C70 Cabrio (altes Modell) - wohl mein letzter Volvo - Hype oder Skoda?

Sammel 850, S70, V70/XC70 I, C70 I

Hallo ins Forum:

Nach 850er Kombi, C70 Coupe und nun C70 Cabrio (altes Modell) werde ich wohl mein Cabrio (hoffentlich noch lange) bis zum Ende fahren. Momentan 200.000km, ich denke aber, dass 500.000 gut möglich sind (Motorisierung 2.4T mit 193 PS).
Nun habe ich gestern ein Interview mit dem neuen Volvo-Chef Stefan Jacoby gelesen. Der ehemalige VW-Amerika-Chef (ein Marketing-Mann), will Volvo zum Apple der Automobilindustrie machen. Für mich bedeutet das übersetzt "wir machen einen Hype um unsere Produkte, formen sie zum Life-Style-Produkt und können dafür fast jeden Preis verlangen". Im Interview zitiert er seinen Sohn, für den ein Volvo nicht unbedingt zum Fahrzeug seiner Wahl gehört. Aber als ein "Gimmick" des neuen V60 nach 2-stündiger Fahrt zu einer Pause mahnte, da wurde dieses "Feature" von seinem Sohn als "cool" bezeichnet. Aha, wir werden uns dann wohl künftig auf Apple-Volvos mit mehr oder minder "coolen" Gimmicks freuen dürfen. Lieber Herr Jacoby, haben Sie denn von den (Elektronik-) Problemen der Premium-Hersteller (die ich selbst aus zahlreichen Projekten mit den Herstellern kennenlernen durfte) nie etwas gehört?
Das Thema Langlebigkeit und Zuverlässigkeit wird von Jacoby eher als Prio 2 Thema behandelt. Allein der "Coolness-Faktor" zählt. Die Frage ist nur, ob die Volvo-Kunden diesen Paradigmen-Wechsel auch mitmachen werden.
Nur als kleines Beispiel: Aus reinem Interesse habe ich mir mal einen V50 konfiguriert, der bestimmte Dinge (die ich im C70 habe) aufweisen sollte. Als ich dann auf den Endpreis von knapp EUR 40k blickte, dachte ich erst mal, das muss ein Fehler sein. War es aber nicht. Zum Vegleich habe ich dann mal bei Skoda nachgesehen (ein Freund meiner Tochter hat als Geschäftswagen einen Skoda Octavia Kombi RS gewählt. Eine Sitzprobe war sehr überzeugend). Von Skoda weiß ich, dass die Marke innerhalb des VW-Konzerns ein Problem hat. Sie sind zu gut, d.h. im internen Ranking ist die Reihenfolge Audi-Skoda-VW-Seat (und das sieht VW nicht gerne). D.h. bessere Verarbeitungsqualität als die Fahrzeuge aus Wolfsburg (kann ich mir nach einigen Kontakten mit Kollegen aus Mladá Boleslav auch vorstellen). Ich habe mir dann auch einen Octavia Kombi RS konfiguriert. Erstaunlich ist, dass es kaum noch Zusatzoptionen bedarf, da der RS fast eine komplette Serienausstattung hat. Noch erstaunlicher ist, dass ich bei der Konfiguration des RS auf einen Endpreis von knapp EUR 33k kam. D.h. der Skoda ist fast EUR 7k günstiger als der vergleichbare V50.
Gut, der Skoda hat nicht den "Coolness-Faktor" des Volvo und mag eher bieder und vernünftig wirken. Aber zumindest für mich rechtfertigt der Image-Anspruch (es ist ja nicht die technische Überlegenheit des Volvo) keinen Preisunterschied in dieser Größenordnung.
Mich würde interessieren, wie Ihr die Neuausrichtung der Marke Volvo seht.
Grüße, Ingolf.

Beste Antwort im Thema

Danke, die Langversion kannte ich noch nicht. Jupp, da ist der seitlich verschobene 4-Zylinder gut zu sehen, der ist quasi auf die Beifahrerseite geklappt worden - kein schöner Anblick.

Ich verstehe Deinen Hinweis in Richtung Nostalgiefans jedoch nicht. Ich habe nichts gegen ABS, ESP, ASR und co im Fahrzeug - solange das Fahrzeug OHNE diese Dinge (z.B. bei Ausfall der entsprechenden Elektrik) beherrschbar bleibt.

