Enttäuschung... Auris live gesehen
Hallo,
am Samstag habe ich bei einem sehr großen Toyota-Händler in unserer Stadt, versteckt hinter dem Gebäude, zum ersten Mal den neuen Auris entdeckt und live begutachten können.
Zuerst die positive Nachricht:
Der Auris sieht real wirklich deutlich besser aus als auf einigen Bildern bisher. Hübsche(s) Front und Heck, eigenständiges Gesicht, bulliger Hintern. Von der Seite ein etwas dynamischerer E12. Insgesamt also gelungenes Design. (Kommt in einer schöneren Farbe sicher noch besser rüber... der Wagen dort hatte eine Art Steingrau als Lackierung.)
Aber... für mich sehr enttäuschend dann allerdings der Blick in den Innenraum:
Denn leider ist man in Sachen Qualitätsanmutung (so weit ich sehen konnte) einen
deutlichen Schritt zurückgegangen. Kein Vergleich zu einem E12, der praktischerweise daneben stand.
Ich dachte, man würde das Niveau des E12 beim Auris halten oder sogar übertreffen... der E12 war ja hier durchaus mit dem Golf IV zu vergleichen. Dem ist nicht so.
Die Sitzbezüge haben die gleiche Musterung wie im Yaris, Instrumentenabdeckung aus Hartplastik, Verkleidung von A,B u. C. Säulen innen nicht mehr mit Stoff bespannt (wie E12), sondern mit Plastik verschalt,
keine lederartige Oberfläche des Armaturenträgers mehr (wie E12), sondern alles in einer Art Punktmuster gehalten. Noch schlimmer... sogar der gesamte Armaturenträger scheint nur noch aus Hartplastik zu bestehen.
(Erkennbar an den Defrosterdüsen unter der Frontscheibe... diese sind nämlich nur noch "Schlitze" im Armaturenbrett. Wäre der Armaturenträger aus weichem Material, bräuchte man einen Lüftungsgittereinsatz.)
Kaum noch Chrom im Innenraum, dafür viel silbern lackiertes Plastik... wie das wohl in ein paar Jahren durch Kratzer aussieht.
Für mich, der ich immer ein Japaner-Fan war, muß ich leider sagen:
Enttäuschend wie Toyota nun seinen Spar- (und Wachstums)zwang, jetzt auch äußerlich deutlich zeigt. So etwas macht mich wirklich ärgerlich. Ausgerechnet bei seinem wichtigsten Modell rudert Toyota zurück, während alle anderen Hersteller mittlerweile erkannt haben, daß auch das "Auge mitißt" und ihre Materialanmutung laufend verbesserten. Der berühmte "Angriff auf den Golf" klappt zumindest in diesem Punkt leider nicht... der typische Golf-Käufer wird sich beim Vergleichen umsomehr in seiner Wahl bestätigt fühlen, keinen "Billig-Japaner" sondern ein Stück "deutsche Wertarbeit" gekauft zu haben. (Selbst der Opel Astra hat auf mich einen hochwertigeren Eindruck gemacht.)
Dies war nur mein erster Eindruck vom letzten Samstag... ausgeklammert sind natürlich alle Aspekte zu Haltbarkeit, Zuverlässigkeit, Langzeitqualität usw... ,hier wird sich Toyota hoffentlich nicht auch noch von seinen Ursprüngen entfernt haben?
Da warte ich doch mal lieber ab, was der Auris II in 5 Jahren bringen wird... und hole mir heuer evtl. noch einen der letzten E12... 😉
Gruß v. Bongo.
181 Antworten
Also ich amüsiere mich super über diese "Wertigkeitsdiskussion". Leute, alle unsere Kisten haben Armaturenbretter aus Plastik, nur wird halt von manchen Herstellern vorgegaukelt, es wäre ein besseres Material. Die sog "Premiumhersteller" treiben das Ganze an die Spitze und verarschen die Kunden am ärgsten. Wenn jemand wieder einmal von den Alu/Chrom Schaltern/Knöpfen was weis ich schwärmt: alles Plastik auf das eine Metallschicht aufgebracht wird.
Die einzigen Marken, wo wirklich feines Material im Innenraum verbaut wird/wurde, haben ihren Ursprung in England.
Und was die gefühlte Wertigkeit wert ist, ist mir heute bewusst worden:
Ich auf dem Rad durch das Dorf. Rechts 50m vor mir ein parkender Touran (mit wertigem Innenraum), wo auf einmal ein irrsinns Qualm von unten aufsteigt. Sehe, dass auf dem Beifahrersitz eine ältere Frau sitzt. Ich bleib stehen, reiß die Tür auf, "schnell raus, dein Auto brennt". Sie:"das mit dem Qualm macht er immer wieder". Ich perplex fahre weiter. Keine Ahnung, was da mit dem Auto wirklich passiert ist
Mein persönliches Fazit: die anspruchlosesten Autofahrer sind wohl die VW-Fahrer. In so eine Kiste würde ich mein Leben nie wieder einsteigen, wenn so was passiert wäre. Die Marke wäre für mich absolut gestorben.
