ForumBiker-Treff
  1. Startseite
  2. Forum
  3. Motorrad
  4. Biker-Treff
  5. Was is'n das für ne Geschichte mit dem ABS bei BMW Motorrädern?

Was is'n das für ne Geschichte mit dem ABS bei BMW Motorrädern?

Themenstarteram 15. Juni 2018 um 17:21

Ich schaue mich ja derzeit nach BMWs um und da stolpere ich doch über sehr häufige Erwähnung eines ja intakten ABS oder eben, die Lampe würde leuchten.. und "mit BKV oder ohne" scheint auch wichtig zu sein..(?!)

Scheint also wohl ein markenspezifischer Fehler daran zu sein und ich bitte Euch ( besonders die BMW Piloten ) um Aufklärung was es damit auf sich hat und wie man potentielle Schwachstellen erkennt.

Das ABS meiner XJ ist ja via elastischem Bremsschlauch geregelt aber ich denke nicht, dass diese Methode noch zeitgemäß ist und bei BMW Anwendung findet..

Beste Antwort im Thema

Was bei einer gebrauchten Boxer-BMW für das ABS spricht, das ist erstens der Markt (90 Prozent wurden mit verkauft) und zweitens die Telelever-Vorderradaufhängung. Sie führt im Vergleich zu anderen Motorrädern dazu, dass der Fahrer etwas mehr vom Vorderrad entkoppelt ist. Deshalb ist es etwas schwieriger, eine Telelever-Maschine genau an den Punkt ranzubremsen, wo das VR das Rutschen anfängt. Da ist dann ein ABS hilfreich.

Der Haken am Teilintegral-ABS mit BKV, das BMW mit der 1150er Reihe eingeführt hat (die R1150GS) bekam es etwas später, war die Gestaltung der Rückfallebene (d.h. was passiert, wenn das System ausfällt). Bei so ziemlich allen Kfz mit ABS-Bremsen ist es so, dass die mit ABS genau so bremsen wie ohne ABS, es findet bei abgeschaltetem ABS nur keine Stotterbremse im Extremfall statt. Beim Teilintegral-ABS mit BKV führt der Ausfall des BKV dazu, dass die Bremsleistung schlagartig nachlässt. Reichte vorher ein Finger um 400 Kilo Mopped inkl. Fahrer am Stelvio vor jeder Serpentine zusammenzubremsen, brauchst du plötzlich und ohne Vorwarnung die ganze Hand und musst reinlangen wie ein Schmied.

Und es reichen wohl verhältnismäßig banale Gründe, damit der BKV ausdteigt, etwa ein durchgebranntes Bremslicht oder (an der GS) ein verdrehter Handschützer.

Die Generation davor (R1100) hatte ebenfalls ein ABS-Problem. Beim Start wurde das ABS einem Selbsttest unterzogen. Dazu wurde erst einmal die Batteriespannung gemessen, und zwar im Zeitpunkt der höchsten Belastung, während der Anlasser sich mühte, den kalten 1100er Boxer anzureißen. Wenn die Batteriespannung da unter einen gewissen Wert fiel (10,5 V meines Wissens), dann wurde der Selbsttest abgebrochen und das ABS abgeschaltet.

Tausende von R1100-Fahrern haben daraufhin ihre Batterien weggeschmissn und teure Reinblei-Dinger gekauft. Dabei war das Problem gar nicht die Batterie, sondern der Anlasser, der dazu neigt, im Alter beim Starten immer mehr Strom zu ziehen - und damit irgendwann jede Batterie in die Knie zwingt.

Man kann die Stromversorgung des ABS an der 1100 so ändern, dass es erst getestet wird, wenn der Motor läuft. Außerdem kann man den Anlasser gegen ein 50-Euro-Teil aus China tauschen.

41 weitere Antworten
Ähnliche Themen
41 Antworten

Lampe an...bei ABS bis 2002 ohne BKV....dat macht nix...

