Einspritzdüsen OM 606.910 im S124.191 - mein ganz persönlicher Krampf

Mercedes E-Klasse W124

Guten Abend liebe Foristen,

schon lange lese ich in dem Forum mit und konnte so bis dato viele Dinge einordnen, verstehen und lösen. Klasse Sache dieses Internet. Nun brennt mir etwas unter den Nägeln, wo ich sehr gerne eure Meinung hören würde und Die oder Der eine oder Andere schmulzelt oder denkt - diese Krampf kenne ich irgendwie - wie mans macht...
Unser E300D (4V) bittet seit geraumer Zeit um Aufmerksamkeit an verschiedenen Stellen. Mit einem Kilometerstand von 390.000+ läuft er altergerecht - es zeigen sich aber kleine Undichtigkeiten in der Kraftstoffversorgung, die Glühkerze (Nr.6) hat die Arbeit eingestellt und ich erhoffe mir durch den Tausch der ESD in Verbindung mit Prüfung und ggf. Justage des Förderbeginns einen ruhigeren Motorlauf. Grunbdsätzlich verfüge ich über Wissen oder Zugang zu Wissen und Ausstattung diese Dinge auch mit allen Unwägbarkeiten zu erledigen. Ich schraube seit über 30 Jahren meine Autos selbst. Ausnahme ist nur der Firmenwagen mit viel Elektronik-Klimbim, den schrauben Leute mit ganz viel EDV.
Zur Sache - Thema ESD
Ich hatte seit ewig ein Düsenprüfgerät und war voller Überzeugung die Düsen damit zu prüfen, neu zu bestücken und einzustellen nach Befund. Das Prüfgerät tat leider nicht mehr - Ersatzteile recherchiert - bei Bosch in allen möglichen Kanälen abgefragt - für das Gerät bei Bosch nicht mehr verfügbar. Also neues Gerät bestellt im I-Net. - Rückmeldung aktuell nicht lieferbar - Alternativen auch nicht - zumindest nicht zu einem erträglichen Preis. Also doch nicht selber fummeln, sondern auf Austauschdüsen vertrauen. Hab ich bei einem namhaften bestellt, bezahlt (ca. 330,- € zzgl. Pfand) und frisch bekommen. Ausgepackt und wieder nicht nach Plan. In dem Paket sind 6 Austauschdüsen in insgesamt 3 verschiedenen Bauformen teils ohne Herstellerkennung, teils Bosch soundso teils Bosch anderes soundso. 5 der 6 Düsen sehen definitiv so aus, als wären Sie bereits mal eingebaut und betrieben worden. Ich denke, dass es der Ausschnitt der Flammscheiben ist, der dunkel zu erkennen ist. Eine Düse ist dagegen blanko. Bilder dazu im Anhang. Die Düsen sind angeblich auf 120 bar eingestellt - prüfen kann ich es nicht. Mein Vertrauen wackelt gerade.
Ich arbeite täglich mit Technik, Mechanik und Elektronik, welshalb ich evtl. bei einigen Dingen zu vorsichtig oder zu engstirnig bin. Meine Erwartungshaltung war, dass ich zumindest 6 neue Düsen in 6 baugleichen gebrauchten Düsenhaltern erhalte. Mit dem, was ich jetzt auf dem Tresen liegen habe, habe ich nicht unbedingt das Gefühl eine Verbesserung zu haben sondern fürchte einfach Geld für zweifelhaftes Material herausgeworfen zu haben und ärgere mich wieder einmal mehr, dass ich nicht strikt bei der Prämisse Selber machen geblieben bin.

Stellungnahme des Liefaranten:
Düsenhalter hält nur die Düse, ist Wurscht wie die aussieht, die kann eigentlich nix und verschwindet eh in den Tiefen der Ventilhaube ist als noch nicht mal eine Frage der Optik.

Was würdet Ihr tun:
Damit leben und verbauen oder retour und nachbessern lassen oder retour und woanders neuen Anlauf starten - oder am Ende mit höherem Geldeinsatz doch selber fummeln.

Bin gespannt. Ich bin noch unentschieden. Danke für eure Statements!

Jens

Düsenhaltermix
Flammscheibenabdrücke
54 Antworten

Die Klappen sollen für eine gewisse Aufladung bei niedrigen Drehzahlen, somit für ein besseres Drehmoment sorgen.

Zitat:

@Hutchison123 schrieb am 25. Mai 2019 um 12:32:48 Uhr:


Die Klappen sollen für eine gewisse Aufladung bei niedrigen Drehzahlen, somit für ein besseres Drehmoment sorgen.

Merkt man das auch?
Ich meine falls die klappen sich auflösen hat man aufjedenfall schlagartig keine Leistung mehr.
Wobei man eh recht wenig zum Om 606 liest warum auch immer.

Hi,

ich vertrete nicht die Meinung von Hutchinson123.
Die Klappen wurden primär wegen Abgasverhalten ( Stichwort: Stickoxyde ) verbaut und nicht wegen Leistung.
Im Gegenteil, die Leistung wird dadurch schlechter.
Ist in der Realität im marginalen Wirkungsbereich, aber wenn da eine bricht, kann es zu einem kapitalen
Motorschaden kommen.

