E Klasse im Wandel der Zeit - W124 der perfekte Mittelklasse Benz

Mercedes E-Klasse W212

Da es in diesem Forum viel Beträge gab die immer wieder den W212 mit dem Modell W124 vergleichen habe ich einen Thread geöffnet.

Ich vertrete nicht die Meinung dass früher alles besser war. Ich kann mich an den Bonanza Effekt erinnern an Qualitätspannen - insgesamt ein schwieriger Start für den damals jungen W124. Neu war das Design fast revolutionär zum alten W123. Heute wir der W124 als der heilige Gral veehrt. Wie ist das zu erklären?

Der neue W212 hat einen tollen Start hingelegt. Katastrophen Meldungen hört man von diesem Musterknaben nicht. Das Modell kann aber viel mehr als sein Urahn der 80er Jahre. Technik - Elektronik - Sicherheitspakete. Warum muss er sich mit einem W124 vergleichen lassen?

Also gebt Euch Mühe und schreibt mal was interessantes. Holt Eure nostalgischen Erinnerungen heraus. Vielleicht fahren ja einige von Euch den W212 und den W124 parallel.

Der Thread lebt von Euren Beiträgen.

Viel Spaß!

Beste Antwort im Thema

Ich frage mich ja bei solchen Vergleichen immer, ob ich der Einzige bin, der schon soo alt, ist dass er sich noch an die Zeiten erinnert, als der W124 nur ein mittelalter Gebrauchtwagen war, überall noch vergammelte 10 Jährige w123 herumfuhren und sich alle über den "billigen Plastikbomber" (W124) aufregten?

Vor 10 Jahren z.B. gab es auch schon Threads zum Thema Rost am Mopf2 z.B. hier:
Die Mopf 2 waren da gerade mal 8-10 Jahre alt!

http://www.motor-talk.de/.../...roststellen-an-94er-e-t149311.html?...

Mein W124 230TE hatte erheblich mehr Rost und mehr Probleme als mein jetziger '03er W210.
Heute sind selbst die jüngsten W210 10 Jahre alt, die ältesten mittlerweile 18 Jahre!

Ende der 90er war es ganz normal, daß ein 10-12 Jähriger W124 ordentlich Rost an den üblichen Stellen hatte.

Zu der immer wieder widergekäuten Geschichte mit den niedrigeren Herstellungskosten der neuen Baureihen seit dem 210:

Wie waren wohl die Herstellungskosten des W124 im Vergleich zum 123?

Und zum Thema Haltbarkeit der CDI-Motoren:

http://suchen.mobile.de/.../mercedes-benz-diesel.html?...

Bei diesen "Früher war alles besser"- Threads erinnere ich mich immer an eine Kaufberatung für Mercedes Diesel aus den späten 70er Jahren, dort hiess es (über die damals gebrauchten /8er Diesel): "Bei der Haltbarkeit der Motoren darf man nicht mehr Maßstäbe von früher (gemeint waren die Flossen- und Ponton Motoren) anlegen, aber auch heute kann man noch mit ca 150tkm Laufleistung rechnen"

Ausserdem erinnere ich mich noch gut an einen Schulkollegen,der einen W116 vom Papi zum Abi bekam, weil der damals aktuelle W126 eine sooo schlechte Qualität hatte und Papa seinen W126 500SE nach einem kapitalen Motorschaden wegen der grottigen Qualität damals wieder gegen einen W116 tauschte.

Auch wenn es jetzt vielleicht so klingt:
Ich habe nichts gegen den W124, und hätte mir sogar vor kurzem fast wieder einen gekauft, als 4Matic-Winter-Hobby-Spaßmobil.

Die Glorifizierung halte ich aber für unangebracht.

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Mit nem 300 TE 4 Matic hast Du aber auch sofort den komplexesten 124er aufm Hof den es gab.....Das Allradsystem ist zwar nach wie vor genial, wirft aber im Alter gerne mal Reparaturen auf von denen sich andere ganze Autos kaufen.

