Der neue Iveco Stralis NP LNG/CNG
http://www.iveco.com/.../...O_H1613401_DE_Brosch%C3%BCre_StralisNP.pdf
Beste Antwort im Thema
Es gibt in Deutschland und weltweit keine nennenswerten Bio-CNG Produktionsüberschüsse, die für den Betrieb größerer Stückzahlen von schweren LKW genutzt werden könnten. Also wird das Erdgas dafür aus fossilen Quellen kommen.
Es gibt in Deutschland keine nennenswerten Kapazitäten zur CNG Verflüssigung, dafür muss mit erheblichem Primärenergieeinsatz das CNG erst mal auf -165 Grad Celsius gebracht werden, damit es als LNG in die Tanks von LKWs fließen kann, die mit erheblichem Aufwand betriebssicher gemacht werden müssen, weil LNG ja nicht ganz unproblematisch zu handhaben ist.
Zukunftstraum der LNG Lobby wird nach einer LNG Einführung vermutlich, weitere Steuermillionen für das Projekt abzugreifen, LKW mit Flüssigwasserstoff und Flüssigsauerstoff zu betreiben, denn damit gibt es gar kein CO2 und NOx in den Abgasen. Damit könnte man auch gleich über Raketentriebwerke für Schnelltransporter oder Brennstoffzellen nachdenken, allerdings auch adaptierte Verbrennungsmotore betreiben.
Im Gegensatz zu all diesem nur mit enormen Subventionen zu betreibenden wirtschaftlichen Unsinn steht mit LPG längst ein fossiler Brennstoff in ausreichend verfügbarer Menge bereit, der nicht erst aufwändig verflüssigt werden muss, sondern zum Teil noch bei der Erdölförderung und Erdgasförderung und später bei der Erdölraffinierung als Abfall abgefackelt wird. Das wäre die preiswerte und ökologisch korrekte Alternative!
LPG Tanks sind kaum aufwändiger als Dieseltanks, LPG ist europaweit verfügbar. Ottomotoren sind leicht für LPG adaptierter, da braucht es keine großen Forschungen und teuren Entwicklungsprojekte. Wahrscheinlich wird es deswegen auch nicht gemacht.
Sogar vorhandene Dieselmotoren können mit zusätzlicher LPG Einspritzung ergänzt werden und erzeugen dann drastisch weniger CO2.
Die im Prospekt für CNG und LNG versprochenen "bis zu 40% geringeren" Kraftstoffkosten sind auch nur dank massiver Subventionen zu realisieren.
Mein Fazit:
CNG als Brennstoff ist für eingeschränkte Nutzungen ja noch sinnvoll, aber LNG im normalen Straßenverkehr als Treibstoff zu nutzen, ist technisch und wirtschaftlich blödsinnig. Kein Hersteller und keine Spedition investieren von sich aus in eine solche Technologie, wenn sie die Kosten dafür nicht über massive Subventionen zurück bekommen.
155 Antworten
Die werden bestimmt nicht gekühlt. In der CNG/LNG Version kann man das gas absaugen und per Kompressor in den CNG Tank pressen.
In der nur LNG Version muss man entweder ein Fahrerwechsel haben oder anderweitig damit fertig werden. Z.b. könnte man damit Kühlaggregate betrieben oder den Motor automatisch starten. Die Frage ist halt bis welchen Druck die tanks ausgelegt sind. Das gibt die Zeitdauer vor bis man gas abscheiden muss. Je wärmer die Umgebung umso kürzer fällt die Dauer aus.
Die Frage ist für welche Anwendung werden die LNG Laster angesetzt.
Parken sie auf dem Firmengelände könnte man den tank auch dort Entlüften und Rückverflüssigen.
Glaube nicht dass es nach Zeit geht. Eher nach Druck.
Und dieser darf nicht zu hoch werden, denn Druck bedeutet auch gleichzeitig eine Temperaturerhöhung.
Die können nicht einfach die Behälter stabiler bauen, denn wenn der Druck immer weiter ansteigt und das LNG sich dazu über eine kritische Temperatur erwärmt, dann bekommt man es irgendwann nicht mehr runtergekühlt durch Druckentlastung.
Dann hat man ne Kettenreaktion, denn das LNG verdampft dann noch schneller usw...
Mit N2 habe ich das schon ein paar mal erlebt. Der Kunde wollte unbedingt einen großen Kaltvergaser. Wir haben ihn aufmerksam gemacht dass er entsprechend entnehmen muss. Hat er nicht.
Der Druck stieg an, die Suppe ist zu warm, der Tank bläst ab bis er leer ist.
Zitat:
@Steven4880 schrieb am 13. November 2017 um 12:12:06 Uhr:
........
Der Druck stieg an, die Suppe ist zu warm, der Tank bläst ab bis er leer ist.
Genau deswegen gibt es um diese Druckgasbehälter abgesperrte Bereiche und weitreichende Vorschriften für Aufstellung und Betrieb. Sogar schon bei LPG Tanks.
