eine unbequeme wahrheit
was haben unsere caddys mit klimaschutz zu tun? nun, zum glück belasten wir mit ihnen wesentlich weniger die umwelt, als es bei den SUV oder gar ami-vans der fall ist. aber dennoch möchte ich einen tipp geben:
bei allem kampf mit den nickligkeiten des alltags (wie undichten fenstern, langen lieferzeiten oder falschen reifeneintragungen) sollte man immer auch mal über den tellerrand blicken. ich habe das gestern im kino gemacht. und kann nur jedem denkenden menschen empfehlen, sich den film von Al Gore (ich bin der ehemalige zukünftige präsident der vereinigten staaten von amerika) anzusehen:
Eine unbequeme Wahrheit (An Inconvenient Truth).
sehr gut gemacht (kaum zu glauben, dass man im kino einem vortrag über 90 minuten interessiert folgen kann) zeigt al gore, wo handlungsbedarf ist.
sucht euch das nächste programmkino und nehmt euch die zeit.
wir hatten übrigens unsere 15-jährige tochter dabei, die den film ebenfalls beeindruckend fand - obwohl er ohne schnelle schnitte und laute musik auskommt.
jens
13 Antworten
in diesem zusammenhang mal die hitliste der caddys:
CO2-emissionen (5-sitzer) laut
technische daten VWN(pdf)- 157-158 g/km....caddy life ecofuel
- 165-167 g/km....caddy life TDI 77kw schaltgetriebe
- 167-170 g/km....caddy life TDI 77kw DPF
- 170-173 g/km....caddy life TDI 55kw
- 178-178 g/km....caddy life TDI 77kw DPF DSG
- 199-199 g/km....caddy life Otto 1,4l
- 199-202 g/km....caddy life Otto 1,6l
da erlaube ich mir dann doch mal die frage, ob der 1,6-liter-motor wirklich so toll ist. und ob der 1,4-liter-motor uneingeschränkt zu empfehlen ist. gerade wenn man kinder an bord hat, sollte man sich doch eigentlich auch um die zukunft dieser kinder gedanken machen, oder?
klar, die technik der autos ist nur eine sache. daher gehe ich auch zum brötchenholen zu fuß und fahre mit öffis ins büro und wann immer es geht auch mit der bahn zu kunden. aber: eigentlich könnten wir alle noch mehr tun - wenn wir denn wirklich wollten.
jens
Hallo Herr Voshage,
so neu sind die Aussage in Gore´s Film ja nun auch nicht.
Wer sich umweltpolitisch engagiert, kennt das.
Siehe zum Beispiel Global 2000, Umweltstudie, die im Auftrag des amerikanischen Präsidenten von amerikanischen Wissenschaftlern und Regierungsbehörden zusammengestellt und 1980 veröffentlicht wurde.
Neu ist nur, daß sich ein ehemaliger Kandidat für das US-Präsidentenamt sich dafür einsetzt und einen Dokumentarfilm gedreht bzw. drehen lassen hat.
Meinen 1.6 er hatte ich seinerzeit auf LPG umrüsten lassen, dadurch kann man wohl eine Reduzierung des C02 Ausstoßes von ca. 8-9% anrechnen. Andere Werte, die man auch berücksichtigen sollte, werden in erheblich höherem Maße reduziert.
Ich will jetzt nicht behaupten, daß LPG das Gelbe vom Ei ist, aber andere Alternativen boten sich im Jahre 2005 nicht. CNG könnte man ja auch aus politischen Gründen, wenn es denn aus Rußland kommt, für bedenklich halten. Wo nun mein LPG herkommt, lässt sich mit Sicherheit auch nicht bestimmen. Als Abfallprodukt der Mineralölindustrie geht hier sicherlich auch einiges Geld über andere Kanäle in die allseits bekannte Jungmännerbewegung.
Auch ich würde mir Autos wünschen, die erheblich weniger Energie verbrauchen und deren Schadstoffausstoß auf 0% reduziert ist. Da ist aber der Käufer und somit der Druck der Strasse gefragt.
Grüße
Moin Jens
Zitat:
da erlaube ich mir dann doch mal die frage, ob der 1,6-liter-motor wirklich so toll ist. und ob der 1,4-liter-motor uneingeschränkt zu empfehlen ist. gerade wenn man kinder an bord hat, sollte man sich doch eigentlich auch um die zukunft dieser kinder gedanken machen, oder?
Asche auf mein Haupt.
