Brief an Opel
Moin,
folgende zeilen habe ich heute via e-mail an die Adam Opel AG geschickt, in der Hoffnung (*totlach*) eine hilfreiche Antwort zu bekommen.. :
"Sehr geehrte Damen und Herren,
ich wende mich heute mit einem Problem an Sie, das nicht nur mir, sondern auch vielen anderen Opelfahrern aus meinem Bekanntenkreis auf den Nägeln brennt und mittlerweile auch sehr auf die Nerven geht. Ich rede von dem - Ihnen sicherlich bekannten - Phenomän, dass der Motor beim Treten der Kupplung teilweise so stark an Drehzahl verliert (< 500), dass er abstirbt. Meiner Erfahrung nach sind hauptsächlich die Ecotec-Motoren in Astra, Vectra und Omega betroffen, vornehmlich X18XE und X20XE.
Folgende Massnahmen, darunter auch für mich logisch nicht ganz nachvollziehbare Tipps meines Vertragshändlers, wurden durchgeführt und brachten allenfalls Besserung, aber keine Abhilfe:
- Einbau eines Ölabscheiders in die Entlüftung des Kurbelwellengehäuses
- Mehrfache Reinigung und letztendlich Austausch des Leerlaufstellers
- Kontrolle der Bohrung unter der Drosselklappe (war und ist frei)
- Kontrolle des AGR-Ventils (funktioniert)
- Software-Update
- Umstieg auf vollsynthetisches Motoröl (Tip meines Vertragshändlers... ???)
- sportlichere Fahrweise (ebenfalls Tip meines Vertragshändlers... ?????)
Bis auf einen erheblichen Zeitaufwand und erhöhten Spritverbrauch und Frustfaktor hatten alle diese Massnahmen keinen Effekt und das Problem konnte nicht behoben werden.
Da dieses Problem laut meinen Erfahrungen nicht nur mich, sondern auch viele andere Opelfahrer betrifft, bitte ich Sie hiermit inständig nicht um den Ausdruck Ihres Bedauerns oder einen Verweis an meinen Vertragshändler - die netten Leute sind mit ihrem Latein am Ende - sondern vielmehr um eine Erklärung des Problems seitens Ihrer Technikabteilung und idealerweise um einen konstruktiven Vorschlag, um dieses Problem endgültig aus der Welt zu schaffen. Sie würden damit vielen Opelfahrern einen Riesendienst erweisen.
Ich bedanke mich im Voraus für hre Mühen und verbleibe mit freundlichen Grüssen"
bin mal gespannt, was die mir schreiben...
gruss cocker
Beste Antwort im Thema
Hi,
jippedidoo... Opel hat zurückgeschrieben... sogar recht detailliert... lest es euch durch, es könnte dem ein oder anderen helfen:
Sehr geehrter Herr xxxxx,
wir bedanken uns für Ihre oben genannte E-Mail.
Sie schildern uns Beanstandungen am Motorlaufverhalten, die Sie sowohl aus
Ihrer eigenen Erfahrung mit Ihrem Opel Vectra als auch aus Ihrem
Bekanntenkreis kennen, und bitten uns um unsere Stellungnahme zu dem Thema
der absinkenden Motordrehzahlen bei einigen unserer Modelle.
Ihrem Schreiben haben wir entnommen, dass Sie über technische Vorkenntnisse
verfügen, die es uns erlauben, Ihre Anfrage technisch detailliert zu
beantworten.
Für das von Ihnen beschriebene Phänomen kommen mehrere Ursachen in
Betracht:
Zum Einen können in Abhängigkeit von den Betriebsbedingungen und dem
Ölzustand die Kurbelgehäuse-Entlüftungsbohrung im Saugrohr, das
Drosselklappenteil und der Leerlauf-steller mit der Zeit verschmutzen.
Dadurch wird die Motorsteuerung beeinträchtigt. Die Leer-laufregelung kann
diese Einflüsse in einem gewissen Umfang ausgleichen. Ist ein bestimmter
Grad an Verschmutzung erreicht, so kann der Motor beim Treten der Kupplung
ausgehen. In diesem Fall müßte der Leerlaufsteller ausgetauscht und die
Kurbelgehäuse-Entlüftungs-boh-rung sowie das Drosselklappenteil gereinigt
werden. Durch den Einbau eines Ölabscheiders wird die Verschmutzung im
Ansaugbereich bzw. des Leerlaufreglers reduziert.
Ursachen für einen schlechten Ölzustand können zum Beispiel sein: ein zu
hoher Ölstand, eine Unverträglichkeit der eingefüllten Ölsorten bzw.
mindere Öl-Qualität, Wasser im Öl, ein zu langer Ölwechselzeitraum, Fahrten
vorwiegend im Kurzstreckenverkehr - besonders im Winter - sowie undichte
Kolbenringe oder eine hohe Motorlast bei kaltem Motor.
