Bremsweg bei modernen ABS Systemen

Hallo zusammen,

Hatte letztens eine Diskussion mit einem Kollegen (KFZ-Meister) darüber ob moderne ABS Regelsysteme den Bremsweg verlängern ggü. einer Bremsung ohne ein ABS System. Meine Behauptung war, das es eigentlich gar nicht sein kann, dass wenn bei einer Vollbremsung ohne ABS und komplett blockierenden Rädern der bremsweg ja nicht kürzer sein kann als bei einem neuen Wagen mit einem schnellen ABS Regelsystem. Mir ist bewusst, dass es früher durchaus noch so langsame Bus Systeme gegeben hat wodurch schon ein paar Meter verloren gegangen sind, weil das ABS nicht schnell genug regeln konnte. Aber bei den heutigen Geschwindigkeiten der Sensoren/Aktoren & Steuergeräten kann ich mir das eigentlich nicht vorstellen, dass dort eine Verlängerung des bremsweges entsteht. Ich rede natürlich von trockener Straße mit fester Oberflächenbeschaffenheit. Was meint ihr, oder noch besser hat irgendjemand so einen Test schon mal vollzogen oder gelesen?

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ABS-Systeme bremsen schon seit mindestens 20 Jahren besser als jeder Mensch. Auch beim Motorrad.

Für größtmögliche Verzögerung darf das Rad nicht blockieren. Haftreibung ist höher als Gleitreibung.

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Zitat:

@kev300 schrieb am 4. September 2018 um 10:57:44 Uhr:


Ich habe das Verhalten aus Schnee getestet, weil man das ganze schön langsam machen kann. Aber das funktioniert nicht, wenn man voll in die Bremse latscht, denn das erlaubt es dem ESP nicht die Bremskraft bei einigen Rädern vollständig zu lösen, was aber nötig wäre, um die Richtung zu ändern.

Ja, das sagte ich ja und nachdem ich die Bremse etwas löste, war das Fahrzeug wieder lenkfähig, sogar ohne ESP-Einsatz.

Gruß

Uwe

Ein Rad kann durch Radreibung nur eine begrenzte Kraft übetragen ganz gleich in welche Richtung.
Wenn man so bremst dass die Räder blockieren dann hast man überhaupt keine Seitenfürung mehr, das Auto rutscht dorthin wo es die Massenträheitkraft hinzieht.
Wenn man überhaupt nicht bremst dann ist die ganze Reibungkraft für Seitenführung verfügbar.

Wenn man etwas bremst dann wird die verfügbare Seitenführungkraft eben geringer. Die resultierende Reibungkraft ist aber immer die gleiche, sie läßt sich geometrisch aus Bremskraft und Seitenführungskraft zusammensetzen, was der so bezeichnete Kammsche Kreis beschreibt:
https://www.clever-racer.com/.../

Wenn man also eine Vollbremsung macht dann bleibt selbst bei ABS nicht viel für die Seitenführungskraft übrig, aber es bleibt immerhin etwas übrig. Das Auto schlittert jedenfalls nicht beliebig durch die Gegend und man hat Haftreibung statt Gleitreibung, wobei die Haftreibung etwas größer ist.
Die Vorstellung dass man bei einer Vollbremsung mit ABS die volle Seitenführungkraft hat ist freilich eine recht unrealistische Erwartung.

Genau genommen ist der Kammsche Kreis übrigens nicht ein Kreis sondern ein Oval da aufgrund der Reifenform und Auflagefläche die maximale Haftreibung in Querrichtung und Längsrichtung nicht ganz gleich ist.

Rein theoretisch hat man daher die größte Kurvengeschwindigkeit wenn man weder bremst noch beschleunigt, genau genommen ausgekuppelt weil dann auch vom bzw. zum Motor keine Kräfte übertragen werden. Nur ohne Bremsen wird man freilich langsamer auch nicht.
Mit Bremsen ist zwar die augenblicklich mögliche Kurvengeschwindigkeit größer, aber die Fliehkraft wird dann auch nicht kleiner.

