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Eigenartiger Kapazitätsverlust der Starterbatterie
Ich beobachte derzeit ein komisches Phänomen bei meinem Renault Scenic 2 1.9 dCi, Bj. 2007.
Es hat damit angefangen, dass er letzte Woche morgens nicht anspringen wollte.
Es hat sich herausgestellt, dass die Starterbatterie leer war. Die Batterie habe ich jedoch erst vor ca. 6 Wochen erneuert.
Ok. Das machte mich stutzig und ich lud die Batterie erst mal auf. Eine Ruhestrommessung brachte eigentlich ein normales Ergebnis von 15 mAh.
Nach 2 Tagen habe ich die Batterie erneut geladen, um herauszufinden, wie viel Kapazität verloren ging. Nachgeladen wurden 2500 mAh. Die Batterie hat eine Gesamtkapazität von 72 Ampere.
Ich bin mit dem Auto jeweils nur zur Arbeit und wieder nach Hause gefahren. Einfache Strecke 30 km. Also nicht unbedingt Kurzstrecke und eigentlich genug, damit die Batterie von der Lichtmaschine entsprechend nachgeladen werden kann.
Jetzt stellt sich die Frage, wo der Strom denn nun hin ist. Laut der Ruhestrommessung dürften eigentlich nur um die 800 mAh fehlen. Wo sind die restlichen 1700 mAh abgeblieben?
Ich weiß nicht, ob der Verlust normal ist. Wenn dem so wäre, frage ich mich allerdings warum die Batterie dann trotz Neuzustand so weit entladen wurde, dass es mir letzte Woche nicht möglich war das Auto zu starten.
Ich vermutete einen stillen Verbraucher, aber die Ruhestrommessung ergab normale Werte.
Passt irgendwie alles nicht zusammen. Kann jemand von euch einen logischen Zusammenhang feststellen?
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18 Antworten
Haste mal die Ladespannung der Batterie gemessen, sollte so 13,5-14,3 sein
Der Ruhestrom von 0,015A ist i.O. und normal.
Was ich verstanden habe, die Batterie hat eine Kapazität von 72Ah, was ich nicht verstanden habe, dass Du gepostet hast, dass 2500mAh (2,5Ah) nachgeladen wurde.
Wie hast Du das gemessen bzw wie kommst Du auf diesen Wert ?
Zitat:
Was ich verstanden habe, die Batterie hat eine Kapazität von 72Ah, was ich nicht verstanden habe, dass Du gepostet hast, dass 2500mAh (2,5Ah) nachgeladen wurde.
Wie hast Du das gemessen bzw wie kommst Du auf diesen Wert ?
Der Wert kommt von meinem Ladegerät. Ist ein gutes Ladegerät, das eigentlich für Lipo Zellen für den Modellflug verwendet wird, aber man kann auch Bleibatterien damit laden. Das Gerät zeigt an, wie viel Kapazität nachgeladen wurde.
@Spannung:
Das Ladegerät lädt bis 2,4V pro Zelle. Bei den 6 Zellen der Starterbatterie schaltet es also bei 14,4 Volt ab.
Ladestrom waren 7 Ampere, wobei der Strom gegen Ende der Ladephase automatisch auf etwa 2-3 A reduziert wird.
Also 2,5A nachgeladen, ist ja nicht viel.
theilem meinte die Ladespannung Deiner LIMA bei Motor an.
Es könnte auch sein, dass beim Starten eine Masseverbindung (Motor - Karosse/Minuspol) einen zu hohen Übergangswiderstand durch Korrision/Rost hat, welcher zum normalen starten die Elektronen hindert zu fließen, was auch beim Laden der Batterie hinderlich ist, da die LIMA am Motor angeschraubt ist.
Die Ladeeffizienz bei Bleiakkus kann in der Endphase schon mal unter 50% gehen. Man kann nicht den Ladestrom 1:1 als geladen annehmen, sondern es gibt reichlich Verlust.
