EQB Laden 80 oder 100%

Mercedes

Hallo,
ich will bei meinem neuen EQB vom Anfang an alles richtig machen.
Sollte man für eine möglichst lange Lebensdauer die Batterie(Akku!) nur zu 80% vollladen oder nicht.
Man liest ganz unterschiedliche Tipps.
Angeblich soll die 80% Ladung schädlich für die interne 12Volt Batterie sein (wieso?).

Was mein Mercedes, was meint ihr?

81 Antworten

Genauso wie es fakt ist, das 2 flaschen rotwein ungesund sind, gibt es andre studien, die behaupten 1 achterl rotwein sei gesund. Aus dem achterl werden 2 glaserl und die 2 Flaschen sind auch nur ein Grenzwert.
Andere studien haben andere werte und so verwaschen die grenzen.
Es bleibt aber die grundaussage: zuviel rotwein ist ungesund.

Genauso ist es mit dem laden.
Es ist nicht so, dass bei 79% keine alterung eintritt und bei 81% schon.

Das ist ein fließender Übergang und Alterung wird nicht nur vom Ladezustand bestimmt. Viele andere faktoren spielen auch eine rolle.
Die 80%mögen auch davon kommen, dass moderene BMS bei diesem Wert von der stromladung auf die spannungsladung umschalten.
Üblicherweise werden bis 80% vom BMS die Strommenge bestimmt und die spannung dazu angepasst um diesen strom zu erreichen.
Ab 80% ändert sich dass und die spannung wird auf die maximale spannungserhaltung gestellt und der dazu fliessende strom stellt sich ein.
( der grund warum dass laden dann so lange dauert)
Diese überhöhte spannung *drückt* dann die letzten 20 % in den akku rein und ist durch die spannung für die erhöhte zellalterung f zuständig.
Dazu muss mann sich aber genau die zellchemie anschauen, denn dass ist bei jeder Technologie unterschiedlich.
Ein jedes moderne elektroauto hat aber eine bruttopakkukapazität welche meist ca. 10% grösser ist, als deine verfügbare anzeige bzw nettomengr
Wenn du also 100% lädst, dann bist du in wahrheit eh nur bei 90%.
Dadurch verhindert das BMS die Alterung in den ersten 5 Jahren
Im Ergebnis diskutieren dann halbwissende über die akku Leistung und manch einer führt als argument an, er würde immer zu 100% laden und es würde zu keiner Alterung führen.
Fakt ist jedoch Alterung findet ständig statt, auch ohne laden.
Schnellladen veruarsacht ebenso stress wie laden zu 100%.
Ständig vollgas geben übrigens auch.
Hitze schädigt den akku nachhaltig, kälte kurzzeitig und bei falscher behandlung auch nachhaltig.
Stösse bzw. Hohe g-bwschleunigen können ebenfalls zellen beschädigen.
Falsches typ 1 laden ebenso.

Ob all die Auswirkungen jedoch so gravierend sind, wie hier von man einer skizziert darf bezweifelt jedoch gerne geglaubt werden.

ADAC:
Elektroauto: So schonen Sie den Akku am besten (29.08.2023)
https://www.adac.de/.../?...

"
Die Batterie ist das wichtigste und wertvollste Bauteil eines Elektroautos. Aber Alterung und ein Verlust an Leistungsfähigkeit sind nicht zu verhindern. Nutzer können einiges dafür tun, dass die Batterie lange fit bleibt. Tipps zum Umgang mit dem Elektroauto-Akku.

Waren die Akkus von Elektroautos anfangs noch sehr reichweitenschwach und nur mit wenig Ladeleistung (also langsam) aufladbar, sind sie heute wesentlich weiterentwickelt. Reichweiten von 400 bis 500 Kilometern sind keine Seltenheit und auch Belastbarkeit sowie Dauerhaltbarkeit werden immer besser. Die meisten Autohersteller geben aktuell Garantien von 160.000 Kilometer über acht Jahre.

Die beste Leistung und höchste Lebensdauer erreicht eine Batterie, wenn sie möglichst zwischen 20 und 40 Grad Celsius gehalten wird – sozusagen im Bereich ihrer Wohlfühltemperatur. Wenn Zellen im Betrieb heiß werden oder bei sehr kalter Außentemperatur arbeiten müssen, leiden Leistungsfähigkeit und Gesundheit. Die Zellen sind gestresst. Das kann zu Schädigungen der Chemie im Inneren der Zellen führen.

