Deutsche Städte vor dem Fahrverbot?
In der neusten Ausgabe des SPIEGEL sprang mir heute dieser Artikel in die Augen:
http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,330927,00.html
Da ich die Situation in Berlin, Frankfurt/Oder und Cottbus recht genau kenne, meine ich, dass hier wohl nur Milliardeninvestitionen des Staates in Umgehungsstraßen & den ÖPNV etwas bringen. Außerdem dürften die Autoindustrie und die PKW-Käufer demnächst viel Geld für neue Motoren berappen. Egal ob sie wollen oder nicht.
Kurzfristig scheint zumindest in Berlin das Chaos einzuziehen. Öffentliche Verkehrsbetriebe, wie die BVG, werden sich freuen - auf mehr Umsatz.
Auch die Cottbuser spitzten schon mal den Stift.
Sie wollen die Bundesstraßen aus der City verbannen und fordern die seit 10 Jahren vom Bund versprochenen und auf nach 2015 verschobenen 200 Mio Euro für eine Umgehungsstraße. Ansonsten wollen sie den Verkehr Richtung Polen ab kommenden Jahr zeitweise kappen. Es wird noch lustig. Denn sollte der Bund nicht über kurz oder lang die notwendigen Investitionen bereitstellen, dürften saftige Strafbeträge nach Brüssel fällig werden. Und so kam es, wie es kommen musste: Am Samstag landete der erste, außerplanmäßige 6 Mio-Scheck aus dem Hause Stolpe für die Straßenplanung im Rathaus.
Wie seht ihr die Sache?
Gruß von der nach Luft japsenden Gurke aus dem verkehrsbelasteten Cottbus *hust* 😉
109 Antworten
hi emkay, bei den kapazitäten muss ich die bahn verteidigen. den regionalverkehr bestellt euer bundesland. sie geben vor - wie oft der zug fährt, auf welchen strecken, wieviel wagen dranhängen, ob es (wie in brandenburg üblich) ein bistroabteil sowie tv-programme im doppelstockzug gibt. dazu bestellen sie auch die personalausstattung für die züge: viel oder wenig service?
hier in brandenburg hat man im gegensatz zu anderen ost-ländern das streckennetz nach der wende um 40% eingedampft, um auf den verbleibenden strecken fast luxusqualität bieten zu können
meist verwenden die länder die bundeszuschüsse (regionalisierungsmittel) für die bahn zum stopfen von diversen haushaltslöchern.....aber das ist ja ein bekanntes problem der subventionitis, die bahn ist dann der prügelknabe für abtauchende landes-verkehrspolitiker 😉
und beim schwerlastverkehr schließe ich mich der Meinung meines Vorredners an.
die am sonntag wieder ice stuttgart-berlin und ic bremen-cottbus fahrende gurke, die sich schon auf den speisewagen freut 😉
Zitat:
Original geschrieben von Spreewald-VOLVO
ic bremen-cottbus ...speisewagen
Mitropa?
Gruß
Martin
Schon ewig keine Bahn mehr gefahren!
Die MITROPA kannst du nur noch mit dem VOLVO erleben. Denn etwa jede vierte BAB-Raststätte betreibt die MITROPA. Außerdem wirst du die MITROPA unter dem Namen SAGAFREDO und unter verschiedenen Shop-Namen in Bahnhöfen finden. Falls du in der Schweiz Züge nutzt oder den Kanaltunnel durchquerst, stößt du auf MITROPA-Service. In den DB-Zügen hat sie ihr Geschäft Mitte 2002 an die Bahn abgegeben.
Die frühere Reichsbahn- und spätere DDR-Aktiengesellschaft wurde von der DB zum Nulltarif übernommen und die verscherbelte sie an die britische compass-group.
Die Gurke - mit der MITROPA-Kaffeemaschine 😉
Zitat:
Original geschrieben von Spreewald-
.
Die Gurke - mit der MITROPA-Kaffeemaschine 😉
.....Keine Duschhaube?
Gruß
Hape Kerkeling 😁
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Zitat:
Original geschrieben von Emkay:
kannst du die Postings aus diesem Fred nicht an den "Städt vor dem Fahrverbot"-Fred anhängen und den dann umbenennen ? Dan wäre jo alles kloar ......
Da sollte es auch hin. Ich hab den falschen Butten gedrückt.
Sorry! Mea culpa...
Zitat:
fuer mich heisst es entweder das auto oder gar keins
Das sollte man dann aber so warten bzw. reparieren lassen, dass nicht bei jedem Kolbenhub ein Glas Öl angesaugt wird. Bei den Schmierölpreisen ist auf Dauer eine Reparatur billiger als Gemischfahren. Das weiß ich aus eigener Erfahrung.
