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Eingebaute Bremsleitung bördeln

Guten Tag.

Ich habe bereits Bremsleitungen selbst gebördelt und ausgetauscht. Bisher allerdings nur komplette Abschnitte aus KuNiFer mit Verschraubungen auf beiden Seiten. Aktuell würde ich gerne ein kurzes Stück am Ende einer noch eingebauten Bremsleitung ersetzen und hoffe, dass mir hier jemand eine Frage zum Bördeln beantworten kann.

Die Bremsleitung ist aus Stahl (4,75 mm, DIN F-Bördel, beschichtet) und an der zu trennenden Stelle steil nach oben gerichtet. Mit dem Biegewerkzeug komme ich da auch eher schlecht ran. Ich erwarte beim Einsatz meines Rohrabschneiders zwar kaum Span, aber die KuNiFer-Bremsleitungen habe ich an der Werkbank trotzdem immer entgratet und ausgeblasen.

Meine Frage lautet: wie und mit welchen Werkzeugen bereitet man eine noch eingebaute, beschichtete Stahl-Bremsleitung am Fahrzeug fachgerecht für das Bördeln vor?

Viele Grüße
Jens

37 Antworten

Zitat:

@Picard155 schrieb am 21. Juni 2024 um 13:25:15 Uhr:



Zitat:

@Frankyboy379
Es wird oft behauptet das die Dinger an Bremsleitungen nicht erlaubt sind, stichhaltig beweisen konnte das noch niemand...kannst Du es?

Bitte

Naja, der Link gibt die Meinung eines Anbieters wieder, ohne aber auf eine Verordnung oder einen Gesetzestext zu verweisen. Es gibt auch Anbieter die das Gegenteil behaupten, siehe meinen Link.

Auch der Verweis auf eine DIN Norm ist kein Beweis denn eine Norm hat immer nur empfehlenden Charakter, da muss sich ein Autohersteller nicht dran halten.

Das Problem sind oft Leute die ihre persönliche Meinungen als Fakten darstellen, ohne das beweisen zu können. Die gibt in diversen anderen Foren auch.

Ich selbst habe die Schneidringverschraubungen auch schon eingesetzt und mit dem Prüfer bei der HU darüber diskutiert. Selbst er konnte mir kein Dokument vorweisen das den Einsatz stichhaltig verbietet.
Er hat was von " Korrosion durch eindringendes Wasser" gemurmelt.
Da ich die Verbinder aber schon mit MS Fett eingemumpt hatte, hat er das Ganze dann durchgewunken.

Zitat:

@Picard155 schrieb am 21. Juni 2024 um 13:31:37 Uhr:



Zitat:

@ghm
Der Grund warum sie (zumindest in manchen Bundesländern) verboten sind ist, dass sich die Leitung aus dem Schneidring ziehen kann wenn sie unter Spannung gerät.

Nicht nur in einigen, sondern bundesweit. ABER der TÜV sagt auch man sieht es von aussen nicht ob es ein Bördelverbinder oder ein Schneidringverbinder ist. Somit prüfliche Grauzone. Übel wird es erst wenn was passiert und es kam vom Schneidring. Die Teile haben nicht nur das Problem das sie abrutschen könnten, sondern bei zu festem Andrehen die Leitung einschneiden können. Und bei 0,7mm Wandstärke könnte das übel ausgehen.

Ja, dass die StVO nicht Ländersache ist, war mir auch klar. Aber ich hatte gehört, dass einige Leute mit Schneidringverschraubungen beim TÜV (Dekra, GTÜ, KÜS etc) durchgelassen wurden und hatte daraud geschlossen, dass die Auslegung vielleicht dann doch von Bundesland zu Bundesland verschieden sein könnte. Vielleicht war es aber auch nur der Tatsache geschuldet, dass der Prüfer bei der Abnahme nicht erkannt hatte, dass es sich um eine Schneidringverschraubung handelte. Man kan bei genauerem Hinsehen von außen schon den Unterschied erkennen, weil ja beim Bördelt die Leitungsseitige Schraube in den Verbinder hineingeht während der Schneidringverbinder eine Überwurfmutter hat. Aber seis drum... danke für das Ausgraben der zugehörigen DIN.