Schönes Beispiel ist der Golf IV: Ohne ESP ist das Ding eine einzige Schleudersau, auf den üblichen Rundkursen und Bergab-Brems-Strecken der ADAC-Testzentren kann man das schön nachvollziehen. Mit ESP fährt er spurstabil und sicher, keine Frage.
Trotzdem darf es meiner Meinung nicht sein, dass so ein Fahrzeug auf diesen Kursen von einem Renault Twingo ohne diese Extras deklassiert wird.
Oder eben von einem Volvo 850.

Gibt genügend andere Fahrzeug, die erst durch massives Eingreifen von Regelelektronik "fahrbar" werden. Liebe Herren Ingenieure, das kann doch nicht der Weisheit letzter Schluss sein, dass wir Fahrzeuge bauen die wie eine F117 in ihrer Normalkonfiguration inherent unstabil sind und erst durch den Einsatz von Computertechnik für Normalsterbliche nutzbar werden.

Passive Sicherheit ist auf dem Rückschritt. Sei es die Rundumsicht (die Größe der Glasflächen nimmt stetig ab, rückwärts einparken ist ohne Parkpiepser bei vielen Fahrzeugen nicht mehr möglich, Fußgänger/Fahrradfahrer werden ohne toter-Winkel-Assistent unsichtbar), die Beherrschbarkeit ohne Elektronik oder die Rückmeldung über die Fahrbahnbeschaffenheit, die beim Fahrer dank Weichspüler-Fahrwerken und entkoppelter Lenkung/Gaszüge/Bremsen nicht mehr ankommt (das Popometer wird somit nutzlos).

Die aktive Sicherheit im Crashfalle steigt, das kann man nicht bestreiten. Man schaue sich nur mal Bilder der Unfälle modernerer Fahrzeuge verglichen mit älteren an. Dass man jeden Wagen aber auch "unglücklich" treffen kann zeigt zum Einen dieses Video, zum Anderen aber der Golf VI, der mit ein paar jungen Mitfahrern sich vor ein paar Monaten um einen Laternenmast wickelte und dabei quasi zweigeteilt wurde.

Das mit den Fußgängern war mit Absicht überspitzt. (angeblich stammt die Äußerung übrigens von Helmut Schmidt, konnte ich aber nicht verifizieren)
Aber ich finde es wirklich peinlich, dass gewisse Designmerkmale aus solchen Gesichtspunkten heraus einfach eingedampft werden.
Sorry, aber wer sich nicht dem Straßenverkehr angepasst verhalten kann, der sollte nach Möglichckeit daran auch nicht teilhaben. Uns hat man als Kindern beigebracht vernünftig zu gucken ob ein Auto kommt und nur die Straße zu überqueren wenn wir 100% sicher sind dass wir es schaffen.
Umgekehrt haben wir in der Fahrschule gelernt, auf Gefahren am Straßenrand zu achten und diese richtig zu deuten. Wir bekamen noch gesagt: Ihr müsst immer in 4 Fahrzeugen gleichzeitig fahren, den 2 vor euch und dem ersten hinter euch - und auf diese reagieren.

Was ist heute der Fall? Ich hab fast den Eindruck, dass gesagt wird: macht doch was ihr wollt, die weichen Autos fangen euch schon auf. Ist doch Dummfug.
Kollisionen sollten vermieden werden. Es ist schön, den Schaden der bei einer entsteht zu minimieren - besser ist es aber wenn der Schadenfall gar nicht eintritt weil
- der Kollisionpartner rechtzeitig gesehen wird
- der Fahrzeugführer in der Lage ist auszuweichen
- oder in der Lage ist rechtzeitig zu bremsen und zum Stillstand zu kommen

Ich fühle mich in einem Auto, aus dem ich kaum rausgucken kann, NICHT sicher. Nur eingesperrt.

