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E10 Kraftstoff - Superplus für uns alle oder Betrug?

Themenstarteram 5. Februar 2008 um 21:00

Eben in der Sendung Frontal wurde darüber berichtet, daß nahezu alle Autos künftig Superplus tanken müssen, weil das Super dann den neuen Bio-Sprit-Anteil von 10% Ethanol beinhaltet, den sogar aktuelle Polo- und Renault-Modelle nicht mehr fahren dürfen. Nahezu kein Renault wäre dann mehr mit Super zu betanken.

Bei Mercedes - so aus einer in der Sendung eingeblendeten Mitteilung des KBA zu entnehmen - kein Mercedes mit einer EZ vor 1997 mehr Super tanken dürfen, sondern ebenfalls Superplus.

Unabhängig davon, daß ich wissen möchte, ob das stimmt frage ich mich, wieso wir Bürger uns diese von den grünen Chaoten ausgeheckten Neuheiten gefallen lassen!

Wir wissen inzwischen alle, daß der Treibhauseffekt eben nicht von den Autofahrern verursacht wurde/wird.

Wir wissen inzwischen auch, daß Industrie und Haushalt, Heizungen und Landwirtschaft einen hohen Anteil an der Klimaerwärmung haben.

Wir wissen jedoch nicht nur seit Al Gore, daß es wärmere und kältere Phasen auf der Erde schon immer gegeben hat!

Wir wissen, daß "Mutter Natur" und deren Klimahaushalt erst in den letzten 100 Jahren mit dem Mensch und seinen "Errungenschaften" zu kämpfen hat - die Erde ist aber wesentlich älter!

Die eigentliche Frage ist: Wieso lassen wir Menschen uns tagtäglich von findigen "Politikern" ausnehmen, ausnutzen und betrügen?? Die Umweltzone z.B. ist so ein Betrug: Niemand bezweifelt, daß die Luft in den Umweltzonen nicht besser wird - trotzdem sollen wir Plaketten kaufen? Wieso unterstützen wir "mündigen" Bürger jede Schröpferei, die den Brüsseler Bürokraten einfällt?

Der § 263 StGB (Strafgesetzbuch) sagt, daß "Vorspiegelung falscher Tatsachen" und/oder "Unterdrückung wahrer Tatsachen" strafbar ist. Gerät ein Betrugsopfer durch den Betrug in wirtschaftliche Not, wird aus Betrug schwerer Betrug. Meines Wissens nach bekommen Handwerker Probleme mit ihren Altwagen, wenn sie nicht mehr in die Umweltzonen einfahren dürfen?

Wenn mit der Betrugsabsicht eine Täuschung einhergeht und die Zielsetzung, einen wirtschaftlichen Vorteil zu erzielen, ist der Tatbestand des Betruges erfüllt.

Jeder Bürger, der betrügt, geht dann in den Knast. Die Politiker können uns abzocken, wann und wie sie wollen. Sicher bereichert sich an dem E10 keiner von ihnen persönlich, aber warum tun wir uns nicht trotzdem zusammen und verhindern den E10-Sprit?

Denn alle Autofahrer leiden darunter, aber niemand tut was dagegen!

Wir seht Ihr das? Widerspruchslos Superplus tanken?

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30 Antworten
am 8. Februar 2008 um 21:29

Ja ja, lange ist es her das verbleites Benzin umgangssprachlich gängig war. Da weiss man dann nicht mehr so genau, dass eben dieses Benzin war das katalysatoren kaputt machen kann.

Moin,

Ich denke die E10 Sache ist für den W126 im wesentlichen gelaufen. Fahrzeuge ab 1986 haben die Tage eine E10 Freigabe von Mercedes Benz bekommen.

MFG Kester

Wohl die einzigste Möglichkeit sich als kleiner gegängelter Bürger gegen den unkalkulierbaren Schwachsinn noch zu wehren:

http://itc.napier.ac.uk/.../view_petition.asp?PetitionID=610

…hier sind sehr viele Tolle Anregungen, aber einiges ist nicht richtig:

Bio-Ethanol ist nicht schlechter als Ottokraftstoff.

Die Erhöhten Benzin-Preise durch Ethanol sind nur durch die Industrie gemacht.

