Digitale Endstufe sinnvoll? – Eure Erfahrungen sind gefragt
Hallo zusammen,
ich beabsichtige in meinem E46-Touring ein Frontsystem und einen Subwoofer zu installieren.
Bei dem Frontsystem habe ich noch keine Entscheidung gefällt. Es stehen zur Auswahl „Audio System X-ION 165 Compo“, „Rainbow IQ 265.25 Front“ und „Helix Esprit E 136“.
Die maximale Belastbarkeit der genannten Systeme liegt also im Bereich von 120-150 W (4 Ohm).
Der Subwoofer ist bereits vorhanden. Es handelt sich um einen Bandpass mit 200 W RMS/ 400 W Maximal (4 Ohm).
Das Frontsystem und den Sub möchte ich gern mit einer Vierkanal-Endstufe befeuern. Diese sollte im Preisrahmen bis 350 Euro liegen. Die Endstufe soll in einem doppelten Boden oder in einem der Seitenfächer verbaut werden (zur vollen alltäglichen Nutzung des Kofferraums), somit ist also nur eine geringe Belüftung gewährleistet. Außerdem darf die Endstufe aufgrund der Platzverhältnisse nur sehr geringe Abmessungen haben.
Ein Fachhändler hat mir aus diesem Grund zu einer digitalen Endstufe geraten und mir die „Ampire MX4“ empfohlen. Die Leistungsdaten des Gerätes werden mit 2 x 125 Watt + 1 x 400 Watt RMS bzw. 2 x 250 Watt + 1 x 800 Watt max. angegeben (Angaben jeweils für 4 Ohm). Ich denke, dass dürfte für die Komponenten ausreichen.
Ein Bekannter hat mir nun von digitalen Endstufen abgeraten, da der Klang im Vergleich zur konventionellen Endstufe eher kalt und plastisch wäre. Ich selbst habe die Endstufe noch nicht probegehört, somit hoffe ich von Euch hilfreiche Aussagen zu bekommen.
Wie sind Eure Erfahrungen mit digitalen Endstufen?
Wer kann etwas zur „Ampire MX4“ sagen oder hat diese verbaut?
Sollte ich auch einen Power-Cap verbauen?
Ich würde mich über hilfreiche Beiträge von Euch freuen.
Gruss, Uwe
Beste Antwort im Thema
Im Grunde weißt du ja schon alles was du wissen musst. Digitale Endstufen haben einen höheren Wikrungsgrad, d.h. weniger Stromverbrauch und niedrigere Betriebstemperatur. Klanglich hat sich in den letzten Jahren viel getan. Noch vor ein paar Jahren wäre wirklich niemand auf die Idee gekommen eine digitale Stufe für ein Frontsystem zu benutzen, nur am Subwoofer hielten sich Nutzen und klangliche Einbußen halbwegs die Waage. Mittlerweile spielen sie aber immer besser und man darf keinesfalls alle digitalen Stufen über einen Kamm scheren! Gute digitale klingen besser als billige analoge aber um billige digitalen sollte man einen sehr großen Bogen machen! In welche Kategorie die Ampire gehört kann ich nicht sagen weil ich sie nicht kenne. Was ich bisher von Ampire gehört habe hat mich nicht besonders vom Hocker gerissen.
Die niedrigere Hitzeentwicklung ist eher eine theoretische Tendenz. Eine analoge Stufe mit gutem Kühlsystem das nicht nur auf ein optisch ansprechendes Gehäuse getrimmt wurde kann im Betrieb wesentlich kühler bleiben als eine sehr kompakt gebaute digitale die ihre Hitze nicht aus dem Kühlkörper bekommt. Zudem hängt die Hitzeentwicklung vom Pegel ab, nur 3dB leiser als Maximum bedeutet halber Stromverbrauch und halbe Hitzeentwicklung. Da Endstufen ja nur seltenst mal ans Limit getrieben werden ist das halb so wild.
