Diesel oder Benziner
Hallo Leute,
Ich bin auf der Suche nach einem neuen Auto und dabei ist der Volvo V40 nun der Favorit. Allerdings weiß ich nicht, ob ich eher den T3 oder den D3 nehmen soll. Was könnt ihr mir raten?
Ich möchte jedenfalls die Automatik nehmen und die Preisdifferenz wäre ca. 1700 €. Ich fahre jeden Werktag in der Stadt ungefähr 20 km und ungefähr alle 4 Wochen ca. 1700 km.
Ich ergänze noch: Kennt jemand die beiden Varianten und kann mir sagen, welche sich besser fährt? Da ich momentan keinen Preisvorteil für den Diesel sehe, würde ich eher zum Benziner tendieren.
Stefan
Beste Antwort im Thema
Zitat:
@virtubit schrieb am 10. Dezember 2016 um 19:30:40 Uhr:
Dass heutige Benziner nachträglich umgerüstet werden müssen halte ich für sehr unwahrscheinlich. Da wird vorher der Steuervorteil des Diesels aufgehoben.
So unwahrscheinlich ist das gar nicht. Schließlich sind die meisten Dienstwagen Dieselfahrzeuge.
Den Steuervorteil beim Diesel zu streichen würde die Wirtschaft sehr stark belasten.
So wie die Politik gegenwärtig agiert, wird es wohl eher der Griff in die Geldbörse des Otto-Normal-Verbraucher werden, da dieser nicht so gut organisiert ist, wie die Wirtschaftsverbände.
Zudem gibt es in vielen Städten schon intensive Diskussion um die Feinstaub-Belastung und da stehen die Benzin-Direkteinspritzer eben nicht so gut dar und so lässt sich das dann besser begründen.
Man muss auch mal etwas weiter denken. Was würde passieren wenn Dieselfahrzeuge in der Nutzung teuerer würden?
1. Die Unternehmen würden ihre Fahrzeugflotten auf Benziner umstellen.
2. Die Fahrzeughersteller würden kaum noch Dieselfahrzeuge verkaufen. Da Diesel-PKW erst seit vergleichsweise kurzer Zeit "Salon-fähig" wurden, wäre die gesamten Investitionen fehlinvestiert und würden somit steuerlich abgeschrieben. Das bedeutet weniger Steuereinnahmen für den Fiskus.
3. Die Nachfrage nach Diesel würde dann natürlich massiv sinken, worüber auch die Ölindustrie nicht gerade vor Freude in die Hände klatschen dürfte. Denn Diesel war früher eine Abfallprodukt bei der Benzinherstellung und ist inzwischen steuerbereinigt sogar teurer als Benzin. Diese lukrative Einnahmequelle werden sich die Ölkonzerne bestimmt nicht widerstandslos abdrehen lassen.
So gesehen spricht sehr viel mehr dafür, Benzindirekteinspritzern einen Partikelfilter aufzuzwingen als die Nutzung von Dieselfahrzeugen zu verteuern.
Denn wie schon Eingangs erklärt, werden Benziner zumeist nur privat gefahren.
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26 Antworten
Zitat:
@virtubit schrieb am 10. Dezember 2016 um 19:30:40 Uhr:
Dass heutige Benziner nachträglich umgerüstet werden müssen halte ich für sehr unwahrscheinlich. Da wird vorher der Steuervorteil des Diesels aufgehoben.
So unwahrscheinlich ist das gar nicht. Schließlich sind die meisten Dienstwagen Dieselfahrzeuge.
Den Steuervorteil beim Diesel zu streichen würde die Wirtschaft sehr stark belasten.
So wie die Politik gegenwärtig agiert, wird es wohl eher der Griff in die Geldbörse des Otto-Normal-Verbraucher werden, da dieser nicht so gut organisiert ist, wie die Wirtschaftsverbände.
Zudem gibt es in vielen Städten schon intensive Diskussion um die Feinstaub-Belastung und da stehen die Benzin-Direkteinspritzer eben nicht so gut dar und so lässt sich das dann besser begründen.
Man muss auch mal etwas weiter denken. Was würde passieren wenn Dieselfahrzeuge in der Nutzung teuerer würden?
1. Die Unternehmen würden ihre Fahrzeugflotten auf Benziner umstellen.
2. Die Fahrzeughersteller würden kaum noch Dieselfahrzeuge verkaufen. Da Diesel-PKW erst seit vergleichsweise kurzer Zeit "Salon-fähig" wurden, wäre die gesamten Investitionen fehlinvestiert und würden somit steuerlich abgeschrieben. Das bedeutet weniger Steuereinnahmen für den Fiskus.
