Einparken ohne Anhaltspunkte
Ich bin Fahranfängerin und komme an sich sehr gut mit dem Autofahren klar. Mein Problem ist das Einparken rückwärts rechts (also seitlich). In der Fahrschule habe ich nie Fixpunkte am Auto gelernt wann ich wohin lenken muss, ich sollte immer ausschließlich mit der Rückfahrkamera arbeiten. Nun hat mein Auto weder Rückfahrkamera noch Piepser.
Hinzu kommt zudem das Problem, dass wir hier auf der Spielstraße Parkbuchten haben, welche jeweils vorne und hinten durch einen Baum begrenzt sind, der quadratisch mit einem Bordstein umrandet ist.
Dementsprechend sind alle Anhaltspunkte hinfällig, da kein Auto vor mir steht, an dem ich mich orientieren kann.
Nun meine Frage hat irgendjemand Tipps für das rückwärts seitliche Einparken, insbesondere wenn man kein Auto vor sich stehen hat.
Ich freue mich über konstruktive Antworten.
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33 Antworten
Grundsätzlich kommt das einfach mit der Zeit. 5x falsch anfahren und beim 6 oder 7x klappt es.
Aber: Der Fahrlehrer ist ein Witz. Eigentlich müsste bei Fahrschulfahrzeugen alles an Assistenten deaktiviert sein. Dann lernt man anständig fahren. Vermutlich würde der die Fahrschüler auch den Einparkassistenten nutzen wenn das Fahrzeug einen hätte.
Zitat:
@xis schrieb am 30. März 2022 um 22:23:01 Uhr:
Fahre wie Du meinst, dass es richtig ist. Sobald Du zweifelst, dass das Auto so steht, wie Du denkst, anhalten, Gang raus, Handbremse ziehen, aussteigen, gucken. Anschließend korrigieren - so, wie Du das für richtig hältst: weiterfahren oder noch mal in die Ausgangsposition. So lange üben/wiederholen/aussteigen/gucken, bis Du weißt, was Du tust.Peinlich? Höchstens für den, der darüber evtl. eine blöde Bemerkung machen WÜRDE. Lass Dir Zeit - mach einfach.
Natürlich nur vorsichtig :-)
So mache ich es übrigens auch heute noch (bald 40 Jahre Führerschein, vielleicht 1,5-2 Millionen km), wenn ich keinen Bezugspunkt habe. Woher soll ich denn "Anhaltspunkte" herzaubern?
Auch hilfreich: tür öffnen, und gucken, was sich unter/neben dem auto tut. So kannst Du genau einschätzen, wie viele cm du fährst, oder wo Du relativ zur Straßenbemalung stehst - natürlich nur in Zeitlupe! Du darfst ja niemanden gefährden und musst immer gucken, wo Du hinfährst... Da Du nicht gleichzeitig neben das Auto und nach hinten gucken kannst, musst Du das durch extrem langsames Fahren und abwechselndes gucken "kompensieren".
Sorry, für das Vollzitat, aber davon kann ich nichts kürzen. Das mache ich mit über 20 Jahren und einer knappen Million km auch noch alles. Immer noch. Inzwischen dank der Übung deutlich seltener als vor 20 Jahren, aber ich mache es noch immer manchmal. Am Anfang etwas Zeit nehmen und immer wieder gucken, wie das Auto gerade steht. Nicht nur wenn es schon nah am Zielpunkt ist, sondern ruhig von Anfang an. Wie steht das Auto, wenn es von innen so oder so aussieht. Und wenn das etwas dauert, ist das eben so. Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen.
Was mir auch geholfen hat: Trockenübungen mit lenkbarem Modellauto auf dem Tisch. Bei mir ist das Auto aus Lego.
Modellauto mit Anhänger war ebenfalls sehr hilfreich. Hätte ich das nicht gemacht, könnte ich wahrscheinlich bis heute nicht mit Anhänger rückwärts einparken.
Na gut, wir brauchen hier aber auch nicht die Lümmel vergleichen. 😉
Aller Anfang ist halt schwer und wir haben alle mal angefangen. Heutzutage stelle ich euch auch einen kompletten Sattelzug in eine Parkbucht. 😉
Zitat:
@Go}][{esZorN schrieb am 31. März 2022 um 21:12:32 Uhr:
Na gut, wir brauchen hier aber auch nicht die Lümmel vergleichen. 😉
Heutzutage stelle ich euch auch einen kompletten Sattelzug in eine Parkbucht. 😉
Widersprechen sich diese beiden Sätze nicht? 😉
Ich sagte nicht, daß ich das sonderlich gut kann. Ich bekomme das Gespann rückwärts auf die Auffahrt, ohne was kaputt zu machen.
Zitat:
@Brot-Herr schrieb am 31. März 2022 um 22:10:04 Uhr:
Ich sagte nicht, daß ich das sonderlich gut kann. Ich bekomme das Gespann rückwärts auf die Auffahrt, ohne was kaputt zu machen.
Ich glaube, das ist ein ganz wesentlicher Aspekt: Sich selber richtig einschätzen und eher vorsichtiger sein als nötig. Nicht den großen Zampano markieren, nur weil es zwei, drei mal super geklappt hat. Immer umsichtig bleiben.
Zitat:
@Brot-Herr schrieb am 31. März 2022 um 19:30:19 Uhr:
Was mir auch geholfen hat: Trockenübungen mit lenkbarem Modellauto auf dem Tisch. Bei mir ist das Auto aus Lego.
