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Der Deutschen liebstes Kind, Wieso?
Habe mal eine Frage an euch, wir als Familie besitzen 2 ca. 10 Jahre alte Kombis deutscher Hersteller, finanzieren ein Haus und haben eigentlich ein gutes Netto. Möglich wäre auch 2 Neuwagen zu finanzieren, auch eine "dicke Karre". Ich interessiere mich auch für Autos und fahre gerne mal schnell. Aber ich bin nun Ende 30 und fahre einfach mit meinem alten Insignia, der mich immer adäquat ans Ziel bringt.
Auf unseren Straßen sehe ich aber so unglaublich viele dicke Autos, für die die meisten einen großen Teil ihres Nettos aufwänden. Warum macht ihr das und wieviel Prozent eures Nettos gebt ihr mtl für das Auto aus?
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71 Antworten
Zitat:
@Lattementa schrieb am 12. Januar 2022 um 08:51:58 Uhr:
So ist es in der Tat: der Franzose (wobei es natürlich nicht DEN Franzosen gibt), fährt mir dem klapprig Citroën zum Supermarkt um Champagner und Austern zu kaufen und der Deutsche fährt lieber mit dem Porsche zum Discounter um sich eine Tk-Pizza zu holen. Jeder hat halt unterschiedliche Präferenzen :D
Wenn ich mir die Anzahl der Autos mit französischem Kennzeichen auf den hiesigen Aldi-Parkplätzen anschaue, trifft das nicht (mehr) so ganz zu...
Passend dazu:
Der MC-Donalds der 37.000-Einwohner-Stadt Kehl ist einer der umsatzstärksten in ganz Deutschland. Woran das wohl liegt?
So ist es in der Tat, das hat mich irgendwie mal brennend interessiert, weil ich gestern ein älteres Paar an der Discountertheke das Billigfleich kaufen sah, sie waren auch vor uns an der Kasse und haben wirklich nur Schrott gekauft, Tierwohl (interessiert uns nun einmal) war dort kein Entscheidungskriterium, aber auch alle anderen Lebensmittel waren einfach nur zur Sättigung gedacht. Die Waren wurden dann aber in den Kofferraum eines Mercedes GLC geladen, mit heimischem Kennzeichen. Sowas verstehe ich dann einfach nicht mehr.
Als Hobby kann ich das ja voll nachvollziehen, wenn da das Geld in rauhen Mengen ins Auto fließt, dann ist das so, hast du ja schon gesagt, andere kaufen sich andere Dinge.
Beim Urlaub sind wir zum Beispiel teurer, bzw einfach häufiger unterwegs. Aber da sehe ich den größeren Mehrwert, als beim Auto, irgendwann sitze ich mal vor meinen Enkeln bzw jetzt vor meinen Kindern, die interessiert nicht, welches Mercedes Modell mit welcher Ausstattung ich hatte, aber die Geschichten aus der ganzen Welt, die kommen immer an. Die Erinnerungen und Erlebnisse sind mit Geld kaum zu bemessen.
Aber so unterschiedlich sind die Menschen, das finde ich grade sehr interessant zu lesen.
Gegen einen alten SL kann man ohnehin nichts sagen :)
Nur die Selbstdarsteller, die mit 84 Monats- und einer riesigen Ballonrate den M6 oder CL zur Eisdiele kutschieren, auf der Autobahn aber die LKW behindern, weil das Spritgeld nicht reicht, die kann ich einfach so gar nicht verstehen. Davon gibts leider immer mehr...
Zitat:
@Hannes1971 schrieb am 12. Januar 2022 um 09:06:40 Uhr:
Zitat:
@Lattementa schrieb am 12. Januar 2022 um 08:51:58 Uhr:
So ist es in der Tat: der Franzose (wobei es natürlich nicht DEN Franzosen gibt), fährt mir dem klapprig Citroën zum Supermarkt um Champagner und Austern zu kaufen und der Deutsche fährt lieber mit dem Porsche zum Discounter um sich eine Tk-Pizza zu holen. Jeder hat halt unterschiedliche Präferenzen :D
Wenn ich mir die Anzahl der Autos mit französischem Kennzeichen auf den hiesigen Aldi-Parkplätzen anschaue, trifft das nicht (mehr) so ganz zu...
