Enge Serpentinen

Fahre jetzt seid März meine erste Saison bei normalen Landstrassenkurven kann ich als Anfänger schon deutliche Fortschritte gegenüber dem Zeitpunkt meines Führerscheinerwerbs feststellen.
Aber mit den Haarnadelkurven stehe ich immer noch bischen auf Kriegsfuss, da ist noch ziemlich viel Angst dabei. Viel zu viel spielt sich da in meinem Kopf ab, so dass der dann auch nicht frei ist für die richtige Blickrichtung und ich immer noch viel zu oft durch solche Kurven durcheiere und froh bin, wenn keiner hinter mir ist und mich sieht daher meide ich solche Strecken gerne.

Habt ihr mir paar Tipps wie ich solche Kurven meistern kann.

Beste Antwort im Thema

Ja, die ADAC-Trainings kann ich auch sehr empfehlen. Dort werden auch die unterschiedlichen Kurventechniken ("Drücken" und "Legen" in erster Linie) vermittelt. In ganz engen Kehren ist für mich "Drücken" die erste Wahl. Dort bleibt der Oberkörper gerade und du drückst den Bock unter dir in die Schräglage. Die richtige Blickführung ist mind. genauso wichtig.

124 weitere Antworten
124 Antworten

Buch mal eine Alpenreise bei den einschlägigen Veranstaltern. Da fährt der Reiseleiter vorne weg und du hinterher. Kost nicht die Welt und macht einen Riesenspaß. So habe ich als Flachlandtiroler auch die Berge kennen und lieben gelernt. Danach kannst du es alleine.
Und beim Runterfahren stehst du automatisch mehr auf der Bremse. Beim Rauffahren reicht ja Gas weg und die Kiste wird langsamer.

Gruß
Peter

Zitat:

@PeterPan331 schrieb am 15. Juli 2015 um 21:33:46 Uhr:


Also rauf ist nicht so das Problem eher runter da bin ich dann mehr auf der Bremse

Muss aber sagen sobald jemand vor mir fährt Auto oder Kumpel mit Motorrad gehts auch schon viel besser nur alleine happerts halt

Klingt sehr nach Blickführung.

Zitat:

@DerZombie schrieb am 15. Juli 2015 um 21:24:50 Uhr:



Zitat:

@moppedsammler schrieb am 15. Juli 2015 um 20:43:54 Uhr:


Ich üb' die Harrnadelkurven demnächst nochmal am Colle di Tenda. (Bild)
Das nennt man wohl "enge Serpentinen" 😁
Danach scharf rechts auf die LGKS.

Ich habe außerdem die Erfahrung gemacht, dass die ADAC-Basictrainings sehr hilfreich sind. Vor allem für Einsteiger. Da gibt es genug Leute, die sich nicht an Kurven rantrauen und denen wird das notwendige Selbstvertrauen und die richtige Selbsteinschätzung vermittelt.

Natürlich, wenns allgemein beim Kurvenfahren happert (und man sich das auch eingesteht), dann kann man nur zu so einem Training raten. Bin ich völlig bei dir.

Danke.

Sind erstaunlich viele, wie ich feststellen konnte.

Ich habe einen bewundert, der mit einer fetten Paneuropean kurven (z.B. im engen Kreisel) fuhr, immer so 5 mm vor dem Aufsetzen.

Ich dachte, der 62 - jährige fährt seit Jahrzehnten.
Pustekuchen. 2 Jahre.

Sein Rezept: Fahrtrainings. Eins nach dem anderen. Das hat mir sehr imponiert.
Kann ja jeder machen wie er will, ich habe mein persönliches Rezept, möglichst fehlerfrei zu fahren. Und mich gut auf mein aktuelles Tourprojekt vorbereitet.
Ich werde dann in Wort und Bild berichten.

Dann fahr einfach in nem niedrigeren Gang, dann muß nicht bremsen (sofern du dann nicht im 1. bist, da eierst dann erst recht rum)

Ähnliche Themen

Ja, die ADAC-Trainings kann ich auch sehr empfehlen. Dort werden auch die unterschiedlichen Kurventechniken ("Drücken" und "Legen" in erster Linie) vermittelt. In ganz engen Kehren ist für mich "Drücken" die erste Wahl. Dort bleibt der Oberkörper gerade und du drückst den Bock unter dir in die Schräglage. Die richtige Blickführung ist mind. genauso wichtig.

Zitat:

@PeterBH schrieb am 15. Juli 2015 um 21:44:28 Uhr:


Und beim Runterfahren stehst du automatisch mehr auf der Bremse. Beim Rauffahren reicht ja Gas weg und die Kiste wird langsamer.

Ich bin im Allgemeinen nicht so der "Bremser".

Bei kurvigen Strecken wähle ich - anders als gewöhnlich - einen niedrigeren Gang, dann kann man das Tempo mittels Gasgriffs ganz gut regulieren.

Allerdings gibt es ein wesentlich besseres Feedback, wenn man Kurven mit Gas nimmt - geht mir jedenfalls so.

Im günstigsten Fall also reinlegen, das Grobe mit dem Lenker und das Feine mit dem Gas regulieren. 🙂

Früher wurde in der Fahrschule gelehrt, dass mit dem selben Gang den Berg runter gefahren wird wie man hoch fahren würde. Ich versuche noch immer, mich daran zu halten.

Den Spruch kenn ich - bin wohl auch noch von früher. Kann ich einfach nicht beherzigen. Rauf fahre ich deutlich schneller, da mach ich mir keine Gedanken, welcher Gang nun richtig wäre. Es passt halt, teilweise auch mit dem 6.. Und runter genieße ich die Landschaft, den Ausblick und die Fahrt. Sehr oft niedriger Gang, um die Motorbremse und die Schubabschaltung zu nutzen.
Dazu habe ich beim Runterfahren längst vergessen, mit welchem Gang ich hoch gefahren bin. Muss wohl das Alter sein.