Zitat:
@Corsadiesel schrieb am 4. August 2016 um 10:21:59 Uhr:
Also 2,5A nachgeladen, ist ja nicht viel.
Ja, ist nicht viel, aber mehr als es meiner Meinung nach sein sollte.
Zitat:
@Corsadiesel schrieb am 4. August 2016 um 10:21:59 Uhr:
theilem meinte die Ladespannung Deiner LIMA bei Motor an.
Den müsste ich mal messen, soweit habe ich nicht gedacht, dass evtl. die LIMA nicht korrekt arbeitet.
2,5A ist wirklich nicht viel, bei diesem Verlust muß eine normale Batterie starten können ohne Probleme.
Hatte mal vergessen, dass Licht am Freitag aus zu schalten, also nur Standlich brannte das Wochenende. Montag morgen ganz normal gestartet und hier sind mehr wie 2,5A aus der Batterie geflossen.
Natürlich geht bei einem Verlust von 2,5 Ampere das Auto noch an. Nur wenn ich das nun umrechne, dann sind es 1,25 Ampere pro Tag, 14 Tage wären 17,5 Ampere und dann kann es schon eng werden.
Und das obwohl ich das Auto in diesen 2 Tagen täglich 60km (ca. 1 Stunde) bewegt habe.
Sprich irgendwas scheint nicht in Ordnung zu sein, denn der Ladungsverlust müsste sich dabei eigentlich auf den Ruhestromverlust beschränken.
Wie schon vorgeschlagen, werde ich mal den Ladestrom der LIMA messen, kann ja sein, dass die nicht korrekt nachlädt.
Wenn, dann die Spannung der Lima. Die müßte einigermaßen konstant sein, wenn es überhaupt noch eine autonome Lima ist und nicht irgendein "intelligentes" Bordladesystem, dessen "Intelligenz" meist schwer zu ergründen ist.
Die üblichen elektronischen Iuou-Lader schalten ab (bzw. Auf Erhaltungsladung), bevor die Batterie tatsächlich voll ist. Die Verringerung der Kapazität ist üblicherweise ein schleichender, aber normaler Prozess. Ferner kennst Du auch die "Vorgeschichte" Deiner "neuen" Batterie nicht. Ggf. war die - warum auch immer - schon mal tief entladen oder ist bereits stark sulfatiert oder ist schon viele Monate alt.
An Deiner Stelle würde ich damit beginnen, mittels Amperemeter Deinen 30km-Fahrzyklus zu analysieren bzw. was Lima (und Regler) da veranstalten.
Ferner könntest Du die tatsächliche Kapazität der Batterie messen - indem man sie kontrolliert entlädt und die Zeit misst.
Grüße, Jörg
15mAh oder 15mA Ruhestrom ? Ich denke mal letzteres war vermutlich gemeint.
Du kannst das so nicht rechnen:
- Verlustfreies Laden gibt es leider nicht: (https://de.wikipedia.org/wiki/Ladewirkungsgrad)
- Dein Ladegerät wird vermutlich auf ein anderes Niveau laden und/oder ein anderes Ladeverfahren benutzen
- Wenn Du einen Diesel aufsperrst wachen üblicherweise bereits diverse Steuergeräte auf und es wird je nach Temperatur auch schonmal vorgeglüht.
Ich würde mal kontrollieren ob korrekt geladen wird:
Motor starten, Ladespannung an der Batterie messen.
Drehzahl auf 2000 Upm erhöhen, Ladespannung messen.
In beiden Fällen sollte etwa die gleiche Spannung zu messen sein.
Fahre eine größere Runde, lass die Haube offen und warte 2h oder so - dann misst Du die Ruhespannung ohne das Auto aufzuwecken, Türen zu öffnen etc.
