Burnout mit ABS - Technisch

Moje Forum!

Zu "schneeig" zum fahren draußen, also viel Zeit nachzudenken 😁
Hab leider in meinem Freundeskreis keinen Motorradschrauber, bzw einen, der genug Ahnung hat und dem ich auch glaube, wenn ich ne Motorrad-Technik-Frage stelle, deswegen müßt ihr herhalten. Hier laufen ja zumindest einige Profis rum.

Mal reiiiin theoretisch, ich hätte mit meiner kleinen GSR 600 mit ABS nen Burnout gemacht (im Stand). Das wäre auch zweimal gut gelaufen.

WARUM wäre es gut gegangen?
Gedankengang (der mir erst danach gekommen ist):
Das Hinterrad dreht und dreht, das Vorderrad steht aufgrund der gezogenen Bremse. Wieso öffnet das ABS die Vorderradbremse nicht? Rein theoretisch müsste das Steuergerät doch "Drehend hinten - blockierend vorne" gemeldet bekommen, oder nicht? (was dann wahrscheinlich nicht so schön ausgehen würde)

63 Antworten

Dann entscheide mal schön, wenn dir jemand vor die Nase zieht. Aber lass dir nicht zu lange Zeit. 😉

Womit wir wieder beim Thema Nummer 1 wären - (nein nicht sex: abs)
Aber Du als Informatiker hast ja vielleicht Ahnung: Wie läuft das denn mit dem embedded Computer im ABS?

Get V1;V2; Bremse1; Bremse 2; V1mittel (letzte Sekunde); V2mittel (letzte Sekunde)
If V1 > 6
IF Bremse 1
IF V1mittel > V1
THEN Open ABS

😉

Zitat:

Original geschrieben von TDIBIKER


Womit wir wieder beim Thema Nummer 1 wären - (nein nicht sex: abs)
Aber Du als Informatiker hast ja vielleicht Ahnung: Wie läuft das denn mit dem embedded Computer im ABS?

Get V1;V2; Bremse1; Bremse 2; V1mittel (letzte Sekunde); V2mittel (letzte Sekunde)
If V1 > 6
IF Bremse 1
IF V1mittel > V1
THEN Open ABS

😉

Wenn die Abfrage so lautet, was plausibel sein könnte, dann sollte das ABS tatsächlich nicht greifen beim Burnout. Sofern man den Burnout nicht innerhalb einer Sekunde nachm Stillstand macht...

Kerr, dass is interessant 😁

edit: aber wer konstruiert ein ABS system so, dass Burnouts möglich sind?

edit2: Streiche edit 1, jeder, der kein Bock auf ne heulende Motorradfahrgemeinde hat, weil die Leute sich beim Burnout der Reihe nach langmachen....

Zitat:

Original geschrieben von Papstpower


Mal was aus der Praxis.
Ich habe einen elektronischen Tacho. Das ABS schaltet sich erst bei 6km/h ein. Wenn das ABS also so klug ist, zu erkennen das nach dem Stand eben beide Räder NICHT 6km/h erreicht haben, schaltet es auch nicht ein.
So auch die Praxis. Vorderradbremse ziehn, hinterrad dreht. Klappt! zumind. bei mir.

Beim ERSTEN mal über 6? Oder generell?

Bei mir ists nur direkt nachm starten. ABS aus, Geschwindikeit über sechs, Lampe geht aus. Aber auch nicht wieder an.

Ich hab keine Ahnung, wie das läuft. Aber ich hab Vertrauen in meine Kollegen, dass sie das vernünftig implementiert haben, zumal die Technik alles andere als neu und eine Plausibilitätsprüfung kein Hexenwerk ist.
Hatte ja schon gesagt; war die Zündung vorher aus, erreicht das Vorderrad nie die geforderte Geschwindigkeit, um das ABS überhaupt anzuschalten.

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Na ja, beim Burnout wurde es dann so aussehen:

Get V1;V2; Bremse1; Bremse 2; V1mittel (letzte Sekunde); V2mittel (letzte Sekunde)

If V1 > 6

IF Bremse 1

IF V1mittel > V1

THEN Open ABS

Da V1 <6 ist, dann fällt THEN Open ABS weg, und schon bleibt der vorderrad gebremst während der Burnout.

