Emulsion im Oleinfülldeckel, beginnender Zylinderkopfschaden?
Oder halbwegs normal bei der Kälte?
Hi,
Mein Lupo ist jetzt 20 und das Öl ist 18 Monate drin.
Muss ich mich auf einen Beginnenden Schaden einstellen, oder kommt das vor bei dem Motor?
Danke und Grüße
13 Antworten
Kurzstrecke?
Welcher Motor denn überhaupt ?
Auf jeden Fall solltest Du bei den jetzt anstehenden tiefen Minusgraden schnellstens das Öl wechseln und den Ölabscheider der KGE von der auch dort ggf. vorhandenen Emulsion befreien.
Was 'gke' ist, weiß ich auch nicht - KGE ist die Kurbelgehäuseentlüftung. 😉
98er 1 Liter gibt es einige - welcher MKB ? (Motorkennbuchstabe - steht auf der Zahnriemenabdeckung)
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Damit Du weißt, wo der Ölabscheider sitzt, schau dir die Zeichnung auf folgender Seite an: https://volkswagen.7zap.com/.../#19
Dazu hier noch ein Video (ist zwar vom 1.4er - aber im Grunde das gleiche Spiel)
https://www.youtube.com/watch?v=CyQ48DVa0xk
Die Bilder bedürfen wohl keines Kommentars. 😰
Mc Oil 😕
Falls das sowas wie ATU für Ölwechsel ist - so ist zumindest das Wasser bzw. die Emulsion aus der Ölwanne raus, aber falls dein Ölabscheider so wie auf den Bildern aussieht und vielleicht sogar auch noch das Ölsieb in der Ölwanne vor'm Ansaugrohr der Ölpumpe davon voll ist, hast Du noch nicht viel gewonnen.
Im Video wird Bremsenreiniger vorgeschlagen - können auch mehrere Dosen werden. 😰
Im Extremfall gar nicht mehr, da hilft dann nur noch ein Neuteil. 🙁
Hallo,
Frost und Lupo ... ein endloses Thema. Hierzu hatte ich vor 4 Jahren und in folge mal Berichte geschrieben, welchen ich hier noch mal zur Information einstelle. Ist ein längerer Bericht, man braucht ihn nicht zu lesen.
Es gibt zwei Frosttode des Lupos:
1.) Durch Kondenswasser-Ansammlungen in der Ölwanne, am tiefsten Punkt befindet der Ansaugstutzen der Ölpumpe. Das Kondenswasser hat sich da gesammelt, das Motoröl schwimmt oben auf. Es gefriert, Ölpumpe kann kein Öl ansaugen und nach einer, höchstens zwei Minuten ist der Motor nur noch Schrott. Frosttod des Motors.
2.) Das sich Wasser und Öl zu einer Emulsion mischen lässt, dies kann die Ölpumpe gut verrichten. In der Ölwanne entsteht immer Kondenswasser welches bei ausreichender Öltemperatur natürlich verdampft. Bei nicht ausreichender Motoröltemperatur kann diese Verdampfung nicht vollständig ablaufen. Insbesondere bei Kurzstrecken-Betrieb. Die Wasser/Öl-Emulsion wird auch mit der Entlüftung der Kurbelgehäuses in die Entlüftungsschläuche abgelagert und friert dort sehr schnell. D.h., der Schlauch friert zusammen, Entlüftung kann nicht statt finden. Der Überdruck im Kurbelgehäuse drückt nun das Motoröl am Ölmess-Stab, an Dichtungen und an den Simmeringen heraus und nach etwa hundert Metern Fahrt saugt die Ölpumpe kein Öl bzw. schmierfähige Emulsion an. Die Öldruck-Kontrolle leuchtet auf und der Motor blockiert. Frosttod des Motors.
Die Nachtfröste nehmen in der kommenden Woche deutlich an Stärke zu und insbesondere die Laternen-Parker sind dann mit dem Thema konfrontiert. Panik braucht nun nicht an den Tag gelegt zu werden. Wenn Anzeichen eines "eingefrorenen" Motors vermutet werden, Lupo einfach stehen lassen bis es wieder mehr als 0° C ist.
Natürlich gibt es auch eine Kombination von beiden Möglichkeiten.
Nun aber etwas genauer:
Auf einer Fahrt über ca. 500 Km BAB, mit Anhänger am Lupo, ging der Kühler-Lüfter nicht einmal in Betrieb. Kontrolliert wurde dies durch eine dem Lüftermotor parallel geschaltete Kontroll-Leuchte ( LED ). Die Kühlmittel-Temperatur war stets + 90° C im KI.
Von der Kühlmittel-Temperatur des Lupos kann man nicht unbedingt auf die Öltemperatur schließen.
