Erfahrungswerte (Rost)

Mercedes E-Klasse W210

Unser aller Lieblingsthema : Rost 🙂

Fakten : Zur Bearbeitung stehen beide Kotflügel, Motorhaube, ein bisschen am Dach und an den hinteren Radläufen. (Kotflügel und Motorhaube in gutem Zustand)

Option 1 : Alles beim Lackierer machen lassen (evtl guter Konvolutpreis)
Option 2 : Kotflügel und Haube neu kaufen selbst Montieren, den Rest beim Lackierer (evtl nicht mehr so guter Preis)

Bitte um Einschätzungen 🙂

Danke im Vorraus !!

Beste Antwort im Thema

So, hier nun die versprochene Rückmeldung:

Wie man auf den Fotos sehen kann habe ich zunächst die Kunststoff-Schweller-Abdeckung/Verkleidung entfernt, um das ganze Ausmaß des Rostfraßes zu begutachten.

Auf den ersten Blick sah es schlimm aus (siehe Fotos), was es aber tatsächlich überhaupt nicht war.

Die eigentliche Wagenheberaufnahme war am anderen Ende nämlich noch fest und stabil.

Somit hat mir ein guter Freund zunächst einfach zwei Scheiben an die Aufnahme geschweißt.

Danach wurde ein Blech, welches ich mir aus einem ca. 2 Meter langen Einstiegsblech für 35,- Euro zurechtgeschnitten hatte, drübergebraten. (siehe Foto).
Fertig!

Manch ein Spezialist hier mag bestimmt gleich aufschreien und protestieren:
Das kann man aber so nicht machen! Das geht nicht!
Oh doch!

Man kann und das geht sehr wohl wie man sieht.
Selbst wenn die eigentliche Aufnahme vollkommen weg korrodiert und nicht mehr existent wäre würde es den TÜV herzlichst wenig interessieren.😉

Man stünde dann allerdings vor einem Problem wenn man einmal das vordere Rad wechseln will. Mehr nicht.

Bei dieser Gelegenheit habe ich dann gleich die Hohlräume mit einem Mittel meiner Wahl versiegelt. Gibt es in der Dose mit beiliegendem Schläuchlein. Mit Mike Sanders Fett war es mit zu aufwendig bzw. kostspielig mit Druckbecherpistole etc.

Als ich meinen Dicken dann schließlich bei DEKRA zur HU vorführte, würdigte der Prüf-Ingenieur die von mir mit Unterbodenschutz sorgfältig überpinselten Bleche rund um die Plastik-Stopfen keines einzigen Blickes!
Von da her hätte ich eigentlich die Rostlöcher auch nur mit Unterbodenschutz zuschmieren können. Sei’s drum. Mit Blech gefällt es mir doch besser.

Was der „Prüfmann“ dann aber doch noch vollführte verschlug mir die Sprache:
Er holte sich eine ungelogen ca. 0,5 Meter lange Brechstange und schlug damit mit Wums gegen den Unterboden wo die Hinterachse befestigt ist, da er dort einen leichten Rostansatz erblickte. Ich dachte die ganze Prüfhalle bricht zusammen, so laut waren die Einschläge.😠

Er wollte wirklich mit voller Absicht meinen Dicken hinten links penetrieren. Doch er hielt stand.🙂

Es blieb somit bei einem Hinweis die Unterbodengruppe sei angerostet. (siehe Dekra Mängelbericht)
Des Weiteren beanstandete er dann noch die vorderen Blinker, die ihm nicht orange genug blinken würden. Ich holte kurzerhand eine Glühlampe (siehe Foto) aus der Fassung, zeigte sie ihm und sagte ich habe sie vor ca. 3 Jahren in einem Supermarkt gekauft.
Sie haben eine E-Prüfnummer und sind somit zugelassen. Doch er blieb bei seiner Feststellung die Blinker blinken zu hell und ich solle solche Dinge doch bitteschön nicht mehr im Supermarkt kaufen.

Dann bemängelte er noch ein loses Hitzeschutzblech hinten seitlich am Auspuff- Endtopf (siehe Foto).
Zu guter Letzt hat der Dicke dann leider wie schon des Öfteren die AU nicht bestanden. Der Prüfer fragte ob ich viel in der Stadt unterwegs sei und meinte ich solle einmal auf der Autobahn mindestens eine halbe Stunde lang den Abgasstrang frei fahren. Evtl. würde dies helfen.

