Ein (letzter?) Verbrenner oder Umstieg auf E-Auto?
Wir, eine Kleinfamilie (2 Erwachsene, 1 Kind < 1a), sind auf der Suche nach einem neuen Fahrzeug. Unser Golf VII (BJ 2013) kommt langsam aber sicher etwas in die Jahre, auch soll etwas größeres her. Es stellt sich nun die Frage, noch einmal Verbrenner oder Umstieg auf E-Auto?
Fahrprofil und allgemeine Gegebenheiten:
- Durchschnittlich etwa 10.000-15.000 km pro Jahr
- Im Alltag überwiegend Kurzstrecke (< 50 km), viel innerstädtisch
- Wochenendfahrten zu den Großeltern oder Ausflüge (rund 400 km hin und retour über Landstraße / Autobahn)
- Urlaubsfahrten im Sommer / Winter (ca. 500-700 km einfache Strecke, hauptsächlich Autobahn)
- Eigentumswohnung im Mehrparteienhaus
- Möglichkeit zur Installation einer Wallbox in der Tiefgarage gegeben (Stromanschluss vorhanden)
Aufgrund guter Konditionen kommen v.a. VW oder Volvo in Frage. Angesehen und Probe gefahren sind wir u.a. von VW den ID.4 Pro 210 kW, den neuen Passat Variant Benzin (mild) Hybrid und den neuen Tiguan Benzin (mild) Hybrid, sowie von Volvo den EX40 Single Motor Extended Range, den XC40 B3 und den V60 B4.
Die Volvos gefallen mir rein optisch besser, auch das Interieur finde ich wirkt hochwertig und aufgeräumt. Wohl haben wir uns jedoch auch in den VWs gefühlt, kennt man eben aus den letzten Jahren. Bzgl. Fahrgefühl und Alltagstauglichkeit lässt sich für mich nach einer Probefahrt natürlich keine wirklich fundierte Aussage treffen. Das Gefühl im E-Auto ist völlig neu für mich, könnte mir aber gefallen. Verbrenner ist eben Verbrenner, nichts neues. Die Tendenz geht jedenfalls zu den SUVs.
E-Autos werden in Ö ja noch gefördert, ein solches würde ich aber aufgrund der derzeit schwer abzusehenden Wertentwicklung leasen wollen. Bei den Verbrennern gibt es gute Rabatte auf Neuwagen, sodass sich ein junger gebrauchter meiner Meinung nach nicht unbedingt lohnt. Für E-Auto sprechen für mich die niedrigere CO2-Belastung und die geringeren Betriebskosten, für den Verbrenner die niedrigeren Anschaffungskosten und die (dzt. noch) höhere Reichweite.
Aus den genannten Modellen, welches würdet ihr empfehlen? Lohnt sich der Umstieg auf E wenn man seinen Strom nicht selbst produziert, oder doch lieber noch mal ein Verbrenner? Gibt es bessere Alternativen, oder wäre evtl. ein Plug-in-Hybrid schlauer?
Vielen Dank schon mal für euren Input!
Gruß, Peter
24 Antworten
Zu Hause Laden, viel Kurzstrecke ... ja, das spricht viel für E.
Rechnen musst du schon selber. Welches Fahrzeug, welcher Kaufpreis, welche Versicherungseinstufung, Strompreis vs. Spritkosten, Realverbräuche kann man durchaus mal mit spritmonitor abschätzen, wie viel Förderung (Nur Auto oder gibt's auch was für die Wallbox?), durchaus mal einkalkulieren dass eine Wallbox durchaus in Zukunft den Wert der Immobilie erhöht, ...
