Erfahrungsbericht, Dieselpartikelfilter ersetzen, reinigen, ect.

Audi A4 B8/8K

Hallo,

für alle die ihren 2.0TDI in Regionen um 200tkm bewegen dürfte dieses Thema interessieren.

In diesem Fall geht es um den 2.0TDI 125kw Quattro meines Bruders. Dieser hat eine Laufleistung von gut 250tkm. Das Fahrzeug zeigte keine Fehlermeldungen oder sonstiges an, lief einwandfrei.
Aufgefallen ist jedoch der erhöhte Verbrauch und die nachlassende Motorleistung. Mit VCDS und OBD Dyno hatte das Auto eine ermittelte Leistung von 170PS. Diese Messung dient uns als Vergleich zu der späteren Leistungsmessung mit dem neuen Filter.
Der Grenzwert des DPF liegt bei 0.175l Ölaschevolumen für den 2.0TDI, dieser lag inzwischen bei 0,19l. Hinzu kam der hohe Differenzdruck im DPF der bei Vollgas bis auf 300mBar anstieg. Ganz klar, der Filter ist voll. Der Gegendruck den der Filter erzeugt ist einfach zu groß, dies geht auf Leistung und Verbrauch.

Frohen Mutes haben wir uns an den Ausbau des DPF gemacht. Dazu haben wir uns bei ERWIN die Audi Reparaturanleitung gekauft. Dieser gestaltet sich jedoch erheblich schwieriger als gedacht. Ich will das nicht im Detail ausführen, nur als Beispiel: Verschraubung DPF zu Abgasvorrohr völlig vergammelt, Druckleitungen und Sensoren am DPF total fest(nur mit Brenner und gut zureden losbekommen), Getriebe absenken um an den Stecker für den Abgastemperatursensor zu kommen, alles einfach viel zu eng und, und, und.
Erst am zweiten Nachmittag Geschraube und Gefluche war das Teil dann endlich draußen.

Nun gibt es 3 Möglichkeiten:
1. Bei Audi einen neuen DPF für 1200E kaufen
2. DPF zur Reinigung einschicken, kostet ca 400E
3. Gebrauchten DPF aus der Bucht

Wir haben uns für 3. entschieden und einen DPF aus einem Unfallfahrzeug mit lediglich 5tkm Laufleistung mit sämtlichen Sensoren für 430E gekauft.
Der Einbau war dann zu Glück wesentlich einfacher, sodass wir nach 4h den Filter eingebaut hatten und eine erste Probefahrt machen konnten.

Was ist uns bisher aufgefallen:
Das Fahrzeug hängt besser am Gas. Erneute Messungen mit OBD Dyno bei gleichen Bedingungen und Strecke ergaben nun 177 PS, also ca 7PS mehr als vor dem Wechsel. Drehmoment ist um ca. 20Nm gestiegen.
Nach ersten Messungen ist der Verbrauch um ca. 0,8-1l zurückgegangen.(hier fehlen noch langfristige Verbrauchswerte). Schön zu sehen ist jetzt auch wie niedrig der Differenzdruck liegt, selbst bei starken Beschleunigen steigt dieser kaum über 0,1Bar.
Interessanterweise ist auch ein Anfahrruckeln verschwunden, was wir bisher auf ein defektes ZMS geschoben haben. Der Zusammenhang ist uns noch nicht ganz klar. Zwar hat das ZMS immer noch einen weg, jedoch fährt der A4 nun wesentlich besser an.
Bei der Aktion habe ich noch das AGR Ventil gereinigt, dies zeigte jedoch erfreulich wenig Ablagerungen.

Den alten DPF geben wir bei einem DPF Reinigungsunternehmen in Zahlung, die geben für das Teil 120E und legen sich den gereinigt aufs Lager.

Fazit:
Es hat sich auf jeden Fall gelohnt. Früher oder später wäre eh das Lämpchen angegangen und das Teil hätte ausgetauscht werden müssen. Ab einem Ölaschevolumen von 0,17l kann man über einen Austausch/Reinigung nachdenken. Der Grenzwert den Audi angibt scheint realistisch. Im übrigen liegt dieser beim 3.0TDI wesentlich höher, nämlich bei ca. 0,5l Ölaschevolumen. Ich bin mit meinem 3.0 bei 200tkm und habe 0,24l Ölasche ausgelesen. Hier ist ein Wechsel also erst bei deutlich höheren Laufleistungen nötig.
Den DPF selber aus- und einzubauen empfehle ich nur dem vorgeschrittenen Schrauber, dies ist wirklich keine Freude.

