Das unbekannte Wesen: 6-Gang GT, Aisin AWTF-80 SC, Schaltpunkte
Hallo zusammen,
also ich habe meinen S80 nun schon ein Jahr, habe die Software des Automatikgetriebes aber immer noch nicht verstanden und es überrascht mich immer wieder.
Von Anfang an hatte es mich gestört, dass er selbst bei verhaltenem Anfahren, den 1. Gang so bis 1700 U/min zieht. Ist zwar nicht viel, aber da der Erste sich auch etwas "hochfrequenter" anhört, empfand ich das immer als einen Rückschritt in Sachen Komfort, verglichen mit dem Vorgängergetriebe.
Mitte des letzten Jahres hatte ich dann mal die Software updaten lassen und da hatte er deutlich füher geschaltet, so dass mich das schon fast zufrieden gestellt hatte. Leider liess dass im Laufe der Monate wieder nach, so dass ich glaube, dass er irgendwann wieder so wie vor dem Softwarewechsel schaltete. Das ist dann wohl der Adaption geschuldet, wobei sich mir nicht erschließt, warum diese bei ruhigem Dahingleiten den 1. Gang so viel Aufmerksamkeit schenkt.
Hatte mich schon fast damit abgefunden, als dann seit ca. 1 Woche das Getriebe überraschend anders schaltet. Es ist nun so wie ich es mir immer gewünscht habe. Bei ruhigem Anfahren schaltet er in den Zweiten, sobald sich die Räder bewegen, also sehr früh. Wenn man nicht sehr aufpasst, bekommt man gar nicht mit, dass er für ca. 1 sek im Ersten anfährt. Wie kommt nun dieser wunderliche Wandel? Kann das was mit der Außentemperatur zu tun haben. Hatte mal gelesen, das die Adaptionen getrennt für verschiedene Temperaturfenster erstellt werden.
Wann und wie schaltet Euer in den Zweiten?
Gruss
Joerg
Beste Antwort im Thema
Zitat:
@Fox33 schrieb am 23. November 2018 um 17:08:28 Uhr:
Zitat:
@k_b210 schrieb am 22. November 2018 um 09:43:20 Uhr:
Fox33: Ruckt dein Automat beim Zurückschalten immer oder nur in bestimmten Lastbereichen?
Ich kenne es so, dass das Rucken häufig auftritt, wenn man den Motor vorher gefordert hat & dann der Schaltvorgang bei extrem wenig Last stattfindet.Ich denke dein Problem hängt mit der Ventileinheit am Automaten zusammen.
Für den Schaltvorgang sind maßgeblich zwei Ventile verantwortlich.Eigentlich nur, wenn ich ihn ohne Gas ausrollen lasse und dann auch nicht immer.
Und auch nur vom 5. in den 4.
Das Auto hatt erst gut 60.000 km runter
Da ist genau das 'bekannte' Problem.
Mit hoher Wahrscheinlichkeit hat das Ventil der C3 Kupplung ein Problem.
Das gleiche gibt es mit der C2 (das wäre dann der Schaltvorgang von 4 auf 3).
Ideal wäre die Ventilplatte zu zerlegen & zu reinigen. Dann könnte man auch den Vordruck des C3-Ventils etwas zurückstellen. Das sollte auch gehen.
Nach 60.000km sollte ja noch nichts groß verschlissen sein.
Südschwede:
Das Problem tritt gehäuft bei der letzten Ausbaustufe des TF80SC auf, da man dort die Schaltzeiten verkürzt hat & damit auch steilere Druckverläufe benötigt. Genau da kommt der Automat recht nah an seine Grenzen und ist dafür wenig tolerant gegenüber Alterung, blöden Drehmomentverläufen schlechter Adaption, etc.
Ich hatte mir auch mal etwas gebaut um die Öldrücke der einzelnen Kreisläufe mitzuschreiben, aber dafür müssen die Kreisläufe direkt angezapft werden.
Gruß,
Sebastian
37 Antworten
Ja, man kann das Getriebe zum Schalten bringen, durch lupfen des Gaspedal.