Passend dazu:
Der MC-Donalds der 37.000-Einwohner-Stadt Kehl ist einer der umsatzstärksten in ganz Deutschland. Woran das wohl liegt?
Die deutschen Billigprodukte ziehen halt auch im Ausland, wie es hergestellt wurde interessiert auch die wenigsten, bzw. kann sich kaum jemand ausmalen, welche geringe Wertschätzung LEbensmittel bei der Herstellung erfahren. Aber falsches Forum, für so eine Diskussion :D Man wird da ohnehin niemanden bekehren können.
Zitat:
@detten83 schrieb am 12. Januar 2022 um 09:15:44 Uhr:
Aber da sehe ich den größeren Mehrwert, als beim Auto, irgendwann sitze ich mal vor meinen Enkeln bzw jetzt vor meinen Kindern, die interessiert nicht, welches Mercedes Modell mit welcher Ausstattung ich hatte, aber die Geschichten aus der ganzen Welt, die kommen immer an. Die Erinnerungen und Erlebnisse sind mit Geld kaum zu bemessen.
Meine besten Erinnerungen und Geschichten entstammen der gemeinsamen Zeit mit Freunden. Wenn man Blödsinn angestellt hat oder bei Road Trips, Ausflügen, Trackdays, etc. Da gibt es für mich mehr zu erleben als bei einem zweiwöchigen Strandurlaub auf den Fidschis mit der Partnerin. :)
Was gilt denn für dich als Netto`?
Was ist wenn man von Vermögen gekauft hat?
Was ist wenn ein Auto an Wert gewinnt anstatt zu verlieren?
Zitat:
@RB26 schrieb am 12. Januar 2022 um 09:38:14 Uhr:
Zitat:
@detten83 schrieb am 12. Januar 2022 um 09:15:44 Uhr:
Aber da sehe ich den größeren Mehrwert, als beim Auto, irgendwann sitze ich mal vor meinen Enkeln bzw jetzt vor meinen Kindern, die interessiert nicht, welches Mercedes Modell mit welcher Ausstattung ich hatte, aber die Geschichten aus der ganzen Welt, die kommen immer an. Die Erinnerungen und Erlebnisse sind mit Geld kaum zu bemessen.
Meine besten Erinnerungen und Geschichten entstammen der gemeinsamen Zeit mit Freunden. Wenn man Blödsinn angestellt hat oder bei Road Trips, Ausflügen, Trackdays, etc. Da gibt es für mich mehr zu erleben als bei einem zweiwöchigen Strandurlaub auf den Fidschis mit der Partnerin. :)
Früher waren wir oft beim Reisbrennen in OSchersleben, zuletzt bei der AVD Classic am Nürburgring, die Geschichten dort leben bis heute. Aber dafür braucht man eben keinen dicken Neuwagen, sondern eben die Autos, die als Hobby laufen. Beim Reisbrennen war ein junger Schnösel mit Nissan GTR, der auf der 1/4 Meile gegen einen getunten Nissan Sunny verloren hat, der Typ ist danach tatsächlich nach Hause gefahren, die Tribüne hat gejubelt. Eben diese Menschen mit diesen Autos sind doch eigentlich nirgendwo hoch angesehen. Wieso macht man dann sowas?
Zitat:
@KapitaenLueck schrieb am 12. Januar 2022 um 09:48:14 Uhr:
Was gilt denn für dich als Netto`?
Was ist wenn man von Vermögen gekauft hat?
Was ist wenn ein Auto an Wert gewinnt anstatt zu verlieren?
Tatsächlich die Summe aller positiven Einkünfte, nicht das zur Verfügung stehende Einkommen nach Abzug aller Fixkosten.
Von Vermögen kaufen ist doch auch irgendwie angewachsen, oder? Es sei denn, man hat geerbt, aber sowas zu verschleudern? Nach 10 Jahren ist der Wert doch nur noch sehr schmal. Und gewinnt ein Auto tatsächlich an Wert? Kurzfristiges An- und Verkaufen bringt bei Classic Cars auf jeden Fall Gewinne. Aber wenn man einen Klassiker selbst fährt, so verbrennt der Unterhalt doch in der Regel den Wertzuwachs.
Zitat:
@detten83 schrieb am 11. Januar 2022 um 22:52:20 Uhr:
Auf unseren Straßen sehe ich aber so unglaublich viele dicke Autos, für die die meisten einen großen Teil ihres Nettos aufwänden. Warum macht ihr das und wieviel Prozent eures Nettos gebt ihr mtl für das Auto aus?
