Drei Generationen Mercedes S-Klasse im Test: W116, W126, W140

Mercedes S-Klasse W116
Friedrichsruhe – Fünf Jahre nach ihrer Vorstellung wurde die S-Klasse Teil des Deutschen Herbstes. Am 5. September 1977 wurde Hanns-Martin Schleyer von der RAF brutal aus seinem 450 SEL entführt. Seine Leibwächter wurden dabei erschossen, er selbst am 18. Oktober, vor ziemlich genau 40 Jahren. Das Foto, das nach dem Überfall entstand, zeigt den 450 SEL mit offenen Türen und herausgeschossenen Fenstern, flankiert von halb zerstörten Strich-Achtern. Es ist Teil des kollektiven Gedächtnisses der BRD.
Der tiefdunkelblaue 350 SE der Classic-Abteilung von Mercedes hätte vielleicht ein fröhlicheres Jubiläum für diese Ausfahrt verdient. Aber er war ja nicht dabei, er wurde 1979 gebaut. Blaue Karositze, blauer Kunststoff am Armaturenbrett und in den Türverkleidungen, dazwischen und in der Mittelkonsole braunes Wurzelholz. Restauriert wurde das Auto nicht, nur in Schuss gehalten. Er wirkt etwas abgenutzt. Nicht mehr wie ein glänzendes Symbol des Kapitalismus und Imperialismus.
Viele Erinnerungen sind heute mit Autos verbunden. Und viele Autos mit Erinnerungen. Die S-Klasse prägt das kollektive Gedächtnis, weil sie regelmäßig in den Nachrichten vorkam, im Fernsehen und in Zeitungen. Als Vorstands-Limousine oder als Staatskarosse. Bundespolitiker fuhren bis in die 1990er fast nur Daimler, Bank-Chefs und Industrielle auch. Das Topmodell von Daimler war deshalb zwangsläufig ein Symbol der herrschenden Klasse. Und gehörte zum linksextremistischen Feindbild.

Mercedes 350 SE W116: V8 mit Dreigang-Automatik


Der W116 wirkt fast zierlich neben seinen Erben, dabei übertraf er mit 4,96 Metern Länge schon als Kurzversion fast alles, was damals auf den Straßen rollte. Chromstoßstangen, Fensterrahmen, Zierleisten - und natürlich der senkrecht aufragende Kühlergrill. Die S-Klasse machte keinen Hehl daraus: Wer hier drin saß, hatte es geschafft.
Dabei fühlen sich die Sitze an wie die in unserem Familien-W123 aus den frühen 1980ern. Ein bisschen zu weich und nach Federkern. Die Bedienung der elektrischen Fensterheber belegt ein Drittel des Mitteltunnels. Die Klimaanlage mit ihren vier Schiebereglern und zwei Drehknöpfen nimmt die Hälfte der Mittelkonsole ein. Immerhin: Zwei-Zonen-Regelung.
Unter der Haube sitzt ein 3,5-Liter-Benziner mit mechanisch geregelter Saugrohreinspritzung. Maximal 205 PS und 285 Newtonmeter Drehmoment erreichen das Getriebe. Viel davon kommt nie wieder raus. Die Dreigang-Automatik ist zudem kein Muster an Spontaneität. Trotzdem gibt es keinen Grund, über mangelnde Leistung zu klagen. Der 350 SE schiebt klaglos vorwärts.
Der V8 war in der Blüte seiner Jahre mal gut für eine Sprintzeit von rund 10 Sekunden auf 100 km/h, bei 200 km/h war Schluss. Mit Vierganghandschalter wäre es noch etwas schneller gegangen. Nicht schlecht. Dabei bollert der Motor nur ganz verhalten. Mercedes hat bei der Abstimmung auf Komfort und Laufruhe Wert gelegt. So rauscht man dahin, das große Lenkrad mit dem dünnen Kunststoff-Kranz zwischen den Fingern. Um die Mitte passiert sehr wenig, alles danach passiert mit leichter Verzögerung.