Aber wenn man Feuerwerk bestellt, schaltet es auch bei sonst gemütlicher Fahrweise gleich zwei Gänge runter. Da bleibt nur die manuelle Schaltung in der Sportgasse. Da ist es auch egal, ob eine Heico Box verbaut ist oder nicht.
Die Warmlaufphase ist bei einigen Herstellern implementiert, auch bei Opel.
Da bleibt normalerweise die Wandlerbrücke offen um das ATF schneller auf Temperatur zu bringen. Ich glaube das ging bis 67°C ATF Temperatur.
Beim Diesel ist das stellenweise echt nervig. Meinen Opel fahre ich im kalten auch permanent in dem Bereich, wo das Drehmoment wieder abfällt & ich kann nichts dagegen tun....außer mit 80 über die freie Landstrasse tuckern.
Opel treibt es sogar soweit, dass der Automat nicht schaltet, wenn der Motor zu wenig Drehmoment abgibt. So bekomme ich meinen Diesel Bergauf, überland auch gern mal über 3500/min.... ohne erkennbaren Mehrwert.
Fox33: Ruckt dein Automat beim Zurückschalten immer oder nur in bestimmten Lastbereichen?
Ich kenne es so, dass das Rucken häufig auftritt, wenn man den Motor vorher gefordert hat & dann der Schaltvorgang bei extrem wenig Last stattfindet.
Ich denke dein Problem hängt mit der Ventileinheit am Automaten zusammen.
Für den Schaltvorgang sind maßgeblich zwei Ventile verantwortlich.
Grundsätzlich wird von den Ventilen einiges an Dynamik gefordert (Schalten unter hoher Last, schalten unter geringer Last,...)
Wenn die nicht sauber arbeiten, bspw. weil sich Schmutzablagerungen in der Ventilführung befinden oder weil die Führung verschlissen ist, kann das Automatiksteuergerät das bis zu einem gewissen Punkt nachregeln, danach kommt es zu dem Schlagen. Manchmal passen auch die Getriebeabstimmung oder Adaption nicht zum Fahrverhalten. Dann bekommt man das Schlagen auch 'reproduziert'.
Wenn man die Ventilplatte reinigt oder die Ventile tauscht ist das fast ausschließlich Arbeit. Die Materialien dazu kosten fast nichts. Problem ist nur, dass so etwas kaum jemand reparieren will, bzw. die 'Getriebespezialisten' sich ihre Arbeit vergolden lassen.
Gruß,
Sebastian
Zitat:
@k_b210 schrieb am 22. November 2018 um 09:43:20 Uhr:
Fox33: Ruckt dein Automat beim Zurückschalten immer oder nur in bestimmten Lastbereichen?
Ich kenne es so, dass das Rucken häufig auftritt, wenn man den Motor vorher gefordert hat & dann der Schaltvorgang bei extrem wenig Last stattfindet.Ich denke dein Problem hängt mit der Ventileinheit am Automaten zusammen.
Für den Schaltvorgang sind maßgeblich zwei Ventile verantwortlich.
Eigentlich nur, wenn ich ihn ohne Gas ausrollen lasse und dann auch nicht immer.
Und auch nur vom 5. in den 4.
Das Auto hatt erst gut 60.000 km runter
Zitat:
@Fox33 schrieb am 23. November 2018 um 17:08:28 Uhr:
Zitat:
@k_b210 schrieb am 22. November 2018 um 09:43:20 Uhr:
Fox33: Ruckt dein Automat beim Zurückschalten immer oder nur in bestimmten Lastbereichen?
Ich kenne es so, dass das Rucken häufig auftritt, wenn man den Motor vorher gefordert hat & dann der Schaltvorgang bei extrem wenig Last stattfindet.Ich denke dein Problem hängt mit der Ventileinheit am Automaten zusammen.
Für den Schaltvorgang sind maßgeblich zwei Ventile verantwortlich.Eigentlich nur, wenn ich ihn ohne Gas ausrollen lasse und dann auch nicht immer.
Und auch nur vom 5. in den 4.
Das Auto hatt erst gut 60.000 km runter
1:1 das gleiche wie bei mir. Er muss richtig warm sein (also nicht nach 5 km) und dann beim Ausrollen vom 5. in den 4.