Wenn die Batteriespannung kurz nach dem Starten zu sehr abfällt, dann klappt der ABS test nicht und Du hast die Lichtorgel an. Einen Kilometer fahren, beim Fahren Schlüssel umdrehen (Zündung aus) und wieder an, alles in Butter,

Lampen aus und ABS funzt.

am 15. Juni 2018 um 17:29

BMW mit BKV sind sau empfindlich gegen verschleppte Bremsflüssigkeitswechsel....

da ist dann der Modulator versaut.

dann kannst du die Maschine vergessen!

Themenstarteram 15. Juni 2018 um 17:34

Oh.. die Dinger sind ja richtig teuer...

Die R 850R, um die es Dir geht, wurde 2001 komplett überarbeitet. Damit bekam sie auch das damals brandneue ABS3, auch BKV-ABS genannt. Bis 2000 gabs die erste Baureihe mit ABS2. Rustikale Regelung für heutige Verhältnisse, aber technisch weitgehend unauffällig.

Das ABS3 hat einen Bremskraftverstärker (BKV). Mit der Bremskraft, mit der Du mit der XJ etwas fester bremst, wirft das ABS3 den Anker, zumal es immer vorne und hinten bremst und die Bremskraft auch noch perfekt verteilt, wie beim Auto.

Meine R1200ST hat auch das BKV. Wenn man sich dran gewöhnt hat, haben alle anderen Motorräder nur noch stumpfes Geraffel.

Nachteil ist der erhöhte Wartungsaufwand (jedes Jahr Flüssigkeitswechsel vom Fachmann) und die Gefahr, dass, wenn das ABS Steuergerät eine Fehlermeldung feststellt, es den BKV abschaltet und dann noch eine Restbremsfunktion auf dem Niveau einer XJ650 mit schlechten Bremsbelägen übrig bleibt. 6,5m/sek^2, um es in Zählen auszudrücken.

am 15. Juni 2018 um 17:38

Bremsflüssigkeitswechsel rund 200Euro - Do-it-yourself ist da nicht- ausser... ja ausser!

j ä h r l i c h ! ! !

Oder man kennt jemanden, der weiß, wie man es macht + Equipment.

am 15. Juni 2018 um 17:46

dann dauert es auch immer jedes Jahr Minimum 2 Stunden

Themenstarteram 15. Juni 2018 um 17:51

Zitat:

@Lewellyn schrieb am 15. Juni 2018 um 19:35:47 Uhr:

Die R 850R, um die es Dir geht, wurde 2001 komplett überarbeitet. Damit bekam sie auch das damals brandneue ABS3, auch BKV-ABS genannt. Bis 2000 gabs die erste Baureihe mit ABS2. Rustikale Regelung für heutige Verhältnisse, aber technisch weitgehend unauffällig.

Das ABS3 hat einen Bremskraftverstärker (BKV). Mit der Bremskraft, mit der Du mit der XJ etwas fester bremst, wirft das ABS3 den Anker, zumal es immer vorne und hinten bremst und die Bremskraft auch noch perfekt verteilt, wie beim Auto.

Meine R1200ST hat auch das BKV. Wenn man sich dran gewöhnt hat, haben alle anderen Motorräder nur noch stumpfes Geraffel.

Nachteil ist der erhöhte Wartungsaufwand (jedes Jahr Flüssigkeitswechsel vom Fachmann) und die Gefahr, dass, wenn das ABS Steuergerät eine Fehlermeldung feststellt, es den BKV abschaltet und dann noch eine Restbremsfunktion auf dem Niveau einer XJ650 mit schlechten Bremsbelägen übrig bleibt. 6,5m/sek^2, um es in Zählen auszudrücken.

Danke Lew..

also wäre es schlauer ein älteres Modell zu kaufen?

