EQV ohne MB.Charge - wie am besten nutzen

Mercedes EQV

Hallo liebe Community,

ich brauche echt Hilfe, als E-Auto Neuling.

Wir leihen uns von Mercedes im Sommer einen EQV, um damit eine Tour durch Deutschland, Italien, Österreich und Tschechien zu machen. Jetzt habe ich erfahren, dass MB.Charge nur für Mercedes Fahrzeuge zur Verfügung steht, welche in der Mercedes Me App registriert werden müssen. Der Verleihservice von Mercedes sagt uns jetzt, dass die Verknüpfung für Ausleihende untersagt ist. Eine Ladekarte von MB.Charge können Sie uns aber auch nicht zur Verfügung stellen. Ergo wir können das MB.Charge Netzwerk nicht nutzen.

Können wir die EQV Navigation, welche meines Wissens nach, Ladestopps automatisch nach Ladezustand einplant, trotzdem sinnvoll nutzen? Auch in Hinblick auf die Vorkonditionierung der Batterie. Oder müssen wir die Ladestopps immer manuell angeben ohne genau zu wissen mit wieviel Restladung wir da ankommen? 2 Tagestouren sind um die 600km. Da sollten die 2 Ladestopps gut getimed sein.

Habt Ihr Empfehlungen für Ladekarten? Ionity und noch? Ich hatte mich voll auf MB.Charge verlassen. :-(

Danke im Voraus für Eure Unterstützung!

Viele Grüße,

Jan

18 Antworten
Zitat:
@Dekstar schrieb am 27. Juni 2025 um 14:06:35 Uhr:
Hallo liebe Community,
ich brauche echt Hilfe, als E-Auto Neuling.
[...]

Hallo Jan,

herzlich Wilkommen. Meine Vorschläge:

Zu den Ladekarten: Ionity mit Power-Abo ist schon mal gut, Tesla mit Mitgliedschaft geht auch. Beide Abos sind monatlich kündbar, also du brauchst nur ein Monat die Grundgebühr bezahlen.
MB.Charge ist preislich ohnehin zum Vergessen.

Wenn du im Navi die Ziele eingibst und Electric Intelligence aktiviert hast, dann zeigt er dir auch den Ladestand an mit dem du ankommst. Ich gebe die Ladestation von meiner Planung ein, beim Laden dann die nächste oder das Ziel. Ich überlasse das also nicht der MB-Ladeplanung. Die minimalen Ladezustände solltest du in den Einstellungen auf 10% stellen, weniger geht nicht.

Ich mache meine Routenplanung mit https://abetterrouteplanner.com/ Der ist sehr mächtig, man muss sich aber ein bisschen damit beschäftigen.
Quick-Start: Fahrzeug einstellen, ich empfehle dir am Anfang den Referenzverbrauch auf "Automatisch" stellen (= 267 Wh/km), bevorzugte Netze einstellen und die Route planen.

Auf 600 km würde ich drei Ladestopps empfehlen. Bis 65% lädt er sehr kostant mit 110 kW, darüber fällt die Ladeleistung ab, mehr als 80% am Schnelllader ist zeitlich kontraproduktiv.

Mach am Anfang eine konservative Planung, also plane so, dass du mit ca. 20% an deiner nächsten Ladestation ankommst. Das nimmt dir die Reichweitenangst.

Der EQV hat eine enorme Stirnfläche und einen mäßigen cw-Wert, steigende Geschwindigkeit steigert den Verbrauch enorm. Ich fahre selten mehr als 120 km/h auf der Autobahn.

@Dekstar Wenn du mir eine Anfangsstadt und Ziel von deinen 600 km Trips gibst, dann kann ich dir eine Beispielplanung machen.

Ich kann nur unterstreichen, sich mal ein bißchen mit ABRP zu beschäftigen. Der macht die Routenplanung deutlich genauer als das MBUX Navi, zudem kann man gewisse Ladeanbieter bevorzugen. Das einfachste ist tatsächlich, die Planung mit ABRP zu machen und dann entweder über Carplay/Android Auto zu nutzen, oder im MB Navi die Ladesäule als Ziel oder Zwischenziel anzugeben.

Die Ladeplanung im Navi ist suboptimal. Ein Beispiel aus der Praxis: ich bin letztlich mit 100% losgefahren und hatte ein Ziel in etwa 190 km Entfernung einprogrammiert. Das MB Navi hat mit einen Ladestopp von 10 Minuten angezeigt, wo ich dann 20% nachladen sollte, um mit 15% anzukommen. Ich habe nicht angehalten und bin mit 30% angekommen, das Navi lag also locker um 35% Ladung daneben.