Bei den Maschinen, bei denen ich bislang mit ABS zu tun hatte (BMW, Honda) hat das ABS-System nach dem Einschalten der Zündung einen zweistufigen Selbsttest gemacht: Direkt nach Zündung-an Elektrik geprüft und dann die Signale der Radsensoren. Dazu muss das Mopped erst einmal fahren, und zwar über Schrittgeschwindigkeit. Solange dieser Selbsttest nicht abgeschlossen ist, bleibt das ABS aus. Deshalb müsste man für einen Burnout nur dafür sorgen, dass sich das Mopped nach dem Einschalten der Zündung nicht bewegt. Leute, die so was öfter machen wollen, könnten in die Stromversorgung ihres ABS einen Unterbrecherschalter einbauen und so dem ABS kurz vor dem Burnout vorgaukeln, die Zündung sei gerade erst angeschaltet worden. Und ein Motorradhersteller, der seinen Kunden Burnouts erleichtern will, könnte das ABS abschalten, solange das Mopped steht und die Bremse gezogen ist.

Zitat:

Original geschrieben von TDIBIKER


Puh, komplizierte Geschichte. Da bleib' ich lieber bei meiner schönen soliden Hydraulikbremse. Und entscheide selbst, ob das Rad überbremst oder nicht...😁😁

Das ist mal eine ganz neue Begründung, um gegen das ABS am Motorrad zu sein, die kannte ich bislang noch nicht.

also muss heute anders sein wie bei meiner K....
da wird ABS nur aktiv wenn ich ein paar Meter gerollt bin... dann wird Vorderrad und Hinterraddrehzahl geprüft und DANN erst
wird das ABS aktiviert.

Bei einem Burnout natürlich - wenn man vorher ein paar Meter gefahren ist - kann das schon passieren.

- Was ich noch zu denken gebe: JEDER halbwegs vernünftige Mensch lässt es...
ebenso wie in den Drehzahlbegrenzer ohne Last hochzudrehen!

Ich würde mir das ein lebenlang vorwerfen sollte ich aufgrund eines gebrochenen Kardans / Kette, Kolbenfresser oder ähnlichen
auf´s Maul fliegen oder einfach nur liegenbleiben...

Alex

Zitat:

Original geschrieben von AMenge



Zitat:

Original geschrieben von TDIBIKER


Puh, komplizierte Geschichte. Da bleib' ich lieber bei meiner schönen soliden Hydraulikbremse. Und entscheide selbst, ob das Rad überbremst oder nicht...😁😁
Das ist mal eine ganz neue Begründung, um gegen das ABS am Motorrad zu sein, die kannte ich bislang noch nicht.

Ich bin ja nicht gegen ABS. Ich bin für eine Technik, die mein armes Grosshirn nicht zu sehr belastet

und die ich, wenn möglich, völlig verstehen und nachvollziehen kann. Sodas ich genau weiss, ob und warum ich was mit meinem Mopped machen kann, und wie es reagiert. Und wenn ich dann den totalen Überblick habe, ich die Geschichte auch selbst reparieren kann...

Da ist das ABS für mich schon grenzwertig. Wäre ich schlauer und besser informiert, würden die Hersteller mir z.B. den Programm code liefern und genau erklären, was warum in welcher Zeile steht,
was genau passsiert wenn ich bei welcher Geschwindigkeit den Hebel ziehe (1-wöchentlicher Lehrgang),
dann könnte ich mich vielleicht dafür begeistern. Aber da ist ja Geheimniskrämerei allenthalben. Klappe halten und den R&D's vertrauen, und bei irgendeinem Problem kann ich (oder meine Hinterbliebenen😎) ja klagen...

Dafür gebe ich kein Geld aus. Aber bitte, das soll Jeder für sich entscheiden.

Ich bin froh, dass wir es geschafft haben, uns hier gemeinsam eine etwas plausible Erklärung für die
Fragestellung des TE zusammenzubasteln. Es geht doch nichts über den Gedankenaustausch!

Andererseits bin aber auch etwas skeptisch geblieben.

