiten des Mechanikers ist:
Anfang Dezember startete ich meinen Golf 6. Innerhalb von 10 Sekunden roch es kurz leicht verbrannt im Innenraum und die beiden Meldungen „Ölsensor defekt“ und „Einparksensoren defekt“ tauchten auf. Da beide nicht wirklich was miteinander zu tun hatten, ging ich erst von einer defekten Sicherung aus.
Ich begab mich also zu der Werkstatt meines Vertrauens - eine freie, die sonst bei mir in den letzten Jahren immer wieder kleinere Reparaturen (nichts technisches) durchführte. Eine Inspektion habe ich direkt mitmachen lassen, da diese eh fällig war. Einen Tag später meldete sich die Werkstatt und teilte mir mit, dass Ölsensor und die Elektronik der Einparkhilfe defekt seien und beides ausgetauscht werden müsse. Da ich Kontakte zu einem Teilelieferanten hatte, bei dem die Werkstatt selbst auch immer seine Teile ordert, bestellte ich diese dort und brachte sie der Werkstatt am nächsten Tag - Teilekosten bis dahin 180€.
Die Werkstatt ersetzte beide Teile und rief mich danach wieder an, ich könne mein Fahrzeug abholen, müsse aber nochmal zu einer VW-Vertragswerkstatt, da sie den Fehler nicht aus dem System löschen könnten (bis dato ging ich davon aus, dass die freie Werkstatt die VCDS-Software ebenfalls besitzt). Ich also Auto abgeholt, Rechnung bezahlt (170€) und zu VW, um die Fehler löschen zu lassen.
Bei VW angekommen fragte mich der Mechaniker direkt, wie die Werkstatt darauf gekommen sei, dass die beiden ausgetauschten Teile defekt sein. Er nahm sie in Augenschein, roch kurz dran und meinte, dass das nicht das Problem sein kann. Siehe da, nach 5-minütiger Suche stellte sich heraus, dass einfach eine Sicherung defekt war, die diese beiden Fehler verursachte. Die vorher ausgetauschten Teile waren also nicht defekt und ich habe somit die Teile wie auch die Reparatur vergebens bezahlt - für ein defektes Teil, was einen Warenwert von 30 Cent hatte. Eine schriftliche Bestätigung der VW-Werkstatt habe ich mir dazu natürlich geben lassen.
Kann jemand einschätzen, wie hier meine Erfolgschancen stehen? Ich wäre tatsächlich für jeden Hinweis sehr dankbar.
Beste Antwort im Thema
100%. Ist Deine freie Werkstatt Mitglied der Innung? Dann kannst Du das, wenn sie sich struppig anstellen, über die KFZ-Schiedsstelle regeln.
66 Antworten
Naja, Du siehst doch nun das Ergebnis...!
Bremsen, Auspuff und Ölwechsel kann man ja (wenn‘s sein muss) in einer freien Werkstatt machen lassen.
Aber bei komplexer und vernetzter Elektronik mit Codierungseingriff ist man in den darauf spezialisierten Vertragswerkstätten besser aufgehoben.
Und der weitere Vorteil ist, dass die ein Ersatzteil auch wieder ins Regal zurücklegen können.
Bei meiner Vertragswerkstatt wird übrigens €15,70 pro Liter Motoröl aufgerufen.
Das, was bei Dir passiert ist, ist nicht schön kann aber vorkommen.
Für die überschaubare „Streit“-Summe willst Du doch nicht wirklich einen Anwalt aufsuchen...?!
Sprich noch einmal mit dem Werkstatt-Inhaber und wenn er Dir nix ersetzen will, oder kann, dann hake es ab...!
-🙂
Wenn man in Deutschland Gartenzwerge + Rechtschutzversicherungen abschaffen würde, wäre alles viel entspannter...!
-🙂
Zitat:
@princeton schrieb am 25. Januar 2018 um 18:15:36 Uhr:
Naja, Du siehst doch nun das Ergebnis...!
Bremsen, Auspuff und Ölwechsel kann man ja (wenn‘s sein muss) in einer freien Werkstatt machen lassen.
Aber bei komplexer und vernetzter Elektronik mit Codierungseingriff ist man in den darauf spezialisierten Vertragswerkstätten besser aufgehoben.
Und der weitere Vorteil ist, dass die ein Ersatzteil auch wieder ins Regal zurücklegen können.
Bei meiner Vertragswerkstatt wird übrigens €15,70 pro Liter Motoröl aufgerufen.
Das, was bei Dir passiert ist, ist nicht schön kann aber vorkommen.
Für die überschaubare „Streit“-Summe willst Du doch nicht wirklich einen Anwalt aufsuchen...?!
Sprich noch einmal mit dem Werkstatt-Inhaber und wenn er Dir nix ersetzen will, oder kann, dann hake es ab...!-🙂
Wenn man in Deutschland Gartenzwerge + Rechtschutzversicherungen abschaffen würde, wäre alles viel entspannter...!