Modellauto mit Anhänger war ebenfalls sehr hilfreich. Hätte ich das nicht gemacht, könnte ich wahrscheinlich bis heute nicht mit Anhänger rückwärts einparken.
Habe ich auch getan, hilft wirklich beim Nachvollziehen von Anhänger-Reaktionen.
Was auch gut klappt: das Üben mit Rasentraktor und Anhänger. Hier ist die Fehlerkorrektur natürlich auch sehr einfach: absteigen, Hänger händisch ausrichten, aufsteigen, Gas geben... Kann leider nicht jeder so tun... Macht aber Spaß :-D
Nimm dir zwei Holzböcke (die für Malerarbeiten, zum Aufklappen, hat man zuhause oder gibts für wenig Geld im Baumarkt). Damit fährst du irgendwohin, wo es ruhig ist (Parkplatz am Wochenende, Industriegebiet, Feldweg, usw.).
Stellst die Böcke hintereinander auf, im Abstand einer normalen Parklücke. Dann tust du so, als wenn die Böcke andere Autos oder Bäume oder Mauern wären und zirkelst langsam rückwärts in die erschaffene Parklücke.
Das übst du mit den empfohlenen Tricks zum Anpeilen. Wenn du dich mal verschätzt, ist das nicht tragisch. Die Holzböcke sind ja nur aufgestellt und nicht verankert, die rutschen bei Berührung mit dem Auto sofort weg und da du das alles langsam machst, passiert am Auto so schnell auch nichts.
Zitat:
@fehlzündung schrieb am 1. April 2022 um 10:13:10 Uhr:
Nimm dir zwei Holzböcke (...)
Oder zwei
Hütchen. Der Link geht auf Obi - soll aber keine Werbung sein, sondern nur die Produktart darstellen. Kostet wenig, beschädigt das Auto ziemlich sicher nicht und ist leicht zu handhaben. Die gibt es auch aus dem Sportgeschäft oder dem Spielzeugladen in sehr kleinen Größen.
Vorteil: man sieht nicht wirklich gut, wo sie sind, wenn man fährt. Dadurch übt man das Abschätzen.
Ja, die Holzböcke waren als Beispiel aus meiner Übungszeit. Natürlich geht auch alles andere, was von den Maßen her paßt und das Auto nicht beschädigt.
...wobei die Hütchen schon für Fortgeschrittene sind.
Da heutige PKW mehr als unübersichtlich sind, wären die Holzböcke schon eine Herausforderung. Die Hütchen wären dann schon eher für Profis. Und ich denke, da würden sicher einige scheitern 😁
Gruß Jörg.
Die Hütchen haben den Vorteil, dass sie oben offen sind und man einen Zollstock oder so reinstecken kann. Dann hat man für den Anfang erstmal einen sicheren Peilstab und wenn das klappt, versucht man es ohne Peilstab.
Zitat:
@fehlzündung schrieb am 1. April 2022 um 11:05:07 Uhr:
Die Hütchen haben den Vorteil, dass sie oben offen sind und man einen Zollstock oder so reinstecken kann. Dann hat man für den Anfang erstmal einen sicheren Peilstab und wenn das klappt, versucht man es ohne Peilstab.
Stöckchen? Peilstation? Da gab es doch mal einen Luxusschlitten in den späten 90ern. Bei diesem fuhren beim Rückwärtsfahren zwei Peilstäbe aus. Nein, der 7er BMW war es nicht. Apropopos, vorher wurde der F30 erwähnt. War das nicht immer der Kleinwagen und der 7er der große Luxusliner. Der 3er F30 misst in der Länge ab 4,6m. Der erste 7er E23 hatte stattliche 4,86 m. Das sind immerhin 5% in der Länge was zeigt wieweit ein Mittelklassewagen zu damaligen Straßenkreuzern aufgeholt hat. Die Parkplätze haben sich seitdem nicht geändert.
Hilfestellung zum Einparken zu geben erscheint mir schwierig.
Ganz wichtig, keine Angst vor dem eigenen Tun. Selbstkritik ist ok aber sich schon vor dem Einparken „in die Hose zu machen“ wird zu keinem befriedigenden Ergebnis führen. Zeitdruck im fließenden Verkehr wird das Einparkerlebnis auch nicht positiv beeinflussen. Das krankhafte Suchen nach Bezugspunkten wird auch nicht zu Souveräner Fahrweise führen.
Ich fahre beim rechts Einparken immer genau neben das Fahrzeug vor der Lücke. Beim Rückwärtsfahren fahren mit der Kupplung spielen und kein Gas geben, bei Automatik mit der Bremse die Geschwindigkeit reduzieren. Beim Rückwärtsfahren so schnell wie möglich versuchen die Hinterachse Richtung Randstein zu bekommen. Das geht nur mit der lenkbaren Vorderachse. Wer’s gewohnt ist fährt einzig mit den Außenspiegel und schaut dabei vorne rechts auf den Kotflügel der beim Justieren der Vorderachse Nicht am vorderen Fzg hängen bleiben darf.
Stahlfelgen helfen unheimlich die Angst vor dem Einparken zu mindern.
Gruß
Genau, die ausfahrenden Peilstäbe gab es damals bei der S-Klasse (W140?).
Hier jetzt halt umgekehrt, ohne Peilstab am Auto, dafür Peilstab im Gelände.