Doorboards für Faule
nachdem ich zu Weihnachten ein Frontsystem geschenkt bekommen habe( lange genug hab ich ja gejammert, dass ich coole Musi haben will) und mir kurz vorher auch eine gescheite HU spendiert hatte (welche natürlich mit den Serien LS im A-Brett so gar nicht viel am Hut hatte) ( obwohl, der Klanggewinn war jetzt schon erstaunlich) ( ist übrigens ein PIONEER DEH-700BT) ja, spätestens da war es klar: gescheite Doorboards mußten her! Wie, und vor allen Dingen, woher; davon hatte ich bis dahin keine Vorstellung.
Aber wozu gibt es das Internet, und dort sah ich mich dann auch um, mit dem Ergebnis, dass ich noch weniger wusste als vorher.Gab es doch eine Unmenge von varianten und Möglichkeiten und mir wurde klar: So schnell mal coole Doorboards herzaubern, Dass konnte ich vergessen.
Viele Möglichkeiten und Ratlosigkeit. Originalaufnahme, Anfertigung von MDF Ringen, Türdämmung mit Bitumen oder Alu-Butyl oder wie das heißt, fertige Doorboards kaufen, alles dröhn-und klapperfrei verbauen, oder einfach zum Fachhändler und alles einbauen lassen.Oder gar nichts davon, alles so lassen wie es war, Frontsystem verkaufen und Ruhe haben damit, aber eben immer noch keinen guten Sound....
Aber da hatte ich die Rechnung ohne den entscheidenden Faktor gemacht: nämlich der klügsten Ehefrau der Welt, also meiner. Sie sagte nämlich : DIE LAUTSPRECHER BLEIBEN UND DU BAUST DIE DOORBOARDS SELBER!!
Oh Gott, das war eine ansage, der ich mich nicht wiedersetzetn konnte.Wo ich doch von Natur aus so faul bin.Aber gute Mucke wollte ich ja auch. Aber am Faktor Ehefrau kam ich nicht vorbei, ich konnte es drehen und wenden wie ich wollte. Die ist hartnäckig, das war bekannt.Die besseren Nerven hat sie auch.So sind Frauen.Das ist evolutionär bedingt, dafür können wir Männer nichts, das wußte ich aus Erfahrung, aber das ist eine andere Geschichte
Also gab ich mich geschlagen begab ich mich wieder auf die Suche nach Möglichkeiten, welche meine Faulheit unterstützten, ohne dass es auffiel.Aufs neue angespornt von meiner, durchaus auch reizenden Frau, und stieß auf die Seite von Mr. WOOFA.
Und das hat mich spontan begeistert.Der Typ ist nämlich gar nicht faul und hats voll drauf. Egal, das war genau das was ich wollte und ein Beispiel fürn 35i Fronteinbau gab es auch.Super. Nun setzte ein weiterer Denkprozess bei mir ein: wie kam ich solche Boards?! MDF, Leim, GFK, Spachteln, Dämmen, Anpassen usw. Also das war mir viel zu aufwendig und zeitraubend! Und in diesem Augenblick hat meine Faulheit sozusagen mein Gehirn inspiriert, warum nicht aus den originalen Seitenfächern (die passen wenigsten richtig) die Boards basteln.Haha! Das wars. Diesen Vorschlag unterbreitete ich meiner Ehefrau, der klügsten Ehefrau der Welt. Nun, sie hörte sich alles in Ruhe an und sagte dann, nach kurzer Überlegung: "Gute Idee mein Schatz, ABER" - und genau das war es, dieses ABER, was mich auf die Palme bringt. Weil sie immer, wirklich fast immer recht damit hat.Das verletzt meinen männlichen Stolz und so. Und gefährdet mein Ruhebedürfnis. Aber ich kam daran nicht vorbei, schließlich fährt sie ja auch mal mit und dann soll sie sich ja auch wohl fühlen.