Als Perspektive ist es immer interessant, wie viel andere für Mobilität ausgeben. Ich bin auch immer wieder erstaunt, wie normalisiert es hier ist, ein Netto-Jahresgehalt oder mehr ins Auto zu stecken und/oder jeden Monat ein Paarhundert Euro (an Wertverlust für eine Alltagskarre) ärmer zu werden. Wenn es ein Hobby ist: okay, kann ich nachvollziehen.
Manche haben vielleicht einfach keinen Überblick oder nie nachgerechnet, was sie übers Leben ausgeben und was ein bisschen Downsizing und Geldanlage über Jahrzehnte ausmachen würde. Oder manche wollen halt bei den großen Jungs mitschwimmen und sind erstaunt, das andere prinzipiell nur 10% des Einkommens fürs Auto ausgeben und das für sie selbst ja Fiesta statt 5er bedeuten würde. :)
Wie auch immer: letztlich muss es jeder selbst entscheiden und ändern kann man die Einstellung der anderen eh nicht.
Das ist es wahrscheinlich, die Suche nach Anerkennung und Aufmerksamkeit anderer. Das klappt in D über das dicke Auto ganz gut, in anderen Ländern muss man dafür wirklich etwas leisten. :D
Zitat:
@detten83 schrieb am 12. Januar 2022 um 10:02:55 Uhr:
Zitat:
@KapitaenLueck schrieb am 12. Januar 2022 um 09:48:14 Uhr:
Was gilt denn für dich als Netto`?
Was ist wenn man von Vermögen gekauft hat?
Was ist wenn ein Auto an Wert gewinnt anstatt zu verlieren?
Tatsächlich die Summe aller positiven Einkünfte, nicht das zur Verfügung stehende Einkommen nach Abzug aller Fixkosten.
Von Vermögen kaufen ist doch auch irgendwie angewachsen, oder? Es sei denn, man hat geerbt, aber sowas zu verschleudern? Nach 10 Jahren ist der Wert doch nur noch sehr schmal. Und gewinnt ein Auto tatsächlich an Wert? Kurzfristiges An- und Verkaufen bringt bei Classic Cars auf jeden Fall Gewinne. Aber wenn man einen Klassiker selbst fährt, so verbrennt der Unterhalt doch in der Regel den Wertzuwachs.
Unterhalt muss ich für alles bezahlen, auch für ein Auto und da spielt es keine Geige ob es eine Protz-, eine Normalo- oder eine Classickarre ist.
Ich fahre angehende Classiker die im Wert schon gut gestiegen sind, der eine erreicht knapp wieder der Kaufpreis der andere hat ihn ums 4 fache überstiegen.
Klar, verdienen war jetzt etwas übertrieben aber ich verliere auch nix bzw. verbrenne keine Kohle damit.
Und wenn du über alle Einkunftsarten sprichst dann könnte ich das schon beziffern. 0%, bleibt dabei.
Weiter gehe ich darauf nicht ein. Nimm es so hin.
Zitat:
@detten83 schrieb am 12. Januar 2022 um 10:40:40 Uhr:
Das ist es wahrscheinlich, die Suche nach Anerkennung und Aufmerksamkeit anderer. Das klappt in D über das dicke Auto ganz gut, in anderen Ländern muss man dafür wirklich etwas leisten. :D
Klar kaufen sich einige sowas aus Protzgründen. Es gibt aber auch Menschen die haben einfach Spaß daran.
Mir ist es auf jeden Fall egal und finde es eigentlich auch besser so denn wäre ja langweilig wenn jeder ne Golfklasse fahren würde.
So hat man wenigstens hin und wieder mal was zum glotzen. Find ich gut.
Soll doch jeder machen wo er bock drauf hat.