-🙂
Darum geht es ja. Natürlich geht‘s mir hier auch um das Prinzip, geb ich zu. Hätte er zumindest ehrlich geantwortet: „Hey, ich hab die zugehörige Software gar nicht, um etwaige Codierungen im Anschluß an den Einbau vorzunehmen, fahr damit lieber zu VW“ hätte ich ihm gedankt und man hätte sich beim nächsten Reifen-& Bremsenwechsel wiedergesehen. Das war hier aber nicht der Fall. Wenn er mir versichert, dass er das alles kann, dann muss ich mich vorab irgendwie darauf verlassen. Aber einen Auftrag erstmal annehmen, geht schneller. Abgesehen davon, nach Abklemmen des oben geschriebenen Sensors und Austausch der defekten Sicherung hat auch alles ohne Codierung funktioniert :-D Na, wir schauen mal was dabei rumkommt. Und ich beneide Leute mit Firmenwagen, die sich um all die Dinge vorab nie nen Kopf machen müssen.
Das hat mit Geiz nichts zu tun, man spart wo man nur kann.Wenn bei meinem F 25 die Bremsscheiben kommen, werden sie beim Boschdienst eingebaut. Bei BMW habe ich schlechte Erfahrungen gesammelt,hatte einen E 46 Tourin, bei 30 000 Km waren die Scheiben runter, Belagstärke war nochbei 50 %. Man wollte mir das durch zu häufiges Bremsen und der schwere des Motors pausibel machen. Kulanz null. Beim ersten TÜV waren die hinteren Federn gebrochen, hier gabs Kulanz. Nach Jahren gab man mirrecht, minderwertiges Material. Einerseitz muß mandie Markenwerkstatt aufsuchen, andererseitz kochen die auch nur mit Wasser. Hatte Proleme mit Entertaiment, Ursache war letzendlich , das Fahrzeug steht in der Tiefgarage, keine Verbindung zum Internet und ist es vorher nicht daktiviert läuft es eben nicht. Erst nach erneutem Start wenn sich die Systemewieder hochgefahren haben.Auch der Freundliche stand vor einem Rätsel. Man muß selbst darauf kommen.
Ich bin auch mal bei einer freien Werkstatt voll auf die Schnauze gefallen - die sollten einen Tempomaten freischalten und haben im Grunde alles was mit ABS und Lenkung zu tun hatte, abgeschaltet.
Ich bin in eine VW Werkstatt gehumpelt und nach 2 Tagen und 50 € war alles wieder OK.
Seit ca. 10 Jahren fahre ich nur noch zu einem Skoda Händler, der dazu eine Skoda und VW Werkstatt betreibt. Ich bekomme präzise Diagnosen, darf das Öl und eventuelle Ersatzteile selbst anliefern (bei einer Lima war das mal ein Preisvorteil von 400 €). Lass die Inspektion doch 20 € mehr kosten - unterm Strich habe ich durch Markentreue mehr gespart als ausgegeben (gefühlt, aber darauf kommt es an).
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Eine autorisierte Opel-Werkstatt hat mal eines der Fahrzeuge des familiären Fuhrparks kaputtrepariert. Geeinigt haben wir uns nach Einschalten der Innung.
Die preisgünstige lokale Freie Werkstatt ziehe ich regelmäßig den teuren Marken-Werkstätten vor. Ist auch Innungsmitglied, wenngleich für mich bis dato nicht von Relevanz.
@Furiouz83 - Ich denke grundsätzlich wie Du, dass man solche Vorfälle auch schon aus Prinzip verfolgen sollte. Sofern Rechtsschutzversicherung vorhanden, würde ich mir einen anwaltlichen Rat einholen. Mangels Rechtsschutzversicherung würde ich das Ganze unter Erfahrung verbuchen. Und fortan nur Innungswerkstätten aufsuchen.
Zitat:
@princeton schrieb am 25. Januar 2018 um 18:15:36 Uhr:
Bei meiner Vertragswerkstatt wird übrigens €15,70 pro Liter Motoröl aufgerufen.
die zeig mir mal!
Zitat:
@audijazzer schrieb am 25. Januar 2018 um 22:02:27 Uhr:
Zitat:
@princeton schrieb am 25. Januar 2018 um 18:15:36 Uhr:
Bei meiner Vertragswerkstatt wird übrigens €15,70 pro Liter Motoröl aufgerufen.die zeig mir mal!
-🙂
Kein Problem...!
-🙂
@princeton - Ich habe die Rechnung der MB-Werkstatt für Deinen Smart gelesen.
Das Motoröl kostet dort regulär 18,48 Euronen netto. Brutto also 21,99 Euronen. Du hast einen Rabatt von 25% ausgehandelt. Daher zahlst Du für 3,4 Liter insgesamt 47,12 Euronen bzw. 13,86 Euronen pro Liter netto. Brutto also 16,50 Euronen.
