Drehstablager Quietschgeräusche
Servus liebe Käferfreunde.
Nach der 4-monatigen Standzeit (wie fast alle Jahre) ist natürlich mal wieder was kaputt (1302, BJ 07/71) Mein Drehstablager macht Geräusche beim ein/ausfedern (Quietschen) - Beifahrerseite. Der Gummi in dem Lager sitzt auch nicht mehr wirklich mittig.
Meine Fragen : wie lange dauert der Austausch ca. bei diesem Problem? Soll man beide Seiten machen lassen? Und vor allem - kann ich damit noch fahren oder muß man sowas schnell machen.
Ich habe mal ein Bild hinzugefügt (ist nicht von meinem Käfer, soll nur als Beispiel dienen was ich meine).
Wenn ich eure Infos habe, muß ich mir erstmal ne Werkstatt suchen....
Vielen Dank schon mal.
Ralf
Beste Antwort im Thema
Zitat:
@VW71H schrieb am 8. April 2016 um 22:45:42 Uhr:
du kannst das ja gerne mal mit dem Schriftsteller diskutieren.😉Und manchmal glaube ich immer mehr, dass Bücher doch am Ende das Internet überleben werden...
Gruß
Walter
Wie recht du hast Walter.
Man bedenke, was wir heute noch alles von Da Vinci lernen können. Wo wären wir wohl, wenn nur mal für kurze Zeit unser viel gerühmtes Strohmnetz aus fallen würde.
In diesem Sinne schönes Wochenende. (mit Strom)
LG. Peter
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53 Antworten
Und genau dass, was ihr hier alle schreibt, ist der GROSSE FEHLER.
Da kommt garnichts rein! Das Gummi darf sich nicht bewegen. Alle Bewegung muss "in dem Gummi" stattfinden. Der Bereich darf vor der Montage auch nicht lackiert werden - auch dass "schmiert".
Die Drehstabgummilager werden komplett trocken, nur mit ein wenig fettfreiem Talkum Puder (kein Babypuder, da ist Pflegefett drin) eingesetzt. Das Talkum ist nur eine Montagehilfe. Alles muss vorher fett- und rostfrei gemacht werden. Auch die neuen Drestabgummis müssen vor der Montage entfettet werden, da da i.d.R. eine Wachsschicht drauf ist.
Dann einbauen. Die Gummis werden im Deckel eingeklemmt, sämtliche Bewegung findet im Gummi statt, es walkt.
Wenn sich das Gummi gegenüber dem Deckel oder dem Schwert bewegt, dann fängt es irgendwann an zu quitschen.
Gruß
Zitat:
@1200S schrieb am 19. August 2017 um 21:02:22 Uhr:
Hallo zusammen,trifft das hier gesagte auch für Pendelachse zu?
Kann man mit einiger Sicherheit sagen, dass die Drehstablagergummis die Ursache sind?
Mein 87er Mexikaner quietscht seit ein paar Jahren zunehmend an der Hinterachse, es ist nun einfach zuviel. Alle Versuche der Werkstatt mit Fett oder Öl am Lagerdeckel der Drehstäbe sind ohne Erfolg geblieben. Besonders wenn man zu zweit fährt, ist das Quietschen vorhanden, beim Beschleunigen oder bergauf kaum, aber umso mehr wenn man mit 40-50km/h durch die Stadt rollt.
Prüfe mal, ob der Drehpunkt der Bewegung überhaupt noch mittig sitzt... er wandert verschleißbedingt beim Käfer höher und höher, teilweise mehrere Zentimeter.
Wenn man das feststellt, sind die Gummis eh völlig hinüber. Im Endstadium reibt das Schwert bereits am Deckel oder der Guss Strebe.
So sollte ein neuwertiges Gummi und seine Position aussehen... und wenn die Abstände anders sind, na denn?