Zitat:

Original geschrieben von Mercedes_GD300


W140 is an sich kein Vergleich mitm 126er.....Das sind zwei völlig verschiedene Generationen Auto.....W126 ist technisch an sich ein W114 in groß, der W140 vom Gesamtkonzept modern, während der W126 ein Oldtimer ist.(...)

Aber es ist das selbe Spiel. Zuerst Ablehnung und Verachtung, heute geniesst auch diese S-Klasse einen gewissen Kultstatus und hat seine treue Fangemeinde von dritt-, viert- oder fünftkäufern.

Auch hier sind die Fans der Ansicht, dass es der letzte richtige Mercedes war, wie andere zuvor bei W108, dann W116 und du jetzt bei W126...

Der letzte "Echte" ist jeweils der Vorletzte !🙂😁😎

So , wie ich heute den 210er verteidige , wird es in 15 Jahren Leute geben , die den 212er als letzten , echten Mercedes lobpreisen werden - wer weiß schon , was dann für
Schleudern mit Mercedes - Stern gebaut werden !🙂😎😰
Vorausgesetzt , die Marke existiert dann noch !🙄🙁😎

Zitat:

Original geschrieben von dickschiffsdiesel


Der letzte "Echte" ist jeweils der Vorletzte !🙂😁😎

ja, genauso ist es. vor einiger zeit war die auto blöd, entschuldigung, bild noch der meinung der W124 sei der letzte echte benz. mittlerweile nennt sie den 210er als letzten echten benz. mit markteinfürhung des W213 wird es dann der W211 der letzte echte benz sein...:-)

aber nicht nur die autobild sieht das so, mittlerweile habe ich sowas ähnliches bereits in der von "motor klassik" stammenden "youngtimer" gelesen. dort versuchte man einen angerosteten W210 E420 verbal auf den thron des letzten echten benz zu reden.

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Ich habe immer Probleme mit den Motorkürzeln (Codes: OM ....) wo finde ich im Netz die Übersetzung?

Zitat:

Original geschrieben von freehold01


Ich habe immer Probleme mit den Motorkürzeln (Codes: OM ....) wo finde ich im Netz die Übersetzung?

OM heißt

O

el

M

otor , im Daimler - Deutsch die Abkürzung für "Diesel"

Zitat:

Original geschrieben von Mercedes_GD300


Mit nem 300 TE 4 Matic hast Du aber auch sofort den komplexesten 124er aufm Hof den es gab.....Das Allradsystem ist zwar nach wie vor genial, wirft aber im Alter gerne mal Reparaturen auf von denen sich andere ganze Autos kaufen.

Rückblickend war die erste 4Matic zwar gut gemeint, aber overengineered und eher anfällig. Die 4Matic hat im Fahrzeug meiner Eltern aber wenig Probleme gemacht, nur einmal war einer der ABS-Sensoren defekt was dann zu willkürlichem Sperren und den damit verbundenen Verspannungen geäussert hat, sonst hat sie alle Jahre problemlos funktioniert.

Motor, Kühler, Klima, Tempomat etc. haben mehr Probleme gemacht.

Zitat:

Original geschrieben von dickschiffsdiesel


Der letzte "Echte" ist jeweils der Vorletzte !🙂😁😎

So , wie ich heute den 210er verteidige , wird es in 15 Jahren Leute geben , die den 212er als letzten , echten Mercedes lobpreisen werden - wer weiß schon , was dann für
Schleudern mit Mercedes - Stern gebaut werden !🙂😎😰
Vorausgesetzt , die Marke existiert dann noch !🙄🙁😎

Der 210 war damals technisch erste Sahne, keine Frage, das Fahrwerk nen Gedicht. ich hätte den fast gekauft aber der Rost war immer so schlimm bei 90% der Kisten, dass ich mir das nicht antun wollte, dazu die runden Augen, nee danke.