Der W116 war das erste Serienauto mit ABS


So war das damals. Geradeaus liegt der 350 SE satt und souverän. Er federt komfortabel und stoisch, Kanten schlucken die 205er-Reifen mit 70er-Flanken auf 14 Zoll einfach weg. So schiebt man sich durch den Herbst, vor der Windschutzscheibe die Konturen der Motorhaube. Sie rahmen die Landschaft ein, geben ihr eine Basis mit Mercedesstern in der Mitte. Man sieht ihn bis zum Sockel. Und fühlt sich erhaben. Natürlich kommt einem der Witz mit dem Mercedes-Stern als Zielvorrichtung in den Sinn.
Es setzt Regen ein. Ein Dreh am Ende des Lenkstocks auf der linken Seite, die silbernen Wischer quietschen leicht asynchron die Tropfen von der Scheibe. Ein bisschen ungelenk wirkt das. Damals war es Stand der Technik.
Die S-Klasse galt Mercedes schon damals als Technikträger. Bei Sicherheit, Telematik, Elektronik. Der W116 war das erste Serienauto mit ABS, ab 1978 wurde es als Extra angeboten. Was Generaldirektoren und Amtsträger schützte, sollte später weiter unten ankommen. Allerdings gab es damals beim Daimler kein echtes „unten“.
Oben löste 1979 der W126 den W116 ab. Er kam ab 1981 gegen Aufpreis mit Fahrerairbag und Gurtstraffer, auch ein Novum. Die Chromstoßstangen wurden durch Kunststoffstoßfänger ersetzt. Bruno Sacco war für das Design verantwortlich, das im Vergleich zum Vorgänger klar und nüchtern wirkt. Weniger prunkvoll, weniger protzig. Die Plastikplanken reichten um den kompletten Wagen - praktisch bei Remplern, die den Lack ganz ließen.
Außerdem waren Leichtbau und Aerodynamik Thema. Schließlich war der W126 unter dem Eindruck der ersten Ölkrise entwickelt worden. Der 300 SE verbrauchte bei besseren Fahrleistungen rund zehn Prozent weniger als der 350 SE der Vorgänger-Baureihe. Außerdem kam der Katalysator. Mehr Vernunft, weniger Prunk. Feindbild der Linken und Vorstands-Transportmittel blieb die S-Klasse. Auch der W126 hat seine RAF-Geschichte: Deutsche-Bank-Chef Alfred Herrhausen kam 1989 bei einem Bombenanschlag auf seine gepanzerte Limousine um.
Im Inneren des W126 merkt man vom Technikzeitalter zunächst wenig. Das Cockpit wirkt kaum moderner als das im W116. Der gleiche blaue Kunststoff spannt sich auf dem Armaturenbrett, das Holz wirkt wie aus derselben Charge. Für die billigen Plastikschieber der elektrischen Sitzverstellung würde sich Dacia heute schämen. Wenn Dacia eine elektrische Sitzverstellung anbieten würde. In der S-Klasse saß sie schon 1981 da, wo man sie heute noch findet. In der Tür, nicht am Sitz.

Mercedes 300 SE W126: Fahrdynamisch in die 1990er


Den Fortschritt spürt man erst, wann man fährt. Dieser W126 wirkt schon auf den ersten paar Metern locker um die 11 Jahre moderner, die er neuer ist. Der weiße 300 SE stammt von 1990. Der 3,0-Liter-Reihensechszylinder leistet nur 188 PS (mit Kat bleiben 179 PS) und 260 Nm Drehmoment, trotzdem geht er besser als der W116.
Die Viergang-Automatik reagiert spontaner, die Lenkung vermittelt mehr Gefühl. Die Solidität des 116ers spürt man im 126er trotzdem noch. Dabei wiegt er deutlich weniger. Um fast 200 Kilo ist der 300 SE (1.570 kg) leichter als der 350 SE (1.765 kg). Den deutlich schwächeren 280 SE der Vorgängergeneration schlägt er um fast einen Zentner.
Der Sauger säuselt seinen Sechszylinder-Sound und schiebt den 300 SE nicht brachial, aber nett nach vorne. Die Bremsen packen fast bissig zu. Den W126 kann man sich gut im Alltag vorstellen. Warum auch nicht. Er bekommt ja noch nicht mal ein H-Kennzeichen.