Wir wissen aber auch, dass die Kühlmittel-Anzeige durch die sogenannte Plateau-Messung relativiert wird. Tatsächliche Messungen haben ergeben wenn die Kühlmittel-Temperatur +71° C bis +105° C beträgt, zeigt das KI immer +90° C an.
Bei den anschließenden etwa 30 Km Land- u. Stadtstrassen ging die Kontroll-Leuchte ( LED ) mehrmals an. Gleichzeitig stieg die Temperaturanzeige auf etwas über 100° an, diese ging aber nach ca. 100 - 200m Fahrt wieder zurück.
Was sagte mir das ? Das der Lupo nahezu ausreichend nur durch den Fahrtwind, auch bei höheren Temperaturen, gekühlt wird.
Zuhause den Lüfter, Kühlmittelregler und Temperaturgeber im Kühler getauscht und gut war es.
Die vor geschilderte Situation übertrage ich nun mal auf den Winter.
Der Lupo braucht viele Kilometer um seine Betriebstemperatur, insbesondere eine ausreichende Öltemperatur von min. +80°C zu erreichen. Das wäre die unterste Betriebstemperatur. Im Kurzstreckenbetrieb im Winter wird der Motor mit Sicherheit nicht die erforderliche Öltemperatur erreichen. Ich erinnere, der Lupo wird in diesem Falle ebenfalls nur durch den Fahrtwind gekühlt .... man könnte schon sagen, im Winter unterkühlt, davon gehe ich mal aus.
Was habe ich darauf hin gemacht als die Witterung kälter wurde ?
1.) Eine untere , vordere Motorabdeckung ( Geräuschverkapselung ) eingebaut. Kostete beim " Freundlichen " ( VAG ) fast 100 €. War vorher nicht eingebaut. Dies hielt den Fahrtwind schon erheblich ab und schützte vor allen Dingen die Ölwanne vor dem kalten Fahrtwind.
Die interne Kühlmittel-Temperaturanzeige kam auch wesentlich schneller hoch und warme Luft aus den Düsen kam ebenfalls genau so schnell.
2.) Eine Woche später habe ich dann den Kühlmittel-Kühler zur Hälfte mit einer stabilen Alufolie, mit Kabelbinder befestigt, abgedeckt. Dies hat eine weitere spürbare Verkürzung der Anwärmphase gebracht. Hier suche ich noch eine Lösung, Material u. Befestigung sind nicht optimal. Kühlerabdeckungen waren jahrzehntelang Standard bei Kfz.
Aktuell, zur Zeit, bei -4° C bis +5° C braucht der Lupo ungefähr 1,5 bis 2,0 Km bis die Kühlmitteltemperatur > 70° anzeigt.......gegenüber ein vielfaches an Km vorher.
Für die kommende Woche sind Minus-Temperaturen bis - 9°C gemeldet und auch tagsüber
Ideal wäre es gewesen, Kühlmittel- und Öltemperatur vorher und nachher messen zu können und dann laufend kontrollieren zu können. Die interne Temperaturanzeige ist in etwa gleichbleibend. Der Kühlmittellüfter springt selten an ..... meistens nur bei Stop and Go Verkehr ..... so wie es sein sollte.
Positiv ist auf jeden Fall, dass der Motor ( Betriebstemperatur des Motoröls ) schneller warm ( heiß ) wird und auch eine höhere Öltemperatur erzeugt wird als vorher. Dies wiederum wirkt der Kondenswasserbildung im Motor ( Ölwanne ), bzw. Motoröl ganz entschieden entgegen.
Kontrollen des Öleinfüllstutzen und Kurbelgehäuseentlüftung sind ohne Befund... alles im grünen Bereich trotz sehr häufigem Kurzstreckenbetrieb. Dann bliebe nur noch, einen passenden Einbauort der Geber zu finden.
Mal sehen, ob ich passende Kühlmittel- und Öltemperaturanzeigen, jeweils mit Geber bekomme. Einen Geber für die Öl-Temperatur könnte mit einem Zwischenring am Ölfilter installiert werden.
Losgelöst von den möglichen Ursachen habe ich einfach mal den Umstand in der Ölwanne betrachtet.
Wenn die Ölpumpe, infolge gefrorenem Wasser ( Kondenswasser ) kein Öl mehr ansaugen kann, müsste sich meines Erachtens nach am Boden der Ölwanne doch schon ganz viel Wasser angesammelt haben. Natürlich bei stärkerem Frost dann das Eis gebildet haben.