Damals hatte Mercedes für diese Serie eine Durchrostgarantie gegeben.
(die lautete: spätestens nach 7 Jahren ist er durchgerostet)

Rost

Wegen dem bisserl Flugrost am Kotflügel hast du dich nicht d'rübergetraut? 😁 😁 😁

@ freehold1: Schau mal in der Wikipedia.de, da gibt es unter "OM601" bis "OM651" schöne Beschreibungen der Unterschiede in den Motorengenerationen, das meiste stimmt dort auch.

Rost ? Das ist doch lediglich ein zweifarbig abgesetzter Kotflügel !🙂😎
Im Unterschied zu einem defekten OM651 im 212er kann man damit übrigens sogar noch fahren - eigentlich das wichtigste Kriterium eines Fahrzeugs !🙂😎😉

Zitat:

Original geschrieben von dickschiffsdiesel


Rost ? Das ist doch lediglich ein zweifarbig abgesetzter Kotflügel !🙂😎
Im Unterschied zu einem defekten OM651 im 212er kann man damit übrigens sogar noch fahren - eigentlich das wichtigste Kriterium eines Fahrzeugs !🙂😎😉

Mein Reden 😁

Ich hege so meine Zweifel daran dass ein W211 oder W212 zum Klassiker avancieren wird....Das könnte mit der Ersatzteilversorgung zusammenhängen.

Für nen W123 lässt man im Zweifelsfalle ne Nockenwelle nachbauen, das kostet zwar Geld, ist aber ohne Weiteres und mit verhältnismäßig geringem Aufwand möglich.

Wenn bei nem W221 2025 dann das KI ausfällt weil das LCD im Eimer ist, dann wüsste ich gerne wer da noch Ersatz hat. Das Gleiche gilt für Steuergeräte und sämtliche Bauteile die kontinuierlicher Neuerung unterlegen sind, und das in engem zeitlichen Rahmen. Das wird alles andere als leicht zu finden sein, und wenn dann wirds ein Vermögen kosten.

Ein Hauptgrund für die Langzeithaltbarkeit von W114, W123 und W124 ist die relative technische Einfachheit. In nem W123 steckt nicht wirklich mehr Elektronik als in nem W114, und auch die meisten W124 haben vom ABS mal abgesehen nicht allzuviel Elektronik an Bord. Wobei das die erste Baureihe ist in der es auch durchaus mal komplizierter zugeht.
Das ist aber alles im Alter noch zu wirtschaftlich vertretbaren preisen reparierbar, das können die meisten Dorfwerkstätten auch und die Technik gibt keine allzugroßen Rätsel auf.
Vorallem gehen die Autos grundsätzlich nie über Nacht kaputt, alles was da kommt kündigt sich meistens großzügig an.

Vermutlich auch einer der punkte warum es im Verhältnis zum 126er heute so wenige 140er gibt. Im Vergleich zum Vorgänger vollgestopft mit Elektronik und Steuergeräten, die mit zunehmendem Fahrzeugalter mittlerweile gerne mal über die Klinge springt, und dann kostet son Motorsteuergerät falls überhaupt noch erhältlich ein Vermögen.

Das alles fehlt bei den Baureihen davor weitesgehend. Von Korrosion mal abgesehen ist das schlimmste was an nem M103 bestückten 124er oder 126er kaputtgehen kann der Motor, der a) an sich nie kaputtgeht und b) in den Ausnahmefällen wo das dann doch mal passiert für halbwegs kleines Geld repariert werden kann.
Selbst ein kompletter Streik des Automaticgetriebes (der ebenfalls sehr selten ist) kostet im Tausch dann irgendwas um 1.000 Euro, zwar viel Geld aber für ein Getriebe dann irgendwo noch vertretbar. Der Rest beschränkt sich auf hier mal ne Spurstange und da mal ein Fahrwerksgummi.

Bei den 211ern hier oder generell modernen Fahrzeugen kosten die Reparaturen von Kleinigkeiten sofort ein Vermögen......Wenn ich da an den Turboschaden im 280 CDI denke, die Stoßdämpfer im S211 hinten oder ein nicht funktionierendes Navi.
Die Fehlersuche dauert länger, die Behebung ist oftmals komplizierter und teilweise einfach abstrus teuer.