Moin Moin !
Um das Thema abschliessend zu beantworten, diese Verbinder sind verboten, und natürlich bundesweit.
Grundlage dafür ist eine Weisung des AKE, dort wurde vor ein paar Jahren das Thema besprochen.
da dort aber keine Ingenieure der Prüforganisationen , sondern Beamte der Verkehrsministerien unter Vorsitz des KBA das sagen haben, kam eine unsinnige Vorschrift mit einer noch unsinnigeren Begründung heraus, auf die ich hier nicht näher eingehe. Jedenfalls ist ab der Veröffentlichung des Beschlusses keine Klemmverbinder mehr zulässig, davor eingebaute müssen aber nicht ersetzt werden.
Wie schon geschrieben, man sieht den Verbindern problemlos an, ob sie gebördelt sind oder nicht. Man sieht ihnen natürlich nicht an, wann sie eingebaut wurden, da wiehert mal wieder der Amtsschimmel.
MfG Volker

Zitat:

@ghm schrieb am 19. Juni 2024 um 21:25:45 Uhr:


Also mein Tip: Go for it!

Ich habe mir das Teil inzwischen besorgt und die Außenränder lassen sich damit recht gut entgraten. Die Innenränder sind etwas fummelig, das gelingt mir mit meinem Mini-Kegelsenker momentan noch besser.

Zitat:

@lenutomkraft schrieb am 20. Juni 2024 um 12:27:13 Uhr:


Kauf einen Vigor 4416.

Ich hatte mir leider vorher schon ein BGS 6683 gekauft, das von der Bauart her aber genau so aussieht wie das Vigor 4416. Das gibt es baugleich wohl auch von KS-Tools. Die Bördel sind mit meinem Gerät aber jedes Mal deformiert. Der dunkle Bereich über dem Rohr auf dem 4. Bild dürfte übrigens ein Schatten sein.

Die Bördelschraube lässt sich nur sehr schwer vollständig bis zum Sechskant in das Grundgerät eindrehen. Sowohl Bördelschraube als auch Klemmschrauben verkanten sich dabei gerne im Grundgerät. Der Schraubgriff am Bördelgerät ist daran gemessen viel zu klein zum Gegenhalten, so dass ich dann einen Hebel zum Lösen brauche. Die Verschraubung löst sich entsprechend ruckartig.

Wenn hier niemand eine Idee hat was ich falsch mache, gehe ich von einem defekten Gerät aus.

Bremsleitung01
Bremsleitung02
Anschlagschraube
+3
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Ich bördel (selten) mit einer hydraulischen Spindel HandBördelgerät von Astra, oder so ähnlich?

Was mir auffällt die Bremsleistung muss extrem fest eingespannt werden, ansonsetn verschiebt sich das auch mal gerne ... Bördel sehen dann leicht schief, wie bei dir aus... dicht sind sie aber trotzdem ...

Daher, ich würde mir nicht weiter Gedanken machen... wenn die wie auf deinem Foto sind und dicht, ist doch ok? ihre "Endpressung" bekommen sie dann eh beim verschrauben..

Zitat:

@tartra schrieb am 21. Juni 2024 um 18:30:31 Uhr:


Was mir auffällt die Bremsleistung muss extrem fest eingespannt werden, ansonsetn verschiebt sich das auch mal gerne ...

Vielen Dank für Deine Antwort. Da ich ebenfalls nur gelegentlich bördel, markiere ich die Stelle wo die Bremsleitung in das Bördelgerät hineingeht immer nach dem Einspannen. Ich habe zwar auch schon erlebt, dass sich die Bremsleitung beim Bördeln verschoben hat, aber leider nicht in diesem Fall.

Zitat:

@tartra schrieb am 21. Juni 2024 um 18:30:31 Uhr:


wenn die wie auf deinem Foto sind und dicht, ist doch ok? ihre "Endpressung" bekommen sie dann eh beim verschrauben..

Die Bremsleitung auf dem Foto ist aus weichem KuNiFer. Die zu bördelnde Bremsleitung am Kfz ist aus Stahl. Wäre das Ergebnis bei Stahl auch noch ok?

Bördelt man am Auto ist sowieso alles mit Bremsflüssigkeit eingejaucht, was ja auch als Schmiermittel bei der Verformung der Leitung zum Bördel dient. Für Arbeiten fern des Fahrzeugs, wo alles trocken und sauber ist, empfiehlt es sich, das Pressstück zu schmieren.
Königslösung ist 'ATE Bremskolbenpaste blau', da Schmiermittel und mit Bremsflüssigkeit verträglich. Zur Not ist aber ein Tropfen Bremsflüssigkeit besser als ganz trocken zu arbeiten. Nur Fett oder Öl sollte man nicht verwenden, weil eben unverträglich mit Bremsflüssigkeit.