Zudem kann es zu Umwegen führen, wenn Du Dich auf das Navi verläßt. Unter Umständen besteht das Navi darauf, dass Du einen Ladestopp einlegst, obwohl Du es bis zum Ziel schaffen würdest, und schickt Dich eventuell sogar in Umwege, damit Du den unnötigen Ladestopp noch machst. Also lieber auf ABRP setzen und das Navi nur für die Wegeplanung nutzen.

Man kann beim Navi leider auch nicht nach Ladeanbietern filtern, womit es an der Realität vorbei plant. Mit MB Charge war das mal ok, weil überall gleicher Preis, aber der MB Tarif ist heute bei Ionity 8 ct/kWh günstiger als der Rest, so dass man dann ohnehin wenns geht bei Ionity lädt. Und dann kann man besser den Power Tarif bei Ionity buchen, weil der weniger Grundgebühr und bessere kWh-Preise hat.

Ein Vorkonditionierung der Batterie wäre mir neu. Wenn Du voll losfährst und nach 200-250 km lädst, sollte die Batterie eh warm sein.

Ich persönlich lade bis 90%, weil man selbst bei 80% noch 90 kW Ladeleistung hat.

TLDR: lad Dir ABRP runter und hol Dir eine Ladekarte, die in Deutschland, Italien, Österreich und Tschechien eine gute Abdeckung hat. zB Ionity oder EnBW. Dann stellst Du bei ABRP diesen Anbieter als bevorzugt ein.

@myEQV Vielen Dank für die ersten Tipps. Das hilft mir sehr!

Tesla hatte ich gar nicht auf dem Schirm. Aber ja, die haben ihr Ladennetz geöffnet. Den Routenplaner gucke ich mir gerne mal an. Und ich plane eher um die 100 km/h zu fahren, um möglichst einen zusätzlichen Ladestopp zu vermeiden. Würde dafür auch notfalls auf 85% hochladen, auch wenn das ein paar Minuten länger dauert.

Die größte Strecke ist von Günzburg (Bayern) nach Venedig (Parkhaus Tronchetto). Je nach Kartendienst 600km +/- 30. Bin gespannt wie ein Profi mit Praxiserfahrung das plant. :-)

Ähnliche Themen

Zum Verbrauch: es kommt vor allem auf die Durchschnittgeschwindigkeit an! Ich war letztens ca 300 km jeweils in DE und BE unterwegs. In Deutschland bin ich auch recht viel 130-140 gefahren, durch Baustellen und Stau war der Schnitt knapp 80 km/h. Verbrauch ca 26 kWh/100 km.

In Belgien war ich nachts unterwegs und hatte daher trotz Tempomat 120 einen Schnitt von 97 km/h. Verbrauch ziemlich genau 28 kWh/100 km.

Ob sich langsamfahren lohnt, hängt auch immer stark am Verkehrsfluss. In Deutschland ist 100 fahren mMn extrem anstrengend.

@chris0001 Danke auch Dir für dein Feedback.

Ich merke schon, dass MBUX Navi und MB.Charge dann doch nicht nicht die gedacht Traumkombi ist und ein Verzicht durchaus verkraftbar. Das gibt mir wieder Mut und Vorfreude.

Die 100 km/h sind nicht stur gesetzt. Aber ich bin nicht der Typ der 120+ fahren muss. Ich pass mich natürlich dem Verkehrsfluss an, habe aber auch kein Problem mich mal ein paar Kilometer mit 90 hinter einen Lkw zu hängen.

ABRP habe ich mir runtergeladen. Schaut gut aus. Überfordert mich nicht.

Android Auto muss erst noch kennenlernen, wenn ich den EQV habe. Leider noch keine Erfahrung damit.

Ich würde so planen: https://abetterrouteplanner.com/?plan_uuid=922b82f1-abff-4c3e-b755-31fdc8c314cf
Bei Venedig ist es ein bisschen dünn mit Ionity, habe mir noch nicht angeschaut ob die 30% bei Ankunft reichen um weiterzukommen. Hängt auch davon ab in welche Richtung es weitergeht.
Die neue IONITY Montecchio Maggiore ist noch gar nicht im Routenplaner, an der Stelle ein kleiner Tipp: Auch mal in original Karte vom Anbieter reinschauen wo sich überall Ladestationen befinden.

Ich würde dir aber eine konservativere Planung empfehlen, wenn es dein erster Trip im BEV ist. Das reiche ich heute Abend oder Morgen nach.

100 km/h auf der Autobahn halte ich auch für wenig, ist aber für jeden ein anderes empfinden. 125 eingestellt auf dem Tempomat macht gute 120 km/h im echten Leben ist für mich optimal.

