Elektroauto 15-25k€: VW ID.3 vs. Opel Corsa e vs. Opel Mokka-e

Guten Abend,

ich bin auf der Suche nach meinem ersten eigenen Auto – bisher habe ich immer in der Stadt gelebt und ÖPNV sowie Fahrrad genutzt, wohne nun aber etwas außerhalb und möchte doch auch flexibler werden. Da ich das Auto streng genommen nicht "brauche", sondern es eher den Alltag erleichtern und Zeit sparen soll (z.B. bei Besuchen im Umland brauche ich mit dem Auto 30 Minuten pro Richtung, mit dem ÖPNV 1:30h), möchte ich mich hier möglichst gut für die Umwelt und die Zukunft aufstellen – daher kommt für mich persönlich nur ein E-Auto infrage.

Zum Fahrprofil:

  • im Alltag ins Büro und zu Terminen in der Stadt möchte ich weiterhin Fahrrad fahren; ggf. bei sehr schlechtem Wetter mal zur Arbeit (ca. 5km pro Richtung)
  • ca. 2x die Woche zum Einkaufen (wenige km)
  • ca. 1-2x die Woche Besuche oder Ausflüge im Umland (pro Richtung ca. 25-50km = 50-100km am Tag)
  • ca. 4-5x im Jahr Langstrecke in den Urlaub (meist wohl ca. 400-500km pro Richtung und dann vor Ort ca. 100km am Tag; ggf. auch 1x im Jahr 1000km+ pro Richtung)
  • wir fahren meist mit 2 Personen; selten mal mit 4 Personen
  • ich könnte auch Carsharing nutzen – gibt es theoretisch auch in der Gegend, erscheint mir aber so umständlich (Verfügbarkeit, Preis, ...), dass ich im Alltag bisher gut darauf verzichten konnte und für Urlaube lieber ein Auto in der Familie oder von Bekannten leihe. Und irgendwie möchte man dann doch ja auch irgendwann mal "sein eigenes" haben.

Laden:

  • Ich habe keine Lademöglichkeit bei mir direkt zuhause (und werde sie auch nicht bekommen)
  • 22kw Säulen gibt es in ca. 2-10min fußläufig (1x+1x+3x); die sind laut der App "Pump" auch oft frei
  • Schnellladesäulen gibt es in der Stadt theoretisch auch

Budget:

  • Die oberste Schmerzgrenze wären 25.000€
  • Da es aber (wie man oben sieht) eher "Luxus" oder ein Komfortgewinn ist (und ich sonst eher sparsam bin), wäre mir weniger Geld recht; daher auch die große Preisspanne und die doch sehr unterschiedlichen Modelle

Nun zu meinen bisherigen Überlegungen:

Mein "Wunschauto" wäre aktuell der VW ID.3 – den werde ich demnächst auch mal vor Ort im Autohaus ansehen. Da gibt es im Preisbereich 20.000€-23.500€ einige ID.3 Pro (Performance) oder Business mit EZ ab 2021 und unter 40.000km Laufleistung. Der ID.3 hätte alles, was ich brauche und noch mehr; er kann schnell laden und hat eine gute Reichweite, auch mit der mittleren 58kWh Batterie.

Allerdings ist der Preisunterschied zum Opel Mokka-e (ca. 17.000€) und zum Opel Corsa e (ca. 14.000€) mit ähnlicher EZ+KM-Stand riesig – und ich bin sehr unsicher, wie man sich da entscheiden soll. Der Preisunterschied von ID.3 zu Corsa e können schnell ca. 7.000-10.000€ sein. Und laden kann der Corsa e ja anscheinend auch in 30 Minuten von 0-80% mit 100kw; und auch sonstige Features (Rückfahrkamera, Abstandstempomat, ...) scheint es ja zu geben.

Daher nun meine Fragen:

