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  6. Chiptuning beim TGI (aufgeladener Erdgas Motor) - seriös?

Chiptuning beim TGI (aufgeladener Erdgas Motor) - seriös?

Moin zusammen,
mal schauen, ob hier wieder auf gleich hohem technischen Niveau diskutiert werden kann, wie ich es sonst gewohnt war ....
Also .....
Egal, ob ich mit den 81kW und 200Nm zufrieden bin oder nicht - ist ja ein Quantensprung zum 2.0l "Eisernen Gustav" mit 80kW und 160Nm. Wobei der nicht die deutlich spürbare Anfahrschwäche hatte ....
.... aber ich mache gerne "Selbstversuche" und habe jetzt einen "Tuner" gefunden, der 103kW und 220Nm mit die TGIs von VW anbietet.
Es wird der Ladedruck um 0.3bar angehoben. Jetzt stellt sich mir aber die Frage, wie das technisch gehen soll. Also Ladedruck anheben ja, aber bei einem CNG SRE fehlt mir das technische Know-How in der Tiefe. Beim Otto DI ist das recht "einfach". Mehr Ladedruck, höherer Füllungsgrad, mehr Sauerstoff im Brennraum, mehr Kraftstoff, höherer Mitteldruck, fertig. Aber beim CNG SRE sieht das doch anders aus, da sowohl Ansaugluft, als auch Kraftstoff schon gasförmig sind. Sprich: Sie nehmen sich gegenseitig das Volumen weg. Bei erhöhtem Ladedruck müsste ja auch mehr CNG eingeblasen werden, was aber nicht geht, weil das Volumen schon von der Luft eingenommen wird. Oder geht das in gewissen Grenzen? Oder habe ich da einen Denkfehler?
Den "alten" TSI TwinCharger gab es ja auch mit 110kW.

Danke und Gruß
der "Stevie"

Beste Antwort im Thema

"Wenn es keine Innenkühlung gibt frage ich mich aber warum bei "guten" LPG Anlagen bei Vollast Benzin eingespritzt wird."

Erstens machen das nicht alle - meine BRC kann es, nutzt es aber nicht. Und die Option steht zur Verfügung, weil bei Knallgas und entsprechenden Wärmeströmen Ventile samt Ventilsitz sehr warm werden, was Pitting (Valve Seat recession) beschleunigt. in Benzin sind aber Pitting-verringernde Additive (Magnesium- und Kaliumsalze) enthalten, diese Salze sind in LPG nicht drin. Manche Ventilsitze reagieren auf die Abwesenheit der Additive allergisch, andere nicht. Materialfrage, nicht mehr und nicht weniger. Und eine Option für Umrüster, thermisch sehr hoch belastete Motoren "zur Sicherheit" auf Benzin zurückzuschalten. Kleine Abstimmfehler machen bei Teillast wenig aus, was sich "obenrum" ändern kann.

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Zitat:

@steviewde schrieb am 7. Dezember 2016 um 15:03:52 Uhr:


Auch da steht nix davon, dass es keine Innenkühlung durch Otto-Kraftstoff gibt.

Da steht aber wie Kühlung durch Mehreinspritzung funktioniert, oder? 😉

Klar gibt's 'ne Kühlung durch flüssigen Kraftstoff.
1000°C heißer Topf und da kommt aus 'ner Pipette 'nen Tropfen 30°C warmer Kraftstoff rein.
Kann man sicher ausrechnen was durch das Verdampfen an Wärme abgeführt wird. --> Vernachlässigbar.

Gruß Metalhead

Allerdings. Verdampfungswärme ist typisch etwa Faktor 130 weniger als die Verbrennungswärme.

Die Modellvorstellung der "Verdampfungskühlung" ist einprägsam, aber sowas von falsch. Leider nicht totzubekommen, das wird sogar auf irgendwelchen Meisterschulen gelehrt. Hoffentlich haben die Ausbilder nicht überall solche Böcke....

Zitat:

@steviewde schrieb am 7. Dezember 2016 um 15:03:52 Uhr:



Zitat:

@Rael_Imperial schrieb am 5. Dezember 2016 um 14:39:58 Uhr:



Reicht Dir eine Doktorarbeit zur Widerlegung obiger Behauptung?

http://diglib.uni-magdeburg.de/Dissertationen/2007/fraraab.pdf

Seite 12, Zeilen 13 und 14.

".... reicht Dir eine Doktorarbeit? ..."

... wie witzig. Da steht doch, dass bei nicht vorgelagerter SRE der Kraftstoff noch tropfenförmig in den Brennraum gelangt.
Nur bei vorgelagerter Einspritzung hat der Kraftstoff die Möglichkeit am EV zu verdampfen.

