Entrosten und lackieren- Grundierung?

Mercedes C-Klasse W202

Hi,

bin gerade dabei meine Rost stellen zu bearbeiten.
Habe hier im Forum ja alles gefunden. Meine Frage, wenn ich nach der Rostentfernung den Entroster eingesetzt und dann gespachtelt habe, muss ich vor der Lackierung (744, dann Glanzlack) noch eine Grundierung drauf packen?

Wenn ja , welche ?

Beste Antwort im Thema

Bevor man zur Rostversiegelung greift, sollte man schon etwas Mühe in die Rostentfernung stecken. Je mehr Mühe man sich gibt, umso länger hat man Freude dran. Wer nicht schon nächstes Jahr im Frühjahr wieder die ersten, keimenden, braunen Pusteln entdecken will. Nach der gründlichen Rostentfernung und Versiegelung, kommt idealerweise eine Epoxy-2k-Grundierung, dann der Spachtel. Nach dem Spachteln nochmals eine Grundierung in einer anderen Farbe, damit man leicht erkennt, wenn der anschließende Filler durchgeschliffen ist... - dann muss mitunter auch nochmals zur Spachtel greifen. Zum Schleifen der Spachtelmasse genügt 100er Schleifpapier auf nem Klotz, das man zum Finish, nach Abschluss der Spachtelarbeiten nochmalsvorsichtig mit nem 240er, oder 320er Schleifpad abzieht, um die groben Schleifriefen zu zeigenegalisieren. Dann alles Blanke grundieren. Anschließend der Auftrag des Fillers 10 - 15cm über den eigentlichen Arbeitsbereich hinaus, um weiche Übergänge zum Altlack schaffen zu können. Abkleben dazu nur an Kanten, Sicken, oder Teilerändern der Karosserie. Scharfe Abklebekanten tunlichst vermeiden. Die bereiten viel Mühe beim Ausschleifen und unkenntlich machen. Will man das richtig und mit nem guten Ergebnis abschließen, zahlen sich penible Vorarbeiten aus.

Auf dem vorletzten Bild sieht man, wie es nach 2 Jahren und 80tkm später aussehen kann, wenn man gründlich gearbeitet hat. Hab seit dem nur 2 Lackabplatzer und einen Unfallschaden nach der damaligen Entrostungskur beseitigen müssen. Für ein 300,-€ Basisauto sieht er auch nach 378tkm noch propper aus.

Gruß

Jürgen
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Entrosten, und zwar manuell, keinen Rostumwandler verwenden, sonst machst du die Arbeit in einigen Monaten wieder. Ich spreche aus Erfahrung.

Oder was meinst du mit „Entroster“?
Denn Rostumwandler „wandelt“ den Rost eben nicht um. Diese Chemische Reaktion lässt sich mit Pinseln nicht rückgängig machen. Rostumwandler versiegelt den Rost nur, damit nicht noch mehr Sauerstoff dran kommt und Eisenoxid sich bilden kann. Das Problem: die richtige Menge. Zu wenig Rostumwandler, und es rostet weiter, zu viel und es wird nicht die ganze Chemie verbraucht und verbleibt unter deiner Spachtelmasse. Was später wieder zur Versprödung und zu neuem Rost führt.
Zudem, solltest du den verbleibenden Rost erfolgreich versiegelt haben, sind dort im Rost immernoch Hohlräume. Diese werden weiter arbeiten.

Also entweder manuell gründlich entrosten, oder besser sogar Sandstrahlen. Da ich aber nur Zugang zu einer kleinen Sandstrahlkabine habe, ist das bei mir ausgefallen. Und Trockeneisstrahlen macht nur den Rost sauber 😉

Nach dem Entrosten habe ich Rostschutzfarbe aufgesprüht, dann habe ich mit Glasfaserspachtel gespachtelt, mit 80er geschliffen, dann mit Polyester Feinspachtel gespachtelt, mit 300er geschliffen. Zu guter Letzt habe ich Filler aufgesprüht und mit 800er nass geschliffen.

Dann lackiert mit Basislack, anschließend mit Klarlack.

Ich hab mir noch überlegt, vor der Lackierung, mit 1200er und nem Exzenterschleifer drüber zu fahren, habe das dann verworfen. Habe den ganzen Deckel hinten dann mit 800er nass von Hand geschliffen.