Hier findest Du eine Tabelle zur groben Abschätzung des Ladezustandes über die Spannung, sowie die üblichen Sollwerte bei einer klassischen Starterbatterie.
https://de.wikipedia.org/wiki/Starterbatterie
Mit Renault kenne ich mich kaum aus, sollte das Fahrzeug ein Batteriemanagement haben kann es auch sein das nach einem Batteriewechsel dem Steuergerät mitgeteilt werden muss welcher Batterietyp und das eine neue verbaut wurde. Wenn die Ladespannung nicht stimmt würde ich hier zunächst mal schauen.
Die allermeisten Batterien die bei den Händlern rumstehen werden nicht rotierend gelagert, bei falscher Temperatur gelagert und nicht nachgeladen. Daher sind diese idR bereits vorgeschädigt und erreichen nur eine geringe Lebensdauer.
Erst einmal wird hier anscheinend häufig Stromfluss und Kapazität durcheinander geworfen.
Kapazität wird in Ah (Amperestunden) angegeben, der Stromfluss in Ampere bzw mA.
Im übrigen gehe ich von einem Bleiakku aus, nicht nen moderne AGM Akku.
Bei enem Ruhestrom von 15mA entlädst Du die Batterie genau um
0,015A x 24h =0,36Ah (Amperestunden)
Das macht einer voll geladenen bspw 72Ah Batterie so gut wie nix aus.
Wenn Du rankommst, (Stopfen oder Wartungsfreie Batterie) Saüredichte prüfen. das sagt ziemlich sicher den LAdezustand der BAtterie aus.
Die Säuredichte sagt einiges über den Zustand deiner Batterie aus. Dazu einen Säureheber im Zubehör kaufen (kost nicht viel)
Auch bei vielen angeblich "Wartungfreien" Batterien kann man die Batteriestopfen noch mit einem Cent Stück o.ä. öffnen um die Säuredichte der Batterie im angeblich "geladenen" oder auch im "leeren" Zustand zu prüfen.
Säuredichte der Batterie nach dem Laden
1,25 -1,28 geladen
1,20 -1,24 halb geladen
1,19 und kleiner mangelhaft geladen
Ist die Säuredichte in allen Zellen gleichmäßig und über 1.25 kg/dm3?
Maximal zulässige Toleranz zwischen höchstem und niedrigstem Meßwert
der 6 Zellen: 0,03 kg/dm3
Wenn nicht ist eine Zelle defekt und die Batterie nimmt die Ladung nicht vollständig an und muss gewechselt werden
Beim Laden sollte die Stromaufnahme mindestens 1/20 der Nennkapazität betragen können sonst ist die Batterie auch defekt und nimmt keine Ladung mehr an
(Beispiel 100 Ah Batterie: 100Ah x 1/20 = 5 A)
Batterie vollladen mit einem Ladestrom von 1/10 der Nennkapazität (Beispiel: 120Ah x 1/10 = 12A).
Ergibt eine Volladung nur eine Säuredichte von 1,24 kg/dm3 oder weniger wurde die Batterie durch mangelnde Ladung bzw. Tiefentladung geschädigt.
@kasemattenede
Das Problem heute ist, die Batterien sind oben zu und dann kann nicht mehr mit dem Säureheber gemessen werden.
Habe gerade heute beim Corsa C meiner Frau Frau die Ladedichte gemessen, 2 Zellen gehen noch als gut durch, 4 Zellen gerade die Grenze zum Schlechten erreicht, kein Wunder nach 10 Jahren.
Der TE hat aber eine neue Batterie drin und ich vermute mal, es ist ein älteres Modell ohne Lademanagment.
Daher meine Vermutung, dass irgenteine Masseverbindung korridiert oder verrostet ist.
Oder man guckt mal in den Kaffeesatz, was man da findet.
Meine letzte Batterie habe ich zum Schrott gebracht, als die Kapazität von anfangs 63Ah auf unter 10Ah gefallen war. Spannung und Säuredichte (1.29) waren i.O. und Starten war auch kein Problem, wenn sie mal nicht leer war.