Dynamisches Lastmanagement für Tiefgarage
Moin zusammen,
seit mehreren Jahren bereite ich mich vor, unsere Tiefgarage eines Mehrfamilienhauses mit einer Ladelösung zu versehen. Allerdings gestaltet sich der Markt noch immer recht unübersichtlich. Daher würde ich gerne hören, ob ihr Erfahrungen oder Ideen habt, die ich noch nicht in Betracht gezogen habe.
Hier die Fakten:
13 Wohneinheiten (Eigentumswohnungen) mit je 1 Tiefgaragenstellplatz ( = 13 Tiefgaragenstellplätze)
Hausanschlussleistung 78 kW (125A/Phase), Erhöhung der HA-Leistung wurde vom Netzbetreiber zunächst abgelehnt
Installiert werden sollen zunächst 3-5 Wallboxen für Miteigentümer mit Ladebedarf auf dem jeweils eigenen Stellplatz. Das System soll aber skalierbar/erweiterbar sein auf bis zu 13 Wallboxen, damit auf lange Sicht keiner benachteiligt wird.
Die jeweilige Wallbox soll durch den Lieferanten des jeweiligen Wohnungseigentümers versorgt werden - also Anschluss hinter dem Haushaltszähler. Separat die Energiemengen unter uns aufteilen wollen wir eigentlich nicht.
Um die Hausanschlussleistung bestmöglich auszureizen, benötigen wir also dynamisches Lastmanagement, welches die zur Verfügung stehende Leistung des Hausanschlusses optimal auf die Wallboxen verteilt. Wenn also ein Mitbewohner seine Sauna anschmeißt, dann müssen die Wallboxen entsprechend Ladeleistung reduzieren.
Ich habe eine kleine Skizze im Anhang angefertigt, um das Anschlussvorhaben zu verdeutlichen.
Was ich bisher herausgefunden habe:
Innogy: Kein Angebot für Privatkunden.
BS Energy: Vertrieb von Mennekes-Produkten, derzeit noch keine Lösung im Portolio. Bisher nur statisches Lastmanagement.
Charge.ON: Nur Statisches Lastmanagement.
ChargeIT: Hat u.a. das Dörnberg in Regensburg ausgestattet, Ladelösung für 400+ Stellplätze. Ist tauglich, aber mit Kanonen auf Spatzen und dementsprechend sehr teuer.
The Mobility House: Dynamisches Lastmanagement als Kauflösung ohne Folgekosten, jedoch müssen alle Wallboxen (Alfen Eve Single) über eine separat gemessene Unterverteilung angeschlossen werden. Macht einen Beschluss zu einem gemeinsamen E-Mobility-Energielieferanten sowie eine separate Energiemengenabrechnung erforderlich.
Keba: Kombination aus P30x (Master) und P30c (Slave) beherrscht nur statisches Lastmanagement bzw. dynamisches Lastmanagement der Wallboxen bei statischer Vorgabe der Gesamtladeleistung.
Webasto: Wallbox als Master- und Slave-Kombination ermöglicht genau das, was wir benötigen. Energiebezug über den Haushaltsstromlieferanten, dynamisches Lastmanagement unter Einbeziehung des Gebäudebezugs, dynamische Verteilung der Leistung an die Wallboxen.
Bisher sind also nur Webasto und ChargeIT in der Lage, unseren Bedarf zu bedienen. Dabei ist Webasto deutlich günstiger, da das Lastmanagement offline in der Wallbox stattfindet und nicht wie ChargeIT ein Online-Backend nebst zentraler Infrastruktur erfordert.
Daher würde ich mich freuen, wenn ihr vielleicht weitere Tips oder Erfahrungen habt, die ich im Vorfeld unserer kommenden Eigentümerversammlung im April aufnehmen kann.
Beste Grüße
Martin
Beste Antwort im Thema
Ich danke euch für die kontroverse Diskussion, die mir auch einige Denkansätze bieten. Ich kann nicht auf jedes Argument detailliert eingehen. Aber in Summe:
Wenn nach Holgors Ansatz jeder sein eigenes Ladesüppchen kocht, dann wird die billige 400 EUR-Wallbox gekauft oder ein CEE16-Anschluss gelegt zum Stellplatz. Das machen 4 Leute und dann ist die Anschlussleistung erschöpft. Das ist Wildwuchs pur, das muss vermieden werden.
Die Idee, später ein Lastmanagement zu kaufen, funktioniert nur, wenn die Wallboxen von vornherein kompatibel dazu sind, sonst wird das Lastmanagement zu teuer. Und ja, das Lastmanagement soll auf die mitmachenden Nutzer umgelegt werden, später hinzukommende Miteigentümer können sich dann in die Lösung einkaufen. Daher gefällt mir die Webasto-Lösung so gut, da gibt es keine zentralen Komponenten (von ein bisschen Netzwerktechnik und einem MBUS-Zähler mal abgesehen).
Den Vergleich mit der Küche und dem Küchenbauer verstehe ich nicht. Eine Küche hat recht standardisierte Verbraucher (Ofen, Kochfeld, Mikrowelle) und die Hausanschlussleistung ist von vornherein auf 13 Wohneinheiten MIT Küche konzipiert. Und ein Kochfeld muss auch nicht heruntergeregelt werden, da es in der Regel nicht 3-8 Stunden mit Volllast läuft. Da ist die Wahrscheinlichkeit einer hohen Gleichzeitigkeit sehr gering und statistisch gesehen gibt die Hausanschlussleistung das locker her.