Moin

Es bleibt doch dabei. Mit ABS Bremsweg kürzer aufgrund von Haftreibung zwischen Rädern und Straße. Kann man doch immer schon sehen wenn die Räder in der Formel eins von einem Piloten willelos durchdrehen, alle anderen fahren dann gnadenlos an ihm vorbei.

Es gibt zwar bei Youtube ein Video wo genau das Gegenteil behauptet wird, dem glaube ich aber nicht so wirklich. (EIN Video bei zig Gegenvideos....)

Lenkbarkeit. Wie hier schon oft beschrieben wurde, zu allerersteinmal bleibt der Wagen, egal welcher Untergrund Spurtreu. Absolutes Glatteis lassen wir mal raus, da hilft eh nur beten oder ein Anker. Moderne ABS können des weiteren auf der griffigeren Seite deutlich stärker bremsen als auf der ungriffigen, in so einer Situation verbessert sich der Bremsweg also massiv.

 

Und dann die Geschichten und Aussagen hier. (Teils mit Video) Auch wir haben ABS Bremsungen und keine ABS BRemsungen durchgeführt beim Sicherheitstraining. Auch bei uns gab es Situationen wo der Wagen unlenkbar durchs Hinderniss ging. Wie in einem der Videos hier auch gesagt wurde " über 70 kmh auf eigene Gefahr" war dies aber immer deutlich schnell. Bei normalen Tempo, meist um 50-60 bei solchen Übungen, war es überhaupt kein Problem. Eine Auffälligkeit gab es aber. Mit unserem alten, Trommelgebremsten 7,5 Tonner (Allerdings leer) mußten wir das Hinderniss mit weit über 80 anfahren, um überhaupt nach dem Bremspunkt am Hinderniss noch ausweichen zu müßen. Wir standen immer weit vor dem Hinderniss. Soll das jetzt ein Plädyer werden für Trommelbremsen? Nein, absout nicht, selbst der Fahrtrainer ist eine Runde mit gefahren und konnte es nicht erklären.

Fakt aber war das uns der Trainer sagte: Ab Bremspunkt voll drauf, kurz vor dem Hinderniss, der Trainer zeigte an ob nach links oder rechts ausweichen, dann bremse lösen um dann wieder voll drauf zu gehen.

Egal ob mit oder ohne ABS. Der Grund wurde hier schon von gla beschrieben, der olle kamsche Kreis der verdammte. Wenn man nur 100 Punkte zu vergeben hat und davon 100 in die Bremshaftung steckt, dann bleibt eben nichts zum lenken, dann hat man eben kein Foto für die Lenkbarkeit.

Wenn aber hier wohldosiert gebremst wird, dann ists schlicht keine Gefahrenbresmung. Dann braucht man schlicht nicht die volle Bremsleisung. Punkt Ende aus. Weder bei Schnee noch sonstwo. Denn wer die Reifen mit ABS bis kurz vors blockieren bringt, oder aber mit dem Fuß, der hat beide male die gleichen übertragbaren Kräfte.

Und wer jeden Winter erstmal ein paar Probebremsungen macht, für nen 18 Jährigen ok, ich komme seit über 30 Jahren auch ohne son Kram aus, fahre jedes Jahr deutlich mehr als ne Hausfrau und bin ebenfalls Unfallfrei.

Moin
Björn

Zitat:

@gla schrieb am 4. September 2018 um 15:59:46 Uhr:


...Kammsche Kreis...

Der Kammersche Kreis ist in Kurvenfahrten bei ansprechenden ABS eigentlich nur bedingt ein Thema, denn das Fahrzeug rutscht nur während der Blockierungsphasen des ABS-Bremsen. Während der Haftungsphasen folgt das Fahrzeug ja der Lenkbewegung. Korrigieren kann man das natürlich, indem man das Lenkrad weiter einschlägt, nur kommt man dann eher an die Stabilitätsgrenze des Kammerschen Kreises und wird die dann auch während der Haftungsphase verletzt, dann schmiert der Wagen ab. Denn wenn diese Stabilitätsgrenze erst mal verletzt wird, hat auch das beste ESP keine Chance mehr das Fahrzeug abzufangen. Wie das dann praktisch aussieht, hat kev300 sehr gut beschrieben.