Das Ölsieb, oder besser gesagt die Eintrittsöffnung zur Ölpumpe, befindet sich einige cm über dem Boden der Ölwanne ( Ölsumpf ). Das Öl von der Dichte her leichter ist als Wasser braucht nicht gesondert betrachtet werden. Ergo müsste sich durch diese Wasseransammlung ( Kondenswasser ) der Ölstand am Ölmess-Stab erhöht haben. Unter Umständen ist dies am Ölmessstab messbar.
Also läuft das Kondenswasser aus dem Motorraum und Ölwanne am Boden der Ölwanne dort nach dem Abstellen des Motors zusammen. Das Kondenswasser entsteht dort, wo der warme Motor / Ölwanne nahezu ungeschützt dem Fahrtwind ausgesetzt sind und das Motoröl die erforderlichen Betriebstemperaturen nicht erreicht. Ich erwähnte dies schon eingangs.
Soweit so gut. Wirft sich die Frage auf, warum ist fast nur die Bauart des Lupo - Motors davon betroffen ?.
Dies dürfte wohl daran liegen, dass die Lupo - Motoren nicht immer oder nahezu überwiegend im Kurzstreckenbetrieb und auch auf der Langstrecke ihre Betriebstemperatur nicht immer erreichen. Insbesondere die Betriebstemperatur des Motoröles wird nicht erreicht. Aber ...... Kurzstreckenbetrieb gibt es mit vielen anderen Automarken auch ...... nahezu ohne Probleme.
Aus der Bauphysik leite ich ab:
Wenn zwei Medien, ein Medium heiß ( Motoröl ) und ein Medium kalt ( Außenluft, Fahrtwind ) getrennt durch eine dünne Blechwand aufeinander treffen, entsteht auf der warmen Seite, also innerhalb der Ölwanne, Kondenswasser. Das heißt, der sogenannte Taupunkt, der zweifelsohne innerhalb der Ölwanne liegt, ist maßgebend für das Kondensat. Und das ist nicht wenig und geschieht schon bei wenigen Plus-Graden in der Ölwanne.
Nahezu jeder hat dies schon mal gesehen. Ähnlich bei einem Fenster, draußen
- 5° C, innen + 22° C und Einscheibenverglasung ....... Kondenswasser läuft regelrecht innen an der Scheibe runter. Das heißt, der sogenannte Taupunkt, wo Wasser als Kondenswasser ausgeschieden wird, liegt direkt an der Scheibe, aber innen.
Übertragen auf die Ölwanne, direkt an der Wandung innen, Kondenswasser läuft dann in der Ölwanne zusammen mit der schon vielfach beschriebenen Wirkung. Insbesondere emulgiert das Wasser mit dem Motoröl, verstärkt durch die " Mischung " der beiden Medien und der Ölschaum entsteht. Das besorgt die Ölpumpe. Diese Emulsion, mehr oder weniger ein Schaum, lagert sich dort ab wo, der normale Weg der Kurbelgehäuse-Entlüftung verläuft.
Wie kann man den Taupunkt an der Ölwanne mehr nach außen verlegen ?
Ganz einfach, durch Isolierung der Ölwanne. Man könnte der Ölwanne, die ja völlig frei im Fahrtwind hängt, einen stabilen Styropormantel verpassen, 1-2 cm stark machen schon viel aus, wird in den skandinavischen Länder vielfach angewandt. Diese Leute kennen das Problem.
Oder aber wie ich es gemacht habe, eine untere Motorabdeckung, wie beim 3L serienmäßig, anbringen. Könnte man auch noch mit nicht brennbarem Isoliermaterial versehen. Dies bringt enorm etwas in der Anwärmphase des Motors.
Temperatur steigt schneller und die Heizung kommt früher ...... könnte man messtechnisch belegen aber dazu müsste man zumindest die Öl- und Kühlwassertemperatur messen können und auch aufzeichnen können. Gleichzeitig steigt die Öltemperatur. Kondensat in der Ölwanne wird weniger usw.
Ein weiteres wäre, dem Kühlmittelkühler nicht soviel Fahrtwind zu zuführen. Den Kühler habe ich etwa halb abgedeckt, dies bringt nochmals eine Temperatursteigerung, insbesondere bei Kurzstreckenbetrieb.
Das Gesamtverhalten der Motorkühlung ist nicht beeinträchtigt, da auch auf Langstrecke der Kühlerventilator nur geringfügig anspringt und dies auch nur für einige Sekunden. Kontrolliert durch eine parallel zum Lüftermotor geschaltete LED. Kann während der Fahrt gut beobachtet werden.