Zitat:
Original geschrieben von emjay500
@Yarissol
Der Auris ist damit endgültig von meiner mittlerweile extrem übersichtlichen Kandidatenliste gefallen. Schade, sagt ein bisher treuer Toyota-Fahrer mit vier Corollas in 15 Jahren.
...ja, dem Trend werde ich mich mit meiner T19-Carina wohl anschließen müssen - hätte nie gedacht, daß ich nochmal zu VW/SKODA zurückkehren könnte - aber der neue Golf5-Variant könnte alle meine Probleme lösen, wenn er keine 12 Mnt Lieferzeit kriegt, bei der Warteliste, die da kommen muß. Das nach nunmehr 3 Toyotas(15J), die top waren und früher 10 VWs mit viel Ärger am Ende(VW).
Aber KIA Ceed ist auch schon verbrannt im Test, w. schlechter Schaltung u. dem Wertverlust. Es gibt faktisch keine wirklichen Alternativen mehr für Kombis, wenn man nicht Dollars im Überfluß hat.
Re: Re: Toyotas sind momentan zu groß oder zu klein
Zitat:
Original geschrieben von pibaer
Warum eigentlich nicht den Astra Caravan?
Gruß
Pibaer
...weil der eine so tiefe Sitzposition hat und ich dabei mit Wirbelproblem im Rücken nicht sitzen kann. Hab den schon durch und meiner Frau ist der zu eckig und kantig und hat eine zu tief sitzende Steuerung in der untersten Reihe des Cockpits (Klima oder Heizung???) die stark vom Fahren ablenkt!!! Trotz der neuen Motoren grade zum wiederholten Male bei uns durchgefallen im Test.
Grüße...
Zitat:
Original geschrieben von automatik
Du meinst es aber hoffentlich nicht erst, oder?
Sorry, aber das Renault-Design gefällt mir auch nicht unbedingt, da insbesondere beim Scénic sehr monumental und zerklüftet. Mir kommt es auf den J-Faktor an.
Ähnliche Themen
Zitat:
Original geschrieben von emjay500
@driver.87
Ich wollte dezent auf ein leichtes Abgleiten des Threads hinweisen … 😉
...dem ist vermutlich nichts hinzuzufügen, wenn die angesprochenen Teilnehmer hier vielleicht zum PRIVATMAIL greifen würden - wäre dieser Thread momentan erheblich besser lesbar!!! ...dies meinte ich außerdem extrem freundlich, also bitte nicht aufregen, Ihr seid bloß nicht alleine hier drin 🙂
...schönen Gruß von der Küste....
Zitat:
Original geschrieben von alcolaya
(...) Es gibt faktisch keine wirklichen Alternativen mehr für Kombis (...)
Ich kriege das Gefühl nicht los, die Kombis kann man besser beladen und hat man fiktiv mehr Platz, auch wenn die Beladungsliterangaben gleich sind. Bin kein Vanfreund, vielleicht aus diesem Grund!?
@forsch
Nur gut das nur VW's Qualmen können. Sonst wäre deine Fahrzeugauswahl doch sehr eingeschränkt. 🙄
Und man merkt: Du hast von Autos sehr viel Ahnung! 😉
Leute, Leute...
Zitat:
Original geschrieben von forsch
Also ich amüsiere mich super über diese "Wertigkeitsdiskussion". Leute, alle unsere Kisten haben Armaturenbretter aus Plastik, nur wird halt von manchen Herstellern vorgegaukelt, es wäre ein besseres Material. Die sog "Premiumhersteller" treiben das Ganze an die Spitze und verarschen die Kunden am ärgsten. Wenn jemand wieder einmal von den Alu/Chrom Schaltern/Knöpfen was weis ich schwärmt: alles Plastik auf das eine Metallschicht aufgebracht wird.
Die einzigen Marken, wo wirklich feines Material im Innenraum verbaut wird/wurde, haben ihren Ursprung in England.
Ganz so verallgemeinern kann man die Sache aber nicht:
Immerhin gibt es unter den (deutschen) "Premiumfahrzeugen" durchaus Modelle, bei denen das Armaturenbrett mit Leder überzogen ist und bei denen die Metallknöpfe tatsächlich aus dem vollen Aluminium gefräst werden 🙂
Zur Wertigkeit: Natürlich wird da viel gegaukelt, keine Frage. Aber wie sehen denn hochwertige Innenräume nach Jahren noch aus, wie ist der Amaturenträger augebaut usw. - also da trennt sich schon die Spreu vom Weizen, würde ich sagen.
Wobei ich ehrlich zugeben muß, ein paar vernünftige Innenraumfarben (ich kann graues Plast auf dem Tod nicht ausstehen) würde so manches "Billig"auto wesentlich aufwerten.