Übrigens hatte ich mit meiner 650er ja vor 2,5 Jahren den Unfall. Die seinerzeit errechneten Bremswerte ( V/S ) der eben frisch gemachten XJ ( 1 Monat voher alles für'n Tüv neu..) enstsprachen im Vergleich einem vergleichbarem Motorrad mit ABS. Wir haben da beide unser bestes gegeben. Mit Stahlflex hätte ich ne Rolle gemacht... An alten Möpps aus den 80ern biste mit guten Org. Leitungen bestens beraten ( sooo für andere, mitlesende Alteisenschrubber..).

 

**

Was für'n Equiekment?

Zitat:

@moppetta schrieb am 15. Juni 2018 um 19:51:08 Uhr:

 

also wäre es schlauer ein älteres Modell zu kaufen?

Nein. Ein jüngeres. :D

Meine K 1300 GT hat den BKV-Scheiß nicht mehr. Ist aber wohl auch neueren Datums, als die R1200 ST, die wurde da schon nicht mehr gebaut . F 800 auch (2009/2008) Dass die schlechter bremst, als das anfällige und wartungsteure BKV-System, halte ich für ein Gerücht. Die Bremse der GT war im Vergleichstest mit anderen Sporttourern die mit Abstand Beste.

Den ABS - Modulator bei den neueren BMW muss man mit dem Diagnosegerät entlüften, den kann man über das zugehörige software - Programm ansteuern. Leute, die das nicht können, sind in der Tat gut beraten, in die Werkstatt zu gehen und 200 Euro abzulatzen, gerne auch mehr. So steht das auch in Handbüchern, z.B. dem sehr guten aus dem Delius Klasing-verlag (BMW F 800)

Ich kann das selbst machen, weil ich die entsprechenden Gerätschaften (equipment) habe.

Das musst Du für Dich entscheiden....Beständig vorhandene einigermassen gute Bremsleistung beim alten System mit mittlerem Wartungsaufwand - oder dolle Bremsen wenn's funzt und schwache Bremsen wenn's nicht funzt und hohem Wartungsaufwand beim BKV. * Da Du ja Alteisentreiberein bist, rede ich hier nur von Modellen vor 2007...

Pumpen. Die Bremsflüssigkeit muss abgepumpt werden. Es gibt keinen tiefsten Punkt, ab dem man laufen lässt. Und dann muss gespült werden.

ABS war damals Sonderausstattung. Es wird welche geben ohne ABS.

Das mag ja in den Delius Klasing Büchern stehen.

Nichtmal BMW schreibt für die F800 die Entlüftung per Diagnosegerät vor. Egal für welche.

Ich traue BMW da deutlich mehr, als irgendwelchen Drittautoren.

 

Ich habe die RepROM für die F800. Da steht nichtmal beim Einbau eines jungfräulichen ABS Blocks irgendetwas von einem Diagnosegerät.

 

Einfach durchpumpen wie früher.

 

Wie das bei der R850R ist, weiß ich nicht.

Ich habe nur die Vermutung, dass die Behauptung, man bräuchte bei dem Mopped ein Diagnosegerät im wesentlichen dem Wohl des Diagnosegerätherstellers dient.

am 15. Juni 2018 um 18:28

Solange keine Luft im System ist, reicht einfaches Durchpumpen.

Ist welches im System, dann kann (!) Luft auch in den ABS-Block gelangen. Das ist dann der Punkt, an dem man z.B. ein GS911 benötigt, was die ABS-Pumpe und die Ventile im ABS-Block ansteuert.

Man kann das auch grundsätzlich bei jeden Fluidwechsel machen, was kein Schaden ist.

Nein. Bei der F800 schreibt BMW selbst für die Erstbefüllung eines neuen ABS-Blocks nicht die Verwendung eines Diagnosetools vor.

Deine Antwort
Ähnliche Themen
  1. Startseite
  2. Forum
  3. Motorrad
  4. Biker-Treff
  5. Was is'n das für ne Geschichte mit dem ABS bei BMW Motorrädern?