Wenn ich an den Stelvio denke, fahre ich da überwiegend im ersten Gang hoch. Runter nehme ich den Zweiten.

Es gibt bei Serpentinen ein Hauptproblem, den Gegenverkehr. Wenn man zum Beispiel in einer Rechtskurve die Kehre zu weit rechts anfährt, dann kommt man oft nicht eng genug rum - und landet auf der Gegenfahrbahn. Das ist insofern gefährlich, als man den Verkehr, der auf der Gegenfahrbahn unterwegs ist, wenn man die Kehre verlässt, oft noch nicht sehen kann, wenn man in die Kehre reinfährt.

Ich fahre Serpentinen rechtsrum immer möglichst weit links an - wenn es der Verkehr erlaubt, sogar auf der Gegenfahrbahn. Dann schaue ich so weit wie möglich in den Kurvenverlauf hinein und ziehe so eng wie möglich rum. Diese Linienwahl wird von Motorradpäpsten oft kritisiert, sie hat aber ihre Vorteile. Wenn während der Fahrt um die Kurve Gegenverkehr kommt, kann ich jederzeit weiter nach innen ziehen und ausweichen, zumal ja niemand mit 130 durch eine Haarnadelkurve sticht. Linkskurven fahre ich anders an, ich bleibe möglichst weit am rechten Rand und achte darauf, die Kurve nur so eng wie nötig zu nehmen. Wenn du dir mal eine zweispurige Haarnadelkurve aufmalst, wird auch klar, dass Rechtskurven immer viel enger sind als Linkskurven.

Vor allem wenn dein Bock kein ABS hat, solltest du dich in engen Serpentinen von der VR-Bremse fern halten und in der Kurve lieber nur hinten bremsen - wenn überhaupt.

Was ich mir an deiner Stelle abgewöhnen würde: in der Kurve den Blick zu sehr auf andere Fahrzeuge heften, egal ob sie vor dir herfahren oder ob sie dir entgegenkommen. Du musst dahin schauen, wo du hinfahren willst, und das ist der Kurbenausgang. Nicht ein Punkt drei Meter vor deiner Nase und schon gar nicht der Gegenverkehr. Das ist nicht ganz einfach, dazu muss man sich zwingen, aber es lohnt aich.

Zitat:

@kandidatnr2 schrieb am 16. Juli 2015 um 21:05:51 Uhr:


Früher wurde in der Fahrschule gelehrt, dass mit dem selben Gang den Berg runter gefahren wird wie man hoch fahren würde. Ich versuche noch immer, mich daran zu halten.

Das ist umso richtiger, je schwerer das Fahrzeug ist, desto niedriger der Faktor Leistung/Gewicht ist.

Motorräder sind sehr motordominiert. Ein Lkw kommt vielleicht bestenfalls im Zweiten den Torfhausberg hoch, ich fahre mit der SV problemlos im Fünften, Sechster geht prinzipiell aber auch.

Bergab schone ich die Bremsen und schalte auch mal in den Dritten herunter - vor allem, weil da 60 gilt. 🙂

Was Sampleman hier vorhin gesagt hat, kann ich auch voll bestätigen. Ich bin zwar ein ziemlicher Neuling, bin aber in meinem 1. Jahr auf dem Möpp bereits 11tsd Kilometer und auch etliche Serpentinen gefahren.
Ich fahre Serpentinen ebenfalls - soweit es der Gegenverkehr zulässt, so weit wie möglich "außen" (bezogen auf meine eigene Fahrspur) an. Ob Rechts oder Linkskurve spielt dabei keine Rolle. "Außen" auf Deiner eigenen Fahrspur ist hier das Stichwort. Nur dann kannst Du so weit wie möglich in die Kurve hineinsehen.
Allerdings muss ich Sampleman fragen, welche Motorradpäpste er meint, die hier anderer Auffassung sind. In der einschlägigen Fachliteratur (Thomson, Spiegel u.a.) wird diese Linienwahl ebenfalls genau so beschrieben.
Und ein zweites, Sampleman: Rechtskurven können genauso eng wie Linkskurven und umgekehrt sein. Vermutlich sprichst Du hier das Problem an, dass in Rechtskurven Deine Fahrbahn ja auf der Innenseite der Kurve liegt und damit logischerweise der Radius der Kurve enger ist als der der Gegenfahrbahn. Das ist aber ein grundsätzliches Problem und hat weniger mit der Linienwahl zu tun.
Was das Bremsen in der Kurve angeht, so habe ich die Erfahrung gemacht, dass ein leichtes, vorsichtiges Betätigen der Hinterradbremse sehr wohl sinnvoll ist, weil das die Maschine spürbar stabilisiert. In sehr engen Serpentinen ist das allerdings nicht immer notwendig, da man ohnehin vor der Kurve oft in recht niedrigem Geschwindigkeitsbereich fährt und vom Scheitel der Kurve an schon wieder Gas gibt, was das Motorrad durch die Beschleunigungskräfte stabilisiert.

Ich will nicht behaupten, dass ich jede Kehre ideal genommen habe, aber für enge Kehren hätte ich da ein Video.
Einige werden es schon kennen, andere vielleicht noch nicht:

https://youtu.be/evWWuMKivRA

Jipp, is' wie wenn die Titanic den Rhein hoch fährt... 😁

😛😁

Deine Antwort
Ähnliche Themen