Genau das erklärt auch, warum man in solch einer Situation die Kurve doch noch bekommt, wenn man bei einsetzenden ABS die Bremse etwas löst und weniger bremst. Es ist kein stärkerer Lenkungseinschlag notwendig und die Stabilitätskriterien des Kammerschen Kreises werden eingehalten. Zu keiner Zeit verliert ein Rad die Bodenhaftung. Natürlich sind auch hier Grenzen gesetzt.

Zitat:

@Friesel schrieb am 4. September 2018 um 17:09:41 Uhr:


Und wer jeden Winter erstmal ein paar Probebremsungen macht, für nen 18 Jährigen ok, ich komme seit über 30 Jahren auch ohne son Kram aus, fahre jedes Jahr deutlich mehr als ne Hausfrau und bin ebenfalls Unfallfrei.

Wenn du das nicht brauchst, Hut ab. Mir hilft das aber mich auf die winterlichen Straßenverhältnisse einzustellen und dafür schäme ich mich keineswegs.

Wenn man zu jedem ersten Wintereinbruch mitbekommt, dass wieder mal die Unfallzahlen ansteigen, dann fühle ich mich bestätigt. Das sind dann die Leute, die das Fahrverhalten ihres Fahrzeugs überschätzen, weil sie eben nicht so handeln wie ich. Natürlich gibt es auch noch die, die bei der ersten Schneeflocke anfangen zu schleichen. Die brauchen natürlich auch nicht das Fahrverhalten ihres Fahrzeugs bei Glätte austesten. 😁

Gruß

Uwe

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Zitat:

@Rainer_EHST schrieb am 3. September 2018 um 21:55:29 Uhr:


Muss ich noch mal den Videobeweis machen? 😉

Schlagbremsung? Ja (hört man ja deutlich), aber nix mit voll auf die Bremse gelatscht. Schlichtweg nicht mehr als notwendig.

😁 Was soll das Beweisen?

Schon mal eine Vollbremsung in einer schnell gefahrenen Kurve gemacht?

Moin

Zitat:

Der Kammersche Kreis ist in Kurvenfahrten bei ansprechenden ABS eigentlich nur bedingt ein Thema, denn das Fahrzeug rutscht nur während der Blockierungsphasen des ABS-Bremsen. Während der Haftungsphasen folgt das Fahrzeug ja der Lenkbewegung.

Ob nun Kammscher Kreis oder auch Kammerscher Kreis, in den meisten Literaturen findet man nur den Kammschen Kreis des Herrn Kamm, lassen wir jetzt mal unter, ja, jeder darf mal Oberlehrer spielen stehen.

Nur das der Kamsche Kreis bei ABS nur bedingt das Thema ist, setzen 6. Dieser komische Kreis, oder eben Elipse wie andere hier schon sagten, ist Grundlage dafür das dein Auto sich überhaupt bewegt. Völlig egal ob du bremst, beschleunigst oder auch nur stehst, letztlich muß der Kamsche Kreis eingehalten werden. Bei extremer Glätte kann dies bedeuten das du ihn sogar im Stillstand verläst, wenn dein Auto bei getretener Bremse langsam anfängt nen Hügel hinab zu rutschen.

Moderne ABS sollen gar nicht mehr blockieren, und ich meine das dies auch schon vor 10 Jahren eingehalten wurde. Es geht nicht darum das Rad ständig bis zum Stillstand abzubremsen sondern, im Idealfall, es genau davor zu halten. Das lenken dann kaum noch möglich ist wurde hier schon beschrieben, lenkt man aber dabei muß zwangsläufig das ABS, ganz ohne irgendwelche sonstigen Fühler, die Bremse öffnen da das Rad sonst, Kamscher Kreis sei dank, zu rutschen und Blockieren beginnt.

Zitat:

Genau das erklärt auch, warum man in solch einer Situation die Kurve doch noch bekommt, wenn man bei einsetzenden ABS die Bremse etwas löst und weniger bremst.

Stimmt. Hat nie einer bezweifelt. Wird so auch gerne in Fahrsicherheitstrainings oder auch schönen Videos, unter anderem von Conti, gesagt. Schliert der Wagen ab, auskuppeln um keine Brems oder Beschleunigungskräfte mehr zu übertragen.