Ich habe das baugleiche Gerät von KS Tools.
Das funktioniert bei mir problemlos, die Bördel sehen aus wie
aus dem Lehrbuch.
Bei dem Teil war eine Dose mit roten Spezialfett was man
großzügig vorn auf die Bördelschraube machen soll. Zu wenig
oder kein Fett wäre eine Erklärung für schlechte Bördel da
das Material sich trocken nicht sauber umformen lässt.
Ansonten vielleicht wirklich en Montagsgerät...

Ganz wichtig immer, man kann es nicht oft genug sagen: Verschraubung vor dem Bördeln nicht vergessen! Es ist extrem ärgerlich, wenn man sich über den schönen Bördel freut und dann feststellen muss, dass man die Verschraubung vergessen hat; gerade wenn es etwas knapper ist. Lacht nicht, ist bestimmt schon jedem passiert. 😉

Wer kennt es nicht .... ist kein autospezifisches Ärgernis ... Elektrik, Gas Wasser Heizung ...😁

Zitat:

@Go}][{esZorN schrieb am 22. Juni 2024 um 20:59:05 Uhr:


Ganz wichtig immer, man kann es nicht oft genug sagen: Verschraubung vor dem Bördeln nicht vergessen! Es ist extrem ärgerlich, wenn man sich über den schönen Bördel freut und dann feststellen muss, dass man die Verschraubung vergessen hat; gerade wenn es etwas knapper ist. Lacht nicht, ist bestimmt schon jedem passiert. 😉

Schuldig!!!!!!!

Zitat:

@ghm schrieb am 22. Juni 2024 um 00:49:28 Uhr:


Für Arbeiten fern des Fahrzeugs, wo alles trocken und sauber ist, empfiehlt es sich, das Pressstück zu schmieren.

Für meine Test-Bördelungen habe ich das beiliegende rote "Special Punch Grease" vorne auf die Bördelschraube aufgetragen.

Zitat:

@Stevie schrieb am 22. Juni 2024 um 20:52:29 Uhr:


Ich habe das baugleiche Gerät von KS Tools.
Das funktioniert bei mir problemlos, die Bördel sehen aus wie
aus dem Lehrbuch.

Ich habe mir inzwischen das Bördelgerät Vigor V4416 geholt und damit sehen die Bördel besser aus als mit dem Gerät von BGS (siehe erstes Foto mit der kupferfarbenen Bremsleitung). Wenn ich die Bördelschraube vom BGS Gerät in das Gerät von Vigor schraube, entstehen dort die gleichen schiefen Bördel wie mit dem Gerät von BGS. Damit dürfte die Bördelschraube des BGS meine Probleme verursachen. Dafür wird die Leitung beim Vigor viel stärker festgeklemmt als beim BGS. Man sieht deutlich wo die Pressbacken saßen, obwohl die Klemmschrauben kaum mehr als handfest angezogen wirkten.

Das Handling ist beim Vigor genau so fragwürdig wie beim BGS. In beiden Bedienungsanleitungen steht, dass man die Bördelschraube vollständig bzw. bis zum Anschlag reindrehen soll. Das kann man komplett vergessen. Wenn die Bördelschraube anfängt die Bremsleitung zu verformen, ist die benötigte Kraft zum Reindrehen zunächst relativ konstant. Wenn ich dann zum Ende hin dieses typische exponentielle Ansteigen des Drehwiderstands fühle, ist zwischen Bördelschraubenkopf und Bördelgerät noch ein deutlicher Spalt sichtbar. Von da aus kann ich die Bördelschraube noch ohne Hilfsmittel lösen und erhalte das Ergebnis auf dem Foto. Drehe ich die Bördelschraube mit viel Kraft nur etwas weiter rein, bekomme ich sie nicht mehr ohne Hilfsmittel wieder los (genau wie beim BGS). Bis zum Anschlag reindrehen kann daher eigentlich nicht richtig sein - schon gar nicht wenn ich das Gerät unter dem Auto liegend dann wieder von der Bremsleitung herunterbekommen muss. Bei beiden Geräten lassen sich die Bördelschrauben ohne eingeschobene Bremsleitung jedoch bis zum Anschlag reindrehen und in dieser Endposition ist da auch noch ein kleiner rechteckiger Spalt zwischen Bördelschraube und Bördelgerät. Die Form der inneren Kammer wirkt so, als könne man die Bördelschraube durchaus bis zum Anschlag reindrehen. Bei eingeschobener Bremsleitung müsste ich mit einem 17er Ringschlüssel jedoch so brachial Gewalt anwenden, dass ich es schon wegen der Verletzungsgefahr gar nicht erst versuche.

