Der Deutschen liebstes Kind, Wieso?

Habe mal eine Frage an euch, wir als Familie besitzen 2 ca. 10 Jahre alte Kombis deutscher Hersteller, finanzieren ein Haus und haben eigentlich ein gutes Netto. Möglich wäre auch 2 Neuwagen zu finanzieren, auch eine "dicke Karre". Ich interessiere mich auch für Autos und fahre gerne mal schnell. Aber ich bin nun Ende 30 und fahre einfach mit meinem alten Insignia, der mich immer adäquat ans Ziel bringt.
Auf unseren Straßen sehe ich aber so unglaublich viele dicke Autos, für die die meisten einen großen Teil ihres Nettos aufwänden. Warum macht ihr das und wieviel Prozent eures Nettos gebt ihr mtl für das Auto aus?

71 Antworten

Bisher hat es mich in meinem Leben noch nie interessiert, was mich unsere Autos, die Motorräder, das Wohnmobil kosten. Würde ich da jeweils nachrechnen, hätte ich vermutlich den ganzen Tag schlechte Laune.

Entscheidend bei jeder Anschaffung sind nur zwei Aspekte - will ich es, kann ich es mir leisten? Wobei ich (hoffentlich) so vernünftig war, bin und bleibe, nichts zu wollen, was für mich vollkommen sinnlos wäre (wie z.B. ein E-Bike für 7.000,- €).

Schon das "brauche ich das" blende ich ziemlich erfolgreich aus. Mich interessiert es auch nicht sonderlich, ob mein Nachbar ein größeres oder kleineres Auto fährt, ob er es bar bezahlen konnte oder finanzieren musste. Ab einem bestimmten Alter muss jeder selbst wissen, was er macht.

Und solange darunter die Wünsche und Bedürfnisse der Familie nicht leiden, ist es auch meiner Regierung vollkommen egal. Ich hab da noch eine Szene vor fast 30 Jahren in Erinnerung "Ich hätte Lust, mir wieder ein Motorrad zu kaufen" - "Dann kauf dir eins" - und zwei Tage später war sie gekauft.

Was soll man(n) denn sonst machen? Wofür sollte man(n) sonst das Geld ausgeben?

Hier mal ein aktuelles Beispiel zu den Kaufgründen aus einem Parallelthread:

Zitat:

@AgentP schrieb am 12. Januar 2022 um 08:41:36 Uhr:


Hallo in die Runde,

jetzt mit Mitte 50 und der Pension vor Augen will ich mir noch mal etwas gönnen: ein SUV mit "Power"! Nach all den ganzen "Vertreter-Passats" in der Vergangenheit ...
......

War bei mir ähnlich: Ich gönnte mir zum Abschied aus dem Berufsleben einen Mercedes SL 500.

Seit Jahren <10% vom Netto, bin immer gut damit gefahren.

Und zur Frage nach dem warum: Haus ist abbezahlt, das heisst es bleiben nur noch Wohnnebenkosten, Kleidung, Ausgehen, Anschaffungen und Urlaub. So bleiben am Ende noch >30% vom Netto als Sparquote uebrig. Insofern sind die 10% kein Problem - und ich fahre lieber alle drei Jahre einen Neuwagen und habe Null Ausfaelle und keine Reparaturkosten.

Dank der guenstigen Leasingkonditionen war in den vergangenen Jahren immer ein deutlich ueberdimensioniertes Fahrzeug drin, falls ich demnaechst kleinere Bruetchen backen muss ist das kein Problem.

Echt tolles Auto, da "tue ich dir" fast beneiden...

Aber nur fast, einen 500 SL R129 habe ich mir als knapp 40ig Jähriger gegönnt und lange mit viel Vergnügen gefahren. Jetzt, wo mein Rentnerdasein mit dem Noch-Berufsleben kombiniert ist, sind mir diese Fahrzeuge leider vergönnt. Einsteigen okay, dank Erdanziehungskraft. Aber zum Aussteigen dagegen anarbeiten... Da ist mir der Touareg doch deutlich lieber.

Ähnliche Themen

Beim Lesen der ganzen Texte fällt mir gerade ein Satz meines Großvaters ein. Er sagte damals schon, dass man weder in der Familie, noch mit Freunden, schon überhaupt nicht mit Fremden über Geld sprechen sollte. ;-)

Wenn das Auto des Deutschen liebstes Kind ist, muss er wohl menschliche Kinder nicht sonderlich mögen. Aber vorstellbar.

Ich gebe für das Auto nicht sonderlich viel aus obwohl ich Autos in der Regel neu beschaffe. Man muss da eben Angebote vergleichen und darf nicht zu weit oben ins Regal greifen. Mir fällt es im Traum nicht ein, 50.000 € oder mehr dem Autohändler zu überweisen für einen fahrbaren Untersatz. Vielleicht fährt man damit etwas besser, aber für das gesparte Geld kaufe ich mir andere Dinge, die mir was bedeuten oder Geld einbringen.

Zitat:

@Benzputzer schrieb am 12. Januar 2022 um 18:10:23 Uhr:


Beim Lesen der ganzen Texte fällt mir gerade ein Satz meines Großvaters ein. Er sagte damals schon, dass man weder in der Familie, noch mit Freunden, schon überhaupt nicht mit Fremden über Geld sprechen sollte. ;-)

Warum, war der Großvater vielleicht ein Firmenbesitzer oder selbständiger Kaufmann mit eigenem Geschäft?