Bei 3-4 unter Volllast ziehenden Autos (11kW) ist jedoch ein großer Block der Hausanschlussleistung dauerhaft blockiert. Das geht nicht. Es darf keiner am Kochen gehindert werden, weil andere ihre Autos laden. So ist zumindest mein Empfinden von Fairness. Daher müssen die Autos bei Engpässen immer zurückstecken.
Gewollt ist, dass jeder seinen Stromlieferanten nutzen kann und keine separate Abrechnung stattfindet. Gewollt ist eine Lastmanagementlösung, die die Wohnungen priorisiert und die restliche Leistung den Autos zur Verfügung stellt, alles andere wird nicht mehrheitsfähig. Und gewollt ist auch, dass die Verdrahtung hinter dem Wohnungszähler stattfindet, ein späterer Stellplatzwechsel ist nahezu absolut ausgeschlossen, da die Stellplätze alle im jeweiligen Eigentum des Wohnungseigentümers sind. Dies ist kaufvertraglich und notariell fixiert, ein späterer Wechsel ist so gut wie ausgeschlossen und wenn dann nur in Absprache einzelner Eigentümer untereinander leihweise möglich. Und selbst wenn jemand tauschen will (Wahrscheinlichkeit nahe 0 %), dann ist das deren Sache das neu zu verdrahten. Sind dann halt ein paar Kabel im Hausanschlussraum.
Was das Template angeht: Wenn ich die Idee richtig verstanden habe, dann mache ich genau das jetzt gerade. Das System wird so konzipiert, dass insgesamt 13 teilnehmen können. Und wenn's zu Anfang nur n=2 sind, dann tragen die alle anfallenden Kosten (zentrale Kosten geteilt durch n, jeder trägt seine eigenen Wallbox-Kosten). Da ist das Lastmanagement zwar etwas unterfordert, aber problemlos skalierbar, wenn's dann mal 4 oder 13 werden. Erneut: Webasto hat kaum zentrale Kosten und ist auf 13 skalierbar.
Wenn die Eigentümergemeinschaft einen Beschluss fasst, dann ist der bindend. Wenn später jemand seine eigene ungeregelte Wallbox an die Wand baut, darf die Eigentümergemeinschaft die Entfernung verlangen. Wenn also jemand eine Wallbox will, dann muss er halt das beschlossene System verwenden und sich an den zentralen Kosten beteiligen. Das ist in meinen Augen Fairness. Niemand wird bevorteilt oder verschafft anderen einen Nachteil. Ebenso ist es in meinen Augen Fairness, dass eine Sauna (die's immer noch nicht gibt bei uns), ein Elektrogrill oder ein Kochfeld technisch bevorzugt wird und den Autos Ladeleistung nimmt, weil die letztgenannten Verbraucher nur kurzzeitig laufen. Sind die wieder aus, bekommt das Auto die Ladeleistung zurück. Das wird immer noch reichen, dass das Auto am nächsten Tag voll sein dürfte.
Oder liege ich mit der Beurteilung völlig falsch?
Der Vorschlag einer GbR ist begründet, wäre im Falle einer PV auf dem Dach ja auch zu überlegen. Aber ich glaube, in unserem Fall ist das nicht unbedingt notwendig, solange das Wallbox-System von jemandem koordiniert wird (und das bin in diesem Fall ich - sollte ich mal ausziehen: nach mir die Sintflut 😁 ).
VG
Martin
PS: Hab's noch nicht geschafft, dem Elli-VW-System hinterherzutelefonieren.
PS2: ups, sorry, sehr langer Beitrag...
383 Antworten
ich schreibe als Eigentümer einer Wohnung in einem Mehrfamilienhaus mit 8 Parteien.
Bei unseren 20 Parkplätzen in der abgeschlossenen Gemeinschaftstiefgarage haben sich nun 4 Parteien für einen bereits bei der kfw beantragten und jeweils zugestimmten Zuschuss für eine Wallbox entschieden.
Drei der Parteien planen mittel- langfristig Hybrid Fahrzeuge. Ich allein ein Voll-Batterieelektrisches gegen Ende des Jahres. Auf einheitliche Wallboxen können wir uns leider nicht einigen. Ein Eigentümer bekommt dies von seiner Firma für seinen Firmenwagen vorgegeben (entweder Alfen Single Pro Line oder Compleo Solo Premiumline um steuerliche, Stromabbuchungen für das Auto richtig zu erfassen). Ich selbst würde mich für eine Webasto Live entscheiden wollen und die beiden anderen Parteien sind noch unschlüssig, suchen jedoch günstigere Lösungen als die gerade genannten Wallboxmodelle. Somit werden wir einen Wildwuchs von 4 Wallboxen in den nächsten Jahren in unserer Tiefgarage haben.
Der Hausanschluss des Gebäudes hat eine elektrische Bezugsleistung von 80 kVA und ist entsprechend dieser Leistung im Hausanschlusskasten mit 125 A abgesichert.
Mein Plan wäre nun das Thema Lastmanagement für "heterogene" Wallboxen noch auszusitzen, bis sich da klarere Standards und einfachere Lösungen ergeben als diese heute angeboten werden für Lösungen bei denen mehrere kfw freigegebene Wallboxen im Spiel sind.