Biotreibstoffe sind von der Lobby nicht gewünscht, da sie die Monopolstellung gefährden

Die Materialverträglichkeit von Ethanol ist teilweise sogar besser als Ottokraftstoffe (hier )

Ethanol kostet einen Bruchteil von Mineralischen- Kraftstoffen und kommt aus heimischer Herstellung.

Premium-Kraftstoffe (100 Oktan) enthalten ca. 7,53% Ethanol.

Wir selber rüsten seit 2 Jahren in Deutschland Fahrzeuge um auf die Nutzung von E85 (85% Ethanol, 15% Benzin). Es gibt bis Dato kein Fahrzeug, welches Schäden durch Ethanol hat.

Selbst ältere Fahrzeuge laufen ohne Probleme mit Ethanol, wir haben ältere Mercedes laufen VW, Renault, Peugeot, BMW, Toyota, Mazda usw. alles läuft seit vielen tausenden Kilometer mit E85 oder Mischung von E30-E85.

Selbst Lotus hat die Aluminiummotoren auf E85 laufen, ebenfalls ohne Probleme.

Nikolaus August Otto verwendete 1860 Ethanol als Kraftstoff in den Prototypen seines Verbrennungsmotors.

Der Autoindustrielle Henry Ford konzipierte sein legendäres T-Modell (auch Tin Lizzie, in dt. Blechliesel genannt), mit dem er die Serienproduktion von Autos revolutionierte, auf der Grundlage, dass Ethanol der eigentliche Kraftstoff für dieses "Volks-Auto" sei. Ford glaubte, dass Ethanol der Treibstoff der Zukunft sei, der zugleich der Landwirtschaft neue Wachstumsimpulse bringen würde: "The fuel of the future is going to come from fruit like that sumach out by the road, or from apples, weeds, sawdust – almost anything".

In Deutschland war Bioethanol bereits seit 1925 als Mittel zur Erhöhung der Klopffestigkeit auf dem Markt, wurde aber jahrzehntelang von einer hochgiftigen Bleiverbindung verdrängt. Heute wird Ethanol zu diesem Zweck wieder eingesetzt.

Bioethanol wird heute, als Kraftstoff bzw. hochwertige Kraftstoffkomponente verwendet.

Themenstarteram 20. Februar 2008 um 7:22

Der Bericht bei "auto mobil" auf VOX vom vergangenen Sonntag hat aufgedeckt, daß Ethanol eine sehr schlechte Energiebilanz aufweist: Der Herstellungsaufwand sei groß, die Kosten der Herstellung enorm, der Aufwand an Energie groß und der Weizen als Grundstoff wird immer teurer und am Ende stand die Frage, was das soll.

Wenn dem so ist, frage ich mich, ob es Sinn macht, den Grundstoff unseres Brotes zur Verfeuerung im Auto einzusetzen, wenn auf der Welt nach wie vor Kinder verhungern, nur damit die CO2-Werte etwas sinken. Was sich im Alltag in unseren Städten eh nicht bemerkbar macht.

Letztlich ist es mir egal, ob die Oelmultis oder die Ethanolhersteller Kasse machen: Daß es hier ausschließlich ums Geld geht, steht für mich unverrückbar fest!

Moin,

Das auf diesem Planeten Kinder verhungern liegt aber NICHT daran, dass es nicht genug Lebensmittel gäbe, sondern das liegt an der Verteilung. Auf diesem Planeten könnte JEDER Satt werden ... wenn es da nicht andere Interessen überall gäbe. z.B. förderst du mit jeder Tomate die du aus Spanien kaufst ... den Hunger in ländlichen Bereichen in Westafrika. Warum ?! Zum einen beuten diese Betriebe sehr oft illegale Einwanderer aus diesen Bereichen mit Dumpinglöhnen aus, diese Arbeitskräfte fehlen logischerweise in der Heimat, weiterhin wird alles an Obst und Gemüse das die EU-Vorgaben nicht erfüllt in Spanien auf's Schiff gepackt und nach Westafrika in die Städte exportiert und dort zu Niedrigpreisen verschleudert. Folge : Die Kleinbauern sind nicht in der Lage damit zu konkurieren und dringend benötigte Verkäufe von Saisonware geht nur zum gleichen Preis. Folge : Es fehlt das dringend benötigte Geld ausserhalb der Saison.