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Stell ich mal die vielgeliebte Frage in den Raum:
Warum muss ich mir immer neue Kunden / eine neue Zielgruppe suchen ??????
Ich hab doch eingentlich eine große Klientel !
Muß ich ich die, die 'mich so lieb' haben dann auch noch unbedingt verschrecken ?????
Für die Aple-Juppie-Techno-LutschbonBon-Gimmick-Techno-Freaks und die mit zu viel Geld hab ich ja auch schon was ....
Es gibt - wenn gut gemacht - noch sooooo viele Leute, die der Marke eigentlich treu bleiben wollen - aber eben wegen Kosten und 'nicht zeitgemäßem Oldie-Design' dann eben wo anders hin flüchten.
Das haben schon zig andere Marken - nicht nur im Fahrzeugbereich - 'excellent' nachhaltig bewiesen.

Zitat:

Original geschrieben von TERWI


Stell ich mal die vielgeliebte Frage in den Raum:
Warum muss ich mir immer neue Kunden / eine neue Zielgruppe suchen ??????
Ich hab doch eingentlich eine große Klientel !

Zum Einen, weil es unsere immer schneller, höher und weiter Mentalität ist.

Und zum Anderen, wir sind alle auf Wachstum und Wirtschaftlichkeit getrimmt, oder anders gesagt, die Anteilseigner wollen Renditen sehen. Der Kundenkreis und die Marke muss wachsen und das geht nun mal nur über die "Eroberung" neuer Zielgruppen.

Nur muss halt jeder für sich entscheiden, in wieweit er mit dem Strom schwimmt und jeden Trend mitmacht... Fakt ist jedoch eines, die Entscheider in den Firmen sollten zum Wohl der Marke handeln. Und das ihre beratenden Strategen oftmals mit ihren Einschätzungen daneben liegen, zeigt die Geschichte von vielen Firmen. Zu einer gelungenen Wende fällt mir ein positives Beispiel ein, Jaguar. Nachdem die dortigen Entwickler wieder weitgehend freie Hand haben, zeigen sie was sie drauf haben und längst vergessen sind die trüben Tage unter Ford-Regie.

Können wir also gespannt sein, wie sich die Zulassungszahlen bei Volvo entwickeln.

Gruss
zweig20

Stimme dir größtenteils zu !

Kleine Korrekturen seien bitte der Korrekheit erlaubt:

Wir sind nicht alle auf Wachstum und Wirtschaftlichkeit getrimmt, wir werden ! Zwangweise ....
und
Es ist nicht unsere immer schneller, höher und weiter steigende Mentalität - das wird uns suggeriert !

Deswegen ist mir Dacia - Renault auch so sympatisch.

Echte Volkswagen, null Gedöns, reine Fakten und Preise als Werbung.

Klasse! Die haben sich ihre Zielgruppe erobert, und die höchsten Wachstumsraten als Marke auch nach den Abwrackprämien.

Volvo?

Hmm, ich bin da skeptisch, trotz des relativ gut gelungen 60er. Mir ist er zu klein - ein Logan Kombi hat mehr nutzbaren Kofferraum.

Der V70III ist EIN GRAUS! Mein Gott ist die Karre häßlich! - die haben sich auf das Geely Design schon mal vor der Übernahme eingeschossen... Der sanft-fließende S80 ist da besser gelungen, aber zu konservativ / Mainstream. Die SUV's? Sorry, aber mit so einem komplettem Design- und Fahrdynamischen Unsinn kann man sich doch nicht auf Öffentliche Straßen trauen.... C30 Front seit dem Facelift ? Ach du meine Sche**e - Mischung aus Koreaner, Geely und Peugeot-Maul.... 😰

Zu einem dieser Schnöseligen neuen Volvo- Range Rover - Jaguar Yuppie-Glaspaläste bekommt mich jedenfalls keiner mehr freiwillig!

Da weiß man doch sofort, wo der Hase lang läuft. Das ganze pikierte Getue, die Prachtbauten und Hochglanz-Printwerbung in Architekten- bzw. semi-schwu.. äh, metrosexuellen Lifestyle Magazinen und die Business-Leasing-Quersubventionen zahlt man doch als privat kaufender Barzahler alles mit (ja, es gibt noch Leute die Cash auf die Kralle kaufen! 😉).

