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der Querlenker, ein fieses Teil

Mercedes E-Klasse S210
Themenstarteram 18. August 2015 um 15:44

Hallo Allseits.

Mein Trecker hat heute früh mit einem sch.xxx Fahrverhalten für schlagartig erhöhte Kreislaufwerte gesorgt. :mad:

Jetzt steht er in der Notaufnahme und wird für die morgige Operation vorbereitet.

2 neue Federn + 2 neue Querlenker + 2 Reifen stehen auf der Agenda. Zum Glück hat mein Autochirurg konkurrenzlos günstige Preise und daher habe ich mich überreden lassen, die Scheidungspapiere nicht einzureichen.:cool:

Bild-1
Beste Antwort im Thema

Wenn Du die Querlenker wechselst, mach die Traggelenke gleich mit, dann sind die auch neu.

1.Die Feder spannen, dazu vorzugsweise den Klann Plattenfederspanner oder einen qualitativ geeigneten Nachbau verwenden. Andere Spanner können geeignet sein, können aber auch gefährlich sein.

2. Die Torx-Schrauben der Koppelstangen (oder Pendelstütze) am Querlenker rausdrehen.

Das kann schwierig bis unmöglich sein und semiprofessionelle Torx-Nüsse werden in der Regel dabei zerstört. Tip: Die Koppelstangen durchflexen und auch neu machen, die kosten nix und haben eh meisst schon Spiel.

3. Die Mutter des Traggelenks am Achsschenkel lösen und das Gelenk mit einem geeigneten Abdrücker ausdrücken, ist konisch.

Wenn kein geeigneter Abdrücker zur Verfügung steht kann man mit einem Hebel das Gelenk in Ausbaurichtung unter Spannung setzen und den Konus mit einem beherzten Hammerschlag seitlich auf das geschmiedete Achsschenkelauge lösen.

4. Jetzt hängt der Achsschenkel nur noch am oberen Querlenker, er sollte so abgestützt oder festgebunden werden, das die Gummilager des oberen Querlenkers nicht so stark verdreht werden.

 

5. Jetzt genau aufpassen!!!! Es gibt 2 verschiedene Befestigungsschrauben!!!

Beim W210 gibt es keine Exzenterschrauben zum Einstellen der Lenker mehr. Im Werk werden entweder normale Schrauben eingesetzt, zu erkennen an den völlig kreisrunden Unterlegscheiben. Diese Schrauben können einfach aus,-und wieder eingebaut werden.

...oder es sind Spezialschrauben mit Spezialunterlegscheiben eingebaut, diese dienen dazu die Flucht um einen festen Betrag entweder nach innen oder nach aussen zu versetzen.

Die Schrauben sehen so aus. Schon eingebaut daran zu erkennen, dass die Scheiben am Umfang abgeschnitten sind.

VERSATZSCHRAUBEN

(Der Begriff "Exzenterbolzen" im Angebot ist etwas irreführend denn hier kann man durch Verdrehen nichts einstellen wie man das von früheren Mercedesbaureihen her gewohnt ist)

Die Stellung der Scheiben muss für jede einzelne Schraube notiert oder fotografiert werden da sonst die Geometrie nachher nicht mehr stimmt. Wie man sieht hat die Schraube auch Ausfräsungen, diese müssen beim Einbau in Richtung des Scheibenabschnittes liegen. Man hat es richtig gemacht wenn die Nasen auf den Unterlegscheiben im Achsträger verschwinden und der Rest der Scheibe plan aufliegt.

Achtung, diese Schrauben sind nur dort verbaut wo es nötig ist, es kann sein dass ein Auto nur Schraubentyp A oder nur B oder eine Mischung aus beidem hat. Deshalb vor dem Lösen der Muttern den Bereich reinigen, begutachten und die Scheibenstellung notieren, markieren, fotografieren. Man kann auch die Stellung des Schraubenkopfes zusätzlich mit einem Strich markieren da man die Ausfräsungen nicht mehr sehen wen sie eingesteckt sind.

6. Die Schrauben des unteren Querlenkers lösen, aufpassen, der Lenker schwingt dann nach unten. Schrauben rausschieben (was hoffentlich einfach geht) und den Querlenker abnehmen.