Den von Dir genannten Literpreis von 15,70 finde ich nirgends. Ist aber auch egal, da off topic.
Zitat:
@HHH1961 schrieb am 25. Januar 2018 um 22:48:27 Uhr:
@princeton - Ich habe die Rechnung der MB-Werkstatt für Deinen Smart gelesen.
Das Motoröl kostet dort regulär 18,48 Euronen netto. Brutto also 21,99 Euronen. Du hast einen Rabatt von 25% ausgehandelt. Daher zahlst Du für 3,4 Liter insgesamt 47,12 Euronen bzw. 13,86 Euronen pro Liter netto. Brutto also 16,50 Euronen.Den von Dir genannten Literpreis von 15,70 finde ich nirgends. Ist aber auch egal, da off topic.
-🙂
Chapeau...!
80 Cent mehr...!
Und vorsteuerberechtigt zahle ich €13,86 pro Liter bei Mercedes Benz...!
-🙂
Ich sehe das Problem mit den angelieferten Teilen, das hier angesprochen wird, nicht.
Wenn mir die Werkstatt sagt: "Wir bauen VW-Ersatzteil Nr. 4815 ein", und ich besorge das Ersatzteil VW Nr. 4815; das dann in der unbeschädigten Originalverpackung kommt, wüsste ich nicht, was gegen die Vorgehensweise sprechen würde, solange die Werkstatt kein Problem damit hat.
Wie der TE schon schrieb, es soll halt Menschen geben, die auf das Geld achten müssen, was aber in diesem Fall hier für mich kein Gegenargument ist.
Wenn die Werkstatt einem Gespräch aufgeschlossen ist, würde ich versuchen, dies erstmal direkt zu klären.
Zitat:
@princeton schrieb am 25. Januar 2018 um 18:15:36 Uhr:
Naja, Du siehst doch nun das Ergebnis...!
Bremsen, Auspuff und Ölwechsel kann man ja (wenn‘s sein muss) in einer freien Werkstatt machen lassen.
Aber bei komplexer und vernetzter Elektronik mit Codierungseingriff ist man in den darauf spezialisierten Vertragswerkstätten besser aufgehoben.
Und der weitere Vorteil ist, dass die ein Ersatzteil auch wieder ins Regal zurücklegen können.
Bei meiner Vertragswerkstatt wird übrigens €15,70 pro Liter Motoröl aufgerufen.
Das, was bei Dir passiert ist, ist nicht schön kann aber vorkommen.
Für die überschaubare „Streit“-Summe willst Du doch nicht wirklich einen Anwalt aufsuchen...?!
Sprich noch einmal mit dem Werkstatt-Inhaber und wenn er Dir nix ersetzen will, oder kann, dann hake es ab...!-🙂
Wenn man in Deutschland Gartenzwerge + Rechtschutzversicherungen abschaffen würde, wäre alles viel entspannter...!
-🙂
Es ist im Prinzip egal ob man in einer freien Werkstatt ist oder nicht. Es kommt immer auf die Werkstatt an.
Bei mir z.B. hab ich den größten Pfusch bei den VW und Opel Werkstätten erlebt. Dagegen arbeitet meine freie Werkstatt, der seit zwei Jahren auch Bosch Dienst ist, wesentlich besser und zuverlässiger.
zum thema: falsche diagnose der werkstatt,dadurch falsche reparatur.
wenn das kein grund zum reklamieren ist,was dann??
Das ist ja völlig unstrittig. Es geht um die Frage der Durchsetzbarkeit von Forderungen (und deren Höhe).
Isses denn überhaupt unstrittig ? Das behauptet der Fragesteller zwar einfach mal so, aber ich bin da noch nicht 100% sicher.
Ist die besagte Sicherung denn auch für alle 3 genannten Bauteile zuständig ? Und warum ist sie dann nicht gleich wieder rausgeflogen, wenn doch ganz was anderes defekt war (was er uns aber erst später verraten hat) ?
Genaue Sicherungsbelegung Golf 6 ?
Ungenaue gibt's hier (ab S. 131) :
https://www.motor-talk.de/.../Attachment.html?attachmentId=688674
Hätte die Werkstatt für den TE die vermeintlich notwendigen Ersatzteile geordert, um mittels "trial and error" die vernetzten Fehlerquellen einzugrenzen, hätte sie die Teile zur Kostenreduzierung ggf. beim Großhändler/Vertragshändler wieder zurückgeben können...!
Bei angelieferten Teilen ist das natürlich nicht möglich.
Und die Arbeitszeit ist ja nun auch angefallen.
Reklamiert hat der TE, und ggf. gibt es eine symbolische Wiedergutmachung.
Aber deswegen muss man sicherlich nicht einen Advokaten beauftragen und eine Gerichtsverhandlung anstreben!
-🙂