Ich hatte mir nämlich gedacht, dass einer von den 1000 Lesern hier vielleicht auf einer halben Seite mal das System der GSR 600 genau erklärt hätte. Für jedes MEINER alten Gurken kann ich das nämlich...

Zitat:

Original geschrieben von TDIBIKER


Ich bin ja nicht gegen ABS. Ich bin für eine Technik, die mein armes Grosshirn nicht zu sehr belastet
und die ich, wenn möglich, völlig verstehen und nachvollziehen kann. Sodas ich genau weiss, ob und warum ich was mit meinem Mopped machen kann, und wie es reagiert. Und wenn ich dann den totalen Überblick habe, ich die Geschichte auch selbst reparieren kann...

Da ist das ABS für mich schon grenzwertig.

Mein Vorschlag: Kauf dir kein Mopped mit ABS, wenn du dich dem System intellektuell nicht gewachsen fühlst. Aufs Maul fallen gehört ja schließlich für Motorradfahrer dazu. Für manche mehr, für andere weniger.

PS: Bin ich eigentlich der einzige, der Burnouts für pubertären Kram hält und definitiv kein Problem damit hat, wenn sein Krad in dieser Disziplin Defizite aufweist?

Ich frage mich ja, wie man das überhaupt machen soll - mit einer Hand gleichzeitig Gas geben und die Vorderradbremse festhalten. Kein Wunder dass dabei schon mal Mißgeschicke passieren, siehe die entsprechenden Jutub-Videos.

Zitat:

Original geschrieben von sampleman



Mein Vorschlag: Kauf dir kein Mopped mit ABS, wenn du dich dem System intellektuell nicht gewachsen fühlst. Aufs Maul fallen gehört ja schließlich für Motorradfahrer dazu. Für manche mehr, für andere weniger.

PS: Bin ich eigentlich der einzige, der Burnouts für pubertären Kram hält und definitiv kein Problem damit hat, wenn sein Krad in dieser Disziplin Defizite aufweist?

Wenn Du den Fred von Anfang an gelesen hättest, würdest Du verstehen, dass Du zumindest mit deiner letzten Meinung nicht allein dastehst....

Zitat:

Original geschrieben von TDIBIKER


Ich bin ja nicht gegen ABS. Ich bin für eine Technik, die mein armes Grosshirn nicht zu sehr belastet und die ich, wenn möglich, völlig verstehen und nachvollziehen kann.

Kannst Du denn - um nur mal ein Beispiel zu nennen - die Strömungsverhältnisse im Ansaugsystem, Motor und Auspuff völlig verstehen - also auf einem Blatt Papier selber berechnen?

Für alle, die es genau wissen wollen:
http://de.wikipedia.org/.../...blockiersystem_f%C3%BCr_Motorr%C3%A4der

Und für die schnelle Erklärung:
http://de.wikipedia.org/.../...kiersystem_f%C3%BCr_Motorr%C3%A4der?...

Dort steht auch

Zitat:

Ältere Systeme sind ohne Überschlagschutz (Rear-wheel-Lift-off-protection) ausgerüstet. Insbesondere die hohe Schlupfregelung von bis zu 30 % der zweiten ABS-Generation kann im Extremfall bei haftfähiger Fahrbahn, kurz vor dem Stillstand, zum Überschlag führen.

Damit wäre also auch ein Burnout drin.

Zitat:

Original geschrieben von TDIBIKER


... Ich bin für eine Technik, die mein armes Grosshirn nicht zu sehr belastet
und die ich, wenn möglich, völlig verstehen und nachvollziehen kann. Sodas ich genau weiss, ob und warum ich was mit meinem Mopped machen kann, und wie es reagiert. Und wenn ich dann den totalen Überblick habe, ich die Geschichte auch selbst reparieren kann...

Das ist zweifellos ein ein lobenswertes Bestreben, allerdings geht das schon seit Jahrzehnten nicht mehr.

Sämtliche etwas komplexere technische Maschinen werden von einer Gruppe von Experten entwickelt, von denen jeder nur noch ein Teilgebiet hat, das er vollständig überblickt.

Seltsamerweise versucht der Laie alles bis ins Detail perfekt zu verstehen. Das kann niemand.

Aber es schadet auch nicht, neugierig zu bleiben 😉

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