Als Stichwort fällt mir das Thema "Lastabwurfschaltung" für die jeweilige Wallbox ein, die pro Haushalt installiert werden könnte. Könntet ihr euch vorstellen, das man mit einer derartigen Lösung bei seinem Energielieferanten durchkommt um 4 Boxen betrieben zu dürfen?
Zunächst sollten sämtliche Miteigentümer ihre Hörner abstoßen und die Hausverwaltung den Hut aufsetzen:
Zitat:
WEMoG § 20 Bauliche Veränderungen
(1) Maßnahmen, die über die ordnungsmäßige Erhaltung des gemeinschaftlichen Eigentums hinausgehen (bauliche Veränderungen), können beschlossen oder einem Wohnungseigentümer durch Beschluss gestattet werden.
(2) Jeder Wohnungseigentümer kann angemessene bauliche Veränderungen verlangen, die
1. [...]
2. dem Laden elektrisch betriebener Fahrzeuge,
3. [...]
4. [...]dienen. Über die Durchführung ist im Rahmen ordnungsmäßiger Verwaltung zu beschließen.
(3) Unbeschadet des Absatzes 2 kann jeder Wohnungseigentümer verlangen, dass ihm eine bauliche Veränderung gestattet wird, wenn alle Wohnungseigentümer, deren Rechte durch die bauliche Veränderung über das bei einem geordneten Zusammenleben unvermeidliche Maß hinaus beeinträchtigt werden, einverstanden sind.
(4) Bauliche Veränderungen, die die Wohnanlage grundlegend umgestalten oder einen Wohnungseigentümer ohne sein Einverständnis gegenüber anderen unbillig benachteiligen, dürfen nicht beschlossen und gestattet werden; sie können auch nicht verlangt werden.
Danach sollte ein Elektriker die Feder führen und aus seinem Sortiment Möglichkeiten zur Umsetzung vorstellen.
Zu den Themen Anmelde-/Genehmigungspflicht und Lastmanagement:
https://www.mobilityhouse.com/.../meldepflicht-wallboxen.html
Zitat:
Klartext für Handynutzer:
Gemäß §19 der Niederspannungsanschlussverordnung (NAV) müssen in Deutschland neue Anlagen beim zuständigen Versorger angemeldet bzw. solche mit Leistungen über 12 kVA sogar genehmigt werden. Die Genehmigungspflicht gilt nicht nur bei der Neuerrichtung von Anlagen, sondern auch bei Erweiterungen. Je nach den örtlichen Vorschriften können aber auch geringere Leistungen meldepflichtig sein. In jedem Fall empfiehlt es sich, die Planung der Ladeinfrastruktur von Anfang an zukunftsorientiert auszulegen und diese rechtzeitig mit dem Netzbetreiber abzustimmen. So erfahren Sie auch, ob es im lokalen Netz möglicherweise Leistungsbeschränkungen gibt. Grundsätzlich kann der Netzbetreiber den Antrag zur Installation annehmen oder auch ablehnen. Ladeinfrastruktur darf also erst installiert werden, wenn dem Elektriker bzw. dem Endverbraucher eine Genehmigung vorliegt. Bei öffentlich zugänglichen Anlagen gemäß Ladesäulenverordnung (LSV) gibt es darüber hinaus eine Meldepflicht gegenüber der Regulierungsbehörde.
Für den ersten und womöglich für den zweiten und dritten Ladepunkt wird evtl. noch keine Hardware für ein Lastmanagement benötigt bzw. seitens des Netzbetreibers vorgeschrieben.
Aussitzen oder Wildwuchs wird nicht zielführend sein.
Der kleinste gemeinsame Nenner wird sein, vorab für 8 Parteien ein Konzept für Installation und Einsatz eines bestimmten Anbieters von Lastmanagement mehrheitlich zu beschließen, welches mit vorher definierten Anbietern/Herstellern von Wallboxen kompatibel sein wird, auch dann, wenn einzelne Parteien zeitversetzt die Anschaffung eines Ladepunktes in Erwägung ziehen.
Werden Anträge auf Zuschüsse von der KfW-Bank gestellt, sind deren Bedingungen genauestens einzuhalten.
Idealerweise gehen die Kosten für Konzept und Anschaffung zu Lasten der Instandhaltungsrücklage, wenn mehr als die Hälfte der Miteigentümer die Anschaffung jeweils eines Ladepunktes beschließen.
Größter Bremsklotz wird der Netzbetreiber sein.
LG, Walter
Lastabwurfschaltung kann man überlegen, aber bitte nicht die Wallboxen hart vom Netz trennen, sondern wenn dann einen Kontakt an der Wallbox ansteuern, um der Wallbox zu signalisieren, dass diese Abschalten soll.
Mir stellt sich da aber die Frage, wie ihr das bei vier Wallboxen gerecht realisieren wollt?
Es dürfen immer nur zwei gleichzeitig laden? Welche zwei sollen das sein?
Wenn der "Master" ansteckt, wird die "Slave" abgeschaltet? Also einer dreht dem anderen den Saft ab, immer paarweise? Das gibt doch sicher Ärger.
Ich denke, bei bei vier Boxen werdet ihr nicht um ein ordnungsgemäßes Lastmanagement herumkommen, wenn der Netzbetreiber seine Genehmigung sonst nicht erteilt.