Hat das Bördelgerät von KS Tools ebenfalls diese Probleme? Es kann ja eigentlich nicht sein, das es nicht mal möglich ist, die Bedienungsanleitung des Herstellers zu befolgen.

Das zweite Foto mit der silberfarbenen Bremsleitung zeigt übrigens den F-Bördel einer einbaufertigen Ersatz-Bremsleitung eines polnischen Ersatzteil-Herstellers.
Das dritte Foto mit der dreckigen Verschraubung zeigt den F-Bördel der originalen Bremsleitung.

Bördeltest Vigor
Ersatzbremsleitung
Original Bremsleitung

Hmmm, also der erste sieht aus, als wäre er schon mal eingebaut gewesen und nicht frisch gebördelt. Die hintere Flanke (da wo die Verschraubung gegengeschraubt wird, sieht für einen neuen Bördel relativ flach aus. Meiner Meinung nach wird diese Flanke erst flach gedrückt wenn man die Verschraubung anzieht beim Einbau der Bremsleitung. Dicht wird das vermutlich aber allemal, denn auch durch Einbau verformte Bördel werden ja beim nochmaligen Anziehen auch wieder dicht (3. Bild).

Der Bördel vom 2. Bild ist auch nicht so prickelnd. Der Grat der da am vorderen Ende übersteht gehört da auch nicht hin. Da wurde wohl mit zuviel Materialzugabe gebördelt. Liegt sicher an der Einstellung der Maschine, die da in der Produktion verwendet wurde.

So langsam verstehe ich wieso mein HaZet so schweineteuer ist.

Das mit dem auf Anschlag reinschrauben, würde ich aber nicht zu wörtlich nehmen. Letztlich sind diese Bedienungsanleitungen auch nur mehr oder weniger gute Übersetzungen aus dem Chinesischen (vermute ich mal). Was mit 'bis zum Anschlag hineinschrauben' genauso gemeint sein kann, ist, dass der Anschlag erreicht ist, wenn es eben anfängt schwer zu gehen und damit die Verformung beendet ist. Ich würde das nicht unbedingt so interpretieren, dass die Schraube bis zum Ende des Gewindes da rein verschwinden muss.
Am Ende zählt ja wie der Bördel aussieht bzw. dass er korrekt geformt ist - Einschraubtiefe hin oder her.

Zitat:

@ghm schrieb am 23. Juni 2024 um 04:29:24 Uhr:


Die hintere Flanke (da wo die Verschraubung gegengeschraubt wird, sieht für einen neuen Bördel relativ flach aus.

Vielen Dank für Deine Antwort. Könnte es sich vielleicht um einen "Doppelbördel F 180°" handeln? So wie hier ganz rechts im Bild:
https://www.clubopel.com/uploads/2016-06/91840_8esyizq2s.jpg

Vielleicht gibt es hier ja jemanden der Zugriff auf die entsprechende Norm hat...

Zitat:

@ghm schrieb am 23. Juni 2024 um 04:29:24 Uhr:


Ich würde das nicht unbedingt so interpretieren, dass die Schraube bis zum Ende des Gewindes da rein verschwinden muss.

Ja, das wäre natürlich eine Erklärung. Ist aber irgendwie grenzwertig bei einem Werkzeug, dass für ein sicherheitsrelevantes System verkauft wird. Da erwarte ich als Käufer zumindest von einem deutschen Hersteller eine gewisse Sorgfalt.

Ich hatte mir vor paar Jahren das Kunzer 7HBG20 gekauft. Gab es damals in einer Sonderaktion unter 200,-€ gekauft. Aktuell kostet es um die 280,-€ Sicher, wenn ich es mit dem Vigor vergleiche kein Schnapper, aber es ist genial, da es hinten im Pressstück eine Hydraulikunterstützung mit drin hat. Bördeln ist somit ganz easy leicht.
Gebraucht habe ich es jetzt schon locker 50-60 mal und an den Pressformen ist kein Verschleiß erkennbar.
Da liegt halt dann der Preisunterschied, das Material ist verschleißfester.

Kunzer 7hbg20
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