Mit dem Kohl-Panzer schwindet der Charme


Zwölf Jahre lang baute Mercedes den W126. Länger als jede andere S-Klasse. Gut 818.000 Exemplare wurden verkauft, bis heute schaffte das kein Nachfolger. Allerdings wurde auch nie wieder eine S-Klasse so lange gebaut.
Beim Umstieg in den W140 merkt man das sofort. Kaum zu glauben, dass nur zwei Jahre zwischen den beiden liegen. Es ist das damalige Topmodell 600 SEL, Baujahr 1992. Der Kohl-Panzer. Dieser Trumm von Auto ist gebaut wie eine Trutzburg, ausladend und abweisend. So ähnlich wie Kohl. Und ähnlich kontrovers. Für Kritiker stand der W140 sinnbildlich für eine Politik, die Mitte bis Ende der 1990er den Kontakt zum Volk verloren hatte.
Über 5,21 Meter streckt sich der W140 in der Langversion, von Radlauf zu Radlauf misst er fast 1,89 Meter. Der Vorgänger (W126) war sieben Zentimeter kürzer und beinahe sieben Zentimeter schmaler. Erst mit der aktuellen Baureihe W222 hat Mercedes es geschafft, das wieder zu übertreffen.

Mercedes 600 SEL: Der erste Mercedes-V12 nach dem Krieg


Mercedes setzte im 140er erstmals nach dem Krieg einen V12 ein. Mit sechs Litern Hubraum und 408 PS. Die kann er gut vertragen. Rund 2,2 Tonnen bringt der 600 SEL auf die Waage – fast eine halbe Tonne mehr als das W126-Topmodell 560 SEL. Die Fenster waren doppelt verglast, nicht nur mit aufgeklebter Folie, sondern mit zwei vollwertigen Glasscheiben.
Sogar der Innenspiegel ließ sich elektrisch verstellen. Ein unnützes Extra, von dem selbst der langjährige Baureihenleiter Frank Knothe sagt, da habe man es eventuell zu weit getrieben. Trotzdem ist er überzeugt, dass der Sprung vom 126 zum 140 einer der größten in der S-Klasse-Geschichte ist. Zumindest, was Komfort und Elektronik betrifft.
Man muss das nicht unbedingt vom Fahrersitz aus erleben. Fahrdynamisch stellt der 600 SEL keine Offenbarung dar. Er wirkt vom Lenkrad aus genauso schwer und breit, wie er ist. Die Bremse braucht mehr Druck als die im W116 und vermittelt quasi kein Gefühl. Ein Fahrerauto war diese S-Klasse nur geradeaus. In 6,3 Sekunden war sie auf Tempo 100.

Das ESP kam vom 600 SEL in die A-Klasse


Der W140 ist ein Hintensitzer-Auto. Die Sitze im MB-Classic-Exemplar sind mit dickem beigen Velours bezogen. Damals mochte man das, es war der Bezug der Wahl für die Topausstattung. Leder galt als kühl. Allerdings brauchte man jemanden, der das empfindliche Material sauber hielt. Es altert nicht gut, auch dieser 600 SEL wirkt schmuddelig.
Dafür verstecken sich überall Elektromotoren. Es gibt eine Mehrzonen-Klimaautomatik, elektrisch verstellbare Außenspiegel und Sitze mit Memory-Funktion. Die Neigung der Rückbanklehne lässt sich elektrisch justieren. Das klingt zwar, als würde man eine Zugbrücke herunterlassen, aber den Komfort erhöht es. Auch die Kopfstützen klappen elektrisch nach hinten.
Damit war der W140 durchaus Zeichen seiner Zeit. Schließlich brachten uns die späten 80er so unnütze Features wie Tapedecks mit Autoreverse-Funktion, bei der die komplette Kassette umgedreht wurde. Zeitgeistig war der W140 allerdings nicht. Er war zu breit für eine Normgarage und passte nicht auf den Autoreisezug. Der Innenraum mit Velours und Wurzelholz wirkt spießig. Eher wie Oggersheim als wie Berlin Mitte.
Die Zeiten, als die S-Klasse die Nachrichten bestimmte, neigten sich ohnehin rapide dem Ende zu. Der 7er von BMW war zwischenzeitlich zum ernsthaften Konkurrenten aufgestiegen - auch außerhalb der bayerischen Landespolitik und 1994 kam der erste Audi A8 auf den Markt. Kurz nach dem Ende von Kohls Amtszeit drängte sogar Volkswagen in die Oberklasse. Gerhard Schröder machte den Phaeton kurzzeitig populär. Als eine Art bodenständige Oberklasse, wenn man so will. Inzwischen bestehen die Politiker-Fuhrparks aus einer bunten Mischung aller Hersteller.
Eine ziemlich wichtige technische Neuerung hatte der W140 aber noch in petto. Er war der erste Mercedes mit ESP. Ab 1995 gab es den Schleuderschutz in den V12-Modellen serienmäßig, für die V8-Versionen war er optional. Das erste Fahrzeug, dass das System in allen Varianten serienmäßig erhielt, war keine S-Klasse: die 1997 neu eingeführte A-Klasse wurde damit ausgerüstet. Jetzt gab es ein "unten" beim Daimler. Zuvor war sie beim Elchtest umgefallen. Übrigens am 21. Oktober, als vor ziemlich genau 20 Jahren. Auch kein schönes Jubiläum.
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Technische Daten W116, W126 und W140