Der Filler ist die Grundierung, und völlig ausreichend.
Naja, an einigen Stellen sieht man bei mir dass ich nicht allzu sorgfältig war beim Schleifen. Aber der Rost ist weg.
An manchen Stellen war der Deckel sogar durchgerostet. Ich habe allen Rost eben penibel mit dem Dremel entfernt.

Ich weiß, den Deckel austauschen wäre weniger Arbeit gewesen. Aber wo bleibt da der Spaß?

Als nächstes sind mein Antennenfuss, meine hinteren Radläufe dran, und die Ecken hinten. Meine Türen auf der Fahrerseite sind nicht mehr zu retten.

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HI,
danke für deine Antwort. Bin schon den ganzen Tag am schleifen und muss mir eingestehen, dass ich nicht überall dran komme. Bin jetzt mit einem kleineren Werkzeug mit der Hand unterwegs.

Habe hier eine Epoxy Brunox Roststopp + Grundierung. Kann ich den nach dem Spachteln drauf machen oder mache ich den erst drauf und spachtel dann und gehe da noch mal mit dem Zeug rüber?

Zitat:

Habe hier eine Epoxy Brunox Roststopp + Grundierung. Kann ich den nach dem Spachteln drauf machen oder mache ich den erst drauf und spachtel dann und gehe da noch mal mit dem Zeug rüber?

Moin,
Epoxy Brunox Spray direkt aufs nackte Blech, über Nacht trocknen lassen.
Dann Feinspachtel, Filler + Lack.
Habe ich so an div. Stellen gemacht u. gute Erfolge erzielt.
Die Pest kommt bis jetzt noch nicht wieder durch.

Viel Erfolg....

Bevor man zur Rostversiegelung greift, sollte man schon etwas Mühe in die Rostentfernung stecken. Je mehr Mühe man sich gibt, umso länger hat man Freude dran. Wer nicht schon nächstes Jahr im Frühjahr wieder die ersten, keimenden, braunen Pusteln entdecken will. Nach der gründlichen Rostentfernung und Versiegelung, kommt idealerweise eine Epoxy-2k-Grundierung, dann der Spachtel. Nach dem Spachteln nochmals eine Grundierung in einer anderen Farbe, damit man leicht erkennt, wenn der anschließende Filler durchgeschliffen ist... - dann muss mitunter auch nochmals zur Spachtel greifen. Zum Schleifen der Spachtelmasse genügt 100er Schleifpapier auf nem Klotz, das man zum Finish, nach Abschluss der Spachtelarbeiten nochmalsvorsichtig mit nem 240er, oder 320er Schleifpad abzieht, um die groben Schleifriefen zu zeigenegalisieren. Dann alles Blanke grundieren. Anschließend der Auftrag des Fillers 10 - 15cm über den eigentlichen Arbeitsbereich hinaus, um weiche Übergänge zum Altlack schaffen zu können. Abkleben dazu nur an Kanten, Sicken, oder Teilerändern der Karosserie. Scharfe Abklebekanten tunlichst vermeiden. Die bereiten viel Mühe beim Ausschleifen und unkenntlich machen. Will man das richtig und mit nem guten Ergebnis abschließen, zahlen sich penible Vorarbeiten aus.

Auf dem vorletzten Bild sieht man, wie es nach 2 Jahren und 80tkm später aussehen kann, wenn man gründlich gearbeitet hat. Hab seit dem nur 2 Lackabplatzer und einen Unfallschaden nach der damaligen Entrostungskur beseitigen müssen. Für ein 300,-€ Basisauto sieht er auch nach 378tkm noch propper aus.

Gruß

Jürgen
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Gut beschrieben. Genau so mache ich es auch.
Auf Brunox muss ein Füller , da der heutige Wasserlack da nicht drauf hält. Er bekommt Risse und platzt ab.
Wir machen auf sandgestrahlte Stellen Brunox, einen Tag später DP40 Grundierfüller von Nexa, der hat auch noch Korosionsschutz, dann einen Füllgrund.
Das ist wichtig, weil der Füllgrund Feuchtigkeit zieht, und beim Nass schleifen das Wasser bis zum Grund zieht. Den Flugrost sieht man nicht.
Erst nach einem halben Jahr kommt es richtig durch. Bei einem Oldtimer wäre das fatal.
Da wir auch Oldtimer reparieren und lackieren kann so eine Reklamation sehr teuer werden.
Gruß von dem anderen Jürgen

Hab mir gedacht ich benutze auch mal das Brunox-Zeug. Ging so richtig daneben.