Ich habe mit dem Caddy fast 19Tkm in 10 Monaten gefahren! Soviel bin ich nie zuvor mit einem anderen Auto in dieser Zeit gefahren :-/
Ich denke die Art des Autos bzw. des Motors spielt nur eine untergeordnete Rolle, vielmehr ist es die Häufigkeit der Anwendung. Und wenn wir uns alle mal selbst betrachten, dann ist es die Bequemlichkeit, die das Maß aller Dinge ist.
Obwohl, ich sehe hier neben Massen von SUV in Grossstädten (!) schon Hummer über die Autobahnen rasen. Einige können sich neben der Frage zur Bequemlichkeit auch noch über ihren Verstand Gedanken machen. Ist schon ziemlich heftig wie gleichgültig wir alle in unser Verderben rennen. Vs: Wanderung der Leminge...
Viele Grüße
Armin
Schließe mich Armins Auffassung an, bei einer angenommenen Jahresfahrleistung von 12.000 km stößt der Benziner weniger CO2-Abgase aus als bei 15.000 km mit dem TDI. Einen Benziner kauft man sich gerade, weil man keine hohen Fahrleistungen hat. Der Vergleich ist meines Erachtens pro gefahrenem km nicht aussagekräftig genug.
Es hat jeder selbst in der Hand: Auto stehen lassen ODER CO2 produzieren.
Übrigens bin ich der Auffassung, dass Deutschland weltweit eh den kleinsten Anteil an der Co2-Verschmutzung haben sollte. Schauen wir lieber mal nach China, Indien oder in die USA. Wie schaut es denn dort aus mit CO2-Reduzierung?
wir europäer tragen überdurchschnittlich zum CO2-ausstoß bei. also sind wir gefordert. dass es andere noch viel dringender nötig haben, ist eine andere sache. global denken - lokal handeln. uralter spruch. leider wird er kaum befolgt.
das erschreckende ist ja eben, dass die fakten seit jahren auf dem tisch liegen. und dass sie a) kaum im politischen handeln berücksichtigt werden und b) einfach die knappe zeit verrinnt.
dank exxon mobile (in deutschland Esso), wurden über jahre in den medien zweifel gestreut - letztens wurde beweisbar bekannt, dass exxon wissenschaftler beauftragt hat, den klimawandel zu leugnen. aber denkende menschen haben heute die möglichkeit, das zu durchschauen und ihr handeln zu ändern. auch durch druck auf die fahrzeughersteller (indem sie umweltschonendere fahrzeuge kaufen - das der lupo 3L und der A23L flopps wurden, lag ja nicht nur an VW, sondern besonders an den fehlenden käufern - im gegensatz zum touareg).
ich zeige doch auch nicht mit dem finger auf fahrer von 1,6-l-caddys. fahre ich doch selber ein wohnmobil mit einem verbrauch von 12 litern dieselkraftstoff. aber: wenn wir vor der entscheidung eines neuen autos stehen, sollten wir uns die frage stellen, ob preis und leistung alles ist. beim caddy liegen zwischen den listenpreisen vergleichbar ausgestatteten TDI und ecofuels 300 bis 500 €. das halten viele für nicht hinnehmbar. ist das wirklich zu viel für ein kleines bisschen klimaschutz? denkt darüber nach.
übrigens: auch ein ecofuel erzeugt kein CO2, wenn er nicht gefahren wird. die entscheidung zu einem klimaschonenderen fahrzeug lässt sich nicht mit der aussage "ich fahre doch nur wenig" aushebeln.
also noch mal die bitte: denkt einfach darüber nach. und geht mal in den film, der nichts neues bietet. außer einer wunderbaren (erschreckenden) übersicht. selbst für mich, der als journalist in diesem thema fit ist.
jens
Die Denkansätze sind sicherlich nicht verkehrt und anfangen kann man am besten bei sich selbst.
Aber, in der bisherigen Diskussion sind die CO2-Emissionen durch die Produktion eines Kfz nicht genannt worden. Erst wenn diese Zahlen auf dem Tisch liegen könnte man umfassend und sinnvoll vergleichen, oder?
Viele Grüße
Divebalu
Zitat:
beim caddy liegen zwischen den listenpreisen vergleichbar ausgestatteten TDI und ecofuels 300 bis 500 €. das halten viele für nicht hinnehmbar. ist das wirklich zu viel für ein kleines bisschen klimaschutz?
denkt darüber nach.