Modell 350 SE (W116) 300 SE (W126) 600 SEL (W140)
Motor 3,5-Liter-V8-Benziner 3,0-Liter-Reihensechszylinder 6,0-Liter-V12-Benziner
Leistung 205 PS (151 kW) b. 5.750 U/min 188 PS (138 kW) b. 5.700 U/min 408 PS (300 kW) b. 5.200 U/min
Drehmoment 287 Nm b. 4.000 U/min 260 Nm b. 4.400 U/min 580 Nm b. 3.800 U/min
Antrieb Dreigang-Automatik, Hinterräder Viergang-Automatik, Hinterräder Viergang-Automatik, Hinterräder
Geschwindigkeit 205 km/h 200 km/h 250 km/h
0-100 km/h 10,3 s 9,1 s 6,3 s
Verbrauch 13,0 l 11,8 l 13,7 l
Länge/Breite/Höhe 4,96 m/1,87 m/1,43 m 5,02 m/1,82 m/1,44 m 5,21 m/1,89 m/1,49 m
Gewicht 1.765 kg 1.570 kg 2.190 kg
Stückzahlen 51.100 (W116 ges.: 473.035) 105.422 (W126 ges.: 818.036) 32.517 (W140 ges.: 406.717)

[videotag]https://www.youtube.com/watch?v=-oi8R0XGjnk[/videotag]

492 Antworten

Naja, die Vorzüge des Turbodiesels, wie das hohe Drehmoment, schon aus dem Keller,
und auch der wirtschaftliche Verbrauch, passt ja schon sehr gut zum souveränen
Fahrgefühl einer S-Klasse. (S250 Diesel mit mehr Drehmoment wie ein 560SE z.B.)
Und ja auch das "Kaspertheater aus der Playstation" ( :D ) MUSS heute sein,
weil es eben tatsächlich ja alles andere als "Kaspertheater" ist, sondern echter
und sinnvoller Sicherheits- und Komfortgewinn, und gerade in Sachen Sicherheit
und Komfort (die Kernkompetenzen von Mercedes) MUSS eine S-Klasse immer
Benchmark und State of the Art sein ... eben DAS Technologieführer-Fahrzeug.:cool:
Denn alles andere wäre einer S-Klasse wirklich unwürdig, und anders würde es auch
schon längst keine S-Klasse mehr geben ... ;)
SO MUSS das heute in einer S-Klasse aussehen ... :)
Fahrt im W222 Mopf S560: Die beiden Jungs von 5komma6 erklären das sehr schön...
https://www.youtube.com/watch?v=OQ6MafYzpfs
Mit besten Sterngrüßen
Sebastian

Hallo,
@ Sebastian: Ich befürchte, es gibt hier Leute, die werden sich auch von den leidenschaftlichen Videos von fünfkommasechs nicht überzeugen lassen.
Ist ja auch okay, jedem das seine :)
Gruß,
Th.

Hi,
habe mir gerade das Video angeschaut. Das Cockpit finde ich alles andere als sympathisch. Der riesige Mitteltunnel, wo man permanent mit dem rechten Knie Kontakt hat, stört mich nicht nur an diesem Auto. Das Lenkrad sieht auch alles andere als haptisch angenehm aus. Dass es sogar hinten diesen Tunnel gibt, erzeugt Kopfschütteln bei mir. Die geöffnete Motorhaube erzeugt dagegen fast Horror. Wohlgemerkt ich schraube gerne selbst. Erinnert mich an die Steuerkettenreparatur an einem Cayenne. Das Auto musste fast bis auf die letzte Schraube zerlegt werden. Na super. Arme Käufer, die nach dem Leasing denken, ein Premium-Auto (?) günstig erstanden zu haben.
Sorry. Irgendwann hört der Spaß auf.