Was aber macht man dann nicht? Richtig, bremsen. Was braucht man dann also auch nicht? Richtig, ABS. Und das ist der Punkt den du noch nicht mitbekommen hast. Wenn du sanft bremst, dann ist das absolut richtig und gut, wenn man dadurch langsam genug wird um auszuweichen etc. Wie hier jemand in einem Video postete. Wenn vor mir einer abbiegt und es reicht kurz vom Gas zu gehen, oder kurz die Bremse anzutippen, dann mache ich auch nicht mehr, und ich glaube 99,9 % der anderen Fahrer auch nicht. Was aber brauchte man dann auch nicht? Genau, ABS.

Wenn du aber in eine richtige Not kommst und du mal so richtig bremsen mußt, nicht so sanft und kontrolliert, so nach der Devise: LKW bei 100 kmh in 30 meter vor mir aus Einfahrt aufgetaucht. Dann braucht man das ABS. Dann ist man froh das man voll drauf latschen kann und muß, man aber dennoch, mittlerweile stark verlangsamt, den stoppenden LKW links passieren konnte. (Lenkkräfte können ja immer mehr übertragen werden je langsamer ich werde)
Darum gibt es auch Notbremsassistenten, die einfach mal für den zaghaften Fahrer in solchen Situationen mal den Anker Notwerfen und schauen was du machst. Solange du weiter das Pedal streichelst, aber doller werden, wirft er halt noch den zweiten Anker und macht AK Rückwärts bis du den Druck von selber nachläst.

Warum verbauen wohl die Hersteller solch einen Assistenten. Weil ganz snaft bremsen in NOtsituationen viel besser ist?

Anker werfen ist zunächst besser. Denn das Ziel ist es dich langsam zu machen um einen eventuellen Aufprall zu verhindern. Dennoch kannst du, auch bei Vollbremsung, noch bedingt lenken.

Also mal in kurz, alles was du bisher beschreibst ist kontrolliertes Parkplatzübenbremsen. Und das hat leider nur recht wenig mit einer Gefahrenbremsung zu tun, die eben zu 99% unkontrolliert und ungeübt auf einer befahrenen Straße passiert.

Das mußt du nur endlich mal einsehen.

Moin
Björn

Zitat:

@Friesel schrieb am 5. September 2018 um 00:56:24 Uhr:


Moin

Zitat:

@Friesel schrieb am 5. September 2018 um 00:56:24 Uhr:


Nur das der Kamsche Kreis bei ABS nur bedingt das Thema ist, setzen 6. Dieser komische Kreis, oder eben Elipse wie andere hier schon sagten, ist Grundlage dafür das dein Auto sich überhaupt bewegt. Völlig egal ob du bremst, beschleunigst oder auch nur stehst, letztlich muß der Kamsche Kreis eingehalten werden. Bei extremer Glätte kann dies bedeuten das du ihn sogar im Stillstand verläst, wenn dein Auto bei getretener Bremse langsam anfängt nen Hügel hinab zu rutschen.

Alles richtig, aber er beschreibt unter welchen Bedingungen die Haftungsgrenze nicht verlassen bzw. ab wann sie verlassen wird. Bei Glätte, und nur davon rede ich die ganze Zeit, blockieren die Räder aber pulsierend durch das ABS und während des Blockierens (die Haftungsgrenze ist dann überschritten) rutscht das Fahrzeug.

Zitat:

@Friesel schrieb am 5. September 2018 um 00:56:24 Uhr:


Moderne ABS sollen gar nicht mehr blockieren, und ich meine das dies auch schon vor 10 Jahren eingehalten wurde.

Ja, du meinst. Das zeigt mir, dass du vielleicht doch mal bei Glätte ein paar Bremsungen machen solltest und du wirst eines anderen belehrt.

Zitat:

@Friesel schrieb am 5. September 2018 um 00:56:24 Uhr:



Zitat:

Genau das erklärt auch, warum man in solch einer Situation die Kurve doch noch bekommt, wenn man bei einsetzenden ABS die Bremse etwas löst und weniger bremst.