Im Zuge der ständigen Weiterentwicklungen wurden an den Leerlaufstellern
Verbesserungen vorgenommen, um diese unempfindlicher zu machen. Auch die
Motor-Software wurde in Teil-bereichen optimiert, um das Regelverhalten des
Leerlaufstellers zu verbessern. Diese Modifi-kationen wurden auf die
einzelnen Motortypen individuell abgestimmt.
Zum Anderen ist es möglich, dass sich der Kurbelgehäuse-Entlüftungsschlauch
zugesetzt hat, wodurch die Leerlaufdrehzahl abfallen kann. In diesem Fall
müßte dieser Schlauch gereinigt bzw. ausgetauscht werden.
Ebenso muß sichergestellt werden, dass das Ansaugsystem keine
Undichtigkeiten aufweist. Falschluft kann die Motorregelung derart
beeinflussen, dass der Motor unter bestimmten Bedingungen stehenbleibt.
Schließlich kann ein undichter Auspuffkrümmer zu Pulsationen über die
Lambda-Sonde führen, wodurch die Leerlaufdrehzahl soweit abfallen kann,
dass der Motor stehenbleibt. Diese Undichtigkeit würde sich auch durch ein
erhöhtes Auspuffgeräusch bemerkbar machen.
In diesem Fall müßte die Krümmerdichtung bzw. der Auspuffkrümmer gewechselt
werden.
Eine exakte Fehleranalyse ist jedoch nur direkt am Fahrzeug möglich. Ihr
Opel Partner kann die erforderliche Diagnose durchführen und wird sich bei
Bedarf mit unserer Fachabteilung in Verbindung setzen. Daher empfehlen wir
Ihnen, Ihren Opel Vectra bei Ihrem Opel Partner vorzuführen. Dieser wird
Sie dann über die geeigneten Maßnahmen informieren.
Sehr geehrter Herr xxxxx, wir gehen davon aus, hiermit Ihrem Wunsch nach
einer Stellung-nahme aus technischer Sicht entsprochen zu haben und rechnen
damit, dass Ihnen Ihr Opel Vectra bald wieder uneingeschränkt zur Verfügung
stehen wird.
Mit freundlichen Grüßen
Adam Opel AG
... nadenn... viel Spass beim Reparieren...
Gruss cocker
113 Antworten
Hi,
du bist lustig... 😁
also die ganzen Schläuche kannst du mal abmontieren und reinigen, kann sein, dass sich da was abgelagert hat ... und vergiss den Ölabscheider nicht, sofern du noch keinen hast. Und wechsle vielleicht mal die Ölsorte - hat bei mir auch geholfen.
Ich vermute auch, dass nicht jeder Leerlaufsteller auf deine Maschine passt - ich hatte auch mal einen krachneuen, der angeblich passen soll, aber der war nicht zum Laufen zu bringen... immer abgesoffen. Dann hab ich den Alten exzessiv gereinigt, eingebaut und seitdem ist Ruhe... 😉
Gruß cocker
Bremsenreiniger hatten die gerade nicht da... tut's auch Terpentinersatz oder Nitro-Verdünnung oder Waschbenzin? Ich weiß sowieso nicht, wo genau da die Unterschiede sein sollen... knallt alles, wenn man zu lange den Kopf in den Eimer hängt 😉
Hi,
ich hab mit Bremsenreiniger die besten Erfahrungen gemacht. Knallt am Besten 😉 Kriegst du in jedem Baumarkt in der Kfz-Abteilung.
Besorg dir am besten ein passendes Schraubglas, füll es zu ca. 2/3 mir Bremsenreiniger und lass den mechanischen Teil des LL-Stellers eine Nacht lang drin garen... dann spritzt du ihn jochmal mit Bremsenreiniger aus und dann sollte das gehen...
Gruß cocker
*blubb*
Die Scherzkekse haben die untere (von oben aus keinem Winkel sichtbare) Schraube des LL-Stellers mit so nem Schraubensicherungslack angepinselt. Sonntag Mittag, die Nachbarn sitzen im Garten und bedauern mich leise, und ich darf nicht mal richtig fluchen...
von dieser einen Schraube abgesehen war die Demontage ein Kinderspiel. Von den 30 Minuten hab ich allein 15 Minuten damit verbracht, verschiedene Variationen von Inbus-Bit, Bithaltern, Verlängerungen, Griffen und Hebeln auszuprobieren, um die nötige Kraft unter den beengten Bedingungen auf die Schraube übertragen zu können...
den dünnen Schlauch (siehe erstes Bild) zwischen Ventildeckel und Drosselklappengehäuse hab ich auch mal abmontiert. Zugewachsen... den gröbsten Siff konnte ich wohl mit einem seeehr langen Kabelbinder raus kratzen. ~75% des ursprünglichen Innendurchmessers dürften damit wieder zur Verfügung stehen.