Hab den Rost entfernt, mit Brunox versiegelt.
Fast 48 Stunden gewartet. Dann Korrosionsschutzgrundierung drauf. Anschließend gespachtelt.

Beim schleifen dann die Ernüchterung. Das Zeug schlug Wellen. Konnte bis zum Blech mit dem Fingernagel alles abkratzen. 🙁
Butterweich das Zeug.

Ab jetzt wieder ohne das Brunox-Zeug...

Es scheint sich wohl mit einigen anderen Stoffen nicht so recht zu vertragen.

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Na ja, du hast die Gebrauchsanleitung auch ignoriert. Da kann der Epoxygrund jetzt auch nichts für.

https://www.brunox.com/.../BRUNOX-Epox-Gebrauchsanweisung-DE.pdf

Was hab ich denn nicht beachtet?
Meinst ich habe das nicht gelesen?

Anstatt mir hier die Gebrauchsanweisung zu verlinken, würde ich lieber wissen was die Ursache sein kann.

Denn so ist das Zeug für mich nicht anwendbar.

Du hättest eine Zwischenschicht aus 2K-Epoxi-Grundierung drüber ziehen müssen. Die darfst Du aber beim späteren schleifen keinesfalls durchschleifen weil Du sonst wieder Ärger hast.

Gruß

Jürgen

Zitat:
Die Verträglichkeit mit Spachtelmassen, Fillern und Deckanstrichen ist zu
prüfen:

Abgeraten wird von nitrohaltigen und wasserbasierten Systemen:
Von der Verwendung von nitrohaltigen Decklacken ist abzuraten, da sie
die BRUNOX® Epoxy-Schicht anlösen oder ablösen können.
Werden wasserbasierte Decklacke im Aussenbereich appliziert,
müssen weitere Beschichtungen aufgetragen werden.

2- Komponenten-Systeme:
Hier empfiehlt sich ein vorgängiger Verträglichkeitstest für Decklacke,
Spachtelmassen durchzuführen.

Kompatibel mit fast allen handelsüblichen Systemen, die nicht
zwingend ihre Linie verordnen.
Anwendungen die eine besonders starke Haftung erfordern (z.B.
Scheibenkleben, etc.) oder wenn auf einen Verträglichkeitstest
verzichtet werden will
(z.B. bei zusätzlicher Grundierung, 2-K-
Systemen etc.) ist nach dem Rostumwandlungsprozess und nach der
vollständigen Trocknung (fingernagelhart) die BRUNOX® Epoxy-
Schicht wieder so weit abzuschleifen, dass nur noch der umgewan-
delte Porenrost übrig bleibt.

Keine Verträglichkeitsprobe durchgeführt.
So bald du Produkte aus verschd. Systemen verwendest unerlässlich.
Was heute auf dem Markt angeboten wird, ist ein bunter Mix verschd. Binde-, Löse- und Verdünnungsmitteln.
Ohne vorherige Proben und/oder Rücksprache mit den Herstellern ein Glücksspiel.
Kann gut gehen, muss aber nicht.

Doppelt

Ja, ging nicht gut.
Habe ich natürlich alles gelesen.
Steht sowas Ähnliches nicht fast überall drin?

War ja nicht groß die Stelle, im Prinzip habe ich es ja „getestet“.

Ich würde dann lieber die Methode mit dem abschleifen vorziehen. Denn die Version mit der Zwischenschicht aus der 2-K Epoxigrundierung, ist ebenfalls sehr heikel, da es durchaus sein kann dass man diese irgendwo durchschleift. Oder ich lasse es ganz weg.

Vor dem Auftragen der 2K-Sperrschicht musst Du in jedem Fall gut schleifen. Jede Unebenheit birgt Potential zum durchschleifen. Wenn man das mit der Lackierpistole aufträgt, kann man die 2K-Epoxy-Grundierung auch mit Farbpigmenten einfärben, dann sieht man beim Schleifen sofort, wenn Gefahr droht.
Lackieren und die Vorarbeiter insbesondere, sind Arbeiten, wo sich Erfahrung, oder Übung immer auszahlt.

Gruß

Jürgen

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