Erdgas Motorrad?

Hallo zusammen,

da es ja Entwicklungen in Richtung E-Motorrad gibt, weiß jemand ob Ideen in Richtung Erdgas (oder Autogas etc.) betriebenes Motorrad existieren?

Ich meine, nachdem der Automobilsektor da schon länger dran rumwerkelt, was würde denn beim Motorrad dagegensprechen? Ich persönlich hätte spontan nur zwei Nachteile die allerdings Hand in Hand gehen... Erstens die (noch) geringe Tankstellendichte, zweitens die (noch) geringe Reichweite bei Gasbetrieb. Aber diese Nachteile könnte man ja wie beim Kfz durch einen bivalenten Betrieb minimieren....

Würd die Community überhaupt auf sowas anspringen wenns zur Verfügung stehen würde?

Bin auf eure Meinungen gespannt,

Mfg Alex

30 Antworten

Ne also ich möchte eher nicht so nen Gasdruckbehälter an meinem Moppet hängen haben. Sieht doof aus und hat, wenn man ihn schön verkleidet, nen eher geringes Volumen. Kombiniert mit nem höheren Verbrauch stell ich mir die Reichweite da eher mager vor.
Als Zusatztanks in den Seitenkoffern oder so ist es wohl eher ne sehr kleine Niesche die den Umbau unverhältnissmässig teuer machen würde denke ich.

Ich denk mal das allergrößte Problem beim Motorrad ist irgendwo einen ausreichend großen Gastank unterzubringen, die Teile sind nämlich groß und schwer 😉

Irgendwo gabs mal sowas mit ner dicken BMW, die hat aber in sämtlichen Koffern Gastanks rumliegen. Ich denke die wenigsten sind bereit erstens so ein Dickschiff zu fahren nur um mit Gas fahren zu können und dann trotz dicken Tourenmotorrad absolut keinen Platz für Gepäck zu haben.

Wenns das bei neuen Motorräder ab Werk und so gelöst, dass man keine großartigen Nachteile gegenüber normalen Motorräder mit Benzinmotor hätte würde sich das vielleicht einigermaßen verkaufen, aber nachrüsten wird sich das wohl niemand.

Gut, das mit dem Nachrüsten ist klar... Das wären zu eklatante Nachteile! Aber bei ner werksseitigen Lösung?!

Auf der Intermot gabs einen Gasumbau (Autogas) aber bei den meisten Fahrleistungen von Moped muss man die 12 Jahre fahren bis man das Geld raus hat.

P1040056
Ähnliche Themen

Klickst Du hier.

Die Idee an sich find ich schonmal nicht schlecht, Aber es gibt grade fürs Motorrad erhebliche Nachteile die man in Kauf nehmen müsste...

wie schon angesprochen, schick verkleidet kommen nur kline Tanks in Frage... das Bild von der Messe zeigt schön wie sowas aussehen könnte... Kleiner Tank unter Plastik...
Dabei ist leider auch die Typische form von Druckbehältern mit Schuld...

Ein Weiterer Nachteil eines Druckbehälters ist das vergleichsweise hohe Gewicht... Eine mit 11 Kg gefüllte Propangasflasche wiegt so mal gut und gerne 25 Kg... Ein mit 11 Kg Sprit gefüllter Kunststofftank dagegen vielleicht 12 oder 13 Kg...

Der nächste Nachteil: Crashsicherheit... Der Gastank wird im Auto meistens in der Reserveradmulde oder eben an der Rückwand der hinteren Sitzreihe verbaut... damit hat der Tank vorne wie hinten noch eine Knautschzone, bevor er mechanisch beschädigt werden kann... Motorräder haben bekanntlich so gut wie keine Knautschzone... und schieß mal einer ne volle Propangasflasche mit "nur" 50 KmH mit dem falschen ende gegen ne Wand...

Und wie bereis gesagt, bei der verhältnismäßig geringen Laufleistung von Motorrädern rentiert sich das Umrüsten dann sowieso nicht.

Es gibt andere alternative Kraftstoffe die in meinen Augen am Motorrad mehr sinn machen würden:
Metanol oder anderer Bioalkohol zum Beispiel...

Gruß,

Marc

Es gibt bereits Motorräder mit LPG Antrieb. Als Beispiel häng ich unten einen Link an. Ist eine DL 1000 V-Strom.