Wenn dem Netzbetreiber aktuell egal ist, dass ihr 44kw Zusatzleistung an Wallboxen installiert und er euch eine Genehmigung erteilt, wäre das natürlich fein.
Ok, verstehe. Wenn man die Lastabwurfschaltung untereinander regelt.
Aber was wäre denn wenn die Lastabwurfschaltung nur den begrenzten Strom eines Haushalts auswertet und somit bei hohem Strombedarf eines Haushalts die Wallbox deaktiviert? Mit anderen Worten jeder dieser 4 Haushalte macht quasi für sich und seine Verbraucher sein eigenes Lastmanagement für seine eigene Wallbox.
Ich sehe dies tatsächlich auch nur als „kostengünstige“ Übergangslösung bis in einigen Jahren evtl. noch mehr als diese vier Parteien an dem Thema teilnehmen wollen. Und wer weiß wie dann Lösungen in 2-3 Jahren aussehen könnten (evtl. auch in Form der Ertüchtigung des Hausanschlusses).
Vielleicht sind dann auch die Protokolle der jetzt anzuschaffenden KfW geförderten Wallboxen derart vereinheitlicht (Bach Softwareupdate), das Lastmanagementlösungen einfacher zu realisieren sind bei hetorogenen Wallboxen).
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Zitat:
@H-H-B schrieb am 25. Juli 2021 um 19:12:06 Uhr:
Ok, verstehe. Wenn man die Lastabwurfschaltung untereinander regelt.Aber was wäre denn wenn die Lastabwurfschaltung nur den begrenzten Strom eines Haushalts auswertet und somit bei hohem Strombedarf eines Haushalts die Wallbox deaktiviert? Mit anderen Worten jeder dieser 4 Haushalte macht quasi für sich und seine Verbraucher sein eigenes Lastmanagement für seine eigene Wallbox.
Was soll dir das bringen gegenüber deinem Netzbetreiber?
Die schauen erstmal: Wallbox(en) mit insgesamt mehr als 11kW Leistung?
Wenn ja, dann dürfen sie Gott spielen.
Da das Gebahren deines Netzbetreibers vorab nicht einschätzbar ist, kann dir hier auch erstmal keiner Auskunft geben, maximal ein lokaler Elektriker mit entsprechender Erfahrung.
Ich habe für Mehrparteienanlagen schon gelesen, dass es hieß:
Bis 22kW Leistung (2x 11kW WB) noch ohne Lastmanagement akzeptiert, darüber nur noch mit Lastmanagement auf Summenleistung max. 22kW. Mehr verfügbare Summenleistung (bspw. 44kW für 4 Wallboxen) nur gegen entsprechende Kosten/Erweiterung des Anschlusses - falls technisch überhaupt ohne Komplettumbau (Aufbaggern, neues Anschlusskabel, etc.) möglich.
Das kann aber bei deinem Netzbetreiber UND deiner Anlage (also deinem konkreten Netzanschluss) auch ganz anders ablaufen.
Ohne also zu wissen, welche Auflagen ihr vom Netzbetreiber bekommen werdet oder ob evtl. 44kW zusätzliche Leistung für die vier geplanten Wallboxen einfach nur ein paar Tausend Euro Kosten (und ihr das akzeptiert), wird die Diskussion hier eher Glaskugel-artig.
Zitat:
@H-H-B schrieb am 25. Juli 2021 um 17:20:32 Uhr:
ich schreibe als Eigentümer einer Wohnung in einem Mehrfamilienhaus mit 8 Parteien.Bei unseren 20 Parkplätzen in der abgeschlossenen Gemeinschaftstiefgarage haben sich nun 4 Parteien für einen bereits bei der kfw beantragten und jeweils zugestimmten Zuschuss für eine Wallbox entschieden.
Drei der Parteien planen mittel- langfristig Hybrid Fahrzeuge. Ich allein ein Voll-Batterieelektrisches gegen Ende des Jahres. Auf einheitliche Wallboxen können wir uns leider nicht einigen. Ein Eigentümer bekommt dies von seiner Firma für seinen Firmenwagen vorgegeben (entweder Alfen Single Pro Line oder Compleo Solo Premiumline um steuerliche, Stromabbuchungen für das Auto richtig zu erfassen). Ich selbst würde mich für eine Webasto Live entscheiden wollen und die beiden anderen Parteien sind noch unschlüssig, suchen jedoch günstigere Lösungen als die gerade genannten Wallboxmodelle. Somit werden wir einen Wildwuchs von 4 Wallboxen in den nächsten Jahren in unserer Tiefgarage haben.
Der Hausanschluss des Gebäudes hat eine elektrische Bezugsleistung von 80 kVA und ist entsprechend dieser Leistung im Hausanschlusskasten mit 125 A abgesichert.
Mein Plan wäre nun das Thema Lastmanagement für "heterogene" Wallboxen noch auszusitzen, bis sich da klarere Standards und einfachere Lösungen ergeben als diese heute angeboten werden für Lösungen bei denen mehrere kfw freigegebene Wallboxen im Spiel sind...
Hast Du mal die Last im Haus messen lassen über mehrere Tage?
Bei uns hat der Elektriker das gemacht mit irgendeinem Messgerät. Danach konnten wir sehen wie viel Last für die Garage tagsüber und nachts frei ist.