Beste Antwort im Thema

Hallo,

für alle die ihren 2.0TDI in Regionen um 200tkm bewegen dürfte dieses Thema interessieren.

In diesem Fall geht es um den 2.0TDI 125kw Quattro meines Bruders. Dieser hat eine Laufleistung von gut 250tkm. Das Fahrzeug zeigte keine Fehlermeldungen oder sonstiges an, lief einwandfrei.
Aufgefallen ist jedoch der erhöhte Verbrauch und die nachlassende Motorleistung. Mit VCDS und OBD Dyno hatte das Auto eine ermittelte Leistung von 170PS. Diese Messung dient uns als Vergleich zu der späteren Leistungsmessung mit dem neuen Filter.
Der Grenzwert des DPF liegt bei 0.175l Ölaschevolumen für den 2.0TDI, dieser lag inzwischen bei 0,19l. Hinzu kam der hohe Differenzdruck im DPF der bei Vollgas bis auf 300mBar anstieg. Ganz klar, der Filter ist voll. Der Gegendruck den der Filter erzeugt ist einfach zu groß, dies geht auf Leistung und Verbrauch.

Frohen Mutes haben wir uns an den Ausbau des DPF gemacht. Dazu haben wir uns bei ERWIN die Audi Reparaturanleitung gekauft. Dieser gestaltet sich jedoch erheblich schwieriger als gedacht. Ich will das nicht im Detail ausführen, nur als Beispiel: Verschraubung DPF zu Abgasvorrohr völlig vergammelt, Druckleitungen und Sensoren am DPF total fest(nur mit Brenner und gut zureden losbekommen), Getriebe absenken um an den Stecker für den Abgastemperatursensor zu kommen, alles einfach viel zu eng und, und, und.
Erst am zweiten Nachmittag Geschraube und Gefluche war das Teil dann endlich draußen.

Nun gibt es 3 Möglichkeiten:
1. Bei Audi einen neuen DPF für 1200E kaufen
2. DPF zur Reinigung einschicken, kostet ca 400E
3. Gebrauchten DPF aus der Bucht

Wir haben uns für 3. entschieden und einen DPF aus einem Unfallfahrzeug mit lediglich 5tkm Laufleistung mit sämtlichen Sensoren für 430E gekauft.
Der Einbau war dann zu Glück wesentlich einfacher, sodass wir nach 4h den Filter eingebaut hatten und eine erste Probefahrt machen konnten.

Was ist uns bisher aufgefallen:
Das Fahrzeug hängt besser am Gas. Erneute Messungen mit OBD Dyno bei gleichen Bedingungen und Strecke ergaben nun 177 PS, also ca 7PS mehr als vor dem Wechsel. Drehmoment ist um ca. 20Nm gestiegen.
Nach ersten Messungen ist der Verbrauch um ca. 0,8-1l zurückgegangen.(hier fehlen noch langfristige Verbrauchswerte). Schön zu sehen ist jetzt auch wie niedrig der Differenzdruck liegt, selbst bei starken Beschleunigen steigt dieser kaum über 0,1Bar.
Interessanterweise ist auch ein Anfahrruckeln verschwunden, was wir bisher auf ein defektes ZMS geschoben haben. Der Zusammenhang ist uns noch nicht ganz klar. Zwar hat das ZMS immer noch einen weg, jedoch fährt der A4 nun wesentlich besser an.
Bei der Aktion habe ich noch das AGR Ventil gereinigt, dies zeigte jedoch erfreulich wenig Ablagerungen.

Den alten DPF geben wir bei einem DPF Reinigungsunternehmen in Zahlung, die geben für das Teil 120E und legen sich den gereinigt aufs Lager.

Fazit:
Es hat sich auf jeden Fall gelohnt. Früher oder später wäre eh das Lämpchen angegangen und das Teil hätte ausgetauscht werden müssen. Ab einem Ölaschevolumen von 0,17l kann man über einen Austausch/Reinigung nachdenken. Der Grenzwert den Audi angibt scheint realistisch. Im übrigen liegt dieser beim 3.0TDI wesentlich höher, nämlich bei ca. 0,5l Ölaschevolumen. Ich bin mit meinem 3.0 bei 200tkm und habe 0,24l Ölasche ausgelesen. Hier ist ein Wechsel also erst bei deutlich höheren Laufleistungen nötig.
Den DPF selber aus- und einzubauen empfehle ich nur dem vorgeschrittenen Schrauber, dies ist wirklich keine Freude.