Gruß Patrick

http://www.v-stromforum.de/viewtopic.php?t=2055&start=0

auch wenn man sich so ein ab werk modifiziertes bike kaufen würde, wäre es in der heutigen zeit sehr unsinnig von unternehmen, soetwas alleine als einzige zu starten und dann wohlmöglich noch mit nur einem einzigen modell...
da viele motorradfahrer ihr arbeitsgerät gerne mal wechseln und damit wie schon oben gesagt nicht 12 jahre mit einem mopped durch die gegend kurven, würde man sich nach 3 jahren gasmotorrad oder 5 nocheinmal die gleiche maschine kaufen...das könnte wenn nur was werden, wenn sich die ganze motorradindustrie auf einen schlag auf erdgas umstellt, aber das das passiert wage ich zu bezweifeln^^
MFG
lupaxy

Wenn man mal guckt wieviel die Motorräder bewegt werden, die meisten sind doch Schönwetterfahrer (wie ich) und machen ca. 6000km im Jahr. Das sind im schnitt 500-600€ für Sprit auf Autogas wären es ca. 250-300€, also 300€ ersparnis im Jahr bei schäzungweis 2500-3000 € Umbaukosten sind wir also bei 10 Jahren, wenn die Kiste sofort mit Autogas läuft und nicht erst mit Benzin starten muss.
Bei doppelter Fahrleistung würde es immer noch 5-6 Jahre dauern. Nur ganz wenige werden mehr als 12000 km mit dem Moped im Jahr fahren.
Für die paar Kollegen wird sich kein Hersteller die Mühe machen eine Autogasanlage zu entwickeln und Garantie zu geben, bei vielleicht 100-200 Mopeds pro Jahr.

Erdgas halte ich für noch unwarscheinlicher als Autogas, dort sind die Tanks noch schwerer und größer als bei Autogas denn bei Erdgas müssen sie ca 200-250bar Aushalten und die Reichweite ist geringer. Bei Autogas konnte man vielleicht 150-200km zurücklegen (Autogas bekommt man mittlerweile bei 5000 Tanken). Erdgas würde wohl für 100km reichen (bei vielleicht 700 Tanken). Das gilt nur wenn die Tanks an die Stelle kommen wo jetzt der Benzintank ist. Mit Topcase und Seitenkoffern die innsgesagt dann fast 100kg wiegen will sowieso keiner fahren. Dann könnte man aber auch weiter fahren.

Bei Moped müssen wir wohl nach flüssigen Alternativen suchen, denn ne Baterie macht keinen Sound :-)

Aber die Moped kommen erst als letztes mit dran , die Hersteller schaffen es ja nicht mal im Automarkt richtige Anlternativen anzubieten.

Zitat:

Original geschrieben von Polo - Paule


Würd die Community überhaupt auf sowas anspringen wenns zur Verfügung stehen würde?

Habe mal kurz quergelesen, was der Rest hier so schreibt. Zum Gewicht und der Unförmigkeit kommen schlicht und ergreifend viel zu hohe Kosten. Ist doch im Autobereich das Gleiche. Gasumrüstungen lohnen sich da nur für Leute, die richtig viel Treibstoff durchblasen. Entweder weil sie viel fahren oder weil die Karre viel Schluckt (S-Klasse Benziner & Co...)

Okay, wenn einer nicht so wenig fährt wie ich und sein Mopped lange hält, würde es sich vllt. mal lohnen. Aber bei meinen lächerlichen 12.000 km im Jahr hat das Teil Oldtimer- Status, bevor ich auch nur einen Cent gespart habe.

Erdgas macht - abgesehen als Projekte von Hochschulen und Universitäten - wohl keinen Sinn.

Flüssiggas gibt es seit Jahren schon im Ausland, primär Fernost. Auch in Australien rollen zwei Räder mit LPG herum. Die »conversion kits« gegen von 50 bis 250 ccm und haben als Tank oftmals nur eine umgebaute, handelsübliche Gasflasche wie wir sie unter anderem aus dem Baumarkt kennen.

Etwa 9 kg, also 11-12 Liter LPG sollen damit transportiert werden können. Sollte der Verbrauch einer Yamaha YZF-R1 wirklich bei 8-9 Litern liegen, wären somit in etwa 100 km Reichweite möglich.

Mehr Sinn macht das Ganze also wohl erst mit größeren Tanks an der Maschine - dann wird wohl keine R1 mit irgendwelchen Knubbeln herumfahren sondern eher etwas wie eine Goldwing oder sonst ein schweres, mit Rückwärtsgang bestücktes Gerät.