Zitat:

@tw.ghost schrieb am 20. März 2018 um 22:27:03 Uhr:


@ Sebastian: Ich befürchte, es gibt hier Leute, die werden sich auch von den leidenschaftlichen Videos von fünfkommasechs nicht überzeugen lassen.
Ist ja auch okay, jedem das seine
:)

Jau, aber was juckt es die deutsche Eiche wenn sich ein paar wenige Wildsäue an ihr reiben...

:)

Die S-Klasse-Baureihen haben als jeweils beste Autos ihrer Zeit ja schon immer auch

sehr polarisiert.

;):)

Und das ist ja auch gut und richtig so.

Mit besten Sterngrüßem

Sebastian

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wg. korrigiertem zitierten Beitrag hinfällig

Hier auch nochmal der nette Film von 5komma6 zur Mopf der 222er S-Klasse,
mit dem "Pappa der S-Klasse", dem S-Klasse-Chefentwickler Dr. Storb .. :)
https://www.youtube.com/watch?v=zWb4nTM9CYg
Mit besten Sterngrüßen
Sebastian

Zitat:

@Sebastian Nast schrieb am 22. März 2018 um 00:33:37 Uhr:


Hier auch nochmal der nette Film von 5komma6 zur Mopf der 222er S-Klasse,
mit dem "Pappa der S-Klasse", dem S-Klasse-Chefentwickler Dr. Storb .. :)
https://www.youtube.com/watch?v=zWb4nTM9CYg
Mit besten Sterngrüßen
Sebastian

Hi,

diesmal habe ich nur ein paar Minuten geschafft. Bei soviel Eigenlob stinkt es einfach zu gewaltig. Zwar jedem das Seine. Aber selbst auf dem Lande ist so ein Auto doch eher lästig als angenehm. Vom Unterhalt mal ganz abgesehen. Fahrspaß? Oh, leck ... .

Business fliegen, Zugfahren, Chaffeur würde ich empfehlen. Wer noch gerne Auto fährt und das Auto auch noch nutzen will, ist hier fehl am Platz. So wie ich!

Unangenehme Zeitgenossen, die soviel Geprotze nötig haben! Trump lässt grüßen!

Zitat:

@Eifelswob schrieb am 22. März 2018 um 00:39:11 Uhr:


Zwar jedem das Seine. Aber selbst auf dem Lande ist so ein Auto doch eher lästig als angenehm.

Also ich empfand meine Probefahrt im W222 doch als höchst angenehm ...

:cool:

... entspannter als im 222 zu fahren dürfte aktuell kaum möglich sein.

:)

Mit besten Sterngrüßen

Sebastian

Hi,
ja nee, is klar. Solange die Kiste rollt. Aber finde mal ne Parklücke - außerhalb der eigenen Tiefgarage und dem firmeneigenen Parkplatz - oder fahre mal einkaufen (o.k. hat ein S-Klassefahrer ja nicht nötig). Außerdem, was macht denn noch Spaß am Fahren? "Ich muss auf den Drehzahlmesser schauen, ob der Motor läuft". Das geht mir selbst beim Orlando schon auf den Keks.

Da fahr mal mit einem S63 oder S65 AMG danach bekommst du das Grinsen nicht mehr aus dem Gesicht ... :)
https://www.youtube.com/watch?v=nOk9EZRFd3I
Und ich kaufe regelmäßig mit meinen 140er 500SEL (5,21m) ein ... ;) :D
Mit besten Sterngrüßen
Sebastian

Hi,
wenn er mich auch fahren lässt ... ;). Wo bitte kaufst du ein und findest problemlos eine Lücke, ohne andere zu bedrängen? Du kannst dir die Finger wund schreiben. Aber alles an der Grenze zu 5m muss eigentlich den Wohnmobilstellplatz aufsuchen, alles andere ist nicht mehr lustig. Selbst mit meinen ca. 4,65 wird es oft knapp.
Was machst du mit deinem Auto, wenn deine Kinder oder deine Tochter nebst Partner und Enkelkind mitfahren wollen? Mietwagen? Tolle Wurst. Kannst du doch nicht mit deiner Kiste angeben. Guck mal: Ich kann das Lenkrad loslassen und mein Auto fährt trotzdem! Bis die gelben Aufblätterungen der Autobahnbaustellen kommen. Plötzlich weiß man gar nicht mehr: "häh, wie war das noch mal mit dem Lenken?" Manno, bleib mir wech ...