Allein sowas banales wie der Tausch eines Kurbelwellensensors kostet beim W221 um die 2.000 Euro, für weniger Geld kriege ich nen kompletten Ventiltrieb für meinen V8.

Ich glaub das ist auch einer der Hauptgründe dafür dass es bis heute viele Leute gibt die gerne nen alten Volvo oder Mercedes fahren. Neben dem Flair der dem Ganzen anhaftet auch eine portion Wirtschaftlichkeit.
Nen W211 betreibst Du in 10 Jahren und mit 300.000 km ganz einfach nicht so wirtschaftlich wie das mit nem 124er mit der selben Laufleistung funktioniert. Die Anzahl der potentiellen Fehlerquellen ist exponentiell gestiegen, ebenso die zur Behebung notwendigen Preise.

Es ist im Endeffekt auch eine Anspruchsfrage.

Primäranforderung für ein Kraftfahrzeug ist die Beförderung von A nach B. Das tun die alle gemeinsam, ein Corsa recht sparsam, eine S Klasse recht teuer, dafür bequemer schneller sicherer etc.

In meinen Augen erfüllt ein W124 im Hausbetrieb (5 km zum Einkaufen, 20 km zu Großeltern, 25 km in die Innenstadt, 50 km zu Ikea um nen Schrank abzuholen, 800 km an den Bodensee, mal nen Hänger ziehen und insgesamt 12-14.000 km im Jahr damit fahren) diese Anforderung genau so gut oder schlecht wie ein W212, W211 oder W210.

Die Nachfolgerbaureihen erfüllen natürlich Sekundäranforderungen wie bequemes, sicheres und ggf schnelleres Fahren bei gleichem Verbrauch besser, die Unterschiede sind in meinen Augen aber marginal. Meine bisherige Erfahrung mit der BR W211 und moderneren G Klassen ist, dass man da für irrsinnig viel Geld ein Auto kauft, welches die Sekundärforderungen natürlich umfangreicher erfüllt, dafür aber ab und zu schlicht nicht anspringt und fährt, sei es weil der Wagen mangels Strom vergessen hat dass er ein Auto ist, die Hinterachse nach 80.000 km kaputt ist, oder der Turbo verreckt.

Wenn man morgens mit nem 55.000 Euro Auto nicht zur Arbeit kommt, und deshalb das 3.000 Euro Auto vom Sohn nehmen muss, dann erfüllt das 55.000 Euro Auto die Primäranforderungen schlicht nicht, Kernschrott, Griff ranschweißen und wegwerfen.

Wer jeden Tag auf Firmenkosten quer durch Deutschland touren muss nimmt logischerweise nen Neuwagen und das ist ein W212er, weil der die Sekundäranforderungen nunmal besser bedient und ein Totalausfall bei nem Poolfahrzeug für den Fahrer verschmerzbar ist, ich kenn aber den ein oder anderen Fall wo Jobwechsel bedingt der Firmenwagen wegfiel und trotz ausreichend Geld auf einmal wieder ein S124 Dienst tat.

Ich hab das mal im G Forum ziemlich treffend gelesen, da ging es um alte G Klassen mit Saugdiesel und Vmax 125 gegen moderne CDI G Klassen....Da stand sinngemäß geschrieben dass die modernen alle ganz toll schnell fahren, und dabei nur wenig mehr verbrauchen als die alten, leiser bequemer und sicherer sind, wenns aber darum geht dass man ein Auto braucht dass am nächsten morgen sicher anspringt und einen im Notfall auch 2.000 Kilometer ohne Totalausfall durch die Wüste fährt, sorry aber da vertrau ich dem alten, dem neuen schlicht und ergreifend nicht.

Zitat:

Original geschrieben von Mercedes_GD300


(...) Ich hege so meine Zweifel daran dass ein W211 oder W212 zum Klassiker avancieren wird....Das könnte mit der Ersatzteilversorgung zusammenhängen.