Stimmt. Hat nie einer bezweifelt. Wird so auch gerne in Fahrsicherheitstrainings oder auch schönen Videos, unter anderem von Conti, gesagt. Schliert der Wagen ab, auskuppeln um keine Brems oder Beschleunigungskräfte mehr zu übertragen.

Was aber macht man dann nicht? Richtig, bremsen. Was braucht man dann also auch nicht? Richtig, ABS. Und das ist der Punkt den du noch nicht mitbekommen hast. Wenn du sanft bremst, dann ist das absolut richtig und gut, wenn man dadurch langsam genug wird um auszuweichen etc. Wie hier jemand in einem Video postete. Wenn vor mir einer abbiegt und es reicht kurz vom Gas zu gehen, oder kurz die Bremse anzutippen, dann mache ich auch nicht mehr, und ich glaube 99,9 % der anderen Fahrer auch nicht. Was aber brauchte man dann auch nicht? Genau, ABS.

Wenn du aber in eine richtige Not kommst und du mal so richtig bremsen mußt, nicht so sanft und kontrolliert, so nach der Devise: LKW bei 100 kmh in 30 meter vor mir aus Einfahrt aufgetaucht. Dann braucht man das ABS. Dann ist man froh das man voll drauf latschen kann und muß, man aber dennoch, mittlerweile stark verlangsamt, den stoppenden LKW links passieren konnte. (Lenkkräfte können ja immer mehr übertragen werden je langsamer ich werde)

Du das ist richtig und bei trockner oder auch nasser Straße gebe ich dir recht. Hast du aber meine Beiträge nicht gelesen, denn das habe ich auch schon vorher bestätigt? Die Grenzen des ABS sehe ich bei schnee- und eisbedeckter Fahrbahn und habe das immer wieder betont. Ich habe dazu auch ein Notsituation beschrieben mit ratternden ABS, die mir ein Felge und ein verstellte Spur eingebracht hätte, hätte ich weiter voll auf die Bremse gelatscht.

Zitat:

@Friesel schrieb am 5. September 2018 um 00:56:24 Uhr:


Also mal in kurz, alles was du bisher beschreibst ist kontrolliertes Parkplatzübenbremsen. Und das hat leider nur recht wenig mit einer Gefahrenbremsung zu tun, die eben zu 99% unkontrolliert und ungeübt auf einer befahrenen Straße passiert.

Aber was hier so lesen, scheinen dir wohl doch die Erfahrungen so eines Parkplatzüberbremsens zu fehlen. 😉

Gruß

Uwe

Moin

Zitat:

Bei Glätte, und nur davon rede ich die ganze Zeit, blockieren die Räder aber pulsierend durch das ABS und während des Blockierens (die Haftungsgrenze ist dann überschritten) rutscht das Fahrzeug.

ABS veruscht seit nun gut 17 Jahren (ABS 8) sehr effektiv die Räder in einem 25% Schlupf zu halten, eine Maßnahme die kein Mensch an allen 4 Rädern erfüllen kann. Das ist länger als 10 Jahre. Wenn sie dann doch blockieren, dann gewinnst du auch ohne ABS keinen Blumentopf mehr, außer du lenkst ohne Bremsen, willkommen im kamschen Kreis, dann bleibt das bisschen Haftung für deine Lenkung über.

Zitat:

Ich habe dazu auch ein Notsituation beschrieben mit ratternden ABS, die mir ein Felge und ein verstellte Spur eingebracht hätte, hätte ich weiter voll auf die Bremse gelatscht.

Hätte hätte Fahrradkette. Vieleicht war deine Notsituation von Anfang an, wie die anderen beschriebenen, ja keine, dann du kamst ohne weiteres Bremsen ja um die Kurve.

Oder, viel wahrscheinlicher, das ABS hat dir bis zum loslassen der Bremse den Arsch gerettet und dich nicht drehen lassen, so konntest du, wie auch schon mehrfach beschrieben, mit losgelassener Bremse die Kurve fahren dank maximal abgebauter Geschwindigkeit.

Zitat:

Ja, du meinst. Das zeigt mir, dass du vielleicht doch mal bei Glätte ein paar Bremsungen machen solltest und du wirst eines anderen belehrt.