  • Der ID.3 ist nach meinen Recherchen eine Klasse über den genannten Opel Modellen. Würdet ihr (gerade wenn ich das Auto kaufen und möglichst lang halten möchte) dann lieber gleich zum ID.3 greifen?
  • Da ich keine Lademöglichkeit zuhause habe, sollte ich gleich nach dem ID.3 Pro S Ausschau halten, um die größere Batterie zu haben? Oder reicht der normale Pro bzw. auch ein Opel?
  • Kann ich mit dem Opel Corsa e oder Mokka e etwas falsch machen, bspw. bzgl. der Reichweite, der Verarbeitung oder der Langlebigkeit? Wegen der fehlenden Lademöglichkeit und da ich noch nie elektrisch gefahren bin (und tendenziell mit geliehenen Verbrennern nie mehr als ca. 15-20 Minuten Pause an Raststätten mache – außer zum Mittagessen), machen mir die begrenzten Reichweiten (gerade im Winter; fahre gerne nach Österreich und in den Bayerischen Wald) schon Sorge.
  • Wie sieht es mit den Folgekosten für Reparaturen und Wartung bei den genannten Modellen aus?
  • Gibt es noch andere Modelle, die ihr mir empfehlen könnt? Z.B. der Renault Zoé scheint von Reichweite und Ladeleistung rauszufallen; der Peugeot e208 ist sehr ähnlich zum Corsa, aber seltener zu kriegen; ...

Bin für alle Anregungen und Meinungen dankbar!

30 Antworten

Als erstes Auto würde ich zunächst mal beide in einen Versicherungsrechner eingeben und mal schauen, was die Folgekosten sind. Und mich vermutlich dann für den Corsa, nein, ich würde mich für den Mokka entscheiden. Aber nur, weil ich da einfacher Ein- und Aussteigen kann.

Du dürftest noch fit sein und kämst mit dem Corsa bestimmt gut klar. Die Reichweite für deine normalen Fahrten ist ausreichend und auch für die Urlaubsfahrten dürfte es keine Probleme geben.

Corsa und Mokka sind in etwa gleich teuer in der Versicherung, ID3 rund 10% teurer.

Danke für die Antwort – Ein-/Ausstieg ist kein Problem für mich! Irgendwo hatte ich gelesen, dass der Mokka durch seine Bauform eine schlechtere Reichweite hat; gibt es dann sonst Vorteile (außer dem höheren Sitz) gegenüber dem Corsa?

Bzgl. Versicherung mit Vollkasko (500€ Selbstbeteiligung) habe ich es mal ausgerechnet – nimmt sich nicht viel im Monat:

  • ID.3 ca. 100€ im Monat
  • Opel Corsa-e und Mokka e ca. 85€ im Monat

Du kannst statt dem ID3 auch nach einem Cupra Born schauen,der übrigens auch in D gebaut wird

Gerade innen sind die ersten ID3 nicht so mein Ding. Mit dem Facelift ist es besser geworden

Ob es ein ID4 Pro S sein muss weiss ich nicht. Der wiegt natürlich auch mehr

Die 22 KW helfen dir bei den genannten nicht, die laden ,ich meine,mit Ausnahme der Zoe alle nur 11 KW AC.Zoe wohl gegen Aufpreis schneller.

AC laden ist nicht viel billiger wie DC laden. Ich meine um die 10 cent kWh

Rechnen tut es sich erst wenn du zu Hause laden könntest

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Der Mokka e hat keine Möglichkeit, den maximalen Ladestand einzustellen. Heißt, dass er immer auf 100% vollädt. Das ist nicht gut für die dauerhafte Haltbarkeit des Akkus und extrem nervig, wenn du öffentlich lädst, da du im Grunde nur die Möglichkeit hast, den Ladevorgang manuell per unter Verbindungsabbrüchen leidender-App zu stoppen, wenn 80% erreicht sind.

Die Autobahnreichweite im Sommer liegt bei mir bei ca.250km, im Winter etwas über 200km. Langstrecke geht mal, der Mokka e ist aber eigentlich eher für die mittlere Strecke geeignet. Dazu kommt, dass er eher selten die maximale Ladeleistung erreicht. Im Winter kann die 20-80% Ladung auch schonmal 45min. dauern!

Beim ID.3 Pro S kann offenbar aufgrund des höheren Akkugewichts keine Fahrradträgerkupplung verwendet werden. Das nur nb.

Die e-Opels (und weitere PSA-Modelle) stehen sich bei den Händlern offenbar die Reifen platt. Die wirst Du wohl später auch nur mit kräftigem Abschlag wieder los. Klar, bei günstigem Kauf ist das eher verschmerzbar. VW hält sich generell etwas besser.

Alternative zum Kauf ist gerade bei E-Autos weiterhin Leasing. China-Kracher wie MG4 und GWM Ora 03 Pro, aber auch Corsa-e, Peugeot E-208 gibt's für unter 200€/Mt bei 10 tkm/J, Bereitstellung ca 1k. Auf 4 J. fliessen ca 11k ab, dafür aber nicht 14-25k auf einen Schlag.

Danke für die Antworten!