Wo und wie werden diese Sicherheitsbereiche für LNG Laster "in the wild" auf einem überfüllten LKW Rastplatz eingehalten, wenn der Fahrer gerade seine 11 Stunden Ruhezeit nehmen muss oder gar die erlaubte Wochenlenkzeit weitab vom Speditionshof erreicht ist?
Wird dann ein Ersatzfahrer eingeflogen?
Die Zeit ergibt sich aus dem Druck. Den Anwender interessiert nur wie lange kann die Kiste stehen bevor er Druck anbauen wird.
Das Steuergerät misst natürlich einen Druck. Da wir es hier mit physikalischen Gesetzen zu tun haben kann ein Rechenmodell dir eine Zeit ausgeben wann der Druck zu ist. Die Erwärmung von Tankinhalt ist nun mal von der Umgebungstemperatur abhängig weil die Luft deutlich wärmer ist als das LNG.
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Dann heißt es demnächst nicht "Der Wal bläst" sondern "der Iveco bläst" und alle gehen in Deckung?
Oder jeder parkende LNG LKW schaltet den Motor in den Generatorbetrieb, um mit dem abgeblasenen Gas Strom für die Elektrotankstellen auf der anderen Seite des Autohofs zu produzieren.
Dann würde sich der Kreis des Irrsinns schließen.
Bei LPG frage ich mich, wie groß die Tanks für eine ausreichende LPG-Reichweite sein müssten. Denn der Verbrauch in Litern/100km dürfte recht hoch sein.
Hallo,
der Kritische Punkt (... da wo man nicht mehr zwischen Gas und Flüssigkeit unterscheiden kann / ... das Ende der Siedelinie) beim Methan liegt bei knapp 46 bar / -83°C, so das der LNG-Stralis den Tankinhalt in jedem Fall - im Betrieb durch Entnahme und damit Entzug der Verdampfungsenthalpie - unter -83°C halten muss.
Wenn der Tank die 46 bar nicht aushält, muss es - entsprechend der Siedekurve - eben eine noch tiefere Speicher-Temperatur (... z.B. -163°C bei 1 bar) sein.
Bei Fahrzeug-Stillstand wäre es sinnvoll, das weiter zu entnehmende Methan dazu zu verwenden, ein Kompressor-Kühlaggregat zu betreiben, welches - neben der entnommenen Verdampfungsenthalpie - eine weitere Kühlung des Tankinhalts über einen im Tank befindlichen Kältemittel-Verdampfer gewährleistet.
Also an die Atmosphäre einfach so abgeben, wird es sicher nur im absoluten Notfall geben.
@Taxidiesel: Die Energiedichte von LNG ist mit 6,1 kWh/l sogar etwas geringer als die von LPG mit 6,8 kWh/l. Die Tankgröße wird es also nicht sein, die gegen LPG im schweren Nfz spricht!
Gruss
AstraH_LPG
Was bedeutet "ausreichende Reichweite" 2x500l bis 2x1000l sind sicher kein Problem, (80% Füllstopp beachten), wenn ich die riesigen Tanks des LNG Strahlis betrachte. Außer beim Tanken, wenn ein Totmannschalter in Verbindung mit Durchflußmengen wie beim LPG Zapfhahn für PKW verwendet wird. Ein 40t LPG LKW könnte sicher nicht an jeder beliebigen PKW Zapfsäule betankt werden.
Diesel kostet in Deutschland rund das Doppelte von LPG. Bei gleichbleibenden Steuersätzen wäre sogar der doppelte Verbrauch akzeptabel.
Immer wieder die Frage: Wie und von welchen Institutionen hoch wird das Projekt gefördert und wer zahlt wie viel?
Entschuldige mein Insistieren, aber ich will Details über Finanzierung, Förderung und Beteiligte wissen, wenn es um angebliche Durchbrüche von Nischentechnologien geht.
Zitat:
@unpaved schrieb am 13. November 2017 um 22:09:41 Uhr:
Immer wieder die Frage: Wie und von welchen Institutionen hoch wird das Projekt gefördert und wer zahlt wie viel?
Entschuldige mein Insistieren, aber ich will Details über Finanzierung, Förderung und Beteiligte wissen, wenn es um angebliche Durchbrüche von Nischentechnologien geht.
Überlass mal das rechnen den Transport Unternehmern! ist nicht deine Aufgabe.
LNG ist zur zeit in der EU ca. 40% günstiger als Diesel. Was gibt es da noch zu rechnen?
Alleine die Tankstellen Situation ist noch unbefriedigend.
Zitat:
Alleine die Tankstellen Situation ist noch unbefriedigend.
.....dann wäre alles gut!
Zitat:
@irdnal schrieb am 14. November 2017 um 08:37:26 Uhr:
Überlass mal das rechnen den Transport Unternehmern! ist nicht deine Aufgabe.
LNG ist zur zeit in der EU ca. 40% günstiger als Diesel. Was gibt es da noch zu rechnen?
Alleine die Tankstellen Situation ist noch unbefriedigend.