@Janpeterstahl: Ja, das schrob ich ja. Ich persönlich tendiere sogar zum Einkleben. Leider lässt sich Reibung nicht vollständig vermeiden: auf der Seite, die am Schwert anliegt, muss das gesamte Gummi flächig den Drehwinkel mitmachen, was über den hoffentlich vorhandenen Konus forciert wird. Bis zum Außendurchmesser des Lagergehäuses ist dann aber nur ein sehr geringer Luftspalt. Auf der Gegenseite sollte es dagegen gar nicht mehr flächig anliegen, da es auf dem Drehstab mitdrehen muss, am Außendurchmesser hingegen sofort nicht mehr.
Es bringt aber nichts, nur die Drehlager-Eigenschaft der Widerlager-Funktion für die Federmechanik zu betrachten. Das Gummilager nimmt darüber hinaus noch drei weitere Funktionen wahr, welche für eine Belastung unter anderem auch an den Flanken sorgen:
- es wirkt in geringem Maße als spurführendes Längslenkerlager (auch wenn unser Längslenker selbst eine Feder darstellt)
- es nimmt sämtliche Antriebskräfte in Fahrzeuglängsrichtung auf, in beide Richtungen
- es ist der Endpunkt für die Torsionskräfte, wenn das Federschwert beim Ausfedern nach innen gerissen und in Längsrichtung verdrillt wird.
Und das alles gleichzeitig. Die Konstruktion scheint mir ein gelungener Kompromiss zu sein, dem man am ehesten mit pragmatischer Betrachtungsweise gerecht wird. Und da muss man dann feststellen: unter irgendwelchen Bedingungen, fahrtechnisch, alterungsabhängig, temperaturabhängig, rutscht es teilweise eben doch und quietscht dann, auch wenn es das von der reinen Lehre her nicht sollte.
Und das war ja die Frage: wie kriegt man das Quietschen weg?
Grüße,
Michael
Wie man das Quietschen weg bekommt?
Das ist ganz einfach. Neue Gummis, sanft mit Talkum in einem rostfreien, sauberem Drehstabrohr, auf fettfreiem KTL Lack, eingeschlossen einem einem KTL beschichteten Deckel und einem Schwert, das mal glatt mit einem Kunstharzlack gespritzt wurde.
Heute kriegt man nur noch das Gummi. Das KTL im Rohr ist weggerostet mit Millionen kleiner Rostpickelchen, der Deckel steht meist vor Rost, die ganze Sache ist mit Dreck überkrustet und das Schwert, ja... das arme Schwert... öhmmm, hängt noch an einer papierdünn weggerosteten Schweißnaht kurz vor dem Abriss an der Lagerhülse. Und damit fahren echt viele herum. Die Steigerung davon ist: den Deckel zulassen, nie öffnen ... und die Bodengruppe als Ganzes zu strahlen. Dann kommt zum inneren Rost noch der Sand dazu. Der technische Exitus...
Das Lager wird ungernst geöffnet, weil eine richtige Scheiss Arbeit, gefährlich obendrein. Das rührt man einfach nicht gerne an. Und genau damit rächt es sich.
Die Jungs, die das hinter sich haben, wissen eine Menge Arbeit hinter sich. Die anderen müssen das erst noch erleben, was es bedeutet, sowas wieder instandsetzen zu wollen.
Als Reparatur geht als Lack dafür ein möglichst hart und glatt aushärtender Grund. Optimal ist 2K Washprimer, er trocknet hart und dünn ab. Darauf lediglich ein 2K Decklack, dünn gespritzt.
Als Deckel neu in hartem Chrom oder neu KTL Tauchlack. Nitrokombi Schwarz ist unpassend, weil zu weich.
Das Schwert mit 2K Epoxy plus 2K Decklack, glänzend lackiert.
Letzteres kann man in Resten an originalen Fahrzeugen noch sehen, die Lagerung im Gummibereich war mal glänzend mit einem sehr harten Lack gespritzt.
Vielen Dank für die zahlreichen Antworten, ich kann mir ja nun schon mal ziemlich sicher sein, wo das Quietschen herkommt.