Ich habe schon im Lateinunterricht in der Schule von den alten Römern den Spruch gelernt:

Pecunia non olet (Geld stinkt nicht)

Mit diesem Spruch rechtfertigte man unsauberes Geld bzw. unsaubere Einnahmequellen.

Meine Geldquellen waren stets sauber und das Geld ehrlich verdient. Deshalb machte ich aus meinem Gehalt und meinen sonstigen Einnahmen nie ein großes Geheimnis, wenn mich ein Freund oder guter Bekannter danach frug. Hausieren gegangen bin ich allerdings mit meinen Einkünften nie.

Zitat:

@Benzputzer schrieb am 12. Januar 2022 um 18:10:23 Uhr:


Beim Lesen der ganzen Texte fällt mir gerade ein Satz meines Großvaters ein. Er sagte damals schon, dass man weder in der Familie, noch mit Freunden, schon überhaupt nicht mit Fremden über Geld sprechen sollte. ;-)

Das ist ein in Deutschland oft gesehene Tugend.

Hier macht man ein Geheimnis draus.

Ich halte das so wie Volvoluder.

Wenn einer fragt, dann sag ich es, natürlich immer nur persönlich und niemals öffentlich und schon gar nicht im Netz.

Mein Eindruck ist, dass man mit einem teuren Auto heutzutage niemanden mehr beeindrucken kann. Ich merke keinen Unterschied in der Außenwirkung, oder Reaktion anderer Menschen - egal ob ich mit meinem 5er BMW, meinem Ford Galaxy, oder dem 12 Jahre alten Skoda Octavia meiner Frau fahre.

Naja ein 5er BMW ist zwar teuer, aber noch lange kein "teures" Auto das auffällt und zu 90% gehört der 5er nicht dem Fahrer. 😁

Ein (teures) Auto muss einem ja nicht gehören. Wenn man es privat least muss man auch über die entsprechende Bonität verfügen und wenn man es als Firmenwagen vom Arbeitgeber bekommt muss man auch in einer entsprechend gehobenen Position sein.
Als Geringverdiener wird man ein teures Auto weder kaufen (außer man hat Rücklagen), noch leasen, noch als Firmenwagen vom Arbeitgeber bekommen können.

Noch zur Frage des TE:
Den Galaxy habe ich als Neuwagen gekauft, weil ich ein praktisches Fahrzeug benötigte (6-köpfige Familie).
Den 5er habe ich als Jahreswagen geleast, weil ich einen 6-Zylinder Benziner mit etwas Leistung haben wollte und die Leasingraten damals extrem günstig waren.
Beide Autos zusammen verschlingen ca. 12-15% meines Monatsnettos in der Vollkostenrechnung.

@Volvoluder: Damals waren einige Dinge wirklich anders. Zum Beispiel hättest du dir bei deiner unpassenden Aussage seinerzeit von den alten Römern eine gewaltige Ohrfeige eingehandelt.

Superbus stultus!

Aufgrund der teilweise unverschämt hohen Subventionen bestimmter Fahrzeuge durch den Hersteller, die Leasingbank oder den Steuerzahler sind oftmals Dicke Fahrzeuge drin, die man sich vom privaten Geld nicht leisten würde.

Beispiel....unser letzter angefragter Audi A3 war im Leasing teurer als ein Range Rover Evoque..... somit wurde es ein Baby Range weil wir uns einen A3 nicht leisten wollten.
Nach dem zweiten Range wurden die Leasingraten beim Evoque II zu hoch.... Zielvorgabe war es 100€ im Monat weniger als mit dem letzten Evoque I.

Durch die extreme Förderung durch Steuerzahler, 0,5% Versteuerung und extrem günstige Leasingkonditionen schafften wir es den gut ausgestatteten Evoque II Hybrid für exakt 100,40€ im Monat günstiger zu bekommen.

Ein A3 mit TDI und dem DSG Getriebe käme teurer...

Somit ist es oft keine Frage...warum die Karre Dick ist!!!

Wir wollen einfach keine kleine billige Kiste fahren, wenn's vom Steuerzahler vergoldet wird einen Dicken, kleinen Öko SUV zu fahren. ;-)

So sieht die Realität leider aus......

ach so, unter 10% vom Netto......schmeiss meine Kohle ja nicht nach Britannien. :-)

Die Frage ist doch ohnehin, wie lange gilt ein Spaßmobil, welches mit BLP 70-100k € in den Preislisten der Hersteller steht, noch als "dickes Auto"?

Fakt ist ja nun einmal, dass solche PKW i.d.R. nach 3-4 Jahren 50% des Wertes verloren haben.

Da ist dann z.B. der BMW 535D xD Touring mit 80-100tkm, der mal nach zähen Verhandlungen für knapp 80k € vom Geschäftsführer des Start-up Unternehmens tatsächlich gekauft (weil 20% Businesskundenrabatt gewährt wurde) und nicht geleast wurde, nur noch 35k € wert.

Ein neuer Volks-Golf 8 Variant 2.0 TDI kostet mit guter Ausstattung neu aber mehr als 38k €.

Wer fährt dann noch im finanziellen Vergleich gesehen das "dickere" Auto????

Ähnliche Themen