3. Die Nachfrage nach Diesel würde dann natürlich massiv sinken, worüber auch die Ölindustrie nicht gerade vor Freude in die Hände klatschen dürfte. Denn Diesel war früher eine Abfallprodukt bei der Benzinherstellung und ist inzwischen steuerbereinigt sogar teurer als Benzin. Diese lukrative Einnahmequelle werden sich die Ölkonzerne bestimmt nicht widerstandslos abdrehen lassen.
So gesehen spricht sehr viel mehr dafür, Benzindirekteinspritzern einen Partikelfilter aufzuzwingen als die Nutzung von Dieselfahrzeugen zu verteuern.
Denn wie schon Eingangs erklärt, werden Benziner zumeist nur privat gefahren.
Hmm, ich glaube da hat sich inzwischen viel getan. Ich hab bis vor ein paar Wochen einen 2,0l Diesel im Renault gehabt. Da war nix teigig in den unteren Drehzahlen und auch nix laut bei hohen. Den Motor hätte ich jeder Zeit (auch im Volvo) wieder genommen. Ich hab sogar eher ein kleines Problem mit dem T3 2,0l Benziner im Volvo beim Anfahren. Ich hab das Gefühl das in einigen Situationen (Start-Stopp an vorderster Ampelposition oder rechtwinkeliges Abbiegen innerhalb der Stadt) der Turbo nicht schnell genug hochdreht oder durch die Elektronik künstlich eingebremst wird (Lenkwinkelabhängig ???). Also ich kann ganz langsam anfahren oder lossprinten. Dazwischen ist ein ganz ganz vorsichtig eingesetzter Gasfuß notwendig. Ist zwar wahrscheinlich Gewöhnung, aber hatte ich bisher so noch nicht.
Zitat:
@virtubit schrieb am 10. Dezember 2016 um 11:17:41 Uhr:
Meistens merkt man beim Probefahren, dass die Benziner einfach viel mehr Spass machen. Warum? Weil die Drehmomentkurve oft besser ist und die Leistungsentfaltung gleichmässiger ausfällt. Deshalb liebe ich auch meinen alten 5-Zylinder T5. Schau mal die 3 Beispiele an die ich als Bilder beigefügt habe (die gepunkteten Linien): Den T3 kannst du von ca. 1800-6000 u/min nutzen, wobei beim D3 schon bei 4000 u/min Schluss ist.
Dieselmotoren haben eine physikalisch- und konstruktionsbedingte maximale Drehzahlgrenze von 4.000 U/min. Dafür erreichen Dieselmotoren ihre maximale Leistung in der Regel bereits ab einer recht niedrigen Drehzahlen, die dann aber langsam wieder abnimmt. Benzinmotoren erlangen ihre maximale Leistung hingegen oft erst bei recht hohen Drehzahlen. Somit kann ein Diesel mit ähnlichem Hubraum und gleicher PS-Zahl, im Vergleich zum Benziner oft eine schnellere Beschleunigung aufweisen.
Ich bin zwar den D3 nicht gegen den T3 Probe gefahren, habe diese Erfahrungen aber bei verschiedenen Fahrzeugherstellern gemacht und wurde immer wieder bestätigt. Die Kraftentfaltung war beim Benziner immer harmonischer und gleichmäßiger über das gesamte Drehzahlband verteilt, während die Diesel ihre Kraft schon ab Leerlaufdrehzahl brachial entfalteten. Insbesondere bei stärkeren Steigungen auf der BAB macht sich das höhere Drehmoment bei niedrigen Drehzahl vorteilhaft bemerkbar. Zusammen mit der 6-Gang Geartronic von ZF ist für mich daher der V40 D3 die Top-Kombination.
Ich denke mal, du wirst keine eindeutige Antwort finden. Also solltest du dich selbst fragen, was möchtest du.
Weiterhin gibt es zu bedenken, fährst du regelmäßig in eine Stadt, wo die blaue Plakette oder Dieselverbote drohen.
IMHO sind das dann die Kernfragen, die keiner endgültig klären kann.
Probegefahren bin ich den T3 (1,6l), da musste der Motor erst bei Laune sein, um so richtig durchzustarten.