Der Austausch sollte doch in einer VW-Werkstatt, deren Inhaber noch jede Woche einige Käfer und 356er sowie noch andere Vorkriegsautos versorgt, nichts Besonderes sein? Was schätzt ihr, wieviel Aufwand ist das für einen Profi?
Also ich hab das Quietschen momentan mit Silikonspray unter Kontrolle. Aber ich hoffe das sich Walter nächstes Jahr die Zeit nimmt sie mit mir zu tauschen. Ist keine einfache Arbeit. Die verstärkten Gummis von GWD hab ich immerhin schon mal. Grüße Schubi
oh, oh, hast Du Deinen eigenen Thread nicht hier durchgelesen??
Es geht darum, daß sich die Gummis NICHT im Lagerdeckel bewegen dürfen. Und Du machst da Silikonspray rein??
Hallo!
Ich habe das mal aufmerksam mitgelesen. Dabei stellt sich mir die Frage was genau an der Arbeit das große Prblem ist. Ich glaube denen, die das schon gemacht haben zweifelsfrei, dass das schwierig ist, aber die Aussage allein schürt ja nur noch mehr die Vermeidung der Instandsetzung, was das Problem ja nicht löst.
Findet ihr das Lösen des Deckels, weil festgerostet, schlimm? Oder das Lösen des Schwerts, weil da sehr viel Spannung drauf ist?
mfg.
Lösen ist easy. Wieder drauf kriegen macht die Freude!
Grüße,
Michael
Ich denke, es ist das lösen des Schwertes, wenn man da nicht aufpasst kanns echt gefährlich werden. ausserdem sind da einige sachen zu beachten. Z.B. wenn man das Handbremsseil nicht komplett entfernt, wird das Federschwert das Seil beim runterschnellen zerfetzen.
Problematisch ist auch das spannen des Federschwerts bei der Wieder-Montage. Dafür gibts zwar spezielle Werkzeuge - hat man die aber nicht, und weiss nicht, wie es dann geht, isses Essig. Ausserdem kann man noch vieles falsch montieren! innere und äussere Gummis verwechseln, falsch Gummis bestellen (es gibt zig verschiedene, mit Nasen, ohne nasen zentrisches Loch, nicht zentrisch...) nicht gemerkt auf welchen Zahn das Schwert montiert war, linken / rechten Drehstab verwechselt...
In summe würde ich empfehlen, diese Reparatur nur im Beisein von jemandem, ders schon mal gemacht hat durch zu führen
Danke euch beiden für die Antworten! Zusammenfassend ist also das Problem wirklich die Kraft des Schwerts. Sowohl beim Lösen als auch beim auf den Anschlag hieven.
Zig verschiedene Varianten von Teilen, gibts ja sonst auch schonmal 😉
Kann man das Schwert nicht auch mit einem Wagenheber abbremsen, um die Gefahr zu reduzieren? Vllt. so als Tipp damit sich niemand umbringt, der das macht.
Ohne Winkellehre kann man, glaube ich, nicht sicher sein, dass das Schwert richtig sitzt, oder? Es gab doch im Reparaturleitfaden von VW die Winkelangaben.
Ich habe das nie gemacht sondern nur mal aus Interesse, weil mein Wagen hinten höher gelegt wurde und mir das nicht gefällt, durchgelesen. Alleine sollte man nie an den Drehstäben hantieren, das denke ich auch.
da brauchst Du keinen Wagenheber, du musst nur schauen, dass da nichts ist, wo es gegenhauen kann (dein Bein/Fuß was auch immer). Beim Montieren kannst Du es mit einem Wagenheber machen. Allerdings geht das nur, wenn der Motor und alles eingebaut sind, sonst ist da nicht genug Gewicht.
Zur richtigen Position: Du musst halt eine Merkierung auf dem Drehstab anbringen, damit Du den richtigen Zahn triffst und du darfst bei der Reparatur den Federstab nicht aus der inneren Verzahnung raus ziehen sondern montiert lassen.