Der OM606 hat sein maximales Drehmoment zwischen 2200-4600 U/Min dauerhaft anliegen.
Also an dem Resonanzsaugrohr wird schon was dran sein.
Ich nehme dabei geht es um Änderung von langem auf kurzen Ansaugweg und umgekehet, um jeweils den optimalen Füllgrad und somit optimiertes Drehmoment zu erreichen.
Als Vergleich: Der OM603 hat sein um 20 NM geringeres Max-Drehmoment nur in einem kleinen Bereich zwischen 2800-3100 U/Min anliegen.

Der OM606 ist in jedem Drehzahlbereich kräftiger. Das ist einfach so.
Und ich habe beide Motoren schon bewegt...

Ähnliche Themen

https://www.youtube.com/results?search_query=om606+glow+plugs

hier anleitungen dazu

Und welchen würdest du vorziehen?
Mir persönlich sagt die Optik des Motors überhaupt nicht zu er wirkt irgendwie deplatziert.
Und natürlich nicht mehr so aus dem vollen geschnitten wie der Om 603

Ich ziehe den 606 vor, weil der einfach mehr leistung hat und weniger verbraucht (sollte er zumindest)

Kann mir nicht vorstellen, dass der OM606 weniger verbraucht als der 603.
Vllt. unter Extrembedingungen wie Betrieb mit 2-Tonnen Anhänger oder so.
Im Normalbetrieb dürften sich beide nicht viel nehmen.
Oft liest man, dass der 606 sogar mehr verbrauchen soll.
Aber das dürfte genauso quatschig sein wie die Aussage, dass der OM606 im unteren Drehzahlbereich schwächer sei.
Das stimmt einfach nicht.

Hat der nicht weniger Verbrauch durch die größere Leistung?

Interessanter Ausflug der sich hier abzeichnet. Gab es zu dem OM606 evtl. sowas wie eine Einführungsschrift, in der das Grundsätzliche Konstruktionskonzept erläutert wird - ich kenn das zumindest von anderen Herstellern. Verfügt ein Mitleser hier sogar zufällig über sowas? Da sollte auch etwas zu der Saugrohr-Formgebung und den Klappenfunktionen zu finden sein.

Nur kurz zurück zum Thema - die Düsen sind retour, der Verkäufer hat die Erstattung zugesagt. Wenn ich Ergebnisse vom Zustand der vorhandenen Düsen habe werde ich wieder berichten. Kann ein wenig dauern - ich habe nun erst einmal die Baustelle Glühkerzen begonnen. Das Messen an den Kerzen hat eine defekte Kerze bestätigt. Kein Wunder - der Vorbesitzer hatte offenbar beim Versuch des Tauschens eben diese schon geknackt. Alle anderen sprühe ich nun schon seit den paar Tagen ein - ich werde mich zum langen Wochenende wohl daran machen.
Den Förderbeginn hatte ich inzwischen auch mal mit der DB-Ampel geprüft und liegt aktuell bei 16 n. OT - WIS sagt 14,0 - 14,5 n. OT. Ob ich die Pumpe wirklich leicht schwenken werde weiß ich wegen des Risikos des leckschlagenden O-Ringes jetzt noch nicht. Mal schauen wie erfolgreich oder erfolglos die Glühkerzennummer wird. Dann sehe ich weiter...

Gruß Jens

Moin Moin !

Zitat:

Ich nehme dabei geht es um Änderung von langem auf kurzen Ansaugweg und umgekehet, um jeweils den optimalen Füllgrad und somit optimiertes Drehmoment zu erreichen.

Möglicherweise verbessert es unmerklich das Abgasverhalten , wahrscheinlich aber hat man es nur aus Modegründen gemacht und um den Preisunterschied zum OM605 zu rechtfertigen.
Leistung kann dadurch nicht gebracht werden , da der Dieselmotor immer mit Luftüberschuss läuft. Noch mehr Luftüberschuss bringt keine Leistung. Die Einspritzmenge wird ja nicht durch die Klappen geändert.
M.W. gibts die auch nur im 124 , im 210 hat der gleiche Motor keine Resonanzklappen mehr, obwohl hier eine elektronisch gesteuerte ESP die Einspritzmenge ändern könnte!

MfG Volker

Ich werde diese Klappen aufjedenfall entfernen.
Das ist besser für mein Gefühl.

Zitat:

@Lipton12 schrieb am 27. Mai 2019 um 22:35:25 Uhr:


Ich werde diese Klappen aufjedenfall entfernen.
Das ist besser für mein Gefühl.

Hast du nicht einen OM602?
Die Klappen gab es ausschließlich im OM606.

Ich kenne die Klappen nur vom BMW, da heißen sie Drallklappen und verbessern die Strömung und das Drehmoment unten rum. Wenn man sie ausbaut, dass merkt man schon beim Fahren. Wenn man sie nicht ausbaut, merkt man dass allerdings irgendwann auch, bei den BMW Dieseln brechen die Klappen raus, gehen ins Ventil was dann kurzzeitig nicht mehr zu geht...

Zitat:

@Mark-86 schrieb am 28. Mai 2019 um 07:59:41 Uhr:


Ich kenne die Klappen nur vom BMW, da heißen sie Drallklappen und verbessern die Strömung und das Drehmoment unten rum. Wenn man sie ausbaut, dass merkt man schon beim Fahren. Wenn man sie nicht ausbaut, merkt man dass allerdings irgendwann auch, bei den BMW Dieseln brechen die Klappen raus, gehen ins Ventil was dann kurzzeitig nicht mehr zu geht...

Beim BMW wird aber auch die Einspritzmenge dazu entsprechend angepasst.
Das funktioniert aber beim Daimler nicht.

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