Als sie sagte: Gute Idee mein Schatz, aber ich brauche meine Ablage! Und damit war mein ganzer schöner Plan von der schnellen Lösung dahin! Das verkomplizierte doch die Sache! Begriff sie das denn nicht? Aber dann,verstand ich es, nämlich als ich ihre Seite des Faches beräumen mußte. Also echt Jungs, daraus würde Mc Gyver mindestens 2 Atombomben bauen. Unglaublich was Frauen so alles brauchen. Allerdings wollte ich auch meine Ehe nicht gefährden. Also machte ich mir wieder mal Gedanken und- ja was dabei heraus gekommem ist seht Ihr auf den Bildern. Und um es vorneweg zu sagen: das Ergebnis überzeugt. Kein Dröhnen und Scheppern, das was ICH erreichen wollte habe ich.Und auch mit den Ablagen ist das ganz gut ( das muß ich aus verständlichen Gründe hier schreiben 🙄) Aber seht selbst und wenn es der eine oder andere so gebaut hat, dann hört es auch selbst.
Wir benötigen
2 Kartuschen Silikon transparent
ca. 1,0 m² Sperrholz 6,0 mm dick
ca. 30 Stück kleine Treibschrauben
etwas Holzkaltleim ( Ponal o.ä.)
ca. 1,0 kg 2K-Spachtel
Schwarzer Sprühlack ( wenn die Fächer blau oder garu sind )
Schwingschleifer
Schleifpapier ( 60er Korn )
Stichsäge
Kunstleder Farbe nach Geschmack ( schön dehnbar )
oder halt Lack wenn man die Teile lackieren will, dann müsste man aber noch feiner schleifen
Sprühkleber
Schritt 1:
man braucht 2 Lagen von dem Sperrholz.Die erste Lage wird so zugesägt, dass sie seitlich etwas größer ist als der Ausschnitt des Faches, sich oben eine gerade Linie zwischen den beiden Ecken ergibt( das passt dann auch genau mit der Pappe) und unten bis fast auf den Boden des FAches reicht. Die zweite Lage wird so angefertigt, dass man sie etwas größer zuschneidet als der Auschnitt ist, vonn innen anhält, auch wieder gerade Verbindung der beiden Ecken und mit dem Edding genau die Größe des Ausschnittes überträgt.Dann Zuschneiden, Kanten etwas mit Schleifpapier bearbeiten.Nun wird die erste Lage befestigt.dazu das Silikon reichlich auf das Holz geben, Holz von innen gegen den Kunststoff drücken, evtl mit 2 kleinen Schraubzwingen fixieren und mit den Schrauben schön durch den Kunststoff anschrauben. Die Schrauben werden nach dem Abbinden wieder entfernt. Die 2. Lage mit etwas Ponal bestreichen, auf die erste Lage drücken, und auch mit Schrauben fest verbinden. Genau so verfährt man jetzt mit dem 2. Fach.
So, nun ist Pause bis zum nächsten Tag und wir genehmigen uns ein Bier, das haben wir uns nämlich jetzt verdient.
Aussehen könnte das Ganze in Etwa so:
14 Antworten
Schritt 2
so nun werden alle Schrauben wieder schön rausgedreht, am besten natürlich mit nem Akku schrauber, aber den dürfte ja jeder Hobbybastler besitzen.macht schon einen ganz guten Eindruck und man kann erahnen wo es hin gehen soll. ich habe nun, wie man in dem 2. Bild sieht, einen "Steg" eingesetzt, der hier das Ziel hat, das Ablagefach und den "Resonanzraum" (hoffe das is der richtig Ausdruck dafür) voneinander zu trennen. Außerdem verleiht das der ganzen Konstruktion noch etwas Stabilität. Wer auf die Ablage verzichtetn will, weil er keine Ehefrau hat oder aus anderen wichtigen Gründen, muß das nicht tun.
Dieser "Steg" wird zugeschnitten, so dass er fast passgenau ist und auch mit dem Sili eingeklebt und zwar so, dass alles richtig schön dicht ist. Man kann , um sich das Zuschneiden zu erleichtern, eine Schablone aus Pappe anfertigen und danach zuschneiden.
Jetzt wäre es auch besser wieder zu warten bis das Sili abgebunden hat.
Schritt 3
nun kommt ein weiterer, wenn nicht der wichtigste, Schritt bei der Herstellung ehefraufreundlicher Doorboards Nämlich das Spachteln und Schleifen.Das wird nachher über das Aussehne entscheiden.Je nachdem ob man die Teile nun mit Leder oder Stoff beziehen will oder lackieren will, hängt der Aufwand beim Schleifen ab. Aber zuerst zum Spachteln.