Wenn dieser Schlauch schon so übel aussieht, müsste es im Ventildeckel doch eigentlich ähnlich verkrustet sein, oder nicht? Reinigung/Ersatz der Schläuche wäre also nur n vorübergehender Behelf - bis sich weitere Krusten aus dem Ventildeckel lösen und im Schlauch kleben bleiben...
dieser Schlauch endet übrigens unter der Drosselklappe. Damit hat dieser Luftstrom keinen Einfluss auf den LL-Steller, denn was aus diesem Schlauch kommt, wandert direkt nach unten in den Motor, ohne den LL-Steller zu passieren.
Der dicke Schlauch daneben, der im Rohr zwischen Luftfilter und Drosselklappe endet, ist verhältnismäßig sauber gewesen. An den Wänden waren nur hauchdünne und leicht schmierige Ablagerungen ohne Klümpchen und Krusten, wie auch im dicken Rohr. Sieht für mich so aus, als würde der Luftstrom etwa 4:1 auf den dicken und dünnen Schlauch aufgeteilt (vorausgesetzt, beide sind mit dem Innenraum des Ventildeckels verbunden)... wenn der LL-Steller verdreckt wird, dann über diesen Schlauch. Denn sonst scheint es keine Verbindung zwischen Motor und Luftfilter-Seite des LL-Stellers zu geben.
Macht irgendwie auch Sinn. Das passt zum Querschnitt des Schlauchs, der am Ölabscheider hängt.
Der LL-Steller selbst sah - soweit ich es erkennen konnte - eigentlich sauber aus. In den Ein- und Auslass-Öffnungen sind ganz leichte Ablagerungen zu erkennen gewesen... so locker und leichtgängig, wie der bewegliche Bolzen da eingepasst ist, kann ich mir schon vorstellen, dass er selbst bei geringsten klebrigen Belägen einfach pappen bleibt.
Jetzt schwimmt der mechanische Teil im Waschbenzin... die Wellenaufnahme im elektrischen Teil hab ich auch mal mit einem Benzin getränkten Lappen ausgeputzt. Irgendwo wurde erwähnt, man sollte dieses Teil nach der Reinigung dezent ölen... werde ich auch machen (davon kann mich niemand abhalten) - und zwar mit einem Tröpfchen Ballistol (bisher konnte niemand widerlegen, dass es ein Wundermittel ist 😉).
So etwa in 12 Stunden werde ich dann mal das ausgebaute Rohr (Luftfilter->Drosselgehäuse) und den dicken Schlauch von innen putzen und dann wieder alles zusammenbauen. Ich freu mich schon auf die Probefahrt. Hoffentlich komm ich überhaupt aus der Einfahrt raus. 😉 Bisher war's aber kinderleicht, und ich mach mir keine großen Sorgen.
Den dünnen verkrusteten Schlauch lass ich mir dann im Laufe der Woche von meinem fOH sponsorn... die sollen mir ruhig dankbar dafür sein, dass ich mich selbst des Problems annehme. So ein Stück Schlauch kostet ja auch nix.
Ich komme nicht vom Ventildeckel los. Immerhin stellt der Deckel 50% der Strecke zwischen Ölabscheider und Drosselklappe dar. Ich meine immer noch, dass das Teil eigentlich auch versifft sein muss und geputzt werden sollte. Oder ist der Deckel so gut von Motoröl durchspült, dass sich da keine Ablagerungen absetzen können?
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Hi,
den Dreck, den du da im Schlauch gefunden hast, stammt von den Ölgasen, die vom Kurbelwellengehäuse hochkommen. als auch vom Öl unterm Ventildeckel.
Du kannst spasseshalber gerne den Ventildeckel abschrauben und nachgucken - aber da drunter wirst du, ausser einer dann kaputten Ventildeckeldichtung, nicht viel finden... 😉
Diese Ölgase werden mit dem Ölabscheider auf ein Minimun reduziert. wenn du den Schlauch sauber oder ausgetauscht hast, sollte sich da kaum noch was absetzen.
Gruß cocker
Probefahrt hab ich hinter mir... und es hat sich genau nix geändert. Wie stehen die Chancen, dass es gar nicht am LL-Steller liegt? Kann es sein, dass irgendwo im Ansaug-Trakt was undicht ist (poröser Schlauch, kaputte Dichtung, ...) und unter gewissen Bedingungen Luft gezogen wird?