Ziemlich naive, einseitige und kurzsichtige Betrachtungsweise. Für die Transportunternehmen wird es sich dank der Subventionen rechnen, das ist nicht die Frage.
Die Frage ist: Warum, von wem und mit Fördermillionen aus wessen Taschen wird diese Nischentechnik entwickelt und auf den Markt gebracht? Wer hat es bestellt, wer bezahlt die Entwicklung und die Folgen?
Geld für Subventionen in inneffektive und sowohl wirtschaftlich sinnlose als auch ökologisch fragwürdige Technologien und Umsetzungen fällt bei dir wohl vom Himmel?
Derzeit verbringen die Deutschen rund die Hälfte ihrer Arbeitszeit damit, für den Staat und die Abgaben zu schuften. 6 von 12 Monaten im Jahr. Und damit werden neben vielem Sinnvollen und Notwendigem dann auch solche Irrsinnsprojekte finanziert. Sinnlos und von Lobbygruppen promotet, wie damals der Transrapid, die mittlerweile verfallenden Kurzstrecken U-Bahnen im Ruhrgebiet, das Spurbus Projekt.
Bei LNG könnte sogar noch ein politischer Aspekt hinzukommen:
Viele EU Staaten verübeln Deutschland aus unterschiedlichen Gründen die direkte Gaspipeline nach Russland. Polen und die anderen östlichen Staaten wollen die Gebühren für die Durchleitung kassieren und bei Bedarf den Hahn absperren. Die haben daher kein Interesse an LNG. Frankreich und Belgien wollen am Geschäft mit LNG Importen und Weitertransport nach Deutschland verdienen, denn sie haben die Anlandehäfen dafür. Das lohnt zur Zeit nicht wegen zu hoher Betriebs-, Transport- und Lagerkosten. Wenn im Verkehrssektor eine wesentlich größere LNG Nachfrage geschaffen wird, könnte das attraktiv werden und LNG nach dem Transportsektor auch einen größeren Anteil im Wärmesektor in Deutschland bekommen. Das schadet dem Russland Geschäft und hilft unter anderem den USA, ihr Fracking Gas loszuwerden. Ob oder wie weit das eine Rolle spielt bei der politisch entschiedenen Vergabe von Fördermitteln (Steuern der Arbeitnehmer) müsste man auch noch mal eruieren. Dann wäre LNG für LKW nur ein Puzzle in einem größeren Spiel. Iveco und die Speditionen hätten dann die Rolle der Türöffner zum Aufbau einer LNG Verteilstruktur in Deutschland und darüber hinaus.
So würde das alles wenigstens einen Sinn ergeben. Denn den habe ich bisher nicht gefunden.
Nun ja, Irdnal,
Zitat:
@irdnal schrieb am 14. November 2017 um 08:37:26 Uhr:
Überlass mal das rechnen den Transport Unternehmern! ist nicht deine Aufgabe.
LNG ist zur zeit in der EU ca. 40% günstiger als Diesel. Was gibt es da noch zu rechnen?
Alleine die Tankstellen Situation ist noch unbefriedigend.
der Preisvorteil von 40% entspräche - wenn er auf das Volumen bezogen ist (?) - somit halbwegs dem geringeren Energiegehalt:
1 l LNG entspricht nahezu 0,6 l Diesel, so dass - den Wirkungsgrad der Verbrennungskraftmaschine mal konstant angenommen - es diesen Vorteil ( bezogen auf €/100km ) nicht geben wird!
Dies wird auch durch folgenden Artikel in Bezug auf Holland bestätigt http://www.faz.net/.../...-kuehlkette-darf-nicht-reissen-12149186.html :
"Die Erfahrungen sind den Angaben zufolge bislang gut, der Verbrauch an LNG - gerechnet in Kilogramm - schwankt zwischen 26 und 27 Kilo, das Kilo kostet 1,26 Euro. Wie in Deutschland wird Erdgas geringer besteuert als andere Kraftstoffe. Ein herkömmlicher Lastwagen verbraucht unter diesen Bedingungen 25 bis 30 Liter Diesel auf 100 Kilometer."
Damit würde das Ganze und das hat Unpaved bereits erwähnt nur durch öffentliche Förderung - wie damals bei den CNG-Bussen für die Stadtwerke - für die Spediteure interessant!
Und der Gedanke, dass man damit gegen NorthStream2 aggiert, passt auch in das Bild: Die tolle "Atlantikbrücke, mit den westlichen Werten" ("Bombige Demokratisierung" des Balkans, Irak, Lybien, Afganistan, Ukraine, Syrien,..." muss natürlich gegenüber dem bösen Putin, der die USA mit ettlichen Militärstützpunkten schon ganz umzingelt hat, gestärkt und Mitteleuropa weiter zerstört werden!
Die Kosten für die notwendigen LNG-Tankstellen sind damit auch kein Problem, auch die finanzieren die Netto-Transfer-Zahler, also 35% der Bevölkerung.
Gruß
AstraH_LPG