Zitat:
@janpeterstahl schrieb am 22. August 2017 um 02:08:48 Uhr:
oh, oh, hast Du Deinen eigenen Thread nicht hier durchgelesen??
Es geht darum, daß sich die Gummis NICHT im Lagerdeckel bewegen dürfen. Und Du machst da Silikonspray rein??
Ich glaube, du hast eine Phobie gegen Schmiermittel, kann das sein?
Er hat doch schon gesagt, dass die Dinger demnächst ausgetauscht werden. Dann lass ihn doch die Qietschgeräusche bis dahin unterbinden. Ist doch eh schon egal wie.
Zitat:
@Kaeferaachen schrieb am 22. August 2017 um 11:02:35 Uhr:
Kann man das Schwert nicht auch mit einem Wagenheber abbremsen, um die Gefahr zu reduzieren? Vllt. so als Tipp damit sich niemand umbringt, der das macht.
Natürlich kannste das mit einem Heber stützen, wobei man darauf achten muss, dass das Auto in dem Moment auch noch schwer genug ist. Das Schwert schnacken lassen ist doch schräg, das ist ja wie damals, als man den Motor beim Ausbau einfach runterfallen ließ. Vorteil wäre aber eventuell, dass der Puls das Schwert vom Vielzahn ruckt, jedenfalls ein Stückchen.
Im Prinzip kannste dasselbe Zeug, was du dir zu benutzen vorgenommen hast, um es draufzubekommen, auch einsetzen, um es herunterzubekommen. Die Hauptkraft am Hinterende kriegt man mit der Hälfte eines paarigen Federspanners ganz gut in den Griff, vorausgesetzt, man fertigt sich irgendeine passende Öse an, die man oben im Radhaus anschlägt, z. B. an der Stoßdämpferbefestigung einhängt.
Beim Einbau zieht man damit dann leider den ganzen Ranz nach oben, so dass man die neuen Lager nicht mehr reinkriegt. Ist deswegen sinnvoll, irgendwas am Vorderende zu haben, was jenes wieder runter zieht, oder einen Hebelpunkt an der Oberkante der Schwertfassung. Vorher aber hat man noch das Problem, dass der Abstand zur Mitte ja noch nicht passt, wenn man es endlich über den Anschlag gehebelt hat. Das heisst, man muss es auf der Verzahnung des Federstabes noch weiter rein schieben, gegen die Reibung der nun beträchtlich gespannten Feder.
Und richtig geil wird's, wenn dann nicht das Schwert wandert, sondern die Federn, und der ganze Kram auf der anderen Seite wieder raus kommt.
Wenn man das zum ersten Mal macht, kann man sich da eine Weile dran aufhalten....
Grüße,
Michael
Servus. Wie in meinem Threat geschrieben hatte Walter für mich Zeit und wir haben 2 volle Tage gebraucht, um die Drehstabgummis, Stoßdämpfer und Bremsen hinten zu erneuern.. Vorab: beim Schräglenker geht der Ausbau nur nach unten und nicht nach oben (wir haben beide Versionen probiert). Deshalb Bremsleitungen, Handbremsseil, Antriebswellen vorher ab. Gottseidank war kaum Rost und alle Schrauben sind super aufgegangen. Markierungen gesetzt nachdem das Schwert entspannt war. Alles sauber gemacht, entfettet und verstärkte Gummis von GW mit viel Talkum wieder eingesetzt. Bilder von den alten ausgelutschten Gummis sind anbei. Das spannen des Schwertes war eine Challenge aber Walter hat immer gute Ideen. War sehr erfolgreich der Käfer steht schön gerade und ist hinten 2cm höher als vorher. Die erste Fahrt heute auf der Autobahn: kein schwammiges Fahrverhalten mehr, schön straff, windanfälligkeit kaum mehr vorhanden. Und kein Quietschen mehr... Bin sehr zufrieden.