Im Sommer bei hohen Außentemperaturen auch von N auf D.
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Dass er bei kalten Temperaturen später schaltet, ist ganz normal. Bei mir legt sich das nach ca. 3-4 Km. Ist auch i.o.
Ich möchte nur mal anmerken, dass mein V70 auf die 150.000 km und 9 Jahre zugeht und die Automatik seit jeher keinerlei Anlass zum Meckern gibt. Keine harten Schaltrucke beim Gangwechsel, kein Rucken oder Schlagen beim Wechseln der Fahrstufen. Ein einziges Mal bei irgendwas in den 70.000ern hat sich die GT beim Wechsel von 4 auf 3 verschluckt und dabei etwas hart geruckt. Das trat nur dieses eine Mal auf und sonst nie wieder. An das Hochdrehen und den anfangs fehlenden Kraftschluss bei Kälte habe ich mich gewöhnt. Getriebeölwechsel + Spülung habe ich bei 110.000 km machen lassen.
Es gibt gewiss bessere Automatikgetriebe auf dem Markt (die 8-Gang im neuen BMW X1 eines Freundes ist ein Träumchen), aber sicher auch schlechtere. Mit älteren DSG z.B. stehe ich auf Kriegsfuß. Ich komme sehr gut mit der GT im V70 klar.
Zitat:
@Fox33 schrieb am 23. November 2018 um 17:08:28 Uhr:
Zitat:
@k_b210 schrieb am 22. November 2018 um 09:43:20 Uhr:
Fox33: Ruckt dein Automat beim Zurückschalten immer oder nur in bestimmten Lastbereichen?
Ich kenne es so, dass das Rucken häufig auftritt, wenn man den Motor vorher gefordert hat & dann der Schaltvorgang bei extrem wenig Last stattfindet.Ich denke dein Problem hängt mit der Ventileinheit am Automaten zusammen.
Für den Schaltvorgang sind maßgeblich zwei Ventile verantwortlich.Eigentlich nur, wenn ich ihn ohne Gas ausrollen lasse und dann auch nicht immer.
Und auch nur vom 5. in den 4.
Das Auto hatt erst gut 60.000 km runter
Da ist genau das 'bekannte' Problem.
Mit hoher Wahrscheinlichkeit hat das Ventil der C3 Kupplung ein Problem.
Das gleiche gibt es mit der C2 (das wäre dann der Schaltvorgang von 4 auf 3).
Ideal wäre die Ventilplatte zu zerlegen & zu reinigen. Dann könnte man auch den Vordruck des C3-Ventils etwas zurückstellen. Das sollte auch gehen.
Nach 60.000km sollte ja noch nichts groß verschlissen sein.
Südschwede:
Das Problem tritt gehäuft bei der letzten Ausbaustufe des TF80SC auf, da man dort die Schaltzeiten verkürzt hat & damit auch steilere Druckverläufe benötigt. Genau da kommt der Automat recht nah an seine Grenzen und ist dafür wenig tolerant gegenüber Alterung, blöden Drehmomentverläufen schlechter Adaption, etc.
Ich hatte mir auch mal etwas gebaut um die Öldrücke der einzelnen Kreisläufe mitzuschreiben, aber dafür müssen die Kreisläufe direkt angezapft werden.
Gruß,
Sebastian
Hi,
Bei mir besteht das Problem demnach an C2, aber auch nur bei höheren Temperaturen. Leider kenne ich niemanden, der so eine Reinigung und Einstellung durchführt. Alle Firmen, die ich bislang angeschrieben habe wollen eher die Ventilplatte austauschen. Vermutlich, um auf Nummer Sicher zu gehen.
Gibts dazu vielleicht gute Infoquellen, sodass man sich da mal selbst dran geben könnte?
LG
Zitat:
@Fox33 schrieb am 23. November 2018 um 17:08:28 Uhr:
Das Problem tritt gehäuft bei der letzten Ausbaustufe des TF80SC auf, da man dort die Schaltzeiten verkürzt hat & damit auch steilere Druckverläufe benötigt. Genau da kommt der Automat recht nah an seine Grenzen und ist dafür wenig tolerant gegenüber Alterung, blöden Drehmomentverläufen schlechter Adaption, etc.