Danach könntest Du der Leitung in die Garage eine gewisse Last zuteilen, quasi als Höchstgrenze und dann die Wallboxen hart darauf limitieren. Bspw. auf 3,7 oder 7,4 kW pro Box.
Nicht besonders elegant, aber als Übergangslösung für ein echtes Lastmanagement denkbar.
Bezüglich Lastmanagement müsste dann eh etwas hin, was mit allen Boxen reden kann. Ich nehme an, via OCPP? Daher würde ich darauf achten, dass zumindest alle angeschafften Boxen das neueste OCPP sprechen können und auch updatefähig sind.
Zitat:
@H-H-B schrieb am 25. Juli 2021 um 17:20:32 Uhr:
Mein Plan wäre nun das Thema Lastmanagement für "heterogene" Wallboxen noch auszusitzen, bis sich da klarere Standards und einfachere Lösungen ergeben als diese heute angeboten werden für Lösungen bei denen mehrere kfw freigegebene Wallboxen im Spiel sind.
Wäre ich Eigentümer, der aktuell noch keine Wallbox möchte, würde ich dem nicht zustimmen.
Durch die Installation mehrerer Wallboxen ohne Lastmanagement bis zur Grenze des Hausanschlusses verbaut ihr den anderen Eigentümern die Möglichkeit später selbes tun zu können.
Daher: plan es besser gleich richtig.
Einige Hausverwaltungen machen es sich einfach: Vertrag mit den Stadtwerken, Wallboxen zur Miete mit Strom- und Servicevertrag. Teuer, unflexibel, jedoch für die Verwaltung am einfachsten.
Cfos und andere bieten Lastmanagement herstellerübergreifend an. Das sollte dann in kleiner Ausführung umgesetzt und so ausgelegt sein, dass man auf alle Stellplätze erweitern kann (die Leute können sich ja dann nachträglich an den Kosten beteiligen).
Problem dabei ist mehr einen Elektriker zu finden, der das nicht nur nach Anleitung verkabelt sondern auch in Betrieb nimmt. Das wirst du ja bei einer WEG nicht selbst einrichten wollen / dürfen und der 0815-Elektriker kennt sich damit entweder gar nicht aus oder nur mit einem speziellen Produkt seine Lieferanten.
Bei uns wir es wohl darauf hinaus laufen, dass wir eine extra Stromanschluß für das Ladesystem in der TG machen werden. Das nächste „Trafohäusl“ der SWM ist ein Traforaum der bei uns im Wohngebäude ist. Daher sind die Anschlußwege nicht weit. Da wir, lt. Aussage der SWM, die ersten seien, die das wollen, stehe einer Genehmigung nichts im Weg. Geplant ist ein Anschluß mit 100A, was etwa 69kW entspricht. Damit könnten, die ersten 3 Eigentümer/Mieter, die sich bei unsere Umfrage gemeldet hatten, problemlos 11kW-Boxen anschließen. Sollte es dann eines Tages zu eng werden, würden wir ein LM vorschalten. Die bis dahin installierten WBs müssen sich dann an das LM anschließen lassen. Da jeder seinen eigenen Zähler bekommen soll, kann jeder den Stromtarif seiner Wahl buchen. Eine Abrechnung seitens der Hausverwaltung oder eines entsprechenden Dienstleisters würde dann entfallen.
Laut Schätzung des Elektrikers würde uns ein extra Anschluß jetzt ca. 10-12.000€ kosten, wir hätten dann aber erstmal Ruhe, bis ein LM nachgerüstet werden muss. Die Verkabelung zur Wallbox und selbige muss natürlich von jedem Eigentümer/Mieter selbst gezahlt werden.
Ich denke, dass bei einer TG mit 114 Stellplätzen das eine relativ sinnvolle, stufenweise Vorgehensweise wäre.
Was haltet ihr davon? Sinnvoll, nicht sinnvoll? Bessere Vorschläge?
Zitat:
@muc2810 schrieb am 26. Juli 2021 um 09:17:38 Uhr:
Ich denke, dass bei einer TG mit 114 Stellplätzen das eine relativ sinnvolle, stufenweise Vorgehensweise wäre.Was haltet ihr davon? Sinnvoll, nicht sinnvoll? Bessere Vorschläge?
Lies dir mal das durch. Sind 2 Seiten zum Blättern:
https://www.golem.de/.../...brauchen-elektroautos-2104-155934.html?...
@holgor2000
Danke, ich werde das mal mit der Hausverwaltung besprechen.
@holgor2000
Ich halte das dortige Szenario nicht für besonders repräsentativ.
Es waren 45 Stück homogene BMW i3 (mit 33 oder 42 kWh Batteriekapazität) und 11 kW-Lader.
Es war zur Corona-Zeit. Fahrten zu Arbeit entfielen teils oder aber wurden zeitlich entzerrt.
Die BEV wurden zur Verfügung gestellt, damit mussten sie aber nicht auf einen wirklichen Bedarf der Bewohner treffen. Die Langstreckler und Firmenwagenfahrer blieben bei ihren Dieseln.
Wenn man jetzt mal von neuen BEVs ausgeht, dann kommen die gängig mit 70-100 kWh netto.