Meine bessere Hälfte hat sowieso auf einen Diesel gedrängt, alleine schon wegen der Autobahnkilometer pro Jahr. Es ist ein D3 als 5-Zyl geworden, den Motor möchte ich am liebsten nicht mehr hergeben. Das mit der Brachialgewalt stimmt, man gewöhnt sich dran. Und bei moderater Fahrweise genehmigt sich der D3 im Schnitt 5,3l/100km als Schalter.
Ironischer Weise bin ich mit dem C30 D2 mit ~0,2l mehr unterwegs.
Ich hab einen billigeren Leasingangebot gekriegt für mein D4 Automatik als einen T3 mit Schaltgetriebe.
Zitat:
@Radarfallenbremser schrieb am 10. Dezember 2016 um 23:50:48 Uhr:
Zitat:
@virtubit schrieb am 10. Dezember 2016 um 19:30:40 Uhr:
Dass heutige Benziner nachträglich umgerüstet werden müssen halte ich für sehr unwahrscheinlich. Da wird vorher der Steuervorteil des Diesels aufgehoben.So unwahrscheinlich ist das gar nicht. Schließlich sind die meisten Dienstwagen Dieselfahrzeuge.
Den Steuervorteil beim Diesel zu streichen würde die Wirtschaft sehr stark belasten.So wie die Politik gegenwärtig agiert, wird es wohl eher der Griff in die Geldbörse des Otto-Normal-Verbraucher werden, da dieser nicht so gut organisiert ist, wie die Wirtschaftsverbände.
Zudem gibt es in vielen Städten schon intensive Diskussion um die Feinstaub-Belastung und da stehen die Benzin-Direkteinspritzer eben nicht so gut dar und so lässt sich das dann besser begründen.
Man muss auch mal etwas weiter denken. Was würde passieren wenn Dieselfahrzeuge in der Nutzung teuerer würden?
1. Die Unternehmen würden ihre Fahrzeugflotten auf Benziner umstellen.
2. Die Fahrzeughersteller würden kaum noch Dieselfahrzeuge verkaufen. Da Diesel-PKW erst seit vergleichsweise kurzer Zeit "Salon-fähig" wurden, wäre die gesamten Investitionen fehlinvestiert und würden somit steuerlich abgeschrieben. Das bedeutet weniger Steuereinnahmen für den Fiskus.
3. Die Nachfrage nach Diesel würde dann natürlich massiv sinken, worüber auch die Ölindustrie nicht gerade vor Freude in die Hände klatschen dürfte. Denn Diesel war früher eine Abfallprodukt bei der Benzinherstellung und ist inzwischen steuerbereinigt sogar teurer als Benzin. Diese lukrative Einnahmequelle werden sich die Ölkonzerne bestimmt nicht widerstandslos abdrehen lassen.So gesehen spricht sehr viel mehr dafür, Benzindirekteinspritzern einen Partikelfilter aufzuzwingen als die Nutzung von Dieselfahrzeugen zu verteuern.
Denn wie schon Eingangs erklärt, werden Benziner zumeist nur privat gefahren.
'Diesel erst seit.. kurzer Zeit salonfähig'? Daß ich nicht lache. Diesel werden seit langer Zeit schon in PKW gefahren. Es ging los in den 50-ern als Daimler in den 180-er Ponton 1954 Dieselmotoren einbaute ('Metzger-Diesel'😉. Die Bauern fuhren ihn auch schon, weil sie das verbilligte Traktordiesel und Heizöl reinkippten. Das war damals nicht salonfähig, klar. Mitte der 80-er bauten die Franzosen schon jede Menge kleine Diesel-PKW. Peugeot war damals größter Dieselmotorhersteller der Welt, vielleicht ist er's auch heute noch. Dann ging's richtig los. Sog. Sportwagen gibt es auch mit Diesel, seit längerem. Also mindestens seit Anfang der 90-er voll salonfähig. Sieht man auch an den zig-Mio. Bestands- und Zulassungszahlen. Aber der Zenith wird langsam ereicht.
Nimm einen D4 mit Automatik, der kostet im Leasing weniger als der D3 Automatik.
Zitat:
@C70treiber schrieb am 15. Dezember 2016 um 12:30:46 Uhr:
Nimm einen D4 mit Automatik, der kostet im Leasing weniger als der D3 Automatik.
auch weniger als ein T3 schaltgetribe in meinem fall...