Das Problem ist also GANZ woanders gelagert und nicht damit WAS wir aus dem Weizen oder ähnlichem herstellen. Das Paradoxe ist, in Deutschland wird viel mehr biogenes Ethanol hergestellt, als vertrieben wird. Grund : Der Weltmarktpreis für Etahnol ist merklich niedriger als die Produktionskosten in D. Es ist paradoxerweise billiger ein Schiff mit Ethanol um die halbe Erde fahren zu lassen, als das Ethanol in D zu kaufen. Wir verkaufen unser Ethanol übrigens massiv subventioniert für industrielle Zwecke in die USA ... Vielleicht sollte man DA mal ansetzen ... und zuerst die Deutsche Überproduktion verwenden (die wird zwar den Bedarf sicherlich nicht ganz decken, aber den Importbedarf zumindest senken), und dann dafür sorge tragen, dass dieser Räuberkapitalismus entsprechend ausgebremst wird. Das Problem ist nicht, dass Ethanol verfahren wird, sondern das Problem ist die derzeit MANGELHAFTE Kontrolle ob jeder Liter "Bioethanol" überhaupt Bioethanol genannt werden darf. Als Gesetzgeber muss ich halt zusehen, dass eben Bioethanol der NICHT nachhaltig und unter Einhaltung von Umweltschutzkriterien hergestellt wird ... keine Chance auf dem Markt hat. Und DAS ist bislang noch versäumt werden.

Im Gegenzug sehe Ich für viele der ärmeren Länder sogar Chancen durch den Bioethanolbedarf. Es gibt viele Pflanzen die aus merkantilen oder sozioethischen Gründen in vielen Ländern nicht angebaut werden, aber ideale Pflanzen für diesen Zweck wären. Erst gestern habe Ich einen Artikel im SPON gelesen, dass es auf Madagaskar eine Pflanze gibt, die auf extrem kargen Böden wächst (wo sonst so gut wie nichts mehr wächst) und deren Früchte sehr gut zu PÖL oder Biodiesel verarbeitet werden können. Zusätzlich gibt es Hirsesorten, die sowohl einen guten Ertrag an Nahrungsmitteln bringen (aber bei weitem nicht so gut wie andere gebräuchliche Pflanzen) und deren Reste sich hervorragend zu Ethanol verarbeiten lassen. Zusätzlich ist die Pflanze robust und kommt mit vergleichsweise wenig Wasser und hohen Temperaturen zurecht. Nur : Diese Pflanze ist eben verpönt und über die letzten Jahrzehnte durch Mais und andere Pflanzen (die durch Erwärmung und Wassermangel viel mehr zu leiden haben) verdrängt worden. Zusätzlich hat man Algenarten entdeckt, die sehr schnellwachsend sind und einen hohen Anteil an Material liefern, welches zu Biodiesel und zu Ethanol umgesetzt werden kann. Die Chancen sind da ... man muss nur genau DAS fördern, und die NEGATIVBEISPIELE, die es fraglos gibt ... schnellstmöglich eliminieren.

MFG Kester

Hallo

 

Die Anmerkungen zur Weltpolitik im Sinne der Welternährung, Klimabilanz, etc. sind sehr interessant, aber leider auch ein endloses "aufregendes" Thema...

 

Mit dem E10, Super, Super Plus...

Objektiv betrachtet...Zahlen müssen und werden wir es so oder so...auch wenn wir uns betrogen vorkommen, denn es ist eines Jeden eigene Entscheidung, ob er ein teures, durstiges Auto fährt oder nicht.

 

Ich sags ehrlich:

Ich hab einen W140 S500 Bj 97 -  ein neueres Auto kann ich mir nicht leisten - widerum den W140 kann ich mir (derzeit noch) gut leisten und nehme Preissteigerungen "zähneknirschend" hin, aber rege mich nicht mehr auf, denn wenn ich deshalb tot umfalle, nimmt sowieso ein neuer Kunde meine Tanksäule ein, so als hätte es mich nie gegeben. Selbst der Tankwart würde diesen Kundenwechsel nicht bemerken...erst recht nicht die Ölmulties!

Vieles ist (teuer) bezahlbar...meine Gesundheit nicht!

 

"Mit Erfindung des Geldes, konnte der Teufel in Ruhestand gehen"

 

Machen wir uns nicht alle verrückt und wegen des Geldes krank!?