Aber zurück zum Thema.
Hinsichtlich der öffentlichen Verkehrsmittel (und das wören ggf. auch RoRo-Züge) befinden wir uns doch in einem Teufelskreis: Wir haben ein schlechtes System. Wenige benutzen es. Wenn es wenige benutzen, kommt kein Geld rein. Wenn kein Geld da ist, kann ich das System nicht verbessern.
Und mit Subventionen kommt man da auch nicht weiter, weil selbst dann, wenn wir den Luxus-ÖV (damit meine ich z. B. Haltestellen- und Taktdichte, Fahrplanabstimmung der verschiedenen Verkehrsmittel etc. und nicht beheizte Ledersitze und Getränkeservice am Platz 😉)hätten, würden die meisten trotzdem weiter in ihrer Blechkutsche rumgondeln weil ihre Ansprüche an den Komfort des ÖV überzogen sind.
Ich persönlich fahre mit dem Auto zur Arbeit, weil ich die Wahl habe zwischen 7 Minuten Autofahrt und 45 Minuten (inkl. PLANMÄSSIGEM Umsteigen) Busfahrt. Da ist die Wahl nachvollziehbar, glaube ich. Ich habe aber auch über 3 Monate in Berlin gelebt. In der Zeit habe ich mein Auto stehen lassen und alles, auch die Fahrten zwischen Berlin und Hagen, mit dem ÖV geregelt. War bemerkenswert stressfrei.
Zitat:
Der Schwerlastverkehr ist in erster Linie eine Folge der sich verschiebenden Kostenstrukrutren auf dem Kontinent.
Na und?
Ebenso richtig ist aber auch, dass inzwischen weit über 50% des Schwerlastverkehrsaufkommens durch den Transitverkehr verursacht werden. Die wollen einfach nur mal hier durch! 😰 Und das können die dann m. E. auf der Bahn. Ach, wär' das schön, wenn plötzlich jeder zweite Lkw nicht mehr auf der Straße wäre.
Hi leutz,
nicht wundern, ich habe hier aus 2 Threads einen gemacht. Von daher kann die Diskussion mal ein bischen "konfus" erscheinen.
@dewedo darf ich dein erstes posting löschen?
@ emkay: kann ich das Posting zum zusammenführen ebenfalls in den Datenfriedhof senden?
- beides wegen "erledigung"
Jürgen
Die ganze Diskussion hier führt doch zu nix! Ich behaupte jetzt einfach mal, dass von allen hier Anwesenden (mich inclusive!) keiner auch nur den Hauch einer Vorstellung davon hat, welchen z.T. irrationalen Zwängen unsere vermeintlichen Volksvertreter und Entscheidungsträger ausgeliefert sind.
In meinen Augen gibt es nicht mehr nur deutschlandweit ein Geflecht an Verordnungen, Gesetze, Regelungen etc. pp. dass salopp gesagt kein Schwein mehr durchblickt. Dann noch die Möglichkeit Einsprüche einzulegen, Verfahren zu verschleppen etc. Die tollsten Ideen und Lösungsvorschläge wachsen bestimmt nicht nur hier in MT! Wenn auch nur 1 guter Vorschlag der hier gemacht worden ist konsequent umgesetzt werden sollte, möchte ich nicht die jeweilige Herrschaar von Bedenkenträgern und Lobbyisten hören und sehen.
Ich hatte zuvor vom Selbstverständnis eines Politikers gesprochen, was sich augenscheinlich deutlich von dem Unseren unterscheiden müsste. Aber warum? Weil sich zur Zeit nirgendwo mehr auch nur irgendetwas Sinnvolles durchsetzen lässt! Überall hakt es, und jeder versucht Lücken im System zu finden. Ich vermute mal jeder von uns kennt genügend Beispiele aus seinem beruflichen oder privaten Umfeld.
Wenn ich heute in den Nachrichten höre, dass neben Griechenland nun auch Italien sein 3%-Neuverschuldungskriterium geschönt haben soll. Na prima! Jeder verarscht so gut er kann und seine Möglichkeiten es ihm zulassen. Und sind wir (Bürger) anders?