Model 3 Long Range 75 kWh
MEB-Fahrzeuge 77 kWh, teils auch nur 58 kWh
Ford Mustang Mach-E 68 oder 88 kWh
ioniq 5 58 oder 72 kWh
EQA 66 kWh
EQS 108 kWh, kommend auch EQE oder EQG
iX 105 kWh
i4: 80 kWh
EQC: um 80 kWh
Taycan, e-tron GT, e-tron, I-Pace: um 85-90 kWh
Model S, X: um 100 kWh, 16 kW AC
Zoe: 52 kWh, 22 kW AC
Smart: 18 kWh, 22 kW AC mit Schnelladeoption
Die Lader sind gängig 11 kW, teils aber auch 16-22 kW-Onbord-Lader (Model S, Model X, Zoe, Smart mit 22kW-Lader, e-tron mit Doppellader).
Diese Autos werden dann nicht nur für Kurzstrecken eingesetzt, sondern auch für längere Strecken. Und sie haben pro km auch höhere Verbräuche als ein i3, der ja recht sparsam rauskommt. Mit dem Verbau von 22 kW-Onbord-Ladern steigen die Peak-Ladeleistungen pro Fahrzeug. Mit den größeren Batterien und einem höheren Verbrauch wird die Ladedauer länger. Insgesamt erhöht sich der Gleichzeitigkeitsfaktor.
Nun werden große, teure Autos mit sehr großen Batteriekapazitäten wie Taycan, EQS, iX eher an Einfamilienhäusern stehen und eher selten in Mehrfamilienhäusern und ihren Tiefgaragen. Aber 64 kWh netto gibt's schon einige Zeit auch in "günstigen", familientauglichen Autos wie e-Niro, e-Soul, Kona. Oder 58 kWh im id.3.
Eine Summenanschlussleistung auch von "nur" 40 kW bekommt so einige Autos sicher versorgt - aber dann mit Lastmanagement. Sich ohne Lastmanagement allein auf Gleichzeitigkeitsfaktoren zu verlassen, das halte ich für riskant. Wenn zum zweiten oder dritten Mal die Summensicherung gekommen ist, und den ganzen Ladern da unten den Strom ausgeknipst hat, nur weil ein neuer angesteckt hat, nervt es, die Leute bekommen Angst ihre Autos anzustecken.
Ich finde, es muss schon die Zusage geben: du kannst anstecken, wie du willst, ohne etwas zu beachten. Wir haben technisch dafür gesorgt, dass nix passieren kann. Erst dann wird das gut und sinnvoll und auch breit akzeptiert.
Zitat:
@Grasoman schrieb am 27. Juli 2021 um 08:25:07 Uhr:
...
Ich halte das dortige Szenario nicht für besonders repräsentativ.
Es waren 45 Stück homogene BMW i3 (mit 33 oder 42 kWh Batteriekapazität) und 11 kW-Lader.
Es war zur Corona-Zeit. Fahrten zu Arbeit entfielen teils oder aber wurden zeitlich entzerrt.
Je nach Einsatz brennen die auch ordentlich kWh weg. Bewegst du sie eher außerorts, und gern auch mal auf der Autobahn, nähert sich ihr Verbrauch auch den 18 kWh an, oder überschreitet diese sogar.
Zitat:
Die BEV wurden zur Verfügung gestellt, damit mussten sie aber nicht auf einen wirklichen Bedarf der Bewohner treffen. Die Langstreckler und Firmenwagenfahrer blieben bei ihren Dieseln.
Viele Langstreckler würden eine nicht geringen Anteil ihres Ladebedarfs unterwegs decken, und daheim "nur" ergänzen.
Zitat:
Wenn man jetzt mal von neuen BEVs ausgeht, dann kommen die gängig mit 70-100 kWh netto.
...
Model S, X: um 100 kWh, 16 kW ACZoe: 52 kWh, 22 kW AC
Smart: 18 kWh, 22 kW AC mit SchnelladeoptionDie Lader sind gängig 11 kW, teils aber auch 16-22 kW-Onbord-Lader (Model S, Model X, Zoe, Smart mit 22kW-Lader, e-tron mit Doppellader).
Die reine Größe des Akkus hat doch nichts mit dem täglichen Verbrauch zu tun, oder?
Ist doch beim Verbrenner nicht anders, nur weil ein Fahrzeug eben einen 70 Liter Tank hat, wird damit doch nicht mehr Sprit verfahren, als mit einem, dessen Tank nur 45 Liter fasst?
Was der einzelne Onboardlader kann, ist das eine, aber darauf kommt es doch beim Heimladen eher weniger an, denn letztlich bestimmt immer das schwächste Glied die maximale Ladeleistung. Und wenn eben Wallboxen verbaut sind, die 11 kW hergeben, dann laden auch die Tesla, Zoes oder Smarts dort mit maximal 11 kW, obwohl sie an einer "größeren" Box mehr könnten.
Nebenbei gibt es auch noch einige BEV, bei denen der 11 kW/3 Phasen Lader aufpreispflichtiges Extra ist (oder gar nicht erhältlich), die dann mit maximal 3,6 kW einphasig laden (7,2 kW, was aber wegen Schieflast nicht genehmigt wird)
Zitat:
Diese Autos werden dann nicht nur für Kurzstrecken eingesetzt, sondern auch für längere Strecken. Und sie haben pro km auch höhere Verbräuche als ein i3, der ja recht sparsam rauskommt. Mit dem Verbau von 22 kW-Onbord-Ladern steigen die Peak-Ladeleistungen pro Fahrzeug. Mit den größeren Batterien und einem höheren Verbrauch wird die Ladedauer länger. Insgesamt erhöht sich der Gleichzeitigkeitsfaktor.