Zitat:
@bavarianlynx schrieb am 15. Dezember 2016 um 10:26:04 Uhr:
'Diesel erst seit.. kurzer Zeit salonfähig'? Daß ich nicht lache. Diesel werden seit langer Zeit schon in PKW gefahren. Es ging los in den 50-ern als Daimler in den 180-er Ponton 1954 Dieselmotoren einbaute ('Metzger-Diesel'😉. Die Bauern fuhren ihn auch schon, weil sie das verbilligte Traktordiesel und Heizöl reinkippten. Das war damals nicht salonfähig, klar. Mitte der 80-er bauten die Franzosen schon jede Menge kleine Diesel-PKW. Peugeot war damals größter Dieselmotorhersteller der Welt, vielleicht ist er's auch heute noch. Dann ging's richtig los. Sog. Sportwagen gibt es auch mit Diesel, seit längerem. Also mindestens seit Anfang der 90-er voll salonfähig. Sieht man auch an den zig-Mio. Bestands- und Zulassungszahlen. Aber der Zenith wird langsam ereicht.
Wenn Du meinen Beitrag verstehend gelesen hättest, wär Dir aufgefallen, dass ich die Formulierung "Salonfähig" absichtlich verwendet habe. Denn schließlich meinte ich damit nicht den simplen Diesel-Motor per se, sondern einen Motor der sich in der Laufkultur dem Benzin-Motor näherte und heute einen Marktanteil in Europa von über 50% erreicht hat. Wie man in diversen Quellen nachlesen kann, gelang diese Annäherung erstmalig mit dem Mercedes 220 CDI im Jahre 1998 mit der Einführung des Common-Rail-Systems.
Mit der vom PSA-Peugeot-Citroën-Konzern entwickelten Piezo-Technologie begann dann der eigentliche Siegeszug (Salonfähigkeit) der Dieselmotoren im PKW-Bereich.
Ich fahre T3 (Schaltgetriebe). Vor kurzem war bei 🙂 wegen Rückrufaktion und habe D3 (auch Schaltgetriebe) als Ersatzfahrzeug bekommen. Mann merkt schon etwas mehr Drehmoment. Aber das Auto reagiert irgenwie langsamer, verzögert auf Gaspedal. Und läuft unruhiger. Mein T3 würde ich nicht gegen D3 tauschen.
Zitat:
@Radarfallenbremser schrieb am 15. Dezember 2016 um 20:05:45 Uhr:
Zitat:
@bavarianlynx schrieb am 15. Dezember 2016 um 10:26:04 Uhr:
'Diesel erst seit.. kurzer Zeit salonfähig'? Daß ich nicht lache. Diesel werden seit langer Zeit schon in PKW gefahren. Es ging los in den 50-ern als Daimler in den 180-er Ponton 1954 Dieselmotoren einbaute ('Metzger-Diesel'😉. Die Bauern fuhren ihn auch schon, weil sie das verbilligte Traktordiesel und Heizöl reinkippten. Das war damals nicht salonfähig, klar. Mitte der 80-er bauten die Franzosen schon jede Menge kleine Diesel-PKW. Peugeot war damals größter Dieselmotorhersteller der Welt, vielleicht ist er's auch heute noch. Dann ging's richtig los. Sog. Sportwagen gibt es auch mit Diesel, seit längerem. Also mindestens seit Anfang der 90-er voll salonfähig. Sieht man auch an den zig-Mio. Bestands- und Zulassungszahlen. Aber der Zenith wird langsam ereicht.Wenn Du meinen Beitrag verstehend gelesen hättest, wär Dir aufgefallen, dass ich die Formulierung "Salonfähig" absichtlich verwendet habe. Denn schließlich meinte ich damit nicht den simplen Diesel-Motor per se, sondern einen Motor der sich in der Laufkultur dem Benzin-Motor näherte und heute einen Marktanteil in Europa von über 50% erreicht hat. Wie man in diversen Quellen nachlesen kann, gelang diese Annäherung erstmalig mit dem Mercedes 220 CDI im Jahre 1998 mit der Einführung des Common-Rail-Systems.
Mit der vom PSA-Peugeot-Citroën-Konzern entwickelten Piezo-Technologie begann dann der eigentliche Siegeszug (Salonfähigkeit) der Dieselmotoren im PKW-Bereich.
Ich habe jetzt deinen Beitrag verstehend gelesen und bin zu der Erkenntnis gelangt, daß wir beide
eigentlich dasselbe meinen. Also was soll's?
irgendwie gerade keine gute Zeit zum Autokauf: http://www.motor-talk.de/.../...benzin-direkteinspritzer-t5894974.html