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Zitat:

Original geschrieben von Wurstblinker


Bei Dir war der Differenzdrucksensor defekt, deswegen hat er nicht regeneriert und er war voll mit Ruß.

Von diesen Reinigungsmethoden habe ich auch schon öfter gelesen.
Hatten wir auch erst überlegt. Nachdem der Ausbau aber so Aufwendig war wollten wir auf Nummer sicher gehen und haben einen "neuen" verbaut.
Übrigens soll man bei einem gereinigte DPF die Aschemasse nicht auf Null setzten, sondern einen niedrigen Wert nehmen.

Wie lange hast Du für den Ein- und Ausbau gebraucht?

7,5 Std habe ich gebraucht. Bei mir war nicht nur der Differenzdrucksensor kaputt sondern auch ein Temperaturfühler und Abgassensor.

Das ist aber auch extrem seltsam das alle Sensoren den Geist aufgeben.

Allerding sind knapp 8 Stunden für Ein-und Ausbau nicht viel. Vielleicht ist es beim V6 auch einfacher.
Evtl. mache ich mich bei meinem da nächste Jahr auch mal ran, schaden kann es sicherlich nicht.

Zitat:

Original geschrieben von Wurstblinker


Das ist aber auch extrem seltsam das alle Sensoren den Geist aufgeben.

Allerding sind knapp 8 Stunden für Ein-und Ausbau nicht viel. Vielleicht ist es beim V6 auch einfacher.
Evtl. mache ich mich bei meinem da nächste Jahr auch mal ran, schaden kann es sicherlich nicht.

Ich tippe auf den AGR-Kühler als verursacher! denn der war bei mir kaputt da herrschten bestimmt hohe Temperaturen so dass einige Sensoren den Geist aufgegeben haben.

Ich melde mich dann auch mal zu Wort, denn es ist mein A4 um den es hier geht.
Positiv ist erstmal anzumerken, daß so ein Filter dann doch 250.000 Kilometer mitmacht.
Ihn dann doch zu wechseln war eine gute Idee. Der Differenzdruck ist deutlich niedriger, dementsprechend freier fühlt sich der Motor an.
Gerade im unteren Drehzahlbereich (beim Anfahren) ist eine deutliche Erleichterung zu spüren.

Folgende Tipps möchte ich Nachahmern noch mit auf den Weg geben, da das wirklich eine üble Puzzlelei war den DPF da raus zu bekommen.
Besorgt euch einen richtig guten offenen Ringschlüssel (17er). Mit einem Maulschlüssel hatte ich keine Chance da einen Sensor herauszuschrauben. Den Abgastemperaturgeber habe ich richtig vergnibbelt (da hatte ich den offenen Ringschlüssel noch nicht, bzw. keinen guten) und musste daher den Stecker am Getriebe abziehen (Getriebe absenken und üble fummelei) um den DPF samt Sensor herauszunehmen. Das macht es auch nicht leichter.
Die Druckleitungen würde ich das nächste mal vor dem Ausbau entfernen, notfalls abkneifen/absägen und neu kaufen.
Den Motor an der oberen Aufhängung befestigen und zur Seite abspannen bringt auch nochmal ein paar mm Luft.

Und den DPF selber reinigen kann man bei dem Modell übrigens vergessen - zumindest mal so eben geht das nicht.
Eine professionelle Firma flext die Dinger auf um den Keramikfilter, bzw. die einzelnen Kanäle zu reinigen, und schweißt sie danach wieder zusammen.

So long

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Sali...

Super Infos🙂... Danke

Zum Reinigen noch ne Info... besser nur von der Auslass Seite mit Hochdruck oder sonst was ran gehen... von der Turbo seite besteht die möglichkeit das der mist in die Kanäle gepresst wird...
Wenn möglich mit einem Draht von der Turbo seite prüfen wie weit der rein geht... vor und nach der Reinigung... bei einigen DPF leider nicht möglich...

Zitat:

Original geschrieben von skodaviaRS



Wenn möglich mit einem Draht von der Turbo seite prüfen wie weit der rein geht... vor und nach der Reinigung... bei einigen DPF leider nicht möglich...

Kannst Du vergessen.

Siehe Bild anbei. Linke Seite ist der Auslass mit dem gebogenen Rohr. Rechts, Turboseitig sitzt noch der Oxikat davor. Den DPF bekommt man nur durch öffnen (aufflexen) vernünftig gereinigt.