Naja, selbst ein Tesla Model S kannst du mit 22 kWh auf 100 km bewegen, ohne als Verkehrshindernis in die Karten eigetragen zu werden, andererseits, gerade auf längeren Strecken mit Autobahn kannst du auch mit dem I3 ziemlich viel verbrauchen, ab etwa 110 km/h hat es sich bei dem mit sparsam.
Die Peakleistung ändert sich durch den Verbau von 22 kW Ladern anstelle von 11 kW Ladern nicht, schlicht weil die einzelnen Boxen maximal 11 kW abgeben. Da ist es dann wirklich egal, welcher Lader verbaut ist.
Und was die längeren Strecken angeht, da wird gern zwischengeladen, weil es sich einfach ergibt. Hier sind dann die immer größeren Akkus sogar von Vorteil. Während der I3 mit seinen 48 kW max. am Schnelllader für gute 150 km Reichweite über 30 Minuten stehen muss, pumpen die aktuellen, wie der Ionic 5 mit über 200 kW innerhalb von 5 Minuten 100 km Reichweite nach, also in der simplen "Pinkelpause" irgendwas zwischen 100 und 200 km ... wie lang soll denn die längere Strecke sein?.
Was den Gleichzeitigkeitsfaktor angeht, wenn einige der Fahrzeuge eher längere Strecken fahren, dann sind sie auch längere Zeit nicht in der Garage anwesend, während die Kurzstreckenfahrzeuge bereits laden, und damit fertig sind, wenn die von der langen Strecke heim kommen.
Zitat:
Eine Summenanschlussleistung auch von "nur" 40 kW bekommt so einige Autos sicher versorgt - aber dann mit Lastmanagement. Sich ohne Lastmanagement allein auf Gleichzeitigkeitsfaktoren zu verlassen, das halte ich für riskant. Wenn zum zweiten oder dritten Mal die Summensicherung gekommen ist, und den ganzen Ladern da unten den Strom ausgeknipst hat, nur weil ein neuer angesteckt hat, nervt es, die Leute bekommen Angst ihre Autos anzustecken.
Da bin ich ganz deiner Meinung. Wenn man ohnehin was größeres macht, dann richtig, das wird unterm Strich billiger, als erst die Bastellösung, und dann doch umbauen.
Zitat:
Ich finde, es muss schon die Zusage geben: du kannst anstecken, wie du willst, ohne etwas zu beachten. Wir haben technisch dafür gesorgt, dass nix passieren kann. Erst dann wird das gut und sinnvoll und auch breit akzeptiert.
100% deiner Meinung.
Die Technik gibt es her, auf unterschiedliche Weise (Lastmanagement/statische Leistungszuweisung/ Master-Slave Lösungen/Zeitslots ...)
Aber wie du schon richtig schreibst, wenn man denn sich entschließt, etwas zu machen, dann bitte richtig, und nicht halbgar.
Zitat:
Aber wie du schon richtig schreibst, wenn man denn sich entschließt, etwas zu machen, dann bitte richtig, und nicht halbgar.
Also wir planen schon für die ganze TG, allerdings in aufeinander aufbauenden Schritten.
Betrachtest du das dann als richtig oder als halbgar. Wenn halbgar, was würdest du dann machen? Ich bin für jeden Input dankbar, der mich meinem Ziel näher bringt.
Zitat:
@Grasoman schrieb am 27. Juli 2021 um 08:25:07 Uhr:
@holgor2000
Ich halte das dortige Szenario nicht für besonders repräsentativ.
Es waren 45 Stück homogene BMW i3 (mit 33 oder 42 kWh Batteriekapazität) und 11 kW-Lader.
Es war zur Corona-Zeit. Fahrten zu Arbeit entfielen teils oder aber wurden zeitlich entzerrt.Die BEV wurden zur Verfügung gestellt, damit mussten sie aber nicht auf einen wirklichen Bedarf der Bewohner treffen. Die Langstreckler und Firmenwagenfahrer blieben bei ihren Dieseln.
Wenn man jetzt mal von neuen BEVs ausgeht, dann kommen die gängig mit 70-100 kWh netto.
Model 3 Long Range 75 kWh
MEB-Fahrzeuge 77 kWh, teils auch nur 58 kWh
Ford Mustang Mach-E 68 oder 88 kWh
ioniq 5 58 oder 72 kWh
EQA 66 kWh
EQS 108 kWh, kommend auch EQE oder EQG
iX 105 kWh
i4: 80 kWh
EQC: um 80 kWh
Taycan, e-tron GT, e-tron, I-Pace: um 85-90 kWhModel S, X: um 100 kWh, 16 kW AC
Zoe: 52 kWh, 22 kW AC
Smart: 18 kWh, 22 kW AC mit SchnelladeoptionDie Lader sind gängig 11 kW, teils aber auch 16-22 kW-Onbord-Lader (Model S, Model X, Zoe, Smart mit 22kW-Lader, e-tron mit Doppellader).