Die Fläche wieder schön säubern und entfetten, sonst fällt igendwann alles wieder ab. Eine nicht zu große Menge vom 2K-Spachtel anrühren und mit einem Japan-Spachtel, ca 10 cm breit, gleichmäßig auftragen. Immer gleich versuchen eine gleichmäßige, homogene Fläche zu erzielen, dass erleichtert nachher das Schleifen ungemein. Überstehenden Spachtel kann man, wenn er fast ausgehärtet ist, mit dem Spachtel vorsichtig abstoßen. Warten bis er ausgehärtet ist. Ein weiteres mal Spachteln.Jetzt kann man schon mal den Schwingschleifer warm laufen lassen und die Fläche mal überschleifen, schön mit Gefühl, so als wenn man die Liebste streichelt, ja vielleicht noch etwas gefühlvoller Dann mit der Hand erfühlen wo noch Unebenheiten sind und nachspachteln.Und wieder Schleifen.Das macht man solange, bis das Ergebnis so ist wie gewünscht.Das muß ja jeder für sich entscheiden.
Schritt 4
ist die Fläche zur Zufriedenheit des Erbauers ausgefallen, geht es an das Auschneiden der Öffnungen für die Speaker und, wenn gewünscht, für die Ablage. Je nach Hersteller und Größe nimmt man die, hoffentlich beiligende, Schablone und markiert sich mit dem Edding die Öffnung.Ich habe ein System mit entsprechender Einbautiefe, dann funktioniert das auch. Also bitte vorher mal messen und dann kaufen.Dabei darauf achten, das die Fensterkurbel noch an den Abdeckungen/Gittern vorbei geht. Dann an den Markierungen ein Loch bohren in welches das Sägeblatt der Stichsäge Platz hat und dann los! Schön langsam und mit Gefühl. Je exakter man jetzt arbeitet, desto weninger muß man, zumindest was die Ablage betrifft, nachher nacharbeiten. Die Öffnung für die Speaker wird ja in den meisten Fällen vom Gitter verdeckt.
Schritt 5
So, nun gehts ins Finale. Ich hab jetzt alle Kanten noch mal mit Schleifpapier bearbeitet, geschaut ob die Speaker so passen und auch mal das Ganze an der Tür probiert.Bei mir hat es auf Anhieb gepasst, Kunststück, is ja auch das Original.
Jetzt habe ich, nachdem ich mich mit einem Musikfreak unterhalten hatte ( war ein Zufall und ich hab ja eigentlich gar keine Ahnung von dem Thema) den Teil in dem der Speaker sitzt, von oben verschlossen, damit die musik auch dort raus kommt, wo es gewünscht ist, nämlich vorne.
Also, ein Stück Holz so zuschneiden, dass es die Öffnung gut abdeckt und die Falz für die Pappe frei lässt. Dann mit Sili einkleben und auch wieder schön dicht machen. Einen Tag warten, oder so lange bis das Sili abgebunden hat.
Schritt 6
Jetzt kommt das Finish meine Lieben.Wer die Teile lacken will, nimmt die Spritzpistole und tobt sich aus.Wer sie beziehen will, besorgt sich Kunstleder, Leder oder Stoff und Sprühkleber und läßt den Künstler raushängen. Ich habs mit Kunstleder getan und dazu bin ich folgendermaßen ins Rennen gegangen: die Fläche wieder schön säubern und entfetten. Bezugsmaterial der Größe entsprechend großzügig zuschneiden.( nichts ist ärgerlicher, als wenn man den größten Teil faltenfrei drauf hat und feststellen muß, dass an einem Ende, natürlich immer oben, ein cm fehlt.... ) BEIDE Seiten schön satt einsprühen und nach Vorschrift trocknen lassen.Und dann kommts.Es ist soweit und wir wollen die Teile beziehen.Und...jetzt kommt die schlechte Nachricht: es gibt nur einen Versuch.Weil, es handelt sich um Kontaktkleber und, wie der Name schon sagt: einmal Kontakt gehabt und nichts geht mehr. Gut, James Bond war ja auch nur ein Mensch und Scheitern gehört schließlich dazu. Also im Ernst, wenn mans zum ersten mal macht gehts am besten zu zweit.