Selber witzig. Ich weiss ja nicht, wo Du obiges Zitat in der Arbeit gefunden haben willst (Quelle bitte), aber ich lese da:
"Während bei betriebswarmem Motor in Teillast mit vorgelagerter Einspritzung der Kraftstoff komplett verdampft wird ..."

Und Vorlagerung ist bei SRE nun mal üblich. Wieso bloß???

Zur Erinnerung (bevor die Diskussion in die befürchtete Richtung abdriftet):
Deine Aussage war "... aber dennoch sehe ich einen Widerspruch in der Aussage, dass bei SRE Benzin schon das Gemisch "gasförmig" ist, wenn es einströmt. ... Fakt ist aber, dass beim Otto SRE am Einlassventil der Kraftstoff noch "tropfenförmig" vorliegt."

... und dazu stehe ich. Wenn man nicht eine uralt Mono Motronik verbaut hat, wird Kraftstoff im Normalfall bei geöffnetem EV eingespritzt. Kostengünstige SRE-Anlagen mit nur zwei Endstufen mal ausgenommen.

Schade, dass die Disse gerade plötzlich nicht mehr online ist. Komisch ....

Wenn es keine Innenkühlung gibt frage ich mich aber warum bei "guten" LPG Anlagen bei Vollast Benzin eingespritzt wird.

Aber wie gesagt: Es wird OT!!

Danke und Gruß
der "Stevie"

EDIT: So, kann jetzt wieder aus der Disse zitieren: " Bei einer Kraftstoffeinspritzung in das Saugrohr bei
geöffnetem Einlassventil (synchrone Einspritzung) ist dagegen der Eintrag von flüssigem
Kraftstoff in den Zylinder deutlich höher als bei einer vorgelagerten Einspritzung."

Jetzt kommen wir der Sache langsam näher.

Bei den ersten Einspritzanlagen, die zwar pro Zylinder ein Einspritzventil hatten, die aber alle zeitgleich von einer Endstufe angesteuert wurden, kam es vor, dass bei einem oder mehreren Zylindern ins offene Einlassventil gespritzt wurde. Im Ergebnis führte das zu erhöhten HC-Emissionen. Das wird in der Dissertation zwei Sätze nach dem von Dir zitierten auch deutlich:
"Der restliche flüssige Kraftstoff wird in Ablagerungen, in Spalten und im Schmiermittel eingespeichert."

Das war ein wesentlicher Grund, weshalb die sequentielle Einspritzung eingeführt wurde: Um zu vermeiden, dass ins offene Einlassventil gepinkelt wurde. Das Ziel einer guten Applikation war es immer, den Kraftstoff vorzulagern, um eine hohe/komplette Verdampfung zu erreichen.

"Wenn es keine Innenkühlung gibt frage ich mich aber warum bei "guten" LPG Anlagen bei Vollast Benzin eingespritzt wird."

Erstens machen das nicht alle - meine BRC kann es, nutzt es aber nicht. Und die Option steht zur Verfügung, weil bei Knallgas und entsprechenden Wärmeströmen Ventile samt Ventilsitz sehr warm werden, was Pitting (Valve Seat recession) beschleunigt. in Benzin sind aber Pitting-verringernde Additive (Magnesium- und Kaliumsalze) enthalten, diese Salze sind in LPG nicht drin. Manche Ventilsitze reagieren auf die Abwesenheit der Additive allergisch, andere nicht. Materialfrage, nicht mehr und nicht weniger. Und eine Option für Umrüster, thermisch sehr hoch belastete Motoren "zur Sicherheit" auf Benzin zurückzuschalten. Kleine Abstimmfehler machen bei Teillast wenig aus, was sich "obenrum" ändern kann.

Zitat:

@GaryK schrieb am 8. Dezember 2016 um 10:45:45 Uhr:


in Benzin sind aber Pitting-verringernde Additive (Magnesium- und Kaliumsalze) enthalten, diese Salze sind in LPG nicht drin.

Hi,

laut EN 228 müssen metallhaltige Additive explizit ausgewiesen werden:

"Insbesondere an allen Stellen, an welchen unverbleite Ottokraftstoffe mit metallhaltigen Additiven in Verkehr gebracht werden, muss eine weitere Kennzeichnung mit dem Inhalt „enthält metallhaltige Additive“ in der jeweiligen Landessprache angebracht sein. Diese Kennzeichnung ist im jeweiligen nationalen Anhang dieser Europäischen Norm festzulegen."