 

Grüsse ippi

 

 

 

 

 

 

Themenstarteram 21. Februar 2008 um 8:42

Hallo Ippi, hallo Rotherbach,

ob wir uns wegen des Geldes krank machen ... ja, da ist was dran. Aber wenn man vom Werbechef eines Lebensmittelkonzerns in Bielefeld bzw Hamburg um 1,2 Mio € betrogen wird, kann man das nicht einfach so hinnehmen. Diese persönliche Erfahrung spiegelt aber wieder, daß man gegen die Durchsetzung finanzieller Interessen selbst dann, wenn gegen Gesetze verstoßen wird, im Grunde gar nichts tun kann. Ganz gleich, ob es um Betrug oder Urkundenfälschung geht; ganz gleich, ob jemand beim Tomatenanbau ausgebeutet wird und auch ganz gleich, ob unsere Lebensmittel in Form von Ethanol in die Staaten verkauft werden und andere Menschen auf der Erde nichts zu fressen haben - hier können wir offenbar ebensowenig tun, wie gegen die Geldgier eines Zumwinkel, der Steuern hinterzieht und damit ebenfalls die Gemeinschaft schädigt.

Ich wüßte jedenfalls nicht, was man als Einzelperson noch tun kann. Politiker haben mit dem Alltag eh kaum mehr was zu tun oder sind von den Lobbys gesteuert. Der Wähler verkommt - sich in der medialen Flut an Meinungen und Informationen nicht mehr orientieren könnend - zum tatenlosen Etwas, der lieber gar nicht mehr wählen geht und damit das wichtigste Instrument aus der Hand gibt, das es in der Demokratie noch gibt. Stetig sinkende Wahlbeteiligungen sprechen eine klare Sprache. Was dann noch bleibt?

Nichts! Zahlen, E10 tanken und weitermachen wie bisher, jeder für sich selbst und jeder gegen jeden ... traurig, aber wahr.

Moin,

Ich denke du malst ein extrem negatives und düsteres Bild. Ich denke das Problem ist, das viele Medien nicht mehr so unabhängig sind, wie man sich das wünschen würde. Die Information ist oftmals nicht gegeben, oder die Mehrheit interessiert sich nicht für die richtige Information.

Man macht MEHR Einschaltquote mit einer Unnütz langen Sendung über ein Eisbärbaby, einem brennenden Dschungel und ein paar reißerischen Aussagen ... als mit einer ausführlichen Information.

Natürlich ist es tragisch und falsch, wenn in Indonesien für den Europäischen Biodieselbedarf Regenwälder gerodet werden und dort Monokulturen erschaffen werden, die alles andere als "gut" sind. So etwas muss ganz SICHER verhindert und unterbunden werden. Aber diese Negativbeispiele auszuschlachten um eine grundlegend gute Sache zu verteufeln halte Ich für falsch, die Sache ansich ist gut, nur muss es entsprechend reguliert werden, damit aus der Sache nichts negatives erwachsen kann. Ich denke du stimmst mir zu, wenn Ich sage, das Atomkraft prinzipiell eine TOLLE Sache ist, aber wir sind uns denke Ich auch einig, wenn Ich sage das die Nutzung ein hohes Risiko beinhaltet und entsprechend reguliert und kontrolliert werden muss. Eben damit nichts schreckliches damit passieren kann.

Um Mineralöl zu fördern benötige ich viel Energie und viel schlimmer ... ich verschmutze die Umwelt enorm damit. Was die meisten nicht wissen, um heute noch gute Ölförderleistungen zu erzielen wird in über 75% aller Ölfelder Wasser reingepumpt, damit das Öl noch gefördert werden kann. Oder die Verbrechen an der Umwelt in den Gebieten wo Ölsände und Ölschiefer ausgebeutet werden, dieses Wasser ist anschließend für 99% aller anderen Nutzungen tot, und dies wo absehbar ist, dass wir in eine zukünftige Trinkwasserkrise hereinlaufen. Dann wird das Öl um die halbe Welt transportiert, und unter Anwendung hoher Energiemengen raffineriert. Das Produkt wird mittlerweile auch wieder um die halbe Welt geschifft um dann zum Verbraucher transportiert und genutzt zu werden. Von der Gesamtmenge eingesetzten Öles ... werden derzeit durchschnittlich 80-90% genutzt, der Rest ist in diesem Falle Abfall, der nur zu sehr speziellen Anwendungen genutzt werden kann. Nicht zu vergessen, die sehr aufwändige Entschwefelung des Öles und die Entsaltzung, wobei abermals große Wassermengen kontaminiert werden. Und weiterhin kommt dazu, dass das Produkt Mineralöl zu sehr vielen anderen Produkten umgesetzt werden kann, dass es eigentlich schon schade ist, das wir es im Motor "nur verbrennen".