Das die Kosten für den Umbau so hoch liegen darf man nicht auf alle Länder der Welt übertragen. Das ist - wie man ja inzwischen wohl gut weiß - eben in Deutschland so. Sowohl in .nl wie auch im östlicheren Ausland bekommt man die Anlagen für kleineres Geld verbaut.

Aber am Motorad und in Deutschland? Da wird wohl erst ein Wasserstoffmotorrad von BMW präsentiert bevor sie irgendwelche Baumarktroller mit LPG flächendeckend und mit Herstellerunterstützung in Werkstätten anbieten.

Denn meiner Meinung nach würde sich so etwas erst dann durchsetzen, wenn auch die Servicewerkstätten entsprechend vorhanden sind.

Fazit: Technisch möglich, Umsetzung erfolgt bereits in einigen Ländern der Welt, aber für Deutschland (mal wieder) nichts.

Grüße, Martin

In der MOTORRAD war vor ein paar Monaten mal ein Bericht über einen Engländer, der ein technisch sehr anspruchsvolles, aber designmäßig eher gewöhnungbedürftiges Motorrad mit Erdgas-Drucktank konstruiert hatte. Das Ding hatte einen modifizierten Einzylinder 500er Yamaha-Motor, ein stufenloses Getriebe, vorn und hinten Einarmschwingen sowie Räder, bei denen man den Reifen samt Felge abschrauben konnte (ein Ersatzrad saß quer vor dem Motor. Technisch gekonnt, vom Konzept her interessant, vom Design her eher DDR, frühe 80er Jahre. Und neulich hat irgendeine Supermarktkette chinesische Noname-Roller mit Bi-Fuel-Antrieb (also wahlweise Gas oder Benzin) verkauft. Allerdings müsste man damit schon mindestens 60.000 km fahren, damit es sich lohnt.

Ich persönlich halte Gas (egal ob LPG oder CNG) im Motorrad für den falschen Weg. Die Kostenvorteile entspringen einzig einem Unterschied in der Besteuerung, der auch mal wieder wegfallen kann, außerdem handelt es sich bei beidem um fossilen, CO2 erzeugenden Treibstoff. Und ich wüsste nicht, dass ein Gas-Mopped besser läuft als eins mit Benzin.

Cool finde ich sowas: http://www.dieselmotorcycles.eu/

Doppelt so viel Drehmoment wie meine TDM - bei halbem Verbrauch

Sampleman

Gas hab ich nur in meinem Feuerzeug und das reicht. 😁
Sehe auch langftistig nicht den wirklichen Nutzen.
Zur Zeit ist die Umsetzung/ Umrüstung noch sehr teuer, wird dies günstiger und vermehrt genutzt, wird der Gaspreis wohl entsprechend steigen. 🙄

Zitat:

Original geschrieben von Brummer Willi


Zur Zeit ist die Umsetzung/ Umrüstung noch sehr teuer, wird dies günstiger und vermehrt genutzt, wird der Gaspreis wohl entsprechend steigen. 🙄

Auf den PKW bezogen (da Motorad wie festgestellt wurde nicht wirklich sinnig ist):

Wir haben derzeit wieder die LPG-Preise von 2005. Zwischen 0,50 und 0,60 geht der Liter weg. Und das obwohl sich die Zahl der zugelassenen PKW vervielfacht hat.

Also entweder warten sie noch ab bevor sie (wieder) den Preis erhöhen - oder sie haben anscheinend wirklich derzeit weniger Nachfrage als nach Benzin (welches weiterhin recht teuer dasteht, zumindest teurer als 2005 🙂 ).

Ach ja, der Blick ins Ausland: Eventuell wird da ja der Reihbach gemacht:

Schweiz: ca. 66 ct (je nach Wechselkurs mal 2 ct mehr, mal 2 ct weniger).

Niederlande: ca. 40 ct (also verglichen mit 2003 ein Preisanstieg um 100% 😉 ).

.cz, .pl, etc.: ca. 40 bis 50 ct pro Liter (zumindest dort, wo die Deutschen so vorbeifahren 😉 ).

Diesbezüglich: Ich nehme es gelassen, fahre weiterhin für ca. 10 Euro (statt für 18 Euro) auf 100 km - und fahre sowieso so wenig wie nötig mit dem PKW. 🙂

Grüße, Martin

Deine Antwort
Ähnliche Themen