Ich begreife immer wieder die Leute nicht, denen ein schöner Innenraum gleichgültig ist. Wie eine schöne Wohnung mit absoluten Discountermöbeln... Es gibt einige Fahrzeuge, die mich von außen ansprechen und dann jegliche Symphathien durch entsetzliches Interieur vergeigen. Aber wahrscheinlich bin ich da auch ein bißchen verwöhnt 😉
vg Steve
Wenn mein Mercedes ständig in der Werkstatt steht, dann erfreut sich vielleicht der Mechaniker an der Wertigkeit, aber das nützt mir nix. Meine Prioritäten liegen woanders. Ganz abgesehen davon, dass ich überzeugter Gebrauchtwagenfahrer bin - ich würde mir nie ein gerade auf den Markt gekommenes Auto kaufen. Dann doch eher eins der letzten Exemplare des Vorgängers. Aber jeder wie er es braucht...
Zitat:
Dann doch eher eins der letzten Exemplare des Vorgängers.
Kann man nicht pauschalisieren. Gerade bei den Auslaufmodellen wird mittlerweile gespart, wo es nur geht.
Beispiel anhand einiger meiner Autos:
- Audi 80, EZ 3/87 (der runde schon), damals gerade 4-5 Monate aufm Markt: Super Verarbeitung, keine Mängel
- Audi 80, EZ 10/91, letzte Produktionsmonate, klappernde Amaturen usw.. eher unsolide
- Golf IV, EZ 3/03, 6 Monate vor Golf V, absolutes Montagsauto
- A6, EZ 99, vielgescholtenes Vorfaceliftmodell, keine Macken
vg Steve
Irgendwie könnte man meinen, ihr seid nur hier, um dauernd Witze zu reißen.
Ich mein glaubt ihr das echt, dass man nur in die Werkstatt muss, sobald man ein deutschen Auto fährt?
Wenn ihr das doch denkt, so zweifel ich echt an eurem Verstand.
Glaube das jedoch kaum. Ist wohl eher so, dass man damit seine Aussagen gegen deutsche Autos unterstreichen will.
Ich kann schließlich auch nicht richtig in Worte fassen, warum ich keine japanischen Autos mag. Aber Gefühle kann man ja auch schlecht beschreiben.
nachdenkliche Grüße, driver.87
Ja mit den Gefühlen das geht mir auch so wie dir- allerdings pro Japan und contra Deutschland.
Das die Gefahr außerplanmäßig einen Werkstattbetrieb aufsuchen zu müssen bei einem deutschen Fabrikat signifikant höher liegt, glaube ich nicht nur, sondern es lässt sich eindeutig objektivieren.
VG
christian
Soso, Sven, ausgerechnet DU zweifelst an meinem Verstand...
Niemand redet davon, dass alle deutschen Autos ständig in der Werkstatt stehen. Aber viele davon eben deutlich öfter als beispielsweise Autos aus Japan. In den Medien werden aber neue deutsche Autos immer besonders gelobt, nur dass hier die Zuverlässigkeit selten eine Rolle spielt, sondern meistens ganz besonders die "hervorragende Verarbeitung". Was hab ich davon? Kann man nicht selbst auch andere Kaufkriterien auswählen? Willst Du mir sagen, dass in den 100.000km-Tests andauernd nur Ausnahmen getestet wurden? Bei den Japanern bis auf wenige Ausnahmen nur Mittwochsautos, und bei deutschen bis auf wenige Ausnahmen nur Montagsautos?
Mir ist die Zuverlässigkeit und die Wirtschaftlichkeit und Alltagstauglichkeit wichtiger, anderen die "hochwertige Materialanmutung", Dir die Leistung. Kann doch jeder tun wie er will!
p.s. und wenn zukünftig andere in meinen Augen besser sind, als beispielsweise Toyota, dann wird mein nächstes Fahrzeug eben von einem anderen Hersteller kommen. Ich bin da nicht so fixiert auf eine Marke oder eine Nation
Zitat:
Original geschrieben von forsch
Und was die gefühlte Wertigkeit wert ist, ist mir heute bewusst worden:
Ich auf dem Rad durch das Dorf. Rechts 50m vor mir ein parkender Touran (mit wertigem Innenraum), wo auf einmal ein irrsinns Qualm von unten aufsteigt. Sehe, dass auf dem Beifahrersitz eine ältere Frau sitzt. Ich bleib stehen, reiß die Tür auf, "schnell raus, dein Auto brennt". Sie:"das mit dem Qualm macht er immer wieder". Ich perplex fahre weiter. Keine Ahnung, was da mit dem Auto wirklich passiert ist
Mein persönliches Fazit: die anspruchlosesten Autofahrer sind wohl die VW-Fahrer. In so eine Kiste würde ich mein Leben nie wieder einsteigen, wenn so was passiert wäre. Die Marke wäre für mich absolut gestorben.
Forsch, keine Angst, das is Qualm vom Zuheizer. Das Agbasrohr endet unter dem rechten vorderen Rad; hat leider die Angewohnheit, ab und an zu qualmen, wenn der Zuheizer mal ein paar Tage nicht in Gebrauch war. Bei VW gibt es eine Rohrverlängerung, die man auf Kulanz UMSONST nachgerüstet bekommt