Sofern der Anbau bei Ethanol "passt" ... ist anschließend nur eine Destillation bei vergleichsweise milden Temperaturen und eine Trocknung notwendig. Anschließend kann Ethanol quasi direkt "verwendet" werden. Entscheidend für die "Umweltfreundlichkeit" von Ethanol ist also die Anbauweise und der Umsatz von Biomasse zu Ethanol, neben natürlich der Wahl entsprechender Biomasse. Und dies kann man wie Ich finde sehr gut steuern. Der Anbau kann geregelt werden, ebenso kann Ich gesetzlich regeln, welche Biomasse zu Bioethanol als Kraftstoff verarbeitet werden kann und darf. Ein sehr gutes Beispiel ist hier Mexico, welches gesetzlich UNTERSAGT hat Mais zu Bioethanol für die Kraftstoffproduktion zu nutzen. Das gute ist, beinahe jede kohlenhydrathaltige Biomasse kann zu Bioethanol umgesetzt werden.

Am einfachsten ist dies bei Pflanzen die einen großen "Zuckergehalt" haben, doch auch Cellulose (Holz) kann heutzutage so aufgeschlossen werden, dass sie zu Ethanol umgesetzt werden kann. Die Produktion stark zuckerhaltiger Lösungen ist entweder mechanisch oder enzymatisch realisierbar und kein großes Hexenwerk (macht der Mensch seit mittlerweile mehr als 5000 Jahren :D), anschließend wird diese Zuckerlösung ebenfalls mit Mikroorganismen (meistens Hefen) fermentiert, wobei aus den Zuckern Ethanol und CO2 hergestellt wird, anschließend eben die Destillation und Trocknung. Interessant ist hierbei ... das viele Abfälle zu diesem Zweck genutzt werden können, so sind gerade die großen Zuckerhersteller in dieses Geschäft eingestiegen. Dies aus zwei Gründen : erstens sie haben Abfälle, die sich hervorragend zu Ethanol umsetzen lassen und sie haben durch die angedachte EU-Öffnung des Zuckermarktes ein Problem, dass Brasilianischer Zucker ... ca. 50% billiger ist, als der in D hergestellte. Die ggf. entstehende Zuckerüberproduktion ließe sich also auf diese Weise nutzen. Aber auch viele andere Bioabfälle ließen sich auf diese Weise nutzen, ganz ohne dass man überhaupt in Ernährungskreisläufe eingreifen müßte. Natürlich wird es derzeit getan, einfach weil die meisten Produkte sehr einfach zugänglich sind.

Unter der Vorraussetzung dass der Anbau entsprechend reguliert wird, ist Bioethanol als Kraftstoff schon sinnvoll (wenn auch nicht gerade attraktiv von seinem Preis her), im speziellen wenn Ich es realisieren kann, einerseits Flächen für den Anbau zu nutzen die für andere Kulturpflanzen unattraktiv sind, aber auch indem Ich Abfälle für solche Zwecke nutze. Und da gibt es eine Menge Verfahren die solche Abfälle gut nutzen können. Man kann aus Biomasse bereits heute in guter Effizienz Methan (Biogas) herstellen, aber auch synthetischen Diesel und Ethanol. Einige der Produkte sind LEIDER noch ziemlich teuer ... aber im Rahmen immer steigender Mineralölpreise ... werden diese Produkte immer attraktiver. Wenn Ich mich richtig erinnere wird eine Beimischung von 10% synthetischem Diesel bei einem Ölpreis von 130 Dollar das Barrel interessant und kann den Preis dadurch drücken und wir sind LEIDER was den Ölpreis angeht ... nicht mehr allzuweit von solchen Dimensionen weg.