Nun mein Senf zum eigentlichen Thema:
Fakt ist doch: der Vorteil der Straße liegt (so sie denn frei ist) in der Zeitersparnis und der besseren wirtschaftlichen Kalkulierbarkeit. Hinzu kommt noch die theoretische Möglichkeit jeden Maulwurfshügel direkt anfahren zu können. Erst wenn die Anzahl der Staus oder aber eine Maut dazu führen sollte, dass die Bahn zuverlässiger, schneller und günstiger ist, dürfte auch die Marktwirtschaft begreifen, dass es Alternativen bedarf. Vorher glaub’ ich an gar nichts. Solange die Kosten des Staates für den Transport von 1 to. Güter pro km Straße deutlich niedriger sind, wie 1 to. Güter pro km Schiene, wird da gar nichts passieren.
Und ob eine City-Maut kommt oder nicht, spielt doch keine Rolle. Wer die Kohle dafür hat wird sie auch berappen, solange es sich für ihn lohnt oder die Bequemlichkeit es hergibt. Da hab’ ich momentan keine Sorge, dass da nicht genügend Geld zusammenkäme. Und wenn damit irgendwas um- oder ausgebaut werden könnte, warum nicht.
Zum Abschluss: Bin jahrelang selber Bahn gefahren. War damals noch tierisch günstig, hat nur Ewigkeiten gedauert. Für 1h15 min mit’m Wagen habe ich sagen und schreibe knapp 5 h mit öffentlichen Verkehrsmitteln gebraucht. Hat mir aber nur 10 DM gekostet.
so, es ist jetzt kurz vor 22 Uhr und die Kinder sind im Bett. Dann kann ich mit dem perversen Vorschlag zur Verbesserung der Luftqualität kommen. Achtung, jetzt kommts:
Sprit sparen!
Grusliger Gedanke, nicht? Und so richtig fies. Es würde einen selber betreffen. Mal im Ernst. Wie sieht das denn jetzt aus? Fast jedes Auto fährt knapp 200 oder drüber, 13sec von 0 auf 100 sind "quälend langsam". Wozu immer noch größere Motoren? Eigentlich nur noch fürs image. ErFAHREN können die meisten die Mehrleistung nimmer und merken sie nur im direkten Vergleich zweier Autos.
Vielleicht ergibt sich auch eine Periode der Sättigung und das Auto wird für mehr (natürlich nicht alle) Leute. ein Gebrauchsgegenstand wie ein Fernseher. Dann würde zumindest bei eingen Modellen der techn. Fortschritt ein Schritt Richtung mehr Wirtschaftlichkeit sein. Aber dazu brauchst uA wohl einen Spritpreis von 2 Euro......
Rapace
Zitat:
- meine Conclusio: anstatt im PKW jetzt "weiter zu machen", müssten erst mal im Bereich LKW/leichte nutzfahrzeuge die PKW-grenzwerte herbei.
dazu auch motorræder. habe mal gelesen, dass ein motorrad 30-mal so stark die umwelt verschmutzt, wie ein moderner pkw. fast unglaublich, das in solch einer regelwut wie in deutschland zu "vergessen"... 😮
Zitat:
Der sog. ÖPNV ist doch jetzt schon an seiner Leistungsgrenze
stimmt auch in schwerin, zumindest zu den stosszeiten. und am wochenende ist der zug schwerin-hamburg sowie der schwerin-berlin so gerappelt voll, dass die leute bis an die tuer gedrængt stehen. zumindest war das so vor einem jahr, traue der bahn da keine verænderung zu. es sei denn, das wochenendticket kostet nun €50... - was ich denen zutraue... 🙂
Zitat:
Bei den Schmierölpreisen ist auf Dauer eine Reparatur billiger als Gemischfahren. Das weiß ich aus eigener Erfahrung.
20 liter 10w30 = 300 kronen
ølverbrauch auf den letzten 17646km = 2,05 l / 1000km = 36,2 liter = 543 kronen
zylinderkopfdichtung reparieren >2000 kronen = 64994km, vermutlich længer als der rest des autos ueberlebt.
sag bescheid, wenn ich mich verrechnet habe! 🙂
Zitat:
Jeder verarscht so gut er kann und seine Möglichkeiten es ihm zulassen.
dem stimme ich vollkommen zu, habe die formulierung selbst schon oft gebraucht. aber wie kann man daran was ændern, wenn sich der zustand erstmal eingebuergert hat? sehr schwer...