7. Einbau in umgekehrter Reihenfolge, dabei die Querlenkerschrauben richtig einsetzen wie oben beschrieben, dann die Muttern soweit anziehen, dass sich der Lenker von Hand noch gerade schwenken lässt, dabei nicht die Schraube drehen!!! nochmal kontrollieren ob die Nasenunterlegscheiben plan aufliegen und die Stellung der Scheiben und des Schraubenkopfes stimmt.

8. Die Muttern der Querlenkerschrauben richtig festziehen wenn das Auto wieder auf seinen Rädern steht, dabei nicht die Schrauben drehen!!!

Die Schraubengeschichte wird bei einigen Fragezeichen hervorrufen. Wenn man sich die Bohrungen im Integralträger anschaut, die zur Aufnahme der Querlenker dienen, versteht man wie es funktioniert...

 

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Die Schrauben des Korrektursatzes sehen ganz anders aus und ohne diese Schraube ist die Scheibe ohne Wirkung.

am 29. August 2015 um 11:42

Panikmache?

Nein, als Panikmache will ich das Ding mit dem Querlenker sicher nicht titulieren. Aber sehen wir das doch mal ganz realistisch: hier im Forum tummelt sich nur ein verschwindet geringer Teil von W210ern. Der ganz große Teil fährt mit dem Ding rum und macht sich über so etwas keinerlei Gedanken. Ich denke, dass bei einem um die 15 Jahre und mehr altem Auto so etwas vorkommen kann, genau wie bei jedem anderen Auto auch. Wenn das tatsächlich in der Häufigkeit beim W210er vorkommen würde, wie man es auf Grund der Beiträge hier annehmen könnte (müsste), dann wäre es mit Sicherheit schon häufig zu Unfällen mit schwerwiegenden Personen- und Sachschäden gekommen und die Sache wäre in den einschlägigen Medien mehr als breit getreten worden. Weiterhin denke ich, das gefährdete Teile wie beispielsweise dieser Querlenker bei den Hauptuntersuchungen gefunden werden und die Halter darauf aufmerksam gemacht werden bzw. zur Reparatur aufgefordert werden. So auch ich bzgl. der Federaufnahme vorne rechts. Die Jungs vom TÜV, DEKRA usw. wissen ganz genau, wo sie bei welchem Fahrzeug schauen müssen. Bitte nicht falsch verstehen, verharmlosen will ich das nicht, aber in Panik verfallen und auf Verdacht die ganze Karre auseinandernehmen zur Begutachtung ist m.E. auch nicht nötig, wenn nicht der begründete Verdacht auf einen Schaden zum Beispiel nach kräftigem Kontakt mit dem Kanntstein ö.Ä. erfolgt ist. Ich jedenfalls lasse mich nicht verrückt machen und habe weiterhin ungebremsten Spaß mit meinem Dicken.

Nur mal so,

Klaus

Themenstarteram 29. August 2015 um 13:02

Das sei dir unbenommen, Klaus, verrückt machen wir uns deswegen nicht, wir sind aber auch nicht auf der Nudelsuppe dahergeschwommen.

Ich habe erlebt, dass dieses Glumps die TÜV-Prüfung bestanden hat, paar Monate danach aber auseinander krachte. Das ist die Realität, da gibts nichts zum Schönreden, die Panik kommt ohnehin blitzschnell von alleine. Spätestens dann, wenn sich das Rad beim Fahren unter dem Auto verkeilt.

Wenn man von diesem Mangel nichts ahnt oder sieht, kommt man gar nicht auf den Gedanken, dass etwas faul ist. Auch der TÜV-Prüfer nicht, weil auch der das Ding nicht von innen begutachtet.

Gerade wegen der Tatsache, dass sich hier im Forum nur ein geringer Teil aller 210-Fahrer tummelt, müsste das Thema im realen Leben massiver publiziert werden. Wir wissen ja nicht, wie oft dieses Teil im Zuge eines Services aber ohne Wissen des Eigners gewechselt wurde, weil der :) von der Misere weiß, das breite Publikum aber nichtsahnend und unbedarft damit herumfährt.