Auch wenn das Energiemanagement des Autos – durch Heizen und Kühlen der Zellmodule – dafür sorgt, dass die Batterie nicht in kritische Zustände kommt, kann der Nutzer durch sein Verhalten die Lebensdauer positiv beeinflussen. Ähnlich wie bei einem Verbrennungsmotor, für den zum Beispiel hohe Drehzahlen bei kaltem Motor "Gift" sind, gibt es bei Elektroautos Empfehlungen zum Umgang, die eine lange Leistungsfähigkeit der Batterie befördern.

1. Stetes Vollladen und Leerfahren sind Gift
Das Elektroauto nur dann komplett vollladen, wenn es notwendig ist. Für den täglichen Bedarf ist eine Begrenzung auf 80 Prozent meist ausreichend und schont die Batterie. Auch häufiges, starkes Entladen der Batterie kann die Batterie schädigen. Also möglichst schon zwischen 10 und 20 Prozent Akkustand nachladen.

2. Ladestand (SoC) bei längeren Standzeiten
Wird das Elektroauto längere Zeit – beispielweise im Urlaub – nicht genutzt, sollte es mit einem Akkuladestand (State of Charge = SoC) im mittleren Bereich (z.B. zwischen 30 bis 70 Prozent abgestellt werden. Die Hinweise in der Bedienungsanleitung zu langen Standzeiten sollten beachtet werden.

3. Schnellladen nur, wenn notwendig
Häufiges Schnellladen mit 50 bis 350 kW (je nach Fahrzeug) kann sich negativ auf die Lebensdauer auswirken. Daher empfiehlt es sich, nur während längerer Trips an der DC-Schnellladesäule Strom zu "tanken", im normalen Alltag sollte man möglichst mit AC-Wechselstrom laden. Das ist auch überhaupt kein Problem, wenn das Auto sowieso mehrere Stunden steht: nachts zu Hause oder tagsüber am Arbeitsplatz.

4. Akku-Tipp für die Langstrecke
Vor einer großen Tour kann der Akku durchaus auf 100 Prozent geladen werden, wenn die Reise dann zeitnah gestartet wird. Dieses gilt auch beim Zwischenladen unterwegs. Allerdings lohnt sich auf der Langstrecke das Laden über 80 Prozent aus Zeitgründen meist nicht. Denn die Ladeleistung wird vom Batteriemanagement zurückgefahren, je voller die Batterie ist – und die Restladezeit dauert überproportional lange. Lieber einen Stopp und eine Fahrpause mehr einlegen.

5. Fahrten mit Topspeed begrenzen
Auch wenn es beim E-Auto besonders viel Spaß macht: Starkes Beschleunigen und Fahren mit hoher Geschwindigkeit erfordert hohe Ströme und strapaziert dadurch die Batterie, vorausschauendes und gleichmäßiges Fahren schont sie.

6. Extreme Temperaturen meiden
Die Batterie mag – wie Menschen auch – weder große Hitze noch extreme Kälte. Im Sommer sollte möglichst im Schatten geparkt werden, im Winter ist ein Platz in der Garage ideal.

7. Schnellladen nicht direkt vor Fahrtbeginn
Wenn eine längere Tour ansteht, sollte man den Akku nicht erst direkt vor Fahrtbeginn schnellladen, wenn die Batteriezellen noch kalt sind. Besser ist es, vorausschauend am Ende einer Fahrt zu laden, wenn die Batteriezellen auf Betriebstemperatur sind.

8. Vortemperierung unterwegs
Unterwegs empfiehlt es sich, rechtzeitig vor einem Ladestopp die manuelle Vortemperierung (so vorhanden) einzuschalten. Dann sorgt das Batteriemanagement für die optimale Ladetemperatur der Zellen. Ist die Routennavigation mit Ladestopp-Planung aktiv, wird der Akku automatisch auf die richtige Temperatur gebracht. Das sorgt für einen optimalen Ladevorgang und schont ebenfalls die Zellchemie.
"

Ist das der ADAC, der auf der A9 mit dem E-Auto mal fast aus Ahnungslosgikeit liegengeblieben wäre?
Klar kann man sich vom Schreiner die Niere transplantieren lassen...

Vielleicht etwas moderater angemerkt: Die Herstellerempfehlungen und die BA sind natürlich aus haftungsbegrenzender Sicht formuliert. Da sich (fast) niemand vorher genau das durchliest und/oder deshalb den Kauf absagt, hilft es der juristischen Abteilung. Die Empfehlungen dort, wie auch das Allgemeine, dass dieser ADAC-Artikel, ist ja grundsätzlich richtig. Aber wir sollten mal bitte die Frage nach Extremen und Absoluten aus der Diskussion nehmen.