Ich kippte dann 20 Liter von dem teuren Shell Sprit in den Tank und dazu noch ein Additiv von Liqui Moly. 2 Wochen später war ich zur Nachuntersuchung. Dann hat er endlich das Pickerl bekommen (Foto).

Übrigens:
Die Rostansätze am Unterboden an der Hinterachs-Aufnahme habe ich mit Owatrol-Öl gesättigt und später dick mit Unterbodenschutz überstrichen (siehe Foto). Somit dürfte auch bei der nächsten HU in zwei Jahren eine Penetration hoffentlich ausgeschlossen sein.

Fazit der ganzen Geschicht:

Alle hier die möglicherweise irgendwann Rost am harmlosen Einstiegsblech rund um den Wagenheber-Stopfen finden sollten:
Es ist eine rein optische Sache, etwa zu vergleichen mit Rost an einem Kotflügel, Radlauf, Tür oder ums Kofferraumschloss herum und ist relativ leicht zu beheben.

Es lasse sich hier bitte niemand entmutigen mit Sprüchen wie: „Das muss richtig gemacht werden und dann lohnt sich das nicht mehr! Der Wagen ist nur noch gut für die Presse bzw. für den Export nach Osteuropa oder Afrika usw.“

Oh Leute! Das ganze Thema Rost wird beim 210’er nicht so heiß gegessen wie es gekocht wird.

Wer keinen makellosen Lack haben muss, bzw. wem ein gutes, ansprechendes Aussehen aus ca. 2-3 Metern Entfernung ausreicht kommt eigentlich schon mit ein wenig Schleifpapier und einem Lackstift gut über die Runden. (siehe Fotos).

In diesem Sinne:
Ein Hoch auf unsere Autos!

Wagenheberaufnahme1
Wagenheberaufnahme2
Blech
+11
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Hallo,

hast du ein paar Bilder von den einzelnen Stellen.
Am einfachsten ist natürlich Variante 1.

LG

@Schirmer14 : Hi, meine Meinung ist folgende: Variante 1 ist einfacher und billiger, jedoch in meinen Augen keine Dauerlösung, denn wenn ein W210 mal an einer Stelle wirklich rostet, dann hält eine Nachlackierung auch nicht wirklich lang. Das heißt du müsstest Haube und Kotflügel noch zusätzlich konservieren lassen. Option 2 wäre teurer, aber vielleicht auch besser, da es sich dann um Neuteile handelt und du sie gleich mitkonservieren lassen könntest.
Mit freundlichen Grüßen 🙂

So hier ein paar Bildchen.
Beim einen Kotflügel ist es der Parkrempler plus unten der Rost.
Motorhaube und Dach sind nur Steinschläge. (keine Fotos)
Zierleiste und Schweller so wie auf dem Foto hier und da ein wenig.

Zitat:

@Fahrzeugfan99 schrieb am 4. Juni 2018 um 13:14:11 Uhr:


@Schirmer14 : Hi, meine Meinung ist folgende: Variante 1 ist einfacher und billiger, jedoch in meinen Augen keine Dauerlösung, denn wenn ein W210 mal an einer Stelle wirklich rostet, dann hält eine Nachlackierung auch nicht wirklich lang. Das heißt du müsstest Haube und Kotflügel noch zusätzlich konservieren lassen. Option 2 wäre teurer, aber vielleicht auch besser, da es sich dann um Neuteile handelt und du sie gleich mitkonservieren lassen könntest.
Mit freundlichen Grüßen 🙂

Ja so sehe ich das auch, aber ich hatte eh vor wenn ich die vorhandenen Teile nehme nicht nur drüber zu Lackieren, deswegen ja die Frage 🙂

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Den Bildern nach zu urteilen ist das noch nicht dramatisch.
Was möchtest du machen?
Eine Variante ist, den Rost gut zu entfernen : partielles sandstrahlen oder chemische Entrostung.
Danach gute Grundierung und Versiegelung.

Bis hierhin alles selber machbar.
Dann kann man über eine Beilackierung mit spotrepair nachdenken.

Mit Eigenarbeit und spotrepair halten sich die Kosten in Grenzen.

Oder halt einmal machen lassen.

Alles ein Frage des Anspruchs und der finanziellen Möglichkeiten.
Wie lange möchtest du den Wagen fahren?

LG

Ich würde alles den Lackierer machen lassen für einen verhandelten Gesamtpreis.
Die Flügel kannst du nach 1-2 Jahren dann immer noch erneuern wenn wieder Probleme auftauchen.
Bei den gekauften lackierten Flügeln hast du meist Farbabweichungen die dich wahrscheinlich stören könnten.