Nicht jeder Mangel verursacht eine Rückrufaktion, oft wird die Sache still und leise bereinigt. Bei Problemen scheuen die Hersteller die Öffentlichkeit wie der Teufel das Weihwasser und so manchem "Aufdecker" werden mit großzügigem Entgegenkommen;) die Augen zugeklebt.

am 29. August 2015 um 13:14

Habe ein Video zu dem Austausch des QL gefunden (Querlenkertausch). Dort sieht man auch wie das mit den erwähnten Spezialschrauben funktioniert, und wie gefährlich der Rost sein kann.

Noch eine Frage, ich habe etwas im Netz nach Lemförder QL gesucht, bei allen Angeboten stand jedoch Gummilagerung oder keine Angaben zum Lager. Hattet ihr nicht alle von Gellagern bei Lemförder gesprochen?

Das Problem ist, dass der Rost von innen kommt und an einer Ecke die kaum Beachtung findet. So direkt neben dem montierten Rad fälltes kaum, oder nur auf, wenn man genau hin sieht.

Allerdings bin ich der selben Meinung: Es reich prüfen und nur bei Auffälligkeiten ein Wechsel in die Wege zu leiten. Prophylaktisch jedes Teil, das vielleicht in naher Zukunft defekt sein könnte, zu tauschen ist wohl etwas übertrieben.

Das Hautproblem ist nämlich damit nicht beseitigt, sondern nur verschoben. Die originalen Querlenker erhielten eine gute Kunststoffbeschichtung zur Rostvorsorge. Zubehörteile sind nur lackiert und wenn die nicht sorgsam mit Wachs behandelt werden, sehen die innerhalb kürzester Zeit genauso aus.

Habe erst am gestern ein Fahrzeug auf der Hebebühne begutachtet, das vor 5Jahren schon, neue Lemförder Querlenker bekam, weil die Buchsen ausgeschlagen waren. Das Auto ist bei einem Nebenerwerbslandwirt im Einsatz, der damit auch mal nen Feldweg unter die Räder nimmt.

Nachdem wir mit Druckluft das Ablaufloch reinigten und so einiges an Schmodder und Dreck rausgeblasen hatten, folgten auch schon erste Rostbrocken...

Die Querlenker sehen optisch wesentlich schlechter aus, als die originalen aus 1996, die noch an meinem Winterauto verbaut sind.

Gruß

Jürgen

Wo ist denn am Originalteil etwas kunststoffbeschichtet :confused:

Sorry... Ich meinte KTL-Beschichtet....

Ändert aber nichts am qualitativen Unterschied zwischen Original und Zubehörteil.

Gruß

Jürgen

So mal wieder ein Update,

am Samstag sind die Lemförder Querlenker von Mister Auto geliefert worden. Ich habe ein paar Bilder gemacht. Für mich sehen die echt aus und ich konnte nichts Unwürdiges daran entdecken. Aufgedruckt ist ein "L" in einem Dreieck. ich weiss nicht ob das ein neues Lemförder Logo ist...die ja von ZF übernommen wurden.

Die vorderen Lager sehen exakt so aus wie die Originalen und scheinen Hydrolager zu sein (reingucken kann ich leider nicht). Auch auf den Gummibunden ist das Lemförder-Logo.

Die alten Traggelenke hab ich auch erneuert, diese waren schonmal gewechselt worden und eingebaut waren nun FEBI. Das eine Gelenk hatte schon wieder Spiel. nach Abnahme der Manschette konnte man sehen, dass hier mit Fett gespart wurde, das andere Gelenk hatte genügend Fett innen und war noch stramm.

Derjenige der die gelenke eingebaut hat gehört allerdings ausgepeitscht, man kann erkennen, dass bei dem einen Gelenk der kleine Positionierungsstift total verdrückt war. nach längerem Rätzeln kam ich drauf was passiert war.

ich hatte mich gewundert warum die konische Bohrung innen einen Grat hatte und der Rand verformt war.

Der Monteur...wir nennen ihn mal Dilettant... hat es nicht fertiggebracht den kleinen Stift in die dafür vorgesehene Bohrung im Achsschenkel einzustecken. Stattdessen hat durch das Anziehen der Konusmutter den Konus mit Gewalt in seine Bohrung gezogen, diese dabei verformt und den Positionierungsstift zerdrückt....unfassbar. Ich habe einen anderen Achsschenkel besorgt weil mir die Verwendung des alten zu haarig war.