Meiner Meinung nach:
1. Wer die o.a. Empfehlungen einhält, einhalten kann und möchte, der ist auf der sicheren Seite.
2. Das Akku geht nicht kaputt, wenn man jetzt nur 2 Schritte neben die Empfehlungen tritt.

Warum?

Es kommt alles darauf an. Und die Parameter sind vielfältig bis manchmal zufällig. Zellchemie ist sehr individuell und parallel einer großen Weiterentwicklung unterworfen. Wer weiß genau welchen Akku mit welcher Chemie der Hersteller im Boden vergraben hat? Sicher nicht der ADAC. 😉 Aber Zellchemie ist auch grundsätzlich, die Ausprägungen und Auswirkungen sind nur unterschiedlich.

Prinzipiell ist einfach nur die Frage, wie gut können die Ionen durch die Zellflüssigkeit vom Plus zum Minuspol wandern und dort ankommen. Da gibt es zwei grundsätzliche Aspekte: Nämlich der Innenwiderstand, der dem Ion ermöglicht einfach oder erschwert von + zu - zu kommen. Der Innenwiderstand ist u.a. von der Temperatur und dem Alter maßgeblich abhängig. Und wie gut (=sauber) die Pole sind, damit die Ionen andocken können. Dies wird durch Verschmutzung/Abnutzung erschwert, die wiederum durch Alterung und Nutzung beeinflusst wird. Eine Nutzung bei hoher Leistung oder schlechten Temperaturen verstärkt diesen Effekt.

Also wird der Akku durch Alterung gestresst und wird dadurch mit geringerer Leistungsfähigkeit reagieren.
Was der Akku aber auch nicht mag ist: Heiß und kalt. Was heißt das? Betriebs- und Standtemperatur im Wohlfühlbereich ist 25-30°C.

Wann wird der Akku heisser? Beim stehen in der prallen Sonne und hoher Umgebungstemperatur, beim Fahren (=Entladen) mit hohem Leistungsanspruch und keiner kalten Aussenluft zum kühlen. Beim Laden mit hoher Leistung (>1C; also mehr kW als der Akku kWh hat). Damit dieses nicht schädlich wird, kühlt der Wagen den Akku in den Situationen aktiv, ausser beim parken.

Wann wird dem Akku kalt? Bei niedrigen Aussentemperaturen im Stehen oder Fahren, insofern keine Leistung abgerufen wird. Was ist kalt? Kritische Kälte beginnt deutlich unter 0°C, optimal ist schon unter 15°C nicht. Im Fahren wird der Akku dafür extra angewärmt, wenn es zu kalt wird (idR. auch Wagen die keine Vortemperierungsoption fürs laden haben).

Auch nicht gut ist Kälte mit spontaner Hitze zu behandeln, also bei ganz kalt direkt ganz schnell laden. Das mag er nicht (kalte Zellchemie) und deshalb nimmt er dann auch keine Leistung an. In moderaten Temperaturen und mit "üblichem Verhalten" ist das also alles einfach handlebar. Auf die meisten Situationen reagiert das Auto von sich aus.

Was der Akku auch nicht gut verträgt ist langes verharren mit voller oder leerer Leistung, da wird der Alterungsprozess angeregt. Ist so wie Bauch voll oder Hunger, mögen wir auch nicht. Da dies aber "nur" eine Beschleunigung des Alterungsprozesses ist, kann man nicht durch ein isoliertes Verhalten eine Veränderung im Akku feststellen.

Also: Prinzipiell ist eine hohe Entladung oder auch Ladung des Akkus (>1C) nicht förderlich. Prinzipiell sind heiß und kalt nicht förderlich. Prinzipiell sind die High-Tech-Gebrauchsgegenstände BEV auf die Situationen vorbereitet. Wer also die Extreme verhindert und moderat mit dem Akku umgeht, wird lange Freude daran haben, ob selbst oder der Nachnutzer. Wer aber ständig nur Schnellladen kann und viel unterwegs und wer das bei Hitze und Kälte machen muss, bei wem der Wagen ständig aufgeladen sein muss/soll (Grund egal) der wird auch Spaß am BEV haben, aber der Akku könnte schneller in Degradation gehen und damit nach und nach an Leistungsfähigkeit verlieren. Und alles ist ein "Kann", da es nicht zwingend ist, es gibt genügend Beispiele (mein Samt mit sehr kleiner Batterie steht z.B. sehr oft mit 100% herum und wird auch bis auf 0-2% leer gefahren und er hat immer noch einen guten Zustand >96% nach 2,5 Jahren).

Wie bei so vielen Themen im Leben, ist das Denken an den Grenzen nicht diskussionsförderlich!