Beim Zusammenbau hab ich noch ein winziges Schläuchlein entdeckt, das oberhalb der Drosselklappe aus dem Gehäuse kommt (Bild 4 oberhalb des LL-Stellers der spitz abgewinkelte). Das Ding endet in einem zylindrischen Klumpen (Bild 3 ganz links am Rand links neben dem freistehenden Gewindebolzen zwischen dickem und dünnem Schlauch). Das Röhrchen sieht von innen trocken und sauber aus... aber wofür ist es gut, und was macht der zylindrische Klumpen am anderen Ende?
Hm... vielleicht postest du dein Problem mal direkt im Vectra B-Forum - da gibts Cracks, die auch noch gute Ideen haben...
könnte evtl auch AGR-Ventil sein oder NWL oder KWL...
dein Vectra geht also immer noch unmotiviert aus... seh ich das richtig...?
gruß cocker
er ist sowas von hochmotiviert heute, dass er mit besonderer Freude rauf und runter dreht. Gerade eben ein paar km zähflüssiger Verkehr, also auch mal hunderte Meter ausgekuppelt rollen lassen: rauf runter rauf runter rauf runter rauf runter... ohne Ende. Und wenn ich dann mal halten muss, säuft er gerne mal ganz ab. Wie üblich. :-( Ich hüpf dann mal in's B-Forum rüber...
... also, da kann mir einer sagen was er will - dieses hoch und runterdrehen ist der Leerlaufsteller... ganz sicher! Dasselbe Problem hatte ich auch , als ich meinen gekauft hab...
Gruß cocker
dafür hätte ich Verständnis - wenn er nach einer Belastungsphase Probleme hat, die normale LL-Drehzahl auf Anhieb zu erwischen. Aber warum sollte der Steller stundenlang perfekt die LL-Drehzahl halten können und ausgerechnet dann plötzlich spinnen, wenn man die Handbremse löst und das Auto aus der steilen Einfahrt raus rollen lässt? Ich hab das Gefühl, der LL-Steller versucht nur, einen anderen Defekt auszugleichen... einen Riss in einem Schlauch, der je nach Druckverhältnissen im Inneren und mechanischer Einwirkung von außen mal größer und mal kleiner wird... oder sowas in der Richtung... vielleicht sollte ich einfach mal alle Schläuche rund um die Drosselklappe nach und nach erneuern...
Hi,
das Problem tritt oft auch nur sporadisch auf. Du hast gute Tage und schlechte Tage, manchmal sägt der Leerlsauf, manchmal geht die Kiste an jeder Ampel aus, manchmal läuft er perfekt - typisch versiffter Leerlaufsteller.
Übrigens - du musst Bremsenreiniger nehmen. Waschbenzin ist nicht agressiv genug gegen diese Ölablagerungen... Waschbenzin reicht im anfangsstadium - bei deinem Teil müssen stärkere Geschütze her... 😉
Gruß cocker
des Rätsels Lösung: beim Einbau des neuen Drosselklappengehäuses und Leerlaufstellers wurde ein Update der Motorsteuerung durchgeführt. Laut damaligem Diagnose-Code ist das Update fehlerfrei verlaufen. Jetzt hat sich herausgestellt, dass da doch was schiefgelaufen sein muss. Software noch mal komplett neu eingespielt - und jetzt schnurrt er wie ein Kätzchen. 🙂
Die versifften Schläuche wurden allerdings wieder nicht getauscht, obwohl ich drauf hingewiesen hatte. Die paar EUR und drei Handgriffe werde ich dann selber auf mich nehmen. Mein alter Lieblings-Mechaniker wird sich über meinen Besuch freuen und die paar Teile gerne besorgen. Vielleicht sollte ich den dicken Schlauch dann gleich derart verlegen, dass er im Luftfilter mündet...
Zitat:
Original geschrieben von GaryK
mal ne blöde Frage - bei wieviel km macht euer Leerlaufregler schlapp? Meiner hat jetzt 106000 runter und ich hatte noch nichts - der Leerlauf steht wie eine eins.Grüsse, GaryK
hallo.gerade habe ich das gleiche problem. hab gerade 195.233 tkm auf der uhr. also,bei mir relativ spät...
grüsse
HI,
normalerweise macht der Leerlaufregler NIE schlapp. Ich hab mit fast 198 tkm noch den ersten drin. Allerdings mach ich ihn jedes Jahr einmal mit Bremsenreiniger sauber und erneuere alle 2 Jahre die Papierdichtung. Geschadet hat es nichts...
Gruß cocker
hast du mir e-mail adresse von opel ag geben
damit ich eien e-mail schicke zu opel
danke noch mal