Eine entscheidende Frage ist also viel eher ... können wir es uns DAUERHAFT überhaupt erlauben auf diese Verfahren zu verzichten ? Vom Ölpreis unabhängig werden wir sicherlich nicht, dazu fahren wir zuviel und können zu wenig regenerative Kraftstoffe produzieren. Ich finde schon, dass wir uns damit beschäftigen MÜSSEN, aber ich finde auch, dass der Gesetzgeber an der Stelle 2 entscheidende Fehler gemacht hat, die zu dieser "mauen" Akzeptanz führen. Der erste ist, er hat erst vor ca. 18 Monaten den Steuersatz für Ethanol als Kraftstoff MASSIV erhöht und der zweite ist, er reguliert den Begriff Bioethanol nicht ausreichend, da Ihn nur die Produktion interessiert, aber nicht das "vorher".

MFG Kester

Hallo

 

Irgendwann...in ein paar Jahrzehnten oder Jahrhunderten, wird man das Energieproblem gelöst haben und wird rückblickend über die Generationen des 19., 20. und 21. Jahrhunderts lachen, weil die sich soviele Sorgen gemacht haben und sich Dumm und Dämlich für Energie gezahlt haben.

 

Die Lösung meiner Meinung nach ist die Sonne, die Energie im Überfluss liefert.

Der Mensch versteht es nur heute noch nicht, sie effektiver zu nutzen.

 

Meine Vorhersage:

Der Mensch wird einmal riessige Sonnensegel ins All über die Polkappen der Erde  setzen, um die Sonnenenergie "einzufangen".

Weltraum-Pipe-Lines (Laser) sorgen für die Verbindung und Lieferung der Energie zur Erde.

 

Erdöl und sonstige fossile Brennstoffe, Atomenergie u.s.w. werden wertlos und nicht mehr gebraucht.

 

Aber wie gesagt... der Mensch weiss um die Problematik...ist aber noch nicht so weit!

 

Gruss ippi 

 

 

 

 

 

 

Moin,

Nichts anderes als eine effektive Nutzung der Sonnenernergie ist der Transfer von Biomasse in einen Energieträger ja ;) Vereinfacht gesagt ... wandeln Pflanzen die Energie der Sonne ja über die Photosynthese ja in einen Energieträger, der aus Wasser und CO2 gebildet wird um.

Und WIE gut das funktioniert ... zeigen uns ja Erdgas, Erdöl und Kohle, die ja aus Biomasse entstanden sind.

Im Endeffekt stammt JEDE Energie die wir heutzutage umsetzen ... irgendwo von der Sonne (Eventuell mit Ausnahme geothermischer Energie).

MFG Kester

Themenstarteram 21. Februar 2008 um 17:11

Vor Rotherbach, seinem Wissen und seinen Ausführungen kann man an dieser Stelle nur den Hut ziehen. Respekt!

Eine Lösung werden wir sicher nicht finden, also fügen wir uns in unser Schicksal. Was Ippi's letzte Bemerkung angeht: Ich gehörte immer zu denen, die eine "zwangsweise" Bestückung von Häuserdächern aller Art (allen Häuserdächern!) mit Sonnenkollektoren vorgeschlagen hat. Keine Ahnung, warum das nicht längst von der Stromenergie genutzt wird, die einerseits die Investitionen tätigen könnte und andererseits diesen Strom verteilen/verkaufen könnte. Mobilfunkfirmen zahlen längst für das Nutzen privater Dächer für ihre Funkmasten; wieso nicht alle Dächer zur Energiegewinnung genutzt werden, ist mir schleierhaft.

Ich möchte mich nun aus diesem Thread zurückziehen mit der nicht ganz ernst gemeinten Bitte an die Daimler AG, statt Autos nun endlich Fahrzeuge zu bauen, die uns ermöglichen, andere Welten zu entdecken, falls die unsere bald ausgebeutet ist. Ein Vorschlag dazu: Siehe Bild!

 

Hallo Forenkollegen,

hoffe es ist gestattet, daß ich als Neuer mich an dieser Diskusion gleich beteilige.

Das Herstellen von Ethanol aus "lebenden" Pflanzen, also vom Acker, finde ich aus Sicht der Nahrungsmittelproduktion nicht gut.