Heute hinter einem S6 Audi aus Montabaur ca. 100 km gefahren. Zugegeben, die Lücken hat er schneller zugefahren. Auf ca. 100 km hat er aber nicht eine Sekunde gewonnen. Obwohl wir hier ziemlich freie Bahn haben. Selbst ein Fabia hat mitgehalten. Allerdings waren dem Fahrer Fahrverbote wg. Geschwindigkeitsüberschreitungen offensichtlich egal.
Bestes Auto der Welt? Betonung auf Auto, wie Automatik. Mit Fahren hat das leider ganz wenig zu tun.
Was für alte Leute. Aber so alt wollte ich niemals werden! Zumindest nicht, bis die Vollautonomie Pflicht und Serie wird.

Zitat:

@Sebastian Nast schrieb am 22. März 2018 um 01:28:14 Uhr:


Und ich kaufe regelmäßig mit meinen 140er 500SEL (5,21m) ein ... ;) :D

Und ich mit meinem 140er 400SE auch. Was sollte ich sonst fahren?

Beim Einkaufen macht es weniger spaß Motorrad zu fahren...

Der 140:er ist doch viiiel einfacher zu parken wie der gute alte V123 (300D Lang)...

Hi,
mehr kann ich nicht sagen. Teuer, unpraktisch, nicht hübsch oder sogar schön. Hässlich will ich gar nicht mal sagen. Das sind die Shooting-Brakes. Subjektiv. Ganz klar. Muss man nicht drüber streiten. Schon gar nicht, wenn man wie ich, Fahrspaß mit praktischem Nutzen verbinde. Aber ich kann es nur wiederholen: Wer mir erzählen will, dass er mit 5m + noch im Alltag lustig unterwegs ist, dem glaube ich ab sofort kein Wort mehr.

Das eine S-Klasse nicht ganz so familientauglich ist, wie ein Van ist ja klar, aber
wer das will, für den gibts unter den Sternmobilen ja auch reichlich andere
Optionen...
246er B-Klasse, 447er V-Klasse, 166er GLE/GLS-Klasse, 253er GLC-Klasse.
oder wenn es nicht neu sein muss ja auch noch die 251er R-Klasse.
Aber 5,21m S-Klasse ist im alltag wirklich problemlos, im 140er weil der
durch die sehr großen Fensterflächen und die Peilstäbe wirklich super
übersichtlich ist, und im 222er mit Rückfahrkamera und Parkassistent
auch alles sehr problemlos. Lediglich in alten engen Parkhäusern muss
man etwas kucken, aber wenn man die Außmaße gewöhnt ist, ist das auch
kein Problem. (Fahre seit 1995 S-Klasse)
Nett ist das immer auf unserem Firmenparkplatz, Altbau-Hinterhof in der
Innenstadt, und da Parkten wir immer sehr eng und oft zwei- dreifach hinter-
einander. Das lernt man wirklich das Parken. Unsere Chefin (60+) mit ihrem
3er Compakt hat da immer Angst. Als sie mal in eine Perklücke nicht rein
kam ist sie raus gefahren ins öffentliche Parkhaus, als sie zurück kam, stand
mein 500SEL in der Parklücke, in die sie mit ihrem 3er Compakt nicht reingekommen
ist ... :cool:
Mit besten Sterngrüßen
Sebastian

Hallo,
hinzu kommt, viele hier betrachten das ganze noch engstirnig durch die "nationale" Brille.
Parkplatzprobleme in den Vereinigten Staaten? Oder bei den Scheichs? Selten so gelacht.
Nebenbei: Mit meinen Autos kann ich auch hier mitten im Ruhrpott völlig normal parken.
Vereinzelte Parklücken gingen mit einem Golf oder Polo vielleicht besser, aber die Mehrzahl der Parkplätze ist eh schon gekennzeichnet (und gebührenpflichtig) und somit auch für Limos mit >5m geeignet.
Ein Auto, welches teilautonom fährt, kann keinen Fahrspaß vermitteln? So ein Quatsch :).
Aber solche Äußerungen kommen meist von Leuten, die das noch nie ausprobiert haben.
Hauptsache erstmal eine Antihaltung gegen alles Neue entwickeln......großes Kino!
Wenn alle so denken würden, säßen wir vermutlich alle noch auf Pferden.....ach nee, wir würden laufen ;).
Gruß,
Th.

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