Bzgl. Cupra Born: Den finde ich bei mir in der Gegend selten und wenn überhaupt zu einem ähnlichen bzw. noch höheren Preis als den ID.3, weshalb ich da (auch weil mir persönlich das Außen-Design nicht so zusagt) eher auf den ID.3 gehen würde.

Bzgl. Kosten: Natürlich lohnt sich zuhause laden deutlich mehr; die Möglichkeit habe ich aber leider aktuell und auf absehbare Zeit auch nicht. Was ich aber bisher so gelesen habe, sollte ich mit öffentlichem Laden auch nicht teurer rauskommen als mit einem Verbrenner, weshalb das so in Ordnung ist.

Bzgl. Mokka-e: Danke für die Einschätzung! Die abfallende Ladeleistung und fehlende Ladebegrenzung trifft dann wohl auch auf den Corsa zu; bei öffentlichem Laden ist die fehlende Begrenzung natürlich schade, wenn man den Akku schonen möchte. Da merkt man dann wohl den Aufpreis zum ID.3.

Bzgl. Leasing: Irgendwie erschließt sich mir bisher noch nicht der Vorteil von Leasing. Wenn man die angenommenen 11k fürs Leasing nimmt, dann habe ich ca. die Hälfte des Kaufpreises für den ID.3 in 4 Jahren bezahlt – am Ende gehört mir aber das Fahrzeug nicht und ich habe in der Leasingzeit Geld in Reparaturen gesteckt, weshalb ich ja am Ende noch mehr als die 11k ausgegeben habe. Wenn ich stattdessen jetzt für 22k einen ID.3 direkt kaufe, dann würde ich den – so gehe ich jetzt zumindest erstmal davon aus – auch in 4 Jahren noch für ca. 11k loswerden; also habe ich mit dem Leasing doch kein Plus gemacht, oder? So wie ich das bisher immer verstanden habe, lohnt sich Leasing v.a. für Gewerbe und für Leute, die gerne öfter mal ein neues Auto haben. Oder habe ich da einen Denkfehler?
Außerdem gehe ich davon aus, dass ich dann bei jeder Kleinigkeit (falls doch mal eine Macke oder Schramme ins Auto kommt) bei der Rückgabe diskutieren muss und ich als Laie nicht einschätzen kann, welcher Abschlag dabei fair ist.

Was mich höchstens doch ggf. vom Leasing überzeugen könnte (gerne auch Einschätzungen dazu): Wenn ich jetzt einen ID.3 bspw. mit EZ 2021 und 40k km kaufe, dann wird die Batterie ja ca. noch bei 90% liegen. Wenn ich nun vorhabe, ihn 10 Jahre und mehr zu fahren – wie wird es dann mit der Batterie und v.a. mit der Reichweite aussehen? Das wäre der Vorteil beim Leasing von E-Autos, dass sich da in den nächsten bspw. 4 Jahren einiges tun kann, sodass ich mit Leasing in 4 Jahren einfach neu überlegen kann.

Der Corsa e soll ab und zu Probleme mit dem Onbord Charger haben. Da solltest du dich einlesen. Desweiteren gibt es vom Corsa e eine Version mit 156 PS die etwas sparsamer sein soll.

Von der Größe her bietet der ID3 deutlich mehr Platz. Gerade auf der Rückbank und ist mit 204 PS auch schön flott. Wenn würde ich versuchen einen mit dem großen Akku zu bekommen. Gerade auf größeren Strecken sollte das doch merklich was bringen.

Ja, der 11kw Charger fällt öfter aus. Es wird gemunkelt, dass es mit der Häufigkeit von AC-Ladungen mit voller Leistung zusammenhängt. Leider soll das Austauschgerät auch nicht wirklich langlebiger sein, dafür aber teuer.

Zu den defekten Onboard-Chargern bei Opel gibt es etliche Threads.

https://www.motor-talk.de/forum/ac-typ2-laden-nicht-mehr-moeglich-t7317782.html

https://www.motor-talk.de/forum/ac-lader-funktioniert-nicht-richtig-t8047965.html

https://www.motor-talk.de/forum/ausfallgruende-onboard-charger-corsa-f-elektro-100kw-t7955229.html

Im bekannten Artikel von EV Clinic lässt der Autor kein gutes Haar an Stellantis:

https://evclinic.eu/2024/11/03/which-used-ev-to-buy-a-beginners-guide

Beim ID3 scheint es keine so klare Defekt-Häufung zu geben:

https://www.motor-talk.de/forum/gebrauchtwagenkauf-id-3-t7536389.html

https://www.motor-talk.de/forum/gruende-keinen-vfl-id-3-zu-kaufen-t7615957.html

Ich bin kein Experte für die Marke, aber finde die Preise für die gebrauchten ID.3 zu hoch. Den gibt es aktuell neu als Pure für 29.830€ laut Konfigurator. Im Netz ggf. auch günstiger. Zudem haben die Fahrzeuge "ab 2021" ja meist auch die volle Kaufprämie von fast 10k€ erhalten.
Zudem haben die meisten ID Modelle die Wärmepumpe nicht ab Werk verbaut. Opel/Peugeot dagegen schon.