Glaubst du bei 50.000 km in Jahr bremse ich nie bei Glätte? Und ich fahre sehr sicher öfters deutlich schneller als du es machst in Situationen in denen du am liebsten gar nicht fahren würdest. Nur ich muß dann dennoch fahren. ABS habe ich oft genug gespürt. Lass rattern, bisher immer einen guten Job gemacht.

Zitat:

Die Grenzen des ABS sehe ich bei schnee- und eisbedeckter Fahrbahn und habe das immer wieder betont.

Bei Schnee ist die fehlende Keilwirkung des ABS bekannt. Bei Glätte hingegen hast du genau so schnell stehende Räder wie das ABS anfängt zu arbeiten, quasie ab ansehen des Pedals. Da hilft nur voll drauf und rechtzeitig runter um zu lenken. Dennoch ist im voll drauf Modus das ABS besser als der Mensch, solange er in einem Fahrzeug mit eingeschaltetem ABS sitzt.

Zitat:

Aber was hier so lesen, scheinen dir wohl doch die Erfahrungen so eines Parkplatzüberbremsens zu fehlen. 😉

Wie oben beschrieben. Früher, als ich jung war, da habe ich das sehr gerne gemacht um zu spüren wie sich ein Wagen anfühlt der gerade abschliert. Heute mache ich das maximal um den Beifahrer zu erschrecken. Aber damals hat es einem sehr viel gebracht, und dieses Gefühl einmal gespeichert zu haben hilft einem erheblich im täglichen Autofahren. Nennt man auch Popometer. Aber heute, heute merke ich so was geschieht, und reagiere entsprechend. Wie oben beschrieben, dafür fahre ich zu viel und zu Unfallfrei als das ich mir von dir erzählen lasse das ich mal auf dem Parkplatz üben sollte.

Moin
Björn

Zitat:

Was soll das Beweisen?

Das Bremspedastreichler (und ich bin so einer, quasi gebohrenner Bremspedalstreichler 😁) sehr wohl der Sitaution angemessen dosiert bremsen können. 😉
Für 50km/h Geschwindigkeitsabau brauche ich normalerweise 4 bis 5 mal so lange. Anhalten an der roten Ampel (wenn schon von Weitem rot) dauert bei mir locker 12 bis 15 Sekunden, konstant verzögernd.

Noch nen kleiner Nachtrag.
Aus höheren Geschw. sind max. 20 bis 30% der Verzögerung mit sanften Tritt aufs Bremspedal.

Das kann ohenhin so zimlich jeder.
Nur wenn vor dir einer herausfährt und du kannst jeden halben Meter brauchen ob du mit dem zusammenfährst oder es noch vermeiden kannst dann schaut die Welt anders aus.
Bei 50 km/h dosiert Bremsen wenn keine Notsituation ist, dass werden wohl 99 % zusammen bringen.
Und die die das nicht können die sollten eigentlich keinen Fühgrerschein haben.
Aber du kannst es -für dicch- gerne als Glanzleistung verkaufen.

Nochmal zum Thema Vollbremsung und Ausweichen.

Wenn ich ausweichen kann (kann ist nicht umsonst unterstrichen), brauche ich ja normalerweise keine Vollbremsung, da ich ja durch das Ausweichen mehr Platz zum Bremsen habe, bzw. nach dem Ausweichen die Bremse wieder lösen kann.

Moin

Ob sie es alle so elegant und vollendet können sei dahin gestellt, aber zu 99,9% schaffen es die Fahrer ohne Abs Einsatz.

Und damit am Thema vorbeigeschossen, ganz ohne Abs aber donnoch ohne jedes Gefühl dafür.
Moin
Björn

Zitat:

@gla schrieb am 6. September 2018 um 19:04:27 Uhr:


Das kann ohenhin so zimlich jeder.
Nur wenn vor dir einer herausfährt und du kannst jeden halben Meter brauchen ob du mit dem zusammenfährst oder es noch vermeiden kannst dann schaut die Welt anders aus.
Bei 50 km/h dosiert Bremsen wenn keine Notsituation ist, dass werden wohl 99 % zusammen bringen.
Und die die das nicht können die sollten eigentlich keinen Fühgrerschein haben.
Aber du kannst es -für dicch- gerne als Glanzleistung verkaufen.