Zitat:
@detten83 schrieb am 12. Januar 2022 um 10:40:40 Uhr:
Das ist es wahrscheinlich, die Suche nach Anerkennung und Aufmerksamkeit anderer. Das klappt in D über das dicke Auto ganz gut, in anderen Ländern muss man dafür wirklich etwas leisten. :D
Teilweise ist es vielleicht auch eher (etwas irrationale) Angst vor unbekannten Problemen und plötzlichen Kosten. Sobald das alte Auto die erste größere Reparatur braucht, bekommen viele Angst, mal liegen zu bleiben oder ein Groschengrab zu fahren und nehmen dafür den permanenten höheren Wertverlust eines neueren Autos in Kauf. Vielleicht ohne sich das genau durchzurechnen. Ist auch finanziell oft nicht sinnvoll und trotzdem irgendwie nachvollziehbar. :)
@bordsteinkratzer
Das ist auch ein Grund. Selbst ich denke manchmal kurz drüber nach und verwerfe den Gedanken wieder. Ich will Bremse rundum neu machen, vorne auch Scheiben und Sättel, dazu 4 neue Sommerreifen, Klima warten lassen. Da kommt was zusammen, aber dann ist auch erst mal wieder Ruhe. Aber nach 5 Monaten Leasingrate (250 Euro) für einen Kompaktwagen spare ich wieder.
Ein Auto zu warten ist immer günstiger, als sich die Zuverlässigkeit mit einem Neuwagen teuerst zu erkaufen. Mein Auto kenne ich, die Elektronik läuft, bei einem Neuen, wäre ich mir da nicht so sicher.
Bei uns in der Straße wird zum Umtrunk eingeladen und ein Auto vorgestellt, manchmal aus reiner Freude, aber bei den meisten, um gelobt zu werden, zu protzen. Ich lächle es dann weg, wenn mir gesagt wird, dass ja auch ein neuer SL mal was wäre. a) kann ich mir das nicht leisten und b) will ich das auch nicht, man muss auch mal ankommen und damit zufrieden sein, was man hat und nicht immer nach mehr streben. Stichwort, wie oft hat sich Opa ein neues Auto gekauft.
Zitat:
@benprettig schrieb am 12. Januar 2022 um 11:06:42 Uhr:
@bordsteinkratzer
Das ist auch ein Grund. Selbst ich denke manchmal kurz drüber nach und verwerfe den Gedanken wieder. Ich will Bremse rundum neu machen, vorne auch Scheiben und Sättel, dazu 4 neue Sommerreifen, Klima warten lassen. Da kommt was zusammen, aber dann ist auch erst mal wieder Ruhe. Aber nach 5 Monaten Leasingrate (250 Euro) für einen Kompaktwagen spare ich wieder.
Kann ich absolut nachvollziehen. Ich glaube, ich habe auch schon mehr Geld für den Wartungsstempel der Markenwerkstatt bei neuen Autos ausgegeben, als bei älteren Autos jemals repariert werden musste. Wertverlust ganz außen vor. Ich rechne aktuell auch so gegen, dass ein neues Auto für Wertverlust/Leasing xxx€ Fixkosten im Monat wären und solange die alte Karre da im Schnitt nicht ansatzweise rankommt, bleibt sie.
Aber wir sind wahrscheinlich auch sehr genügsam. :)
Edit: und es spielt natürlich eine Rolle, wie dringend man auf den Eimer angewiesen ist.
Ich bin dem Geld einfach nicht böse, es zu behalten. Ich habe früher immer geleast, teilweise vorzeitig teuer beendet. So dumm werde ich nie wieder sein. Mit dem SL hat sich auch so ergeben, wollte von einem CLK zu einer E-Klasse Cabrio wechseln. Aber keine haltbaren Motoren, so tausend Kleinigkeiten, und dann bei offener Suche und dann Recherche kam es zum SL. Soviele größere Cabrios gibt es nicht. 207CC etc. kam nicht in Frage. Leasing eines MB oder BMW auch nicht. Und mit nem 2-Sitzer ist man auch nie dran, mal zu fahren, man wird immer gerne mitgenommen und kann trinken...
Allerdings haben wir zuvor schon unser Leben umgestellt, keine weite Strecke zur Arbeit, nur noch ein Auto. Zum täglichen km-reißen wäre der Wagen zu schade. Dafür würde ich immer einen neuen Kleinwagen kaufen und alle 8-10 Jahre tauschen und über nur 50% Wertverlust freuen. Aber einen Kleinwagen zu fahren erfordert Persönlichkeit, macht halt nicht so viel her, als ein ABM in Pseudokriegsbemalung mit dem kleinsten Stinkediesel unter der Haube, natürlich mit Enfall der Typbezeichnung.