Das immer durch die Foren und Presse getriebene Restwertrisiko sehe ich nicht so hoch. Mit noch wenigen gebrauchten E-Autos, Folgen der Corona-Lieferengpass-Zeit usw.. war es halt so üblich dass die Gebrauchtpreise immens hoch und teils mangels Verfügbarkeit über dem Neupreis waren. Da haben viele einige Jahre jährlich ein Neues E gekauft weil sie den Alten nach Förderung mit Gewinn weiterverkaufen konnten. Dass sich das in Zukunft auf ein normales Niveau einpendelt ist da doch logisch. Mittlerweile zeigen auch immer mehr Fahrzeuge dass die Manie "nach 8 Jahren ist der Akku kaputt und das Auto ein Totalschaden" so nicht eintritt.
Sprich ergebnisoffen rechnen und vergleichen. 😉
Leasing in Ö ist noch immer überwiegend Restwertleasing, da hast du das Restwertrisiko, also kein Vorteil. Wenn du Operating Leasing (Kilometerleasing) zu wirklich guten Konditionen bekommst warum nicht. Nur als kurzer Einwurf.
Ob sich ein E-Auto oder eher ein Verbrenner für Euch rechnet, solltest Du anhand der verfügbaren Preise etc besser selbst herleiten. Bei 10 tkm/J. würde ich allerdings kein Fass aufmachen wg ein paar Dutzend € Unterschied.
Vom Fahrprofil her seid Ihr irgendwo zwischen elektrisch und Diesel, wobei letzterer nur auf der Langstrecke sinnvoll wäre. Sofern der Stromanschluss in der Garage Wallbox-tauglich ist (230 V genügen eher nicht), würde ich das E-Auto favorisieren. Selbst wenn im Winter die Reichweite geringer ist und der WE-Besuch dann auch mal ein Nachladen unterwegs nötig machte.
Plugin hat halt den Nachteil, zwei Technologien zu vereinen. Der Verbrenner muss dann mehr leisten, wenn vom E-Teil keine Unterstützung mehr kommt, die Fuhre ist halt schwerer. Vorteil ist allenfalls auf den Kurzstrecken dank weniger Verschleiss. Beim Mild-Hybrid ist der Effekt geringer, der Aufwand dafür ebenso.
Egal welche Form von Leasing man wählt: Der Leasinggeber legt das Risiko immer über die Rate auf den Leasingnehmer um.
Ein Restwertrisiko sehe ich jetzt auch nicht so wirklich. Wenn sich aktuell gebrauchte BEV schlecht verkaufen, dann sind es diese Fahrzeuge, wo die ursprünglichen Halter die knapp 10k€ Förderung "vergessen" haben und ihren Preis jetzt ausschließlich vom Listenpreis aus kalkuliert haben. Wer sich nach einem gebrauchten BEV umschaut kennt diesen Sachverhalt.
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@206driver
Die wollen halt doppelt kassieren und meinen alle anderen sind dumm. Jedes Auto hat einen Preis den der Markt bestimmt und ein Wagen der schon als Neuwagen 25% bekam, kann dann halt nicht nach 3 Jahren mit 33% unter Listenpreis verkauft werden... Sondern 33% unter dem was gezahlt wurde. Genauso ist es bei den Elektrowagen.
Kein Gebrauchtwagenkäufer zahlt die Zeche, weil der Erstkäufer nicht handeln konnte.
Vielen Dank schon mal für eure Antworten!
Auf dem Papier kommt mir das E-Auto im direkten Vergleich günstiger - Anschaffungskosten, Versicherung und Erhalt (Strom-/Tankkosten, Inspektion, Service etc.) grob durchgerechnet, soweit abschätzbar.
Förderung gibt es hierzulande für Auto und Wallbox, dazu kommt noch der Importeursbonus.
Stromanschluss in der Garage ist bereits Wallbox-tauglich.
Was das Leasing angeht, wäre zumindest bei VW ein Miet- bzw. Kilometerleasing möglich, was ich schon bevorzugen würde. Was mich aber z.B. am ID.4 stört ist die an manchen Stellen billig wirkende Materialauswahl / Verarbeitung im Innenraum.
