DP-Filter und staubige Ansaugluft

Opel Insignia A (G09)

Hallo,

noch einmal DPF:

Da der Filter ja offensichtlich sehr empfindlich auf aschehaltige Motoröle reagiert, stellt sich mir jetzt die Frage:
Der Ansaugluftfilter kann nicht alle mineralischen Staubpartikel zurückhalten.
Das, was durchgeht, landet früher oder später im DPF.
Welche Erfahrungen gibt es dbzgl. bei den cdti-Motoren?

Ich habe kürzl. im Urlaub einen Toyota-Fahrer getroffen, der verspätet am Urlaubsziel eintraf.
Grund: DPF verstopft.
Eine Werkstatt hat ihm den "durchgeblasen" und nun läuft er wieder.

Geht so etwas überhaupt?
Bin für sachdienl. Hinweise stets dankbar.

Harald

Beste Antwort im Thema

BlackTM... da muss ich dir mal wiedersprechen... bzw. dich verbessern...

1. Richtig- der DPF ist eher grobmaschig... die Poren sind deutlich größer als die Partikel die festgehalten werden.
2. Ums für den Laien verständlich zu erklären: Die Russpartikel werden durch die Poren gewirbelt, wobei sie zwangsläufig irgendwann mal an der Oberfläche des Filters hängen bleiben.
3. Es sind 3 Filtermaterialien etabliert, SiliziumCarbit, Coderit, und Edelstahl- erstes kommt am häufigsten zum Einsatz, weil es einen guten Kompromiss aus Preis und Haltbarkeit darstellt.
4. Da die Partikel nahezu jeder Größe festgehalten werden (für jedes Material/Design gibt es Kennlinien welche Partikelgrößen zu welchem Anteil gefiltert werden...) betrifft das einmal die Russpartikel zum zweiten eben auch die Weißasche.
5. Je nach Auslegung und Beladungsmodell hat der Filter nach 400- 2000km das Maximum an Russ aufgenommen- so als grobe Hausnummer ist das, je nach Material, 2-10g/Liter Filtervolumen (2-2,5l ist üblich).
6. Russ kann durch einfaches Aufoxidieren in Gas umgewandelt werden und somit den Filter passieren- hierfür muss eine Temperatur von min. 550°C erreicht werden. Die Abgastemperatur reicht seltens dafür aus... um diesen Umstand zu umgehen gibt es verschiedene Techniken- mit einer Platin/Paladiumbeschichtung kann man die Reaktionstemperatur herabsetzen, man kann elektrisch zuheizen oder man erzeugt mit zusätzlichem HC (also Diesel) und Sauerstoffüberschuß im Abgas für Hitze- in Kombination mit dem Oxikat, der die HCs so zu sagen flammlos verbrennt - das ist dann die Regeneration...
7. die Weißasche, die Anteil der angesaugten Luft ist/sein kann, aber auch bei der Verbrennung vom Motoröl mit anfällt, kann nicht regeneriert werden, diese sammelt sich im Laufe des Filterlebens an, der Abgasgegendruck steigt kontinuierlich an, bis er so hoch ist, dass das Auto nach einem neuen Filter verlangt.
8. Das was den TE interessiert, ist eine berechtigte Frage... üblich Stäube sind aber nicht so kritisch, da diese in zu geringen Mengen den Motor passieren, bzw. im Zylinder auch ganz gut durch das Öl an den Zylinderwänden gebunden werden kann... Aus Erfahrung weiß ich jedoch, dass z.B. die Belastung in Müllverbrennungsanlagen erheblich ist- da sinkt die Lebensdauer auf 1/10 bis 1/100, wenn nicht reinluftseitig entsprechende Maßnahmen ergriffen werden.
Bei normalen PKWs könnte bestenfalls andauernder Baustellenverkehr kritisch werden...
9. Die REinigung von Weißasche kann man bestenfalls bei Edelstahl DPF gefahrlos machen- bei den Keramik kann Wasser zur "Sprengung" der Strukturen führen... da gibt es zwar Anbieter die mit einer Reinigungsflüßigkeit Erfolge erzielen wollen- für seriös halte ich das nicht. Außerdem gelten diese Reinigungsrückstände als Sondermüll...

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Danke für deine ausführliche Erklärung Mark, ich konnte einige Details für mich daraus ziehen.

Zitat:

Original geschrieben von Dieselcombi


Wenn die Poren der DPF zu sind mit mineralischer Asche, müsste man die doch durch "Rückwärtigem Ausblasen" mit wenig Druck und viiiiieeeeel Luft reinigen können.

Ich glaube ein Teil der Abscheidung funktioniert rein kinetisch, was bedeutet das es Taschen gibt in denen sich Material sammelt das nicht durch Regeneration verbrannt wurde, aber auch nicht am Abgasstrom mehr teilnimmt. Durch eine rückwärtige Durchströmung mit Luft erreicht man das Material dann aber auch nicht mehr um es zu lösen. Ggf. ist es auch einfach verklumpt und festgebrannt. Man kriegt den Filter so ggf. wieder fahrtüchtig aber vermutlich nicht für lange.

MfG BlackTM

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