Wenn das so ist, würde das ja einiges erklären. Ich gehe mal davon aus, dass ich mit Bj 2014 die letzte Ausbaustufe habe. Seit Eröffnung dieses threads hat sich die Schaltung bei mir weiter sehr schön eingespielt. Seit dem Kauf vor einem Jahr war ich mit dem Schaltverhalten nicht so zufrieden wie jetzt. Für mich bleibt die Adaption als der Grund für viele Schaltprobleme. Sollten bei mir mal Probleme auftreten, werde ich umgehend die Adaption zurücksetzen und die Prozedur zur Neuanlernung einhalten. Ich glaube damit lassen sich bei diesem Getriebe die meisten Probleme lösen.
Gruss
Zitat:
@k_b210 schrieb am 26. November 2018 um 21:47:18 Uhr:
Südschwede:
Das Problem tritt gehäuft bei der letzten Ausbaustufe des TF80SC auf, da man dort die Schaltzeiten verkürzt hat & damit auch steilere Druckverläufe benötigt. Genau da kommt der Automat recht nah an seine Grenzen und ist dafür wenig tolerant gegenüber Alterung, blöden Drehmomentverläufen schlechter Adaption, etc.
Das klingt nach einer logischen Erklärung. Hoffentlich geht sowas nicht zu Lasten der Dauerhaltbarkeit.
Schwer zu sagen.
Funktionieren tut das Getriebe sicher immer noch lange. Der Bereich in dem es für den Nutzer angenehm ist, wird halt kleiner.
Ich denke das beste Gegenmittel ist Drehmoment. Wenn der Motor mehr Drehmoment liefern kann als fürs vorankommen erforderlich wird die 'Dynamik' des Automaten weniger gefordert (und damit auch weniger Stress mit vermurksten Adaptionswerten), sondern das Drehmoment vom Motor einfach geliefert wenn es z.B. bergauf geht. Ohne entsprechende Drehmomentreserve würde sofort wieder ein Schaltvorgang anstehen....
Das von k_b210 kann ich bestätigen. Habe eine Heico Box bei Kauf im Auto gehabt. Habe sie ausbauen lassen, bin eine Weile damit gefahren und jetzt wieder einbauen lassen. Die GT schaltet jetzt irgendwie wieder harmonischer als ohne Leistungssteigerung und nicht so schnell runter. Es geht mehr übers Drehmoment, vorausgesetzt man hat keinen digitalen Gasfuß.
Zitat:
@Elch-Mogli schrieb am 27. November 2018 um 19:42:44 Uhr:
Das von k_b210 kann ich bestätigen. Habe eine Heico Box bei Kauf im Auto gehabt. Habe sie ausbauen lassen, bin eine Weile damit gefahren und jetzt wieder einbauen lassen. Die GT schaltet jetzt irgendwie wieder harmonischer als ohne Leistungssteigerung und nicht so schnell runter. Es geht mehr übers Drehmoment, vorausgesetzt man hat keinen digitalen Gasfuß.
Ist auch meine Erfahrung mit dem Polestar (bei 231tkm aufgespielt).
Hab jetzt im Insignia ein anderes Kennfeld.
Der hat das gleiche Getriebe, nur Softwareseitig etwas anders gelöst.
Ich ahtte vorher zwar kein Rucken aber dafür schöööön langes Schleifen in den Schaltvorgängen. Das ist jetzt besser geworden.
Elch-Mogli: Wie ist deine Box angeschlossen?
Ich hatte im Insignia zu Beginn eine Box von Irmscher. Die musste ich wieder herauswerfen, da sie nur die Einspritzmenge manipuliert hat. Damit hat die Drehmomentberechnung im Motorsteuergerät nicht mehr gepasst & das Getriebsteuergerät regelt nunmal seinen Hauptöldruck abhängig vom Motordrehmoment.
Auch wenn die Schaltvorgänge anfangs schön waren ist mir die Adaption immer davon gelaufen & der Automat hat nicht mehr sauber geschaltet & stellenweise sogar beim Schalten unter Vollast viel zu lange geschliffen.