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Tja,

und irgendwann werden die Aktionäre merken das man Geld nicht " Essen " kann, aber dann wirds zu spät sein😁

Diese Gier nach Mehr Geld, vernichtet immer mehr Arbeitsplätze und der Kunde macht den Blödsinn mit und läßt sich immer teure Auto s mit Gimmiks aufschwätzen die er in Wirklichkeit nicht braucht. Die nützen niemand wirklich was und die braucht auch niemand. Früher gab s auch mal sowas wie die Soziale Verantwortung des Unternehmers, heute zählt nur noch der Gewinn, Arbeitsplätze und Menschen zählen nicht mehr. Deswegen wird es irgendwann auch keine Kosumenten mehr geben, weil keiner mehr Geld verdient um zu konsumieren😎

In Holland fahren nicht so viele Neuwagen wie in Deutschland rum, das merkt man schon direkt hinter der Landesgrenze. Und jedes zweite Auto in D ist doch auf Pump gekauft. Meiner gehört mir und nicht der Bank😁

Mennzer

@Gesichtsbaustelle: Den Vergleich zwischen beiden Fahrzeugen halte ich keineswegs für schwachsinnig. Meine Erfahrungen mit dem V50 (als Ersatzwagen) nicht schlecht. Meine kurzen Eindrücke des Octavia RS - WOW. Bzgl. "technisch veraltet" - was bedeutet das eigentlich? "Erwachsener" hat es sehr richtig beschrieben.
Der Großteil der heutigen Fahrzeuge wird nie das Potential zum Klassiker haben. Wenn man (in Projekten) mitbekommt, wie heute z.B. die Fahrzeugelektronik "zusammenkonfiguriert" wird, dann wird (zumindest) mir schlecht. Wer denkt, dass z.B. die Steuergeräte EINES Herstellers (der diese durchaus anbietet) in einem Fahrzeug verbaut wird, der täuscht sich gewaltig. Da wird selbst in Fahrzeugen, die sich in Preisregionen > EUR 60.000 bewegen, oftmals so kalkuliert, dass man sich pro Steuergerät den möglichst günstigsten Anbieter aussucht. Der Rest wird dann per Software "hingebogen". Es ist dann nicht nur die Vielfalt der unterschiedlichen Elektronikbausteine, die zu pflegen ist, sondern die Module werden noch einmal durch die Zahl der verschiedenen Softwarereleases multipliziert. Man könnte jetzt natürlich sagen, dass sich die Softwareversionen einfach "archivieren" lassen. OK, das stimmt - nur was sieht mit der Pflege dieser Programme aus? Es ist ein Irrglauben, wenn man meint, dass es in 20 oder 30 Jahren noch genügend entsprechende Entwickler gibt, die in der Lage sind, diese Pflege zu gewährleisten. Schaut Euch einfach mal um und fragt, wer noch in der Lage ist (beispielsweise) COBOL, PL/1 oder APL Anwendungen zu pflegen. Und auch das hat "Erwachsener" richtig erkannt, der Schlosser wird auch noch in 50 Jahren in der Lage sein, ein mechanisches Teil anzufertigen (selbst wenn es nicht optimal gefertigt ist).
Aber - wie in einem Beitrag auch erwähnt, es läuft auf das "Wegwerfen" hinaus.
Ich schreibe diese Punkte nicht aus einem "Bauchgefühl" heraus, sondern weil ich diese Dinge (fast) tagtäglich im Projektgeschäft bei unterschiedlichsten Herstellern erlebe und mich über das Ignorieren der resultierenden Probleme manchmal ärgere.

Grüße vom Warnemünder.

Der aktuelle Skoda Superb ist der Grund dafür, dass konzernintern beschlossen wurde, die Marke "abzuwerten" und in Zukunft billigere Komponenten zu verbauen - die Qualität wurde zu gut. Schaut euch den Kombi mal an, der hat sogar SINNVOLLE Sachen en Masse dabei (z.B. Schienen im Kofferraumboden, in die Pfosen eingeklinkt werden können die den Verzurrgurten Halt bieten!)
Dazu dann noch dezentes, aber eigenständiges Styling (Fahrzeugname in der vorderen Kante der Klarglasscheinwerfer im Reflektorboden eingeprägt).
Rundum schönes und gelungenes Auto, aber etwas langweilig (wie Audi halt).
Einige der angesprochenen Klassiker werden es aber nicht zum Oldtimer schaffen - den D-Kadetts rosten die Domlageraufnahmen weg, anderen geht es dank bescheuerter Ersatzteilpolitik nicht besser (womit wir wieder bei Volvo wären - für meinen 480 gibts keine Rückleuchten mehr neu, keine Blinkergläser, keine Fußmatten, keine Heckrollos/Heckscheibenjalousien/Armlehnen, quasi alles was 480-spzifisch ist gibts nimmer).