Zitat:
City-Maut
in bergen und oslo gibt es das, um den wegausbau zu finanzieren und den øpnv zu subventionieren. in bergen sollten die aktuellen ausbesserungen 2015 abbezahlt sein und die maut wieder abgeschafft werden, oslo, glaube ich, 2007. aber fuer mich bewirkt die maut, dass ich so gut wie nie in die stadt fahre, halte das fuer sinnvoll. wenn es geht, mache ich es nur an sonntagen, was noch gratis ist, ab neujahr nicht mehr.
wie fast immer schliesse ich mich auch rapaces post an... 😁
lieb gruss
oli
oli und repace haben recht, diese ständig stärkeren, ökologisch sinnlosen dampfhammer unter der haube fordern den gesetzgeber geradezu heraus, etwas zu tun.
danach folgt wieder der aufschrei der ps-lobbyisten und der ruf nach dem recht ihrer individualität. doch die wollen sie für die mehr und mehr an durchgangsstraßen nach luft japsenden bewohner nicht einräumen. so etwas nennt man wohl auch ellebogen-gesellschaft.
gruß von der verhalten fahrenden gurke 😉
Zitat:
Original geschrieben von JürgenS60D5
Hi leutz,
nicht wundern, ich habe hier aus 2 Threads einen gemacht. Von daher kann die Diskussion mal ein bischen "konfus" erscheinen.
@dewedo darf ich dein erstes posting löschen?
@ emkay: kann ich das Posting zum zusammenführen ebenfalls in den Datenfriedhof senden?
- beides wegen "erledigung"Jürgen
Yo - hau wech !!!
Zitat:
Original geschrieben von rapace
Sprit sparen!
Grusliger Gedanke, nicht? Und so richtig fies. Es würde einen selber betreffen. Mal im Ernst. Wie sieht das denn jetzt aus? Fast jedes Auto fährt knapp 200 oder drüber, 13sec von 0 auf 100 sind "quälend langsam". Wozu immer noch größere Motoren? Eigentlich nur noch fürs image. ErFAHREN können die meisten die Mehrleistung nimmer und merken sie nur im direkten Vergleich zweier Autos.Vielleicht ergibt sich auch eine Periode der Sättigung und das Auto wird für mehr (natürlich nicht alle) Leute. ein Gebrauchsgegenstand wie ein Fernseher. Dann würde zumindest bei eingen Modellen der techn. Fortschritt ein Schritt Richtung mehr Wirtschaftlichkeit sein. Aber dazu brauchst uA wohl einen Spritpreis von 2 Euro......
Rapace
Na, dann sollten wir doch mal damit anfangen, die 30er Zonen weitgehend abzuschaffen .......
.. und Einheitsautos a la Trabbi - das wollen wir doch nicht wirklich, oder ???
eMkay, der auch schon mal drauf tritt
Zitat:
Original geschrieben von [Emkay]
Na, dann sollten wir doch mal damit anfangen, die 30er Zonen weitgehend abzuschaffen .......
.. und Einheitsautos a la Trabbi - das wollen wir doch nicht wirklich, oder ???eMkay, der auch schon mal drauf tritt
@ Spreewaldgurke - also in die PS-Lobbyistenschublade gehöre ich eigentlich nicht - wehre mich nur gegen noch mehr Regelungen. Die bewirken bei unserer Regulationsdichte im Zweifel nur Ausweichverhalten ........
Laß die Leute doch in Ihren 5.0 L V10 SUVs durch die Gegend fahren - Sie zahlen ja auch dafür - also so, what ??
*Mist, falschen Button gedrückt und mich selber zitiert *
Zitat:
Original geschrieben von [Emkay]
.. und Einheitsautos a la Trabbi - das wollen wir doch nicht wirklich, oder ???
Sind wir da nicht gerade auf dem Weg dazu? Jedes Auto muss sportlich werden, viel Drehmoment haben und alles was elektronisch möglich ist.
Wäre es nicht besser wenn statt der 6-gang ultrakleinesdrehzahlbandrehmomentmonster auch(!) diesel da wären die auf spritsparend und gleichmäßige Kraftentfaltung ausgelegt sind? Wo bleibt die Vielfalt wenn der Diesel soviel Kraft wie der Benziner haben muss?
Ich würde gerne nen Diesel fahren, aus finanziellen Gründen. Aber bei Langstreckenautos scheint alles nur auf Drehmoment, durchzug und viele Gänge optimiert zu sein. Ich will nen Diesel der auf haltbarkeit ausgelegt ist, der es ned krumm nimmt wenn man einen Service ausläßt, wenig verbraucht und sich ab 80 im fünften gang fahren läßt bis zur Höchstgeschwindigkeit. Aber sowas ist gerade nicht "in". Er könnte ja die 13 quälenden Sekunden von 0 auf 100km/h brauchen....
Die Panik der Hersteller was falsch zu machen führt dazu nur noch erfolgreiche Modelle nachzumachen. Auch ne Möglichkeit zum Einheitsauto zu kommen
Rapace