Sinnvoller wär es doch wenn man z.B. Holz vom Ausschneiden,-/holzen der Bäume/Wälder und Sträucher, das Gras vom Strassenrand das die Strassenmeistereien mähen oder dem vom Acker nicht mehr verwendeten "Abfall" beim Dreschen u.dgl

Der so produzierte Ethanol steht da nicht in Konkurenz zu der Lebensmittelprod.

Die steigende Nachfrage bei Lebensmitteln hat die Preise bereits deutlich erhöht. Werden jetzt großflächig Gebiete nicht mehr für die landwirtschaftliche Produktion verwendet, sondern für Pflanzen, aus denen Treibstoffe hergestellt werden sollen, würde sich das Problem bestimmt noch verschlimmern.

Die Europäische Union mit ihrem Ziel, bis 2020 zehn Prozent Sprit aus landwirtschaftl. Flächen in den Treibstoffen beigemischt zu haben, wird nicht mit den heimischen Ackerflächen auskommen.

In Ländern wie Indonesien, Brasilien, Kolumbien könnte das aber den Regenwald gefährden: Wenn die den roden, um Platz zu schaffen für Pflanzen, aus denen Biotreibstoffe entstehen sollen. Der Regenwald ist aber ein extrem wichtiger Klimafaktor und speichert gewaltige Mengen CO2.

Wer soll die Menschen daran hindern, Regenwald für den Anbau von Nahrungsmitteln abzuholzen, um die vorhandenen landwirtschaftlichen Gebiete für den Anbau von Sprit-Pflanzen zu verwenden.

Der Wasserverbrauch(Bewässerung) würde ja auch steigen und villt auch die Nutzung von Spritzmittel, weil ja die Sprit-Pflanze keiner isst sondern im Tank landet.

Gruß

Erwin

 

Moin,

Da hast du sicherlich recht, das diese Probleme bestehen. Aber dies kann man umgehen.

Wie Ich es oben schon angedeutet habe, ist die WAHL der Energiepflanze von entscheidender Bedeutung. Es gibt da Pflanzen ... die liefern uns ja quasi beides. Lebensmittel und Kraftstoffgrundlage, oder Pflanzen die an Stellen wachsen, die anderweitig nicht genutzt werden können ...

Mexico hatte Ich genannt, die haben es gesetzlich untersagt Mais zur Kraftstoffproduktion zu verwenden, haben gleichzeitig angeordnet das die gesamten Reste aus der Zuckerherstellung (Zuckerhaltige Melassen, Pflanzenreste) in jedem Fall zur Ethanolnutzung verwandt werden müssen.

In D investieren gerade die Zuckerproduzenten in Anlagen, um Ihre Abfallwässer, die ebenfalls noch sehr Zuckerreich sind zu nutzen. Das ist fraglos sinnvoll. Dem von dir angedeuteten Räuberkapitalismus ... da stimme ich dir voll zu, dem muss ein Riegel vorgeschoben werden.

Übrigebns ;) Das so oft missbrauchte Beispiel Brasilien ... passt eigentlich NIE. Denn Brasilien produziert sein Ethanol aus überproduziertem Zuckerrohr ... und das wächst gar nicht da, wo Regenwald in Brasilien ist, da es an diesen Stellen für Zuckerrohr dauerhaft zu feucht wäre. Das Problem besteht derzeit im wesentlichen in Indonesien, wo teilweise große Plantagen zur Palmölherstellung für Biodiesel angelegt werden.

MFG Kester

am 22. Februar 2008 um 13:57

Laut einer heutigen Meldung will Bundesumweltminister Sigmar Gabriel die geplante Biosprit-Verordnung wegen drohender Komplikationen auf technischer Seite überprüfen.

Nachdem jetzt sowieso schon die Normal-Benzin Zapfsäule praktisch sinnlos da gleichteuer wie Super-Benzin ist, könnten sie doch einfach stattdessen eine E85 Zapfsäule dort einrichten. Dann kann auch jeder Autofahrer selber die Zumischung von Ethanol entscheiden und im Zweifelsfall auch bleiben lassen. Vollwertigen E85 Autos wie z.B. von Saab und Ford wird somit der Weg geebnet und wenn E85 sogar noch etwas billiger wäre wie Super wird es nicht lange dauern bis alle Autohersteller ein E85 taugliches Auto wegen der Nachfrage anbieten werden.

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