Schaut euch aber mal um, Individualität wird heutzutage nicht mehr über das Fahrzeug selbst, sondern über dessen Features definiert. Sportliche Kisten liegen wie Blei in den Regalen (selbst die limitierten Ford Focus RS gibts noch zuhauf, und die Händler müssen sie wegen der EU-Norm dieses Jahr alle einmal zulassen), sogar der Nissan GT-R verkauft sich in Japan nicht besonders.
Die jüngere Autokäufergeneration steht eher auf Gimmicks, gute Soundsysteme mit Ipod-Integration (nicht nur Anschluß, Steuerung der ganzen kiste über den Farbtouchbildschirm muss schon sein), geringen Verbrauch (man ist ja öko...) und praktisch nutzbaren Platz. Raus kommen dann Lifestyle-Edition vom Citroen Berlingo Diesel mit Platz für Surfbretter oder Wagen wie der Nissan Cube, respektive in den USA die dort sehr beliebten Scion.

Der Fast&Furious-Trend ist dabei auch wieder auf dem Abstieg, nicht zuletzt da im letzten der Filme ja auch eher Muscle-Cars eine nicht unbedeutende Rolle gespielt haben, das hat den Neuauflagen von Charger und co kurzfristig nochmal einen Boom beschert, der aber spätestens durch die Wirtschaftskrise einbrach.

Seht es einfach so: Der jüngere aktuelle Autokäufer sieht das Auto als Nutzgegenstand und ist ansich nicht mehr so auto-affin wie wir es waren/sind. Die Ausnahmen hiervon sind stetig schwindend, und in der U20-Generation kaum noch vorhanden.

Einer der Gründe ist sicherlich auch, dass die Supersportwagen fehlen.
In meiner Jugend waren Autoquartetts mit den unglaublichsten Ferrari, Bugatti, Vector, Lotus, Lamborghini und co die Norm, die Zahlen dieser Fahrzeuge waren gegenüber dem, was wir tatsächlich täglich bewegten (Golf1, Kadett, W123) sowas von aus einer anderen Welt, dass man die Teile geradezu angehimmelt hat.
Heutzutage?
Was ist an einem Lamborghini schon besonders, wenn man quasi denselben Motor in einem Audi bekommt? Was hat ein Ferrari für einen Reiz, der von einem 5er-BMW eingeholt werden kann? Von einer verdammten Limousine?

Die Magie ist weg.

Mein Senf zum Thema Volvo.