Ich würde mir überhaupt nicht die Frage stellen "analog oder digital", ich würde ganz normal Stufen probehören. Und wenn mir eine gefällt würde ich schauen wie warm sie wird, wird sie zu heiß würde ich eben weitersuchen oder mir überlegen wie ich sie bessser kühlen könnte.
Btw. Ich habe in der Regel eine dicke Baumwolldecke zum Schutz über meinen Endstufen liegen, selbst im heißen Sommer hat noch keine meiner analogen Stufen Probleme gemacht! Ich habe noch nicht einmal erlebt dass meine Steg ihren Lüfter eingeschaltet hat.
Ob du einen Powercap "brauchst" entscheidest du am besten selbst wenn du die Anlage komplett hast. Dann holst du dir einen gebrauchten, hörst es dir an, klingt es besser lässt du ihn drin und wenn DU keinen Unterschied hörst verkaufst du ihn wieder. Gebrauchte Caps haben quasi keinen Wertverlust.
22 Antworten
Zitat:
Original geschrieben von FighterOne
Spart man nicht theoretisch auch Kabelquerschnitt?
Klar ! Oder auch bei Batterien........... stell dir vor du hast ein 6-KW-Modell, was ja MANCHE durchaus haben 😉
Das hat dann analog 10 kw 😰 Leistungsaufnahme und digital "nur" 7 kw da kann man vielleicht eine von vier Batterien sparen 😕😕 und bei den Leistungszahlen spart man auch ordentlich Größe !
@ Martin
Zitat:
Zudem wird man es ja gar nicht verallgemeinern können
Genau das sollte die Kernaussage dessen sein was du zitiert hast. 😉
Zitat:
Wirkungsgrad : 90% = Bei der digitalen bleiben 10 % hängen = 100 Watt.
Wirkungsgrad : 60% Bei der analogen sind es 40 % = 400 Watt
Das ist "nur" das 4-fache. Um die Kühlleistung zu ver-4-fachen brauchst du nur die Oberfläche entsprechend vergrößern. Die Ampire z.b. ist nämlich völlig glatt... Du kannst für eine analoge Stufe problemlos einen Kühler der selben Größe bauen der mit Kühlrippen und rauer Oberfläche auf die 10-fache Oberfläche kommt. Leider geht der Trend zum Design-Gehäuse.
Natürlich ist eine niedrigere Hitzeentwicklung eine bessere Vorraussetzung, aber der Abtransport spielt eine große Rolle.
In einer Stufe mit wenig Oberfläche kann es bei 40°C Umgebungstemperatur schon zu einem Hitzestau kommen, während eine mit deutlich mehr Oberfläche auch bei 45°C noch genügend Hitze an die Luft abgeben kann.
Dann ist es wohl um so krasser, dass meine digi stufe kühlrippen hat und nicht glatt ist 😉
Die Bezeichnung "digitale Endstufe" ist mal dermaßen sinnfrei. Was kommt denn aus dem Verstärker raus? "1" und "0"? Bitte, das sind Schaltverstärker, welche einfach mit der Pulsweitenmodulation arbeiten, wobei aber wie der Name schon sagt die Pulsweite variabel ist. Boah. Ein Subwooferchassis wird doch auch nicht als "Teller" bezeichnet😉
Das die angeblich kalt und plastisch klingen mag auf ältere Modelle zugetroffen haben, aber die aktuellen sind damit einfach nicht mehr zu vergleichen. Die sind doch optimal für den mobilen Einsatz geeignet. Durch den hohen Würgegrad wird weniger Strom zum "Heizen" verschwendet und durch moderne SMD Bauweise bleiben die Abmessungen sogar noch handlicher. Wenn der Klang wirklich so furchtbar wäre, würde doch nicht beinahe jeder Hersteller in diesem Segment Produkte auf den Markt werfen. Wenn ich mich irgendwann mal von meinen Schätzchen trennen kann, dann werden bei mir auch die kleinen Platzsparer Einzug halten. Schließlich ist und bleibt das Kfz doch in erster Linie ein Nutzfahrzeug.