Das hat man schon bei W124, R129 und auch bei W123, R107 etc. gesagt: Zu modern, das wird nie ein Klassiker. Schau dir heute die Preise für gute R107 an, mit dem R129 wird das in 10, 15 Jahren auch nicht anders sein. Man sollte sich von der Vorstellung lösen, dass nur das ein Klassiker werden kann, was nach Design der 1950er- 1960er Jahre aussieht.

Abgesehen davon, werden die Autos auch nicht gebaut, damit sie Klassiker werden, sondern um damit zu fahren. Ein Auto ist ein Gebrauchsgegenstand und hat eine Lebenserwartung und veraltet.

Ob ein Fahrzeug ein Klassiker wird, zeigt sich meistens erst mit dem Alter und zweitens ist das doch auch völlig egal.

Zitat:

Original geschrieben von Mercedes_GD300


Es ist im Endeffekt auch eine Anspruchsfrage.

Genau und ich möche nicht mehr mit so einem alten Fahrzeug fahren, zumindest nicht als Alltagesfahrzeug. Ich kann mich noch an den Umstieg meiner Eltern von S124 auf S210 erinnern, da ist schon ein ziemlicher Unterschied und mein F11 ist nochmals 10 Jahre neuer und eine andere Liga.

Zitat:

Original geschrieben von Mercedes_GD300


In meinen Augen erfüllt ein W124 im Hausbetrieb (5 km zum Einkaufen, 20 km zu Großeltern, 25 km in die Innenstadt, 50 km zu Ikea um nen Schrank abzuholen, 800 km an den Bodensee, mal nen Hänger ziehen und insgesamt 12-14.000 km im Jahr damit fahren) diese Anforderung genau so gut oder schlecht wie ein W212, W211 oder W210.

Wenn man es aufs reine Fahren reduziert, ja, aber das kann jeder Dacia ebenfalls. Aber ein W210, W211 und W212 sind in allen Belangen modernere und verbesserte Autos.

Ich habe eine 68er Pagode und einen 98er 129er. Dazwischen liegen 30 Jahre. Das eine ist ein nach heutigen Massstäben vorsindflutliches Fahrzeug, das andere immer noch halbwegs modern (5-Gang-Automatik, Xenon, 4x Airbag, ABS, Bremskraftverstärker, ESP, Regensensor, ZV, 3Pte-Sicherheitsgurte, Sitzheizung etc). Genau deshalb habe ich ihn angeschafft, denn die Pagode fahre ich nur noch bei über 25 ° für kürzere Strecken. Zu unbequem, zu unsicher, zu lahm, zu durstig etc.

Ist natürlich ein unfairer Vergleich, der W124 ist von seiner Konzeption her deutlich neuer als die Pagode, aber letztlich trifft das alles auch auf ihn zu. Auch hier geht die Entwicklung weiter. Kein Xenon, kein ESP, kein oder wenige Airbags, antiquiertes Automatikgetriebe etc. Natürlich kann man auch damit leben, aber die moderne Technik und all die Assistenten der neuen Fahrzeuge machen das Leben deutlich angenehmer und die Summe aller Verbesserungen ist meiner Meinung nach mehr als nur marginal!

Wenn es darum geht, für wenig Geld E-, S-Klasse oder G zu fahren, gibt es nur die alten Modelle mit hoher Laufleistung. Da sind die alten Fahrzeuge mit relativ wenig Technik im Vorteil, aber für mich ist ein Fahrzeug mit 100'000 km abgeschrieben und wird verkauft. Wenn du möglichst wenig Unterhalt machen willst, kauf dir einen Subaru, aber sicher keinen 20 Jahre alten Mercedes.

Das seh ich anders.