Insgesamt spricht mehr fürs E-Auto. Es bleibt nur die Skepsis ob der Praktikabilität, aber die muss man wahrscheinlich einfach selbst testen.
Ich werde mir jetzt jedenfalls auch noch den Hyundai Ioniq 5 und den Skoda Kodiaq PHEV ansehen.
Es gibt auch andere BEV Anbieter. Hast dich da mal ungeschaut?
Zum Leasing verschoben, da man sich bisher nicht mit Modellen beschäftigt hat.
Wenn Lademöglichkeit in der Garage vorhanden ist, defintiv BEV.
Dann ist es sogar komfortabler, als mit dem Verbrenner zur Tanke.
Dein Fahrprofil passt doch auch hervorragend.
Im Alltag ausschließlich komfortabel in der Garage laden.
Zu den Großeltern entweder ohne zwischenladen oder ein kurzer Ladestop von 10 Minuten (id7 z.B. ohne Stop).
Bei Urlaubsfahrten ein bis zwei kurze Stops von 10-20 Minuten.
Das Fahrprofil sollte zum EAuto passen, die Wallbox ohne eigene PV sehe ich kostenmäßig kritisch.
Im Sommer würdest du nahezu umsonst fahren, im Winter zahlst du den Strompreis.
Ohne PV zahlst du das ganze Jahr für den Ladestrom. Evtl. kommt man dann auf +/- Null gegenüber einem Verbrenner. Restwertleasing seh ich generell kritisch. Laden auf Langstrecke ist kein Problem mehr.
Das ist aber meine persönliche Denke!
Hinsichtlich Wartungskosten haben hier schon einige geschrieben, dass ein elektrischer in den 3 Jahren Leasing sooo viel billiger nicht ist :-)
Ladetarife gibt es ab 26 Cent/kWh. Nehmen wir jetzt mal 30 Cent an und Verbrauchswerte nach WLTP. Spritpreise nach ADAC Statistik von Juli 2024.
Das sind bei einem id.7: 16kWh x 0,30€ = 4,80€ pro 100km.
Bei einem Passat mit dem 2.0 TSI mit 190 PS (und damit deutlich schwächer als der id7) sind es 6,3 Liter x 1,79€ = 11,28€ pro 100km.
Diesel macht bei 10k - 15k km im Jahr gar keinen Sinn (und wäre selbst dann immer noch fast das doppelte vom id.7.
In drei Jahren müsste der id7 einmal zur Inspektion, der Passat ebenso aber zusätzlich noch ca. 2 mal zum Ölwechsel. Danach kommen dann noch größere Inspektionsumfänge, die deutlich teurer sind (z.B.DSG Ölwechsel ).
Zitat:
@civic0307 schrieb am 01. Sept. 2024 um 14:15:41 Uhr:
Das Fahrprofil sollte zum EAuto passen, die Wallbox ohne eigene PV sehe ich kostenmäßig kritisch.
Man kann auch ohne PV daheim mit knapp 20 Cent/kWh laden.
Einfach mal informieren.
Mit PV natürlich noch weniger.
Selbst bei normalen Tarif daheim bei knapp 30 Cent/kWh ist das sehr günstig.
Ladetarife um 30 Cent sind aber viel zu optimistisch. Wenn du unterwegs lädst, möglichst flott, bist du gern bei 50-60 Cent also quasi dem Doppelten.
Zitat:
@Jan0579 schrieb am 01. Sept. 2024 um 20:44:09 Uhr:
Ladetarife um 30 Cent sind aber viel zu optimistisch. Wenn du unterwegs lädst, möglichst flott, bist du gern bei 50-60 Cent also quasi dem Doppelten.
Ja, kann sein.
Der TE fährt aber regelmäßig<50km.
Kann daheim super laden.
Für die Urlaubsfahrten/Ausflüge wird man natürlich mit 60cent klarkommen müssen.
Das macht am Ergebnis nicht so viel aus.