( Beim Sex da ist das anders, da probiert man es am besten erst alleine ) Einer hält das Bezugsmaterial hoch und sorgt dafür , dass es nur dort kontakt bekommt wo es gewünscht ist und der andere zieht alles dorthin wo es hin soll.Also die Devise ist: alles immer schön zu den Außenkanten und erst mal weg von der Fläche.Das klappt schon und wenn das Material schön dehnbar ist, ist es auch nicht wirklich ein Prob. Die kanten hab ich voher auch mit dem Pinsel eingestrichen so dass ich das Leder ca. 1,0 cm herum legen konnte.Ist bei der Oberseite wichtig, weil dort sieht man es. Nun können die Öffnungen für die Speaker und, wenn vorhanden, auch die für die Ablagen ausgeschnitten werden. Für die Speaker no problem, einfache rum schneiden und ready.Für die Ablagen: vorsichtig in der Mitte anfangen und immer so viel stehen lassen, dass noch Material zum rum legen da ist.An irgenreiner Stelle wird etwas fehlen.Ich hab mir das für die oberen Ecken vorgesehen, weil dort sieht man es nicht.In der Rundung vorsichtig einschneiden und schön stramm rum ziehen.Weils so schön war, hab ich die Pappen gleich mal mit bezogen.Sahen voll fett häßlich aus. So, das war es.Wenn es Fragen gibt, ich bin für Auskünfte und Fragen bereit und wenn nicht, umso besser.
Ach so, ich habe, bevor ich die Speaker montiert habe, alles noch schön mit so Spezial Dämmwatte ausgefüllt. So, nun macht was Ihr wollt, für mich wars die einfachste Lösung, es hat Spaß gemacht und letztendlich gings ja nur um coole Ablagen; ...dass die Mucke nun auch noch klingt, is ja nur ein Abfallprodukt
Einwandfrei!!!!
Super Arbeit und klasse Bericht! 🙂
Nur der Threadtitel stimmt nicht ganz... 😁 😁
Gruss Jakker
Na das ist doch mal saubere Arbeit. Sieht klasse aus.
Greetz
du hast dir wirklich zeit genommen und mühe gegeben, auch darüber zu berichten! danke!!!
Schöne Arbeit . Nur eine Frage habe ich :Was hast du denn für Spachtel genommen, der auf Dauer auf dem Hartpvc hält.
Finde ich erstaunlich .
Viel spaß mit Deiner Mucke.
http://www.wibb-witte.de/.../BOLTA-KITT.html
ob der auf Dauer hält, weiß ich natürlich nicht. Aber was ist schon für die Ewigkeit...🙂🙂
Allen ein schönes Osterfest.
klasse beitrag gut und verständlich geschrieben^^ so sollen sie aus sehen meine türpappen^^ hab da mal ne frage sind bei allen modellen die vorderen ablagen abnehmbar?
mfg nemi
Hi,
in irgendeiner Form werden schon alle abnehmbar sein.Es gibt hier etliche Freaks im Forum die Dir das 100%ig sagen können. Oder aber so ein Buch besorgen "Wie mache ichs mir selbst" oder so. Hab ich auch gemacht, ist sehr hilfreich und unerlässlich.Dort steht so was alles drin. 🙂Gruß Sven
Zitat:
Original geschrieben von nemesis1000
klasse beitrag gut und verständlich geschrieben^^ so sollen sie aus sehen meine türpappen^^ hab da mal ne frage sind bei allen modellen die vorderen ablagen abnehmbar?mfg nemi
Soweit ich weis gab es beim 35i... egal ob Nasenbär oder Facelift... keine einteiligen Türpappen.
Also sind die Ablagen der vorderen Tür auch abnehmbar.
Unterteil mit Ablage und kleinem Staufach oder Boxenaufnahme... Plastik.
Oberteil mit Stoff oder Leder bezogene harte Pappe mit dünner Schaumstoff-Unterlage.
Erst das Oberteil entfernen, damit man das Unterteil problemlos heraus bekommt... da dieses auch in der Mitte an der Tür angeschraubt ist.
Gruß
Matze
naja hab hinten boxen nachgerüstet mein onkel dem gehört der passi und hinten weiß ich gehen sie nicht ab vorne muss ich eh mal rein aber da mach ich hier ein extra thema auf weil ich gleich mehrere probleme mit denn türen hab aber auch andere fragen und komische sachen und danke für die antworten!
mfg nemi