Mit Corsa oder Mokka wirst du bei deinem Nutzungsprofil auch gut auskommen.

Zitat:@Elektrosucher schrieb am 29. Juni 2025 um 09:32:15 Uhr:
Bzgl. Leasing: Irgendwie erschließt sich mir bisher noch nicht der Vorteil von Leasing. Wenn man die angenommenen 11k fürs Leasing nimmt, dann habe ich ca. die Hälfte des Kaufpreises für den ID.3 in 4 Jahren bezahlt – am Ende gehört mir aber das Fahrzeug nicht und ich habe in der Leasingzeit Geld in Reparaturen gesteckt, weshalb ich ja am Ende noch mehr als die 11k ausgegeben habe.
Außerdem gehe ich davon aus, dass ich dann bei jeder Kleinigkeit (falls doch mal eine Macke oder Schramme ins Auto kommt) bei der Rückgabe diskutieren muss und ich als Laie nicht einschätzen kann, welcher Abschlag dabei fair ist.... Das wäre der Vorteil beim Leasing von E-Autos, dass sich da in den nächsten bspw. 4 Jahren einiges tun kann, sodass ich mit Leasing in 4 Jahren einfach neu überlegen kann.

Ich verweise gerne an unser Fachforum für Finanzierungsfragen.

  • Das nicht eingesetzte Kapital kannst Du in der Leasingzeit anlegen, dürfte auf 4 J. konservativ 1k Ertrag bringen für 20k Anfangskapital.
  • Leasingdauer kann auch kürzer sein, allerdings bleiben die Bereitstellungskosten gleich.
  • Reparaturkosten bei geleasten Neuwagen unwahrscheinlich, da Garantie
  • Rückgabe: normale Gebrauchsspuren sollten ok sein. Für Laternenparker evtl suboptimal.
  • Vorteile sehe ich ähnlich, aber ja, Flexibilität und Planbarkeit der Kosten gibt es nicht umsonst, bei manchen E-Autos immerhin relativ günstig.

Danke für die Antworten!

Bzgl. der Ladeprobleme beim Corsa: Vielen Dank für die Hinweise!

Zum Preis des ID.3: Günstiger wäre mir natürlich noch lieber – ich hatte aber eigentlich gedacht, dass aktuell so viele Leasingrückläufer auf den Markt gespült werden, dass man hier einen relativ guten Preis bekommen sollte. Der Pure im Vergleich eignet sich ja eher bedingt, weil er die Basis-Ausstattung und den schlechteren Akku hat. Der ID.3 Pro beginnt bei 36.000€.

Bzgl. Leasing: Danke für den Verweis und die Überlegungen. Ich lasse es mir nochmal durch den Kopf gehen – denke aber doch, dass mir Kauf eher zusagt.

Leider habe ich den Eindruck, dass mir Corsa umso mehr ich mich einlese umso weniger zusagt. Mein Eindruck ist: Ich spare damit zwar gutes Geld (ca. 7-10.000€), habe dafür aber auch diverse Abschläge (fehlende Ladebegrenzung, Ausfall des Chargers, ...), die mich gerade bei einer langen geplanten Haltedauer stören würden. Da stellt sich mir die Frage, ob man – gerade beim Kauf – nicht lieber den höheren Preis für einen ID.3 zahlt und dafür auch die Vorteile mitnimmt. Gerade, weil sich bei einem besser ausgestatteten Corsa ja auch der preisliche Abstand zum ID.3 verringert.

Zitat: @Elektrosucher schrieb am 30. Juni 2025 um 21:26:20 Uhr:
(...) fehlende Ladebegrenzung (...)

Ob das wirklich ein greifbarer Nachteil ist? Die Meinungen zu diesen 80% gehen ja durchaus auseinander.

Zitat: @Elektrosucher schrieb am 30. Juni 2025 um 21:26:20 Uhr:
(...) Ausfall des Chargers (...)

Betrifft ja nicht alle Versionen des OBC.

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