P.S....und wieder werden die Bilder beim Hochladen verdreht...an die Mods oder Admins, wie kann man das verhindern??????

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+4

1. Lemförder war Erstausrüster der 210er- QL. Es gibt da keinen qualitativen Unterschied "zwischen Original und Zubehörteil"!

2 Lemförder QL haben eine Gummibuchse und eine Gelbuchse. Wurde hier lang und breit thematisiert.

Nein.. Lemförder lieferte genau wie beim 202, R129, 140 und 124 nur die Buchsen. Querlenker waren eine Eigenfertigung.

Man muss nur die Ausführung der Schweißnähte vergleichen, dann erkennt man deutlich den Unterschied.

Gruß

Jürgen

am 4. September 2015 um 7:06

Hier nochmal für lebensmüde.... ;)

https://www.youtube.com/watch?v=0PMgiTdo8FA

PS: Aber sehr informativ

Helge, recht hast du! Der Film ist wirklich eine Anleitung für Lebensmüde. Es wird nur ein Querlenker getauscht, noch dazu ein Billigteil, die alten Schrauben werden wieder verwendet, gearbeitet wird im Freien auf lockerem Untergrund, wobei der Wagen nur an einer Seite vorne aufgebockt ist. Der Höhepunkt: Es wird nicht nur ohne inneren Federspanner, sondern überhaupt ohne Federspanner gearbeitet, beim Ausbau wird die Feder mit dem Schraubenzieher aus ihrem Sitz im QL herausgeprokelt, beim Einbau wird die entspannte Feder mit einem Wagenheber unter dem QL gespannt! Von Gummis in den Federaufnahmen habe ich auch nichts gesehen! Unglaublich! Eigentlich müsste der Film wegen Lebensgefahr für Nachahmer entfernt werden!

Bemerkenswert ist, dass der gezeigte QL äußerlich ebenfalls fast völlig rostfrei ist!

am 4. September 2015 um 13:39

Ja genau das meinte ich mit lebensmüde. Also als Anleitung werde ich es nicht benutzen und alle anderen bitte auch nicht. Mit informativ meinte ich die kurze Analyse des gebrochenen QL und wie die Fahrwerksteile verbaut sind. Es gibt leider kaum Videos zum 210 :(

am 4. September 2015 um 20:22

na ja lebensmude ein bisschen ubertrieben. Das geht problemlos ohne Federspanner so wie er es im Video zeigt. Habe ich auch schoen ofters so gemacht. Ok der Wagenheber kann kaputt gehen, aber das kann auch ein Federspanner.

Und die Federspanner die wir als Klann Nachbau gekauft haben sind genau das: Nachbauten, weiss Gott wo, in China bestimmt mit welchen Qualitatesanspruchen?

Der Federspanner ist hervorragend um die Federn einzeln zu wechseln ohne was losschrauben zu mussen. Bei dieser Umfangreichen Arbeit geht das problemlos ohne.

Ich habe bei meinem Dicken zuerst alles eingehangt wo es hingehort und dann im Nachhinein die feder reingesetzt. Aber eine vorgespannte Feder macht unheimlichen Respekt, auch mit dem richtigen Werkzeug...

Was ist an dem Video so halsbrecherisch... und lebensmüde...???

Es ist klar zu erkennen, dass die Feder nach dem ablassen des Querlenkers soweit entspannt ist, dass sie in erster Linie noch in der Gummiunterlage in der Federaufnahme hängt

Was spricht dagegen die Schrauben wiederzuverwenden, wenn lediglich die selbstsichernden Muttern erneuert werden.

Es ist auch deutlich zu erkennen, dass die Feder wieder in die Gummiunterlage gesteckt wird.

Mag ja sein, dass jemand, der so was noch nie gemacht hat da etwas Muffensausen bekommt, aber das einzige was an der Aktion etwas fragwürdig erscheint, ist der unbefestigte Untergrund. Da aber das Auto aufgrund des Querlenkerschadens manövrierunfähig war, vermute ich, dass die Reparatur an Ort und Stelle erfolgte, um einen Transport zu vermeiden.

Gruß

Jürgen

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