Hab ich Jens,
es liegt mit Sicherheit nicht an den 300 - 500 EUR, du machst es dir da sehr einfach mit deinen Argumenten, würdest du z.B. einen Ecofuel fahren, wenn die nächste Tanke 35 km von deinem Wohnort entfernt wäre ? Dein Arbeitsplatz aber in entgegengesetzter Richtung liegt ? Du hast es da einfach, du wohnst in Hannover, "Stadt der unbegrenzten Erdgas-Tanken", das ist leider nicht überall so. Und solange die Versorgung mit alternativen Treibstoffen nicht flächendeckend durch Deutschland verfügbar ist, werden umweltschonende Fahrzeuge eher die Exoten sein. Also, zuerst muß mal die Versorgung überall !!! möglich sein, dann klappts auch mit dem Verkauf alternativer Autos, selbst wenn sie 500 EUR teurer sind.
Gruß LongLive
hi LongLive,
da du ja auch schon lange hier dabei bist, kannst du dich bestimmt daran erinnern, dass ich immer auch ausschlusskriterien für erdgas-fahrzeuge genannt habe. dazu gehören natürlich die tankbedingungen am wohnort, übliche fahrtstrecken ohne tankmöglichkeit oder auch der regelmäßige in frankreich oder skandinavien. und wenn ich regelmäßig mit einem hänger durch den harz müsste, dann wäre der TDI sicherlich auch die sinnvollere wahl. aber: um wählen zu können, muss ich mich erst mit den alternativen auseinandersetzen. zugegeben: der ecofuel macht etwas mehr mitdenken beim tanken erforderlich - für viele ist dieser nachteil schon grund genug, den motor zu verwerfen. ich denke, vor der umweltsituation werden wir in zukunft einige zumutungen ertragen müssen. vielleicht ist die suche nach einer sinnvollen fahrtroute mit erdgas-tankstelle (oder sogar biogas?) dann das geringste übel.
übrigens: ich sehe hier in hannover viele caddys und tourans rumfahren, die mit diesel oder benzin betrieben werden. und dass es überhaupt so einen boom für CNG gibt, liegt an den hohen preisen für benzin und diesel - die umweltvorteile interessieren doch die wenigsten. und wenn schon, dann knallt man sich eher für 5.000 euro eine solaranlage aufs dach. das sehen die nachbarn wenigstens ...
jens
jens
Zitat:
fahr fahrrad
ich hoffe, das dieser vermeintliche Verbandvertreter der Fahrradlobbys seinem eigenen Anspruch gerecht wird und selber alle Fahrten <3Km mit dem Drahtesel erledigt.....
Des Weiteren empfehle ich den Dokubeitrag aus der ARD "Spritfresser". Es wird erklärt warum spritsparende Autos oder "Alternativen" keine Chance auf dem Europ.Markt haben, sondern nur 13l und mehr fressende Monster-PS-Boliden.
Ich für meinen Teil finde es ein probates Mittel,wenn man Leute mit Geld (d.h. Mineralölsteuer, KFZ-Steuer etc.) erzieht oder erzihen kann.
Finde es aber auch ein Armutszeugnis, dass in Umweltfragen leider oft der heilige Sankt Florian aus dem Hut oder ehr dem Auspuff geholt wird.
Ich sehe die Verantwortung bei jedem einzelnen und wenn wir so priviligiert sind, dass wir 1. die Technik und 2. auch den Verstand haben sollten wir beides auch nutzen!
Beste Grüße
EQ_Gasi
ganz ehrlich: wenn ein ecofuel nicht zumindest in die nähe der wirtschaftlichkeit (gegenüber dem TDI) gekommen wäre, dann hätten wir uns wohl nicht entschieden (so viel zum st. florian).
aber: wenn man sich zum beispiel den film "die unbequeme wahrheit" ansieht, dann kommt man doch ins grübeln, ob ein persönliches umsteuern nicht doch not tut. und ob nicht doch klimaschutzmaßnahmen erfolgen sollten, die sich finanziell nicht sofort auszahlen ...
ich fände es schön, wenn viele sich den film ansehen würden und die derzeitige debatte durch viele stimmen angeheizt und weitergeführt würde.
jens
Moin,
Zitat:
Original geschrieben von EQ_Gasi
ich hoffe, das dieser vermeintliche Verbandvertreter der Fahrradlobbys seinem eigenen Anspruch gerecht wird und selber alle Fahrten <3Km mit dem Drahtesel erledigt.....
EQ_Gasi
ich weiss nicht wieviel der so fährt, ich bin nicht im Fahrradverband und fahre jährlich ca.10.000km (+/-2000) mit dem Rad. Dennoch habe ich mit dem Caddy in der gleichen Zeit fast das doppelte gerissen. Nächstes Jahr werde ich es umdrehen. Caddy 10000, Rad 20000......
Viele Grüße
Armin