In Dtl. dürften sich daher Magnesium- und Kaliumsalze i.d.R. nicht im Benzin befinden - es sei denn, man kippt sie als "Bleiersatz" selbst dazu.

Grüße

Die gelten nicht als "Metalle", das sind "Erdalkali" und werden im Abdampfrückstand erfasst. Für diese gibts außer dem Rückstand keine rechtliche Grenze. Zudem sind diese "Metalle" dem Kat grad egal. Als Blei aufgegeben wurde kamen diese Additive als Ersatz auf.

Guck dir Patents.google.com zum Thema "Valve Seat Recession" und "Fuel Additive" an.

Zitat:

@GaryK schrieb am 7. Dezember 2016 um 15:59:15 Uhr:


Allerdings. Verdampfungswärme ist typisch etwa Faktor 130 weniger als die Verbrennungswärme.

Die Modellvorstellung der "Verdampfungskühlung" ist einprägsam, aber sowas von falsch. Leider nicht totzubekommen, das wird sogar auf irgendwelchen Meisterschulen gelehrt. Hoffentlich haben die Ausbilder nicht überall solche Böcke....

Deine bereits mehrfach getätigten Ausführungen bezüglich der Brennraumkühlung per fettem Gemisch finde ich wirklich sehr interessant. Das bedeutet also im Klartext, dass man sich höchst aufwendig entworfene Einrichtungen wie z.B. wassergekühlte Abgaskrümmer, um die Kühlung per Gemischanfettung herunterfahren zu können, genauso gut hätte sparen können? Wenn das wirklich stimmt, fände ich das wahrlich pikant.... 😁

Zitat:

@Rael_Imperial schrieb am 8. Dezember 2016 um 09:19:30 Uhr:


Das Ziel einer guten Applikation war es immer, den Kraftstoff vorzulagern, um eine hohe/komplette Verdampfung zu erreichen.

So auch mein Kenntnisstand. Und nun tut man mit der flächendeckenden Einführung von direkt in den Brennraum "pinkelnden" Anlagen das genaue Gegenteil und nimmt somit alle früheren Behauptungen salopp zurück. Fein. 🙄

Hab ich nicht gesagt. Die gekühlten Krümmer entlasten sowohl Turbo als auch Kat thermisch und gestatten den Motor ohne hohe Abgastemperaturen länger bei Lambda=1 zu fahren. Die Auslassventile müssen es überleben. Am Ende bezahlst du mit fast 25% Spritzuschlag für die Kühlung um ein paar Prozent mehr Drehmoment (und damit Leistung) bei der selben Drehzahl zu bekommen. Kein guter Deal find ich. Da bezahle ich persönlich lieber ein paar Prozent mehr Hubraum oder Ladedruck.

@GaryK

Wegen Benzin-Additiven:

Nicht alles, was mal patentiert wurde, kommt auch zum Einsatz.

Habe mir mal Auskunft von kompetenter Stelle eingeholt:

Du hast recht, dass Alkali-/Erdalkalimetalle nicht allg. als »metallhaltige Additive« betrachtet werden.

Allerdings hatte auch ich mit meiner Aussage recht, dass solche Additive in Dtl. nie flächendeckend im Einsatz waren (und erst recht nicht sind, weil das Problem "Valve Seat Recession" heute als gelöst betrachtet wird). In Dtl. hat man den Separatverkauf zum nachträglichen Zusatz präferiert. In der Tschechei gab es dagegen ein "Special 91", das gleich mit Bleiersatz versehen war.

Es gibt also derzeit in Dtl. keine "Pitting-verringernde Additive (Magnesium- und Kaliumsalze)" im Benzin, und damit auch diesbezüglich keinen Unterschied zwischen Benzin und CNG/LNG oder LPG.

Grüße

Sowas kannst du aber kaufen nennt sich dann FlashLube beim LPG Umbau, da kommt genau das zum Einsatz. Kaliumsalze.
Ventilsitze gibt es in verschiedenen Güten. Die billigen sind nicht für trockene Brennstoffe wie CNG,LPG oder auch FlexFuel geeignet, die teuren schon.
Kannst bei Kolbenschmitt, FederlMogul etc nachlesen im deren Themenbereich Sitzringe.

Natürlich kann ich es als Zusatz kaufen, auch für Benzin - das habe ja mit dem präferierten Separatverkauf gemeint.
Es wird aber nicht in der Raffinerie dem Benzin als Additiv zugesetzt, wie weiter oben behauptet wurde.

Grüße

Hallo.
Gibt es hier News?
Hat mal jemand den 1.0 TGI 3-Zylinder-Turbo ein wenig optimiert?

Stevie.
Welcher Tuner würde die optimierung machen?

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