Also da ich so begeistert bin von dem Wagen und seinem Zustand habe ich eigentlich vor ihn so gut aufzubereiten, das ich in 20 Jahren einen der wenig übriggebliebenen W210 habe 🙂

@Schirmer14 : Ich hoffe sehr für dich (und deinen E240), dass er noch so lange hält!🙂 Aber hast du schon den Unterboden penibelst! auf Rost untersucht? Denn selbst bei „äußerlich unverdächtigen“ Exemplaren kann es im Verborgenen böse gammeln. Besonders befallene Stellen sind Achsträger, Federdome links und rechts sowie die Wagenheberaufnahme.

Zitat:

@Schirmer14 schrieb am 4. Juni 2018 um 14:05:37 Uhr:


Also da ich so begeistert bin von dem Wagen und seinem Zustand habe ich eigentlich vor ihn so gut aufzubereiten, das ich in 20 Jahren einen der wenig übriggebliebenen W210 habe 🙂

Na, dann ist umso mehr deine Eigeninitiative gefordert.
Siehe die Stellen als erste Übung und leg selbst Hand an.

Gleich beim Korrosionsschutzdepot Brunox Epoxy, Brantho Kurox und Pelox bestellt.

Viel spaß

Zitat:

@Fahrzeugfan99 schrieb am 4. Juni 2018 um 14:10:12 Uhr:


@Schirmer14 : Ich hoffe sehr für dich (und deinen E240), dass er noch so lange hält!🙂 Aber hast du schon den Unterboden penibelst! auf Rost untersucht? Denn selbst bei „äußerlich unverdächtigen“ Exemplaren kann es im Verborgenen böse gammeln. Besonders befallene Stellen sind Achsträger, Federdome links und rechts sowie die Wagenheberaufnahme.

Mmmkay soweit habe ich mich noch nicht vorgewagt, allerdings hat mein Schrauber des Vertrauens mal drunter geguckt und meinte, das er erstaunlich gut aussieht von unten 🙂

Zitat:

@aston3457 schrieb am 4. Juni 2018 um 14:16:10 Uhr:



Zitat:

@Schirmer14 schrieb am 4. Juni 2018 um 14:05:37 Uhr:


Also da ich so begeistert bin von dem Wagen und seinem Zustand habe ich eigentlich vor ihn so gut aufzubereiten, das ich in 20 Jahren einen der wenig übriggebliebenen W210 habe 🙂

Na, dann ist umso mehr deine Eigeninitiative gefordert.
Siehe die Stellen als erste Übung und leg selbst Hand an.

Gleich beim Korrosionsschutzdepot Brunox Epoxy, Brantho Kurox und Pelox bestellt.

Viel spaß

Ok, wow ich hoffe ich mache es nicht noch schlimmer aber ich werde es mal versuchen. Im Prinzip geht es mir erst mal darum, das es nicht schlimmer wird. Am liebsten würde ich ihn direkt ganz Lackieren aber das ist Eurotechnisch eher ein Wunsch.

@Schirmer14 : Viel Glück!🙂

ich würde mit dem Schrauber Deines Vertrauens die angefaulten Teile zunächst mal demontieren und unter die Haut schauen. Dann weißt Du, ob sich eine Restauration lohnt oder ob besser gleich Neuteile ratsam wären.

Wieviel Erfahrung hat der Schrauber mit dem W210? Guter Schrauber ist ein guter Schrauber, aber beim 210 gibt es halt ein paar Stellen, die Du beim VW oder BMW nicht beachten und beackern musst, ergo auch keine Erfahrung haben kannst.

Ich selbst habe hier im Ort einen kleinen 2-Mann-Betrieb, der sich zurecht MB-Spezialist nennen darf. Dazu habe ich auf der Arbeit (Fahrzeugbau) einen bei MB abgeworbenen Mechaniker, Zugriff auf einen Teiledienstleister mit VIN-Identifikation und trotzdem bin ich immer misstrauisch und frage lieber einen mehr als einen zuwenig.

Bis Oktober (TÜV) muss ich wohl etwas an meinen vorderen Wagenheberaufnahmen machen lassen (siehe Fotos).
Hat jemand evtl. Erfahrung wieviel Aufwand bzw. Kosten das verursachen wird?
Ich hoffe es wird mit einem Reparaturblech für 23,-Euro/Stck. erledigt sein, da der Dicke ansonsten technisch top in Schuss ist.

20180604-181739
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