Ab und an hab ich hier gelesen, daß Volvo früher etwas bestimmtes "sein wollte". Davon gehe ich erst gar nicht aus. Ich glaube eher, daß sich in den 80ern bei dieser Firma etwas entwickelt hat. Und zwar die Langlebigkeit der 200er Baureihe (an der Volvo ja damals auch fast zugrunde ging, denn die Fahrzeuge hielten so lange, daß keiner sich einen neuen kaufen mußte). Dann sollte diese Reihe durch den damals neu gestalteten 850 ersetzt werden. Es klappte nicht wirklich, denn die Kundschaft bestellte soviele 200er bei dieser Verkündung, daß der "Alte" weitere Jahre gebaut werden mußte. Zwischenzeitlich gab es dann den Wechsel auf die 700/900er und erst da wurde die 200er Baureihe endgültig abgeschafft.
Diese Verlängerung der Bauzeit, die eigentlich gar nicht geplant war, bescherte der Marke bereits den Ruf des "ewig Haltbaren" und aufgrund der optischen Gleichheit natürlkich auch den Ruf des "Kantigen". Jahrelang konnte man an diesen Stilmerkmalen festhalten, bis weit in die 90er hinein reichte der Ruf, sah doch auch der "neu gestaltete" 850 noch so kantig aus, wie der "Vorgänger" der 200er Baureihe. Nur irgendwann verläuft sich so ein Ruf auch, irgendwann reicht das nicht mehr, Kunden anzuziehen. Irgendwann muß etwas Neues her. Und so versuchte Volvo ja bereits mit dem ersten Facelift (im Jahr 2000) den 850 stylischer zu trimmen - er wurde zum V70 (und auch die Modellbezeichnungen tragen der Neuerung im Konzern Rechnung).
Lassen wir die Ford-Ära als Grundlage einmal außer Betracht, so wurde der V70 II einfach nur logisch weiterentwickelt, moderner gestaltet und deutlich weniger kantig. Und genau so zieht sich die Design-Änderung eben fort - bis heute. Es gab komplett neue Modelle (XC90, später XC 60, aber auch eigenentwickelte V50 - weg vom Mitsubishi-Vorgänger V40), die vorher in ihrer Größe und Form im Konzern nicht denkbar gewesen wären. Und trotz kaum Veränderung und nicht den besten Noten bei ADAC und TÜV verkauft sich der XC90 nach wie vor gut.
Sowas merkt auch ein Konzern und wittert seine Chance: Neues Image, neue Identität, neues Design, neue Kunden und vor allem MEHR Kunden. Dieses Ziel lässt die Augen der Designer, der Vorstände bei Volvo (und allen anderen Marken) glänzen. Und der Trend gibt Volvo recht. Es scheint zu funktionieren. Seit es die neuen (genannten) Modelle gibt, fahren Menschen Volvo, die vorher nie zu dieser Marke gegriffen hätten. Logische Folgerung: Neuer S/V60 - stylisch, modern, "antibrav" (um das biedere Image endgültig abzuschütteln - auch die Modellbezeichnung V"60" passt ja eigentlich nicht, da Kombis ja immer eine ungerade Zahl zu Beginn tragen. Da wurde ein Modell neu in das System eingepflegt).
Auch ich liebe "die Alten" mehr als die Neuen, sehe den Grund, warum "ich" Volvo fahre immer weiter wegschwimmen, sehe die Marke zu einem "Einheitsbrei-Design" verkommen (mein Volvo-Händler sagt zum V60, er brauche keinen Kombi, bei dem die hintere Seitenscheibe so groß, wie ein Außenspiegel sei). Auch ich bin traurig, daß auch diese bisher so "bodenständige" Marke zum "Lifestyle" verkommt, sich weniger abhebt aus der Masse oder die alten Tugenden (Langlebigkeit, Robustheit) vergisst. Auch ich mag die neuen Modelle zunehmend weniger (und die Motorenpolitikl weg vom 5-Zylinder tut ihr Übriges, sich bei mir unbeliebt zu machen).
ABER: Wir müssen und auch eingestehen, daß wir wohl eher in der Minderzahl sind. Wir sind "einige wenige Enthusiasten", die am Alten festhalten. Die möglichst keine Änderungen wollen oder zumindest eine weitere Anlehnung am Althergebrachten. Doch genau weil wir unsere "Alten" weiterfahren, sind wir für die Marke die schlechtesten Kunden. Wir kaufen schließlich keine neuen Autos und finanzieren somit den Konzern nicht. Von uns kann Volvo also schon mal nicht leben. Es ist ein wenig wie bei den Wahlen in der Politik: Wer nicht hingeht, darf nachher nicht meckern. Oder übertragen: Wer dem Konzern kein Geld gibt (und neue Autos kauft), kann eigentlich nicht über das zukünftige Design meckern.
Schade ist es, aber überlegen wir doch mal, daß sich die Welt einfach weiter dreht ......... Und auch wir finden entweder ne Marke, die uns besser gefällt, die wieder gut zu uns passt (Skoda, Citroen oder Dacia sind ja schon gefallen nur als Beispiele - weitere könnte man anführen, aber das lass ich mal) oder wir fahren eben noch lange die "guten Alten".
P.S.: Ähnliches und neues Thema: Saab lieben wir ja auch wegen seiner (nordischen) Vergangenheit - aber den neuen 9-5 kauft auch keiner. Wie soll so eine Automarke überleben (ganze Konvois haben dafür gekämpft, aber keiner kauft ein neues Auto). Nur so als Denkanstoß :-))