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Juchhe ... die BEV Fahrer haben nun auch Ihren Öl-Thread 😁😁

Zitat:

@StefanLi schrieb am 8. September 2023 um 08:57:55 Uhr:



...Meiner Meinung nach:
1. Wer die o.a. Empfehlungen einhält, einhalten kann und möchte, der ist auf der sicheren Seite.
2. Das Akku geht nicht kaputt, wenn man jetzt nur 2 Schritte neben die Empfehlungen tritt.
...

Ein klassisches Strohmannargument. Es hat niemand hier behauptet oder diskutiert, dass der Akku dann kaputt geht, wenn man nur 2 Schritte neben die Empfehlungen tritt. Darum ging es nie und geht es nicht.
Die Frage, welche diskutiert wird, lautet: "Sollte man für eine möglichst lange Lebensdauer die Batterie(Akku!) nur zu 80% vollladen oder nicht."

Witzbold! Lies doch bitte ganz und verstehe es. Was soll daran ein Strohmannaegument sein? Die längste Lebensdauer hast Du, wenn der Wagen beim Händler bleibt. Für alles andere habe ich das was geschrieben. Und wie oben schon mal erwähnt, kommt die Zahl 80% eigentlich aus der Ladekurve. Für die Haltbarkeit wäre 50% besser.

Das Risiko für einen Gebrauchtwagenkauf für Batterie-Autos erscheint mir in ein paar Jahren ja dann deutlich anzusteigen. Denn das Batterierisiko kommt ja noch mal on top auf andere Ausfallthemen.

Und die Reparatur eines Akkus ist vermutlich auch teurer als der anderer Teile. Getriebeschäden oder Motorschäden als worst case bei konventionellen Autos sind ja vergleichsweise selten.

Zitat:

@Stefano30 schrieb am 5. November 2023 um 11:02:32 Uhr:


Das Risiko für einen Gebrauchtwagenkauf für Batterie-Autos erscheint mir in ein paar Jahren ja dann deutlich anzusteigen. Denn das Batterierisiko kommt ja noch mal on top auf andere Ausfallthemen.

Und die Reparatur eines Akkus ist vermutlich auch teurer als der anderer Teile. Getriebeschäden oder Motorschäden als worst case bei konventionellen Autos sind ja vergleichsweise selten.

Ist der Markt für Autos mit Laufleistungen größer 500.000km in Deutschland wirklich so groß, dass das ein Problem darstellt?

Zitat:

@Stefano30 schrieb am 5. November 2023 um 11:02:32 Uhr:


Das Risiko für einen Gebrauchtwagenkauf für Batterie-Autos erscheint mir in ein paar Jahren ja dann deutlich anzusteigen. Denn das Batterierisiko kommt ja noch mal on top auf andere Ausfallthemen.

Und die Reparatur eines Akkus ist vermutlich auch teurer als der anderer Teile. Getriebeschäden oder Motorschäden als worst case bei konventionellen Autos sind ja vergleichsweise selten.

Glaube EQB Batterie kostet über 20.000€

In der Regel wird aber nicht der gesamte Akku getauscht, sondern nur schwächelnden Zellen. Im Gegensatz zu Motor- oder Getriebeproblemen kann man die mit Messen identifizieren.

Zitat:

@StefanLi schrieb am 5. November 2023 um 16:33:22 Uhr:


In der Regel wird aber nicht der gesamte Akku getauscht, sondern nur schwächelnden Zellen. Im Gegensatz zu Motor- oder Getriebeproblemen kann man die mit Messen identifizieren.

In der Regel habe ich dies noch nie gehört oder gelesen, sondern immer nur kompletter Akkutausch.

Dann liest Du anscheinend an den falschen Stellen. Von einen kompletten Akkutausch las ich bisher nur Nio - die machen das ja als Geschäftsmodell - und von BEV Kritikern, wie so einige andere Dinge. Fachleute berichten über Zellentausch.

Zitat:

@StefanLi schrieb am 5. November 2023 um 17:24:39 Uhr:


Dann liest Du anscheinend an den falschen Stellen. Von einen kompletten Akkutausch las ich bisher nur Nio - die machen das ja als Geschäftsmodell - und von BEV Kritikern, wie so einige andere Dinge. Fachleute berichten über Zellentausch.

Achja, also ich hab ihm EQ Forum nur von ganzen Akkutauschs gelesen

Zitat:

Dann liest Du anscheinend an den falschen Stellen. Von einen kompletten Akkutausch las ich bisher nur Nio - die machen das ja als Geschäftsmodell - und von BEV Kritikern, wie so einige andere Dinge. Fachleute berichten über Zellentausch.

Könnte man dazu vielleicht ne Quellenangabe bekommen?

Gruß
Achim

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