Naja, wenn ca. 70m vor dir einer aus dem Gegenverkehr links abbiegt, dabei von ca. 50 km/h auf 35km/h runterbremst und du selbst 90 fährst, das ist bestimmt keine harmlose Situation.

Zitat:

Das kann ohenhin so ziehmlich jeder.

Ich weiß und die allermeisten schaffen es auch dabei gleichmäßig zu verzögern.
Und ich behaupte, das genau jene verhältnismäßig problemlos in der Lage sind, in kritischen Situationen die Verzögerung angemessen dosieren können.

Ich halte mich also diesbezüglich nicht für einen Wunderknaben, wie manch einer bei solchen Diskussionen gerne hinstellen will. 😉

@Friesel
Ich jetzt nur auf einige Punkte deines Beitrags ein.

Zitat:

@Friesel schrieb am 5. September 2018 um 09:17:48 Uhr:


Vieleicht war deine Notsituation von Anfang an, wie die anderen beschriebenen, ja keine, dann du kamst ohne weiteres Bremsen ja um die Kurve.
Oder, viel wahrscheinlicher, das ABS hat dir bis zum loslassen der Bremse den Arsch gerettet und dich nicht drehen lassen, so konntest du, wie auch schon mehrfach beschrieben, mit losgelassener Bremse die Kurve fahren dank maximal abgebauter Geschwindigkeit.

Nö, wie auch schon mehrfach geschrieben, Berg ab vor Kurve, auf die Bremse gelatscht, ABS rattert und Fahrzeug driftet nach außen, Bremse gelöst und wieder draufgedrückt, Fahrzeug verzögert stärker als mit ABS und folgt optimal dem Lenkradeinschlag.

Zitat:

Wie oben beschrieben, dafür fahre ich zu viel und zu Unfallfrei als das ich mir von dir erzählen lasse das ich mal auf dem Parkplatz üben sollte.

Bitte fühle dich doch nicht gleich persönlich angesprochen, wenn man etwas allgemein formuliert. Sonst könnte ja der Eindruck entstehen, dass vielleicht doch etwas Wahres dran ist, denn so reagieren Leute oft, wenn man einen wunden/wahren Punkt getroffen hat.

Vom groß auf dem Parkplatz über war von mir auch nicht die Rede, sondern einfach nur ein paar Bremsungen, um den Bremsweg abzuschätzen, dies zumindest zum Beginn des Winters bei der ersten Glätte. Ich mache dies und habe immer wieder festgestellt, dass, je fester ich auf das Bremspedal drücke, umso mehr nimmt die Verzögerung zu, bis zu dem Punkt, bis das ABS anspricht, denn dann nimmt sie wieder etwas ab.

Wir wissen, du hast andere Erfahrungen gemacht. Deine Erfahrungen zu dem Thema möchte ich nicht in Frage stellen, nur müssen sie nicht allgemeingültig sein. Das gilt ebenso für meine Erfahrungen, die hier allerdings auch von anderen Usern bestätig wurden. Dennoch sind und können sie nicht allgemeingültig sein und das habe ich ja auch mehrfach klargestellt.

Bei meinem jetzigen Auto werde ich bei der ersten Glätte darauf achten, wie es sich verhält und eventuell hier berichten.

Zitat:

ABS veruscht seit nun gut 17 Jahren (ABS 8) sehr effektiv die Räder in einem 25% Schlupf zu halten, eine Maßnahme die kein Mensch an allen 4 Rädern erfüllen kann.

Dazu habe ich eine Verständnisfrage. Um den Schlupf zu messen, braucht das ABS eine Referenzraddrehzahl mit der es die Drehzahl des abgebremsten vergleichen kann. Die Referenzdrehzahl entspricht der Drehzahl eines nicht abgebremsten Rades. Woher bekommt das ABS diese Referenzgeschwindigkeit, insbesondere bei schneeglatter Fahrbahn, bei der ja für jedes Rad der Gripp unterschiedlich sein kann?

Gruß

Uwe

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