Na ein Glück dass ich den Blödsinn nicht mit machen muss- für mich wird ein Auto erst interessant wenn es ca. 10 Jahre auf dem Markt ist. Dann hat es dann den "Test of Time" bestanden!
Neulich hat ein Freund von mir in meinem ollen 850er gesessen und da wurde er, als V70 Fahrer der neusten Generation, richtig wehmütig.....hat nur Ärger mit den "schicken gimmicks"
Obwohl von den Innovationen in Richtung Leistung/Verbrauch war er beim V70 schon begeistert
tja da kann der 850er tatsächlich nicht mithalten.
Warum gibt nicht eine sinnvolle Kombination aus diesen beiden Anteilen?? Würde ich sofort kaufen - nach 10 Jahren😉

@ gersichtsbaustelle,

hier regt sich keiner auf, sondern hier wird sich über den Einheitsmüll von Volvo amüsiert. Ich will son s60 gar nicht probefahren wozu ich bin mit meinem 855 T5 vollauf zufrieden.

Und dienstlich muß ich mit modernen VW-Schrott rumfahren, es ist immer eine freude zum Feierabend in meinen kantigen Elch zu steigen ohne Gepiepse und geblinke 😁 Ich bin vollauf zufrieden mit Elch 🙂🙂🙂

Mennzer😁

@ Aelg:
Ich stimme dir voll und ganz zu.

Nur eine Anmerkung hätte ich noch: schaut man sich die Zahlen an, wird man feststellen, dass ein Autohaus mehr Geld mit Reparatur / Service / Ersatzteilen verdient, als mit Neuwagenverkäufen. Ich bin jetzt zu faul das raus zu suchen, also schmeiß ich jetzt nicht mit %-Zahlen um mich.
Dummerweise wissen vielen Autohäuser das nicht, bzw. gehen falsch damit um. Man könnte ja mal dem Meister einen Vorführwagen spendieren anstatt immer nur dem Verkäuferschnösel.
Soll heißen: den Händlern, aber auch dem Konzern an sich sind wir als Besitzer von alten Autos sehr wohl recht. Hinzukommend vertreten wir ja die Qualität der Marke auf der Straße, gerade dadurch, dass die Alten Hobel immernoch laufen mit 300tkm ++

Was Volvo angeht sei mal gesagt das heutzutage nicht mehr nur eine Person die Kaufentscheidung füf eine Auto trifft, sondern mehrere (Familie...). Das wissen die Hersteller genau so gut, wie die unter uns die Kinder und / oder Frau haben - klar einige "meine Alte hat nix zu melden wenn ich mir n Karren kaufe" Vertreter gibts immer. Also versucht man mit den Produkten auch die anderen Träger der Kaufentscheidung an zu sprechen. Z.B. die pupertierenden Kinder mit irgendwelchen ipod Gimmicks. Denn wenn die kinder das auto "cool" finden nerven sie so lange bis der Vater eben dann doch den stylischen Wagen kauft anstatt den praktischen.

Volvo und Geely sind sich einig, die Marken zu differenzieren (vgl. eine der letzten "Autohaus" oder "Kfz-Betrieb" Ausgaben). Im selben Artikel steht auch, dass Volvo sich noch stärker im Premiumsegment etablieren will - und wie macht man das? man muss ein Konkurrenzprodukt zu bereits vorhandenen Produkten schaffen (3er, 5er, A4, A6, c/e-klasse). Wobei wir wieder beim v50 und v60 wären.
Und wir wissen alle: zu den Alleinstellungsmerkmalen des Premiumsegments bzw. eines Premiumherstellers gehört eben der Preis.

Bsp VW: man kann keinem verkaufen der Phaeton strahlt Exklusivität aus, wenn man im gleichen Portfolio einen Fox für 10k € hat - kurz gesagt. Keine Sau nimmt VW als Premiumhersteller war. Darüber könnte ich mich jetzt auch noch auslassen... z.B. über Kannibalisierungseffekte im eigenen Konzern oder über Markenidentität usw...

So wer bis hierher gelesen hat und mich dran erinnert bekommt beim Treffen nen gutes Alpirsbacher Klosterbräu spendiert.