Diese Autos werden dann nicht nur für Kurzstrecken eingesetzt, sondern auch für längere Strecken. Und sie haben pro km auch höhere Verbräuche als ein i3, der ja recht sparsam rauskommt. Mit dem Verbau von 22 kW-Onbord-Ladern steigen die Peak-Ladeleistungen pro Fahrzeug. Mit den größeren Batterien und einem höheren Verbrauch wird die Ladedauer länger. Insgesamt erhöht sich der Gleichzeitigkeitsfaktor.
Nun werden große, teure Autos mit sehr großen Batteriekapazitäten wie Taycan, EQS, iX eher an Einfamilienhäusern stehen und eher selten in Mehrfamilienhäusern und ihren Tiefgaragen. Aber 64 kWh netto gibt's schon einige Zeit auch in "günstigen", familientauglichen Autos wie e-Niro, e-Soul, Kona. Oder 58 kWh im id.3.
Eine Summenanschlussleistung auch von "nur" 40 kW bekommt so einige Autos sicher versorgt - aber dann mit Lastmanagement. Sich ohne Lastmanagement allein auf Gleichzeitigkeitsfaktoren zu verlassen, das halte ich für riskant. Wenn zum zweiten oder dritten Mal die Summensicherung gekommen ist, und den ganzen Ladern da unten den Strom ausgeknipst hat, nur weil ein neuer angesteckt hat, nervt es, die Leute bekommen Angst ihre Autos anzustecken.
Ich finde, es muss schon die Zusage geben: du kannst anstecken, wie du willst, ohne etwas zu beachten. Wir haben technisch dafür gesorgt, dass nix passieren kann. Erst dann wird das gut und sinnvoll und auch breit akzeptiert.
Das war auch eher als Anregung gedacht. Natürlich muss die jeweilige Situation vor Ort im Einzelfall geprüft werden.
Zitat:
@muc2810 schrieb am 27. Juli 2021 um 11:02:54 Uhr:
... Ich bin für jeden Input dankbar, der mich meinem Ziel näher bringt.
Ich bin kein Elektriker, aber ich kann dir gern sagen, welche Gedanken ich mir dazu machen würde.
Wenn schon für die ganze Garage geplant wird, dann ist das Ziel schon klar, und es ist ebenfalls klar, dass es mit ein bisschen Kabel ziehen nicht getan ist. Also müsst ihr für jeden Ansatz relativ viel Geld in die Hand nehmen.
Ideal wäre ein modulares System, das unproblematisch jederzeit erweiterbar wäre. Das hätte allerdings den Haken, dass es einen separaten Zähler bräuchte, was dann untereinander zu Problemen führen kann (jeder will seinen Tarif, und die Abrechnung verursacht Kosten)
Ebenso würde ich die die Sache dann angehen:
Alle denkbaren (Vor)Arbeiten sollten bereits jetzt in einem Aufwasch erledigt werden, um bei späteren Erweiterungen nicht erneut Wände aufstemmen und Kabel legen lassen zu müssen.
Ihr, die ihr jetzt schon Ladeboxen wollt, solltet euch an einen Tisch setzen, und euch gemeinsam für einen Hersteller oder ein System entscheiden. Dabei solltet ihr besonders auf
- Kompatibilität
- Erweiterbarkeit
- offene Standards
- Updatefähigkeit
- evtl. eichrechtskonforme Auslegung (für die, die den Fahrstrom beim Arbeitgeber abrechnen können, oder beim Finanzamt)
Wert legen.
Dann solltet ihr euch für ein ausreichendes System im Hintergrund entscheiden, idealerweise für ein System, welches ein dynamisches Lastmanagement auf Basis der Kommunikation mit jeder einzelnen Box beherrscht.
Dann solltet ihr die Leitungen zu euren Parkplätzen legen lassen, und GLEICHZEITIG zumindest Leerrohre zu jedem anderen Stellplatz (wenn ihr das Material für die Kabel vorerst einsparen wollt).
Dann kann jeder neue Interessent mit relativ wenig aufwand sich ins bestehende System einklinken.
Das Lastmanagement würde ich ins Gemeinschaftseigentum überführen, sodass dessen Wartung und Unterhalt auf die einzelne Wohnung betrachtet sehr preiswert zu bekommen ist.
Tips zu beistimmten Herstellern möchte ich hier nicht geben, so tief habe ich mich damit nicht befasst, da meine Situation eine andere ist.
Bei uns können es maximal 8 Wallboxen werden am Haus, und der Anschluss hat aktuell 60 kW "frei", der Netzbetreiber hat aber signalisiert, dass ein "Aufbohren" mi mind. 30 kW weder vom Aufwand, noch von den Kosten her ein Problem wäre.
Die Umsetzung bei uns ist bisher daran gescheitert, dass eben der "große Wurf" wegen der Kosten abgelehnt wird, und die Realisierung für den Einzelplatz unsinnig wäre (Stichwort immer wieder neu die Wand aufhacken).
Unsere "Lösung":
Wir haben ohnehin in jeder Einzelgarage eine normale Steckdose, bisher hat die fürs Übernachtladen völlig ausgereicht, ohne jede bauliche Veränderung.
Unter Umständen wäre es für euch auch ein gangbarer Weg, an jeden Stellplatz eine CEE blau - Dose (Campingstecker) zu legen, der ist dauerhaft mit 16 A belastbar, und jeder, der laden möchte, beschaft sich eine "mobile Wallbox" wie den NRGkick oder die Go-e