Lass dich mal schön von deinem Fachhändler beraten. Eine zweite oder dritte Meinung ist sicher sinnvoll, aber diese abgedroschenen Vorurteile sollte man doch gründlich hinterfragen.
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Zitat:
Original geschrieben von cliofreak
Das die angeblich kalt und plastisch klingen mag auf ältere Modelle zugetroffen haben, aber die aktuellen sind damit einfach nicht mehr zu vergleichen. Wenn der Klang wirklich so furchtbar wäre, würde doch nicht beinahe jeder Hersteller in diesem Segment Produkte auf den Markt werfen.
Jo, das klingt für mich logisch !
Warum sollten sich renommierte Hersteller in ein Boot setzen, welches untergeht aufgrund schlechter Kundenerfahrungen ??
Stellt euch mal vor, ihr holt euch zwei Digitalstufen für 500 oder 1000 € von Alpine oder ETON und es kommt komischer Klang raus................da würde ich meine Unzufriedenheit aber nicht lange geheim halten !
Und daß die Dinger negative Eigenschaften haben bzgl. Temparatur, das glaube ich nicht. Die erzeugen einfach so wenig Wärme, daß die Designer sogar das machen können, was sie vielleicht schon lange gewollt haben : eine glatte Oberfläche...............kann nämlich optisch recht fein sein :
http://www.alpine.de/products/details/pdx-amplifiers/pdx-4150.html
Eben. Das eröffnet völlig neue Möglichkeiten. Ich freue mich sehr darüber, dass endlich mal wieder was passiert. Die kleinen Endstufen sind ein Anfang, die Übertragung der Daten wird ganz sicher in Zukunft auch anders (drahtlos) erfolgen. Die Unterbringung der Komponenten wird ja schließlich von Jahr zu Jahr schwieriger. Ich glaub auch nicht, dass wir noch lange auf HUs in der jetzigen Form angewiesen sein werden. In diesem Sinne sollte man also nicht immer alles Neue verteufeln😉 Die letzten Jahre waren nun wirklich relativ langweilig was wirkliche Neuerungen auf dem CH Sektor betraf. Wird Zeit die gute alte CD im Wohnzimmer zu lassen und den Kabelsalat abzuspecken - in den Kabelstärken durch Wirkungsgrad und in der Gesamtheit durch Alternativen. Wireless Strom wird sicher so schnell nicht kommen, aber wer weiß😉 Gibt ja tolle Sachen wie miniaturisierte Brennstoffzellen etc.
Angst macht mir eigentlich nur die EU mit solch unglaublichen Einfällen wie dem 20W Verstärker. Wenn die uns sagen, wieviel Watt ein Verstärker zu verbrauchen hat, dann sollten wir im Gegenzug auch deren Gehälter festlegen dürfen😉 Ich würds dann auch glatt mit Leistung verbinden... Zumindest toll, dass dort geistige Energie eingespart wird🙄
Ich wollte ja nicht sagen dass sie bei der Hitzeentwicklung schlechter abscheiden, im Gegenteil. Man sollte nur niemals pauschalisieren, denn nur weil die Technik eine geringere Hitzeentwicklung zulässt heißt das eben noch lange nicht dass die Stufe am Ende auch weniger warm wird bzw mit ungünstigeren Einbauplätzen klar kommt.
Also: "Ich will die Stufe schlecht belüftet verbauen und beschränke mich deswegen auf digitale" ist der falsche Weg. Wie ich oben schon geschrieben habe: einfach nach Gehör eine Endstufe aussuchen und schauen wie warm sie tatsächlich wird, sollte sie zu warm werden - weitersuchen. Davon ob am Ende eine digitale oder analoge rauskommt würde ich mich einfach überraschen lassen.
Da hast recht. Deshalb macht auch hier wieder der Gang zum Fachmann Sinn.