Zitat:

Original geschrieben von mennzer


ohne Gepiepse und geblinke

Das ist das ALLERWICHTIGSTE. Es ist wirklich das, was ich bei neuen Fahrzeugen am meisten hasse. Wenn neu, dann nur wie hier schon vorgeschlagen eine Sparta-Version à la Dacia.

Zitat:

Original geschrieben von TERWI


...Für die Aple-Juppie-Techno-LutschbonBon-Gimmick-Techno-Freaks und die mit zu viel Geld hab ich ja auch schon was ....
...

Zitat:

745 02/87, B230K ohne alles

Warum fährst Du Deinen 745er ohne "Aple-Juppie-Techno-LutschbonBon-Gimmick-Techno" nicht mehr und bist auf einen El. Fensterheber, Airbag, Beifahrer Airbag, Seitenairbags, Schiebedach, Servolenkung, Sitzheizung, Tempomat, Alufelgen, Zentralverriegelung, Klimaautomatik, Anhängerkupplung, El. Wegfahrsperre Crossoverversuch umgestiegen?

hoch erstaunt

lechrainer

Ich bin (fast) ernsthaft am Überlegen, mir als Winter- Feld- und Wiesenauto einen Lada Niva zu kaufen.

Denn selbst Dacia muß ja einiges an Elektronik und sogar ABS verbauen, der von mir bereits probegefahrene Duster SUV's ist eigentlich auch nur ein "Soft-Suff", d.H. eine höhergelegte Kompaktplattform.

Nur so zum Spaß sollte es möglichst einfach sein, und ewig halten. Klar läuft sowas nicht wesentlch über 100km/h, und die Fahrgeräusche erinnern eher an ein Kartoffelerntegerät als an ein Auto.

Der Niva entstand 1978 auf Basis des Shiguli (Lada Fiat 124-Klon), und läuft bis zum heutigem Tage mechanisch (fast) unverändert in AvtoVAZ-Kombinat in Toggliatti vom Band.

ok, Bosch Einspritzung und Kat hat er zwar inzwischen, ab Produktion 10/2010 sogar Euro 5 (ich würde mir max. Euro4 holen, da bei E5 schon elektronische Gaspedale und DKs verbaut werden müssen 🙁 ).

Die Karre ist komplett Mechanisch. Kein ABS, Kein ESP. NIX elektrisch (zum Glück, die Soviets- ähhh, Russen können das nicht so toll 😁). Dummerweise ist die Servolenkung und Wegfahrsperre inzwischen Standard (braucht man nicht, geht bloß kaputt! 🙂)

Die Älteren Nivas kann man sogar noch ankurbeln - die Kurbel ist wie beim 2CV Teil des Bordwerkzeuges.

Klar ist: z.T. echt schlechte Materialqualität, miese Verarbeitung, Grobmechanik und sehr rostiges Blech, aber eben von jedem besoffenem Dorfschmied in Omsk / Sibirien bzw. von mir selbst noch zu richten.

Wenn die Euro4-Einspritzmodule / Zündbox nicht mehr funzen sollten, passen auch der simple Vergaser und die Kontaktzündung aus den Vorgängern drauf - ist der gleiche Motorblock wie ein Fiat 1300-1600er aus den späten 60er Jahren, bzw. Lada aus 70er-80er Jahre! 🙂

Unten meine Beiden Lieblings-Niva als 4-Türer bzw Extended-Cab Pickup (gibt es seit EU-Beitritt des Baltikums auch mit EU Zulassung neu!)

Von Volvo wäre mir ein Niva-ähnliches Simple-Bil natürlich lieber, aber was solls - die wollen ja Ihre überteuerten Trendmobile nur noch an Düsseldorfer- und Münchner Consultingschnösel verleasen... 🙄

Das Dilemma ist, das es keinen Markt für einfach gehaltene, aber potentiell Langlebige Autos gibt. Wir Konsumenten sind also selbst Schuld. Denn die Wagen gibt es, z.B. in Afrika (Toyota HZJ). Der Verkauf wurde aber in der EU mangels Nachfrage eingestellt!

Niva Stretchlimo
Niva Family
Niva Pickup
+1

ich finde den niva ja als winterschlampe auch ziemlich cool, aber mir ist der als reines zweitauto deutlich zu teuer.
und der säuft wie ein loch.

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