Wie kann man das hygroskopisch gebundene Wasser im Motoröl vermeiden bzw. beseitigen ? Nur, in dem man die Motoröltemperatur anhebt. Primäre Maßnahmen habe ich beschrieben und durch geführt. Sekundär gibt es noch die Möglichkeit die Ölwanne zu beheizen ...... dies wird auch angeboten. Einmal als Heizung innerhalb der Ölwanne mit Anbohren der Ölwanne und zum Anderen als Anlegeheizung, die mittels Wärmeleitpaste und Schraubbügel an der Außenwand der Ölwanne befestigt wird. Gibt es alles.
Eine norwegische Firma bietet dies neben vielen anderen Produkten an. Da diese Teile mit Netzstrom 220 V betrieben werden ist dies wohl nur etwas für Garagenbesitzer.
Nun zur Kurbelgehäuseentlüftung.
Wenn die Außentemperaturen kühler werden, haben wir eine gleiche Situation, d.h. das Motoröl kommt nicht auf Betriebstemperatur wodurch das gebundene Wasser nicht verdampft. Kondenswasser bildet sich ebenfalls bei niedrigen Motor- bzw. Öltemperaturen läuft zurück in die Ölwanne, das Öl und Wasser wird von der Ölpumpe schön zu einer Emulsion verarbeitet, welche sich teilweise an heißen Motorteilen wieder entmischt und z.B. in der Kurbelgehäuseentlüftung, diese soll ja auch den im Kurbelgehäuse entstandenen Druck abführen, abgekühlt als Emulsionsschaum absondert.
Ist ganzjährig zu sehen am Öleinfüllstutzen und auch im Schlauch der Kurbelgehäuseentlüftung. Dieser Öl - Schaum ( Öl- / Wasser-Emulsion ) friert dort ein, der Druck im Kurbelgehäuse steigt an und drückt nach einigen Metern Fahrt ganz schnell das Motoröl an allen möglichen Stellen heraus. Öldruck-Kontroll-Leuchte leuchtet auf ..... in den meisten Fällen ist es aber dann schon zu spät.
Da diese Emulsion einiges an Wasser gebunden hat, ist es bei Minusgraden gerade unabänderlich, dass dieses Zeugs gefriert. Die Auswirkungen kennen wir ja alle. Dem hilft zwar eine nachträgliche Heizung sowie Querbelüftungen des Zylinderkopfes stellenweise ab aber diese Heizung beseitigt nicht das Grundübel welches sich in der Ölwanne abspielt. Es ist aber auch so, dass auch die verwendeten Motoröle mit zu diesem Umstand beitragen.
Aus meiner Erfahrung heraus kann ich nur sagen und anraten die Öltemperatur durch Maßnahmen anzuheben und ein gutes Motoröl zu fahren. Unser Lupo fährt mit Castrol-EDGE 10W 60, ein Voll - Synthetiköl, bestens, übrigens ein für den Lupo, zugelassenes Motoröl. Ohne Schaumbildung am Öleinfüllstutzen und auch ohne Schaumbildung in der Kurbelgehäuseentlüftung.
Es gäbe noch viel zu diesem Thema zu schreiben.
Gruß Hans
Hallo Hans,
vielen Dank für die ausführliche Hilfe.
Da ich nicht die Möglichkeit des Ausbaus des Ölabscheiders habe, hab ich jetzt folgendes gemacht:
Am Samstag hat der kleine neuen TÜV bekommen; hier muss man mal sagen, dass ein Auto das 20 Jahre alt ist fast alt ist und eigentlich ohne Probleme diesen auch bekommt.. schon geil (nur der Mitteltopf hatte Rost, daher keine AU), Ersatzteil für 40 Euro eingebaut und gut war...
Danach habe ich den LiquiMolly Motorreiniger rein gemacht und bei MACOil einen Ölwechsel mit Filter durchführen lassen. Danach einmal komplett um Hamburg über die Autobahn gedüst und ordentlich entlüftet.
Siehe da, der Schlamm war im Decke so gut wie weg.
Gruß
Hallo,
damit hast Du nichts falsch gemacht. Ein Ölwechsel ist immer gut, dann ist das bis dato gebundene Kondenswasser / Ölgemisch weg. Diese Öl-/ Wasser-Emulsion entsteht bei sehr häufigem Kurzstrecken-Betrieb. Das Gemisch verbleibt in diesem Zustand, es sei denn der Motor wird mal eine längere Zeit betriebswarm gefahren. Dann verdampft das gebundene Wasser und gut ist wieder. Gönne dem Lupo mal einige Kilometer oder wenn es ganz kalt wie in Sibirien ist, lass´ den Lupo einfach mal stehen.
Dieser Ölschaum ist kein beginnender Zylinderkopf-Schaden. Aber wenn das Motoröl durch das Kondenswasser immer mehr " verdünnt " wird, können sich daraus schon z. B. Lagerschäden entwickeln.
Du kannst ganz beruhigt sein.
Gruß Hans