Autos wie ein W124, 126, 140 sind an sich Massenware. Da gab es Millionen von, und gibt heute noch Hunderttausende von. Ne richtige Wertanlage wird sowas bis auf absolute Einzelfälle nie, nen werksfrischen 126er kriegst Du zu Tarifen für die dir Mercedes mit Glück ne neue A Klasse verkauft. Die werden gefahren weil das Flair hat, und vorallem bezahlbar ist.
Ich prophezeihe jetzt schon gerne dass in 10 Jahren niemand aus Kultgründen nen W221 V8 fahren wird weil der Wagen schlicht unkalkulierbar ist.
Genau so wenig würde heute jemand nen 126er aus Kultgründen fahren wenn man abends nicht weiß was die Karre morgens tut, und wieviele lila Scheine es kostet zu machen dass sie es wieder tut, und das im Wochentakt.....

Mit nem R107 und R129 is das zwar etwas anders, im Endeffekt staunt man zwar dass es Leute gibt die für ein 1980er Cabrio 40.000 Euro bezahlen, aber so richtig viel Geld ist das im Verhältnis zu nem Neuwagen immer noch nicht. Dann sind die Teile recht haltbar, man bastelt aber dennoch recht viel dran rum und stellt den in ne Garage und das kostet alles Geld, lohnt sich bei nem 107er und 129er aber vermutlich langfristig in gewissem Umfange. Ein typisches Ärzte und Anwältehobby, was sich finanziell bedingt lohnt, sich aber irgendwie selbst trägt. Ich behaupte mal dass 90% der Leute bei aller Emotion die ein R107 so mit sich bringt sowas auch irgendwie als Wertanlage betrachtet.

Hinzu kommen noch die verschwindend geringen Produktionszahlen einer Pagode verglichen mit einem aktuellen SL.

Wenn die selbe Art Auto, also das was heute in Sindelfingen als neu vom Band läuft in 20 Jahren monströse Rechnungen aufwirft und von Selbsttragendem Hobby oder Wertanlage keine Rede mehr sein kann stellt man fest dass andere Hobbys auch nett sind. Und dann wandert ein 20 Jahre alter SL gegebenenfalls nicht in ne beheizte Garage, sondern mangels Nachfrage in die Presse.

Und dat is halt der Punkt. Son W123 hat bei nem gepflegten Auto ungefähr das gleiche finanzielle Risiko wie ein W114 oder W124, meinetwegen noch ein W210. Kalkulierbar und überschaubar. Mit nem W116 oder W126 verhält sich das ebenso. Ab W211, W140, W220 ging es dann aber vorbei mit der Kalkulierbarkeit, da kostet n Stoßdämpferwechsel beim W220 auf einmal 4.000 Euro, und das schon vor 150.000 weil die Luftfederbeine im Eimer sind. Das entwickelt sich mit zunehmendem Alter dann exponentiell.
Daher ists auch Quatsch zu sagen ein W212 wird auch entgegen der landläufigen Meinung mal n Klassiker werden, weil man damals auch dem W124 nachgesagt hat keiner zu werden und er wurde es doch.

Der Unterschied ist die Bezahlbarkeit im hohen Alter. Das sind und bleiben Massenprodukte in die man nicht unendlich Geld stecken will.

So toll sind die Autos dann nämlich doch nicht.

Sicherlich sieht man das etwas anders wenn man Fahrzeuge nach 100.000 abschreibt, aber hier geht es auch eher um die private Nutzbarkeit von Alltags"klassikern" im hohen Alter.

Ich als Student kann mir ne 23 Jahre alte S Klasse als Hobby nebenher irgendwie halten. Da gerät man zwar auch dann und wann mal arg ins Grübeln ob man nicht doch vielleicht wieder nen 124er nimmt und dafür keine 24 Stunden die Woche nebenher arbeitet, aber irgendwie funktioniert das alles vertretbar. Mit nem W140 wäre das nicht möglich, mit nem W220 völlig ausgeschlossen. Und die sind allesamt neuer, und altersbedingt dennoch bereits jetzt mit nem Durchschnittsalter von 16 bzw 9 Jahren völlig unkalkulierbar.

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