Zum Verbrauch: Ich hatte letzte Woche eine Fahrt über 741 km bei einem Verbrauch von 24,5 kW/h bei 99 km/h Durchschnitt. Da siehst du schon wie das von Fahrer/Fahrer Strecke/Strecke abweichen kann

Ich bin kürzlich mit dem EQE 1000km am Stück unterwegs gewesen, und bin für Routenplanung wie folgt vorgegangen:

  1. Route mit MBUX planen
  2. Losfahren, er plant irgendwelche Stops, nicht notwendigerweise beim bevorzugten Anbieter.
  3. Wenn der jeweils nächste Ladestopp nicht bei einem gewünschten Anbieter lag, habe ich bei ca. 50% Restreichweite eine Suche nach Ladesäulen auf dem Hauptbildschirm angestoßen. Hier kann man (nach kurzem Warten) auch einen Filter setzen, auf "Entlang der Route" und einen der großen Anbieter oder MB. Ich wollte Ionity. Filter setzen, dann sieht man im Suchergebnis nach Distanz sortiert die Orte.
  4. Mit dem Auge die Restreichweite der aktuellen Ladung (Kombiinstrument) mit den Suchergebnissen vergleichen, passendes Suchergebnis antippen und zur Route hinzufügen. Auf diese Weise hinzugefügte Zwischenziele werden durch MBUX nicht entfernt, ggf. nimmt er aber andere, automatisch hinzugefügte Säulen raus. Da das Zwischenziel eine Ladesäule ist, wird auch entsprechend vorkonditioniert.

Nach ein, zweimal Durchführen hat man da schnell Routine.

Alternativ kann man auch die automatisch geplanten Säulen über ein X rechte oben für die aktuelle Route ausschließen. Macht man das nur oft genug, könnte es (zumindest für Ionity und MB.Charge) irgendwann auch passen, da er diese Anbieter in der Routenplanung zu favorisieren scheint. Aber das braucht ggf. mehr Geduld und Klicks als die oben genannte Vorgehensweise.

Der EQE hat eine andere MBUX-Generation. Das spielt es beim EQV alles nicht, da ist alles ein bisschen "basic".

1) mit ionity oder Tesla oder EnBW solltest du gut klarkommen

2) 600km schaffst du über 10°C mit 2 Ladestopps. Einmal nach ca 250-280km und einmal bei 430-490km.

3) Der EQV hat auch dynamische Aktualisierung der Ladestopps im Navi.

Das Navi rechnet mit einer Autobahngeschwindigkeit von 130-140km/h. Liegst du drunter, wird es nach einiger Zeit die benötigte Ladezeit kürzen bzw. Einige Ladestopps auch gänzlich entfernen. Das System reagiert da aber träge: eigentlich nicht schlimm, da man mit eher mehr als weniger % im Akku ankommt.

Zitat:
@myEQV schrieb am 27. Juni 2025 um 17:48:42 Uhr:
Der EQE hat eine andere MBUX-Generation. Das spielt es beim EQV alles nicht, da ist alles ein bisschen "basic".

Ah sorry, ich dachte, das wäre dank Updates näher beieinander.. :(

Das Wort Update scheint bei Mercedes eher unbekannt 😜

@myEQV Danke für die Routenplanung. Die sieht doch super aus. Es wird sogar entspannter, da ich in Günzburg vor Abfahrt komplett vollladen werde. Dann kann ich vielleicht doch etwas zügiger fahren. Im Tronchetto Parkhaus in Venedig gibt es 40 Ladeparkplätze. Da mache ich auch nochmal voll. Danach geht es nach Wien. Das sind dann auch wieder knapp 600km. Bis dahin sollte ich es drauf haben.

Lohnt sich das Premium Abo von ABRP? Vermutlich schon wegen Android Auto und den Live-Autodaten, oder? Muss es ja nur einen Monat für 5€ nehmen.

Zitat:
@Dekstar schrieb am 27. Juni 2025 um 21:09:46 Uhr:
@myEQV Danke für die Routenplanung. Die sieht doch super aus. Es wird sogar entspannter, da ich in Günzburg vor Abfahrt komplett vollladen werde. Dann kann ich vielleicht doch etwas zügiger fahren. Im Tronchetto Parkhaus in Venedig gibt es 40 Ladeparkplätze. Da mache ich auch nochmal voll. Danach geht es nach Wien. Das sind dann auch wieder knapp 600km. Bis dahin sollte ich es drauf haben.
Lohnt sich das Premium Abo von ABRP? Vermutlich schon wegen Android Auto und den Live-Autodaten, oder? Muss es ja nur einen Monat für 5€ nehmen.

Das brauchst du nicht.

10% = 30km.

Such dir einen Ladeanbieter aus und speicher dir die Stationen aufs Handy. Die meisten haben alle 200km eine Station.

Deine Antwort
Ähnliche Themen