-t2ec16fhjhgffl58impebr8l-cgrsq-60-58

Also meinen Dpf konnte ich gut reinigen, kam auch genug Brühe raus, bis klares wasser kam habe ichs gemacht dann noch 24 std in backofenreiniger gemottet. Am nächsten Tag kam auch noch bisschen raus und gut war.

Guten Tag. Im Bild unten habe ich ein paar Werte meines DPF bei 47000km mit VCDS gemacht. Sind diese Werte ok?

[Von Motor-Talk aus dem Thema 'DPF Beladungszustand' überführt.]

Imag0069

Es gibt hier eine sogenannte Suchfunktion....

Der DPF hat hier 1529 Treffer KLICK

Dieselpartikelfilter 153 KLICK

Dadurch wird das Forum leider total unübersichtlich .. benutze die Suchfunktion und hänge Deinen "Beladungszustand" einfach dort dran

[Von Motor-Talk aus dem Thema 'DPF Beladungszustand' überführt.]

Sieht gut aus! Wo ich mein Auto mit 48.000km gekauft hatte, hatte auch DPF-Beladung von 0,03l.
Der Wert dürfte normalerweise vorerst einige Tausende bleiben. Verbrauch auch ganz gut.

Etwas OT: Du mischst doch 2 Takt Öl mitm Diesel oder?
Falls ja, wäre interessant, wie die DPF Beladung weiter verläuft 😉

Ich melde mich bei 60000km wieder. ;-)

Sehr gerne...

Falls es noch weitere User (VCDS) gibt, die das 2Takter Öl beimischen, würde gerne die Daten sammeln und sobald was brauchbares rauskommt, werde ich das gerne veräußern.

Gibt es keine Warn- oder Fehlermeldung, wenn das Ölaschevolumen das Maximum überschreitet?
Ich war heute beim 🙂 zum Auslesen, weil ich nun doch schon ein paar KM abgespult habe und ich gelesen habe, dass der DPF meist bei 200.000-250.000km voll ist.

Kurz meine Fahrzeugdaten:
A4 B8 125KW 2.0TDI CAHA Modelljahr 2010
Laufleistung 244.000 km

Ausgelesen haben wir folgende Ist-Wert:
Rußmasse berechnet: 8,95 g
Rußmasse gemessen: -3,44 g (Wie kann der Wert negativ sein??)
Differenzdruck: 0,007 bar
Differenzdrucksensor Offset 0,009 bar
Ölaschevolumen: 0,19 l
Kraftstoffverbrauch seit letzter Regeneration: 11,47 l
Km seit letzter Regeneration 235 km (d.h. 4,88 l/100km - finde ich zu niedrig, brauche normalerweise immer über 5l/100km)

Wenn ich richtig informiert bin, ist das maximale Ölaschevolumen für den CAHA-Motor bei 0,17 l. Sollte er dann bei meinem Füllstand nicht irgendeine Fehlermeldung von sich geben?

Ich habe einen überholten originale DPF für etwa 360€ in Aussicht und mein 🙂 will für den Umbau etwa 2,5 Std. berechnen. Daher komme ich in Summe mit Kleinzeug auf etwa 600-650€ was ja recht in Ordnung wäre.
Muss/soll ich ihn nun wechseln lassen, oder warten, bis das Auto eine Fehlermeldung von sich gibt?

Sind die DPF für alle 2.0TDI ab dem B8 gleich, oder hat der CAHA einen anderen als der CAGA?

Mit einem Ölaschevolumen von 0,19l ist er eigentlich voll.
Hast Du spürbar weniger Leistung oder einen erhöhten Verbrauch?

Wenn nicht, fahr weiter. Wie viel km planst Du das Auto denn noch zu fahren?

Zitat:

@FM_Basti schrieb am 4. Februar 2015 um 16:31:18 Uhr:


Ausgelesen haben wir folgende Ist-Wert:
Rußmasse berechnet: 8,95 g
Rußmasse gemessen: -3,44 g (Wie kann der Wert negativ sein??)

Ist wohl normal... habe ich auch ab und an, z.B. hier:

10.58 g Partikelfilter; Rußmasse berechnet 081

-0.79 g Partikelfilter; Rußmasse gemessen 082

Zitat:

Kraftstoffverbrauch seit letzter Regeneration: 11,47 l
Km seit letzter Regeneration 235 km (d.h. 4,88 l/100km - finde ich zu niedrig, brauche normalerweise immer über 5l/100km)

In der kalten Jahreszeit für CAHA ist das schon ziemlich wenig. Selbst 5l ist da zu wenig.

Bereite alles vor, aber tauschen